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Klimawandel im Meer Es warten kostspielige Abenteuer

Der neue Spezialbericht des Weltklimarats IPCC zum Einfluss der Klima-Erwärmung aufs Meer und die Polregionen zeichnet eine düstere Zukunft: Der Ozean wird in 30, 40 Jahren ein anderer sein.

Es werden darin Verhältnisse herrschen, die «noch nie dagewesen» seien, prognostiziert der Bericht: Die oberen Schichten des Meers werden deutlich wärmer sein als heute. Häufige Hitzewellen werden den Ozeanbewohnern zusetzen. Das Wasser wird saurer. Und der Austausch von Nährstoffen zwischen den Wasserschichten wird weniger gut funktionieren.

Weniger Fische

In der Folge erwarten die Wissenschaftler, dass die Meeresorganismen, die das Sonnenlicht für ihren Energiehaushalt anzapfen können (zum Beispiel Algen), gesamthaft weniger wachsen werden. Dadurch steht für alle anderen Meeresbewohner weniger Nahrung zur Verfügung.

Vermutlich, so die Prognose, wird es vielerorts auch weniger zu fischen geben. Spätestens das spürt der Mensch.

Höhere Ausgaben

Spüren wird der Mensch auch die immer häufigeren Extreme. In den schlimmsten Szenarien werden Sturmfluten, die früher alle 100 Jahre auftraten, in 30 Jahren wohl jedes Jahr vorkommen. Dies könnte manche kleine Inselstaaten faktisch unbewohnbar machen.

Die vielen Metropolen an der Küste – New York, Mumbai, Jakarta, Hongkong – müssen pro Jahr Dutzende bis Hunderte Milliarden von Dollar aufwenden, um sich zu schützen.

Ein Mädchen mit Kopftuch sitzt neben einem Haus, das zur Hälfte ins Meer gesunken ist.
Legende: Der Natur machtlos ausgeliefert: Am Meghna-Fluss in Bangladesch, 12. September 2019. Getty Images / Barcroft Media

Grössere Lasten

Damit zeigt der neue IPCC-Bericht so deutlich wie nie zuvor: Es reicht nicht mehr, den CO2-Ausstoss zu drosseln. Alle Länder werden Milliarden ausgeben müssen, um sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Denn selbst wenn plötzlich alle Staaten nun sehr schnell viel CO2 vermeiden – und danach sieht es nicht aus – viele Auswirkungen wären nicht mehr zu vermeiden.

Beispielsweise würde der Meeresspiegel auf jeden Fall bis 2100 um 40 Zentimeter ansteigen. Die nötige Anpassung wird für reiche Länder teuer, für arme Länder wird sie unbezahlbar sein. Sie werden Hilfe brauchen – wohl deutlich mehr, als sie bisher erhalten.

Aufwendige Massnahmen

Weil der Umbau der Weltwirtschaft hin zur CO2-Neutralität kaum schnell genug vorangehen wird, wird die Weltgemeinschaft künftig wohl mit Maschinen das überschüssige CO2 aus der Atmosphäre holen müssen.

Das wäre nebst dem Umbau aller Wirtschaftsbereiche und der schwierigen Anpassung an die Klima-Erwärmung das dritte Abenteuer, das auf die Menschheit wartet.

Sendung: Radio SRF, Nachrichten, 25.9.2019, 11 Uhr.

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