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Wie gefährlich ist Techno fürs Herz?

Stimmt's oder stimmt's nicht, dass laute Techno-Musik lebensgefährlich sein kann? Das «Musikmagazin» auf der Spur eines hartnäckigen Gerüchts.

Vor der Nacht im Technoclub schlägt das Herz noch entspannt. Nach fünf Stunden Tanzen in einem stickigen Raum ist der Puls zu später Stunde deutlich erhöht. Dass sich der Herzrhythmus so anpassen kann, ist lebenswichtig. Die Herzfrequenzvariabilität macht es erst möglich, dass unser Organismus auf unterschiedlich starke Belastungen angemessen reagieren kann.

Das Herz reagiert beim Tanzen aber nicht direkt auf den Schalldruck der harten Beats – er stösst gleich eine ganze Kette von Vorgängen an. «Das vegetative Nervensystem steuert das Herz mit», erklärt die Basler Kardiologin Ruth von Dahlen. «Es steuert aber auch Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol, die bei sehr lauter, aggressiver Musik vermehrt ausgeschüttet werden und ebenfalls einen Einfluss auf Herzfrequenz und Blutdruck haben.» Die Stresshormone leisten also ihren Beitrag – und bei lautem Techno schüttet der Körper mehr davon aus.

Was beruhigt, ist relativ

Welche Art Musik zu Stress und welche zu Entspannung führt, hängt letztlich auch wesentlich vom eigenen Musikgeschmack ab: «In der Musiktherapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird gerne ruhige klassische Musik eingesetzt. Wer klassische Musik aber nicht mag, wird sich davon auch nicht beruhigen lassen. Da kann zum Beispiel Heavy Metal durchaus Sinn machen.»

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Und was ist nun dran am Gerücht, dass Techno den Herzrhythmus so hoch peitschen kann, dass man daran stirbt? Für Menschen mit bestimmten Herzerkrankungen kann die Tanznacht tatsächlich verhängnisvoll enden: «Wer an einer Ionenkanalerkrankung leidet, riskiert bei lauter, schneller Musik mit aggressiven Tempo- und Lautstärkewechseln lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen», erklärt Ruth von Dahlen.

Für Menschen mit gesundem Herz gibt die Kardiologin aber Entwarnung. Die sollten sich beim stundenlangen Raven eher um ihr Gehör Sorgen machen.

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