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Die Macht der Musik

Musik ist Ansporn, Beruhigung, Erinnerung – und immer mit Gefühl verbunden. Viele Probleme lassen sich über diese Ebene angehen. Das wissen auch Psychologen und Mediziner und setzen die Musik zu therapeutischen Zwecken ein.

Musik wirkt – das lässt sich medizinisch nachweisen. Sogar bei Demenzkranken kann Musik Erinnerungen zurückrufen. In jedem löst die Lieblingsmusik entsprechende Gefühle aus. «Musik an sich ist nicht zwingend emotional anregend, sondern es sind immer die Kombinationen: Musik und was wir da hineininterpretieren. Wir müssen mit der Musik immer irgendwas verbinden», erklärt Hirnforscher Lutz Jäncke vom Psychologischen Institut der Universität Zürich. Das können Erinnerungen aus der Vergangenheit sein, aber auch, wie wir die Musik für uns auslegen.

Weniger individuell ist dagegen, was Musik im Gehirn auslöst: Melodien lassen im Gehirn nachweisbar bestimmte Areale heiss laufen. Denn Musikhören ist Genuss und Arbeit für das Denkorgan: Es sortiert die elektrischen Impulse, die die Schallwellen über das Ohr auslösen und ordnet diese Reize dann Stimmen und Instrumenten zu – kurz: Im Gehirn wird ein gesamtes Orchester noch einmal neu zusammengesetzt.

Musik formt das Gehirn

Sind Gehirne dieser Herausforderung häufig ausgesetzt, verändern sie sich. Hirnscans von Profimusikern zeigen, dass sich ihre Gehirne auf ihre Aufgabe besonders gut eingestellt haben. In der Grosshirnrinde lässt sich eine Zunahme der grauen Substanz nachweisen. Offenbar bewirkt die Musik, dass sich die Nervenzellen dort vergrössern und besser vernetzt sind.

Von klein auf wird das musikalische Gehör durch das geschult, was es zu hören bekommt: Musik kann für den einen Kulturkreis wunderbar klingen, auf einen anderen dagegen eher abstossend wirken. Töne können für das eine Ohr schief klingen, für das andere dagegen perfekt. Gemeinsam ist allen Menschen aber eins: das Grundbedürfnis nach Musik.

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