Mit bislang unerreichtem Tempo durch Vakuumtunnels rasen: Dieser Traum ist weltweit lebendig – zum Beispiel in China, den USA und auch in der Schweiz, wo das Projekt «Swissmetro» wieder aktuell werden soll (siehe Box).
In China und in den USA ist man freilich weiter als bei uns. In beiden Ländern wurden bereits Modelle für solche Bahnen getestet. Doch wer wird zuerst ein voll funktionsfähiges System vorstellen – Chinas Ingenieure oder amerikanische Experten?
Vorteil China
In Fernost startete man mit Vorsprung ins Technologie-Wettrennen. Die Ingenieure der Bahnbau-Universität Jiaotong in Schanghai tüfteln, inspiriert von Swissmetro, seit Jahren an ihrem Hochgeschwindigkeitszug «Super-Maglev». Sie hatten bereits erste Tests beendet, als die Idee im August 2013 auch in den USA Gestalt annahm.
Damals stellte Tesla-Chef Elon Musk «Hyperloop» vor. In der Vision des bekannten E-Mobile-Pioniers würden Passagiere in Kapseln mit über 1‘000 Kilometern pro Stunde durch fast luftleere Röhren reisen.
Amerika holt auf
Heute arbeiten verschiedene Unternehmen daran, Musks Hyperloop-Idee umzusetzen. Eines von ihnen ist die Start-up-Firma «Hyperloop One» (siehe Video unten.) Ihr erklärtes Ziel: bis 2020 ein fertiges System zu präsentieren.
Im Mai 2016 testete Hyperloop One einen Antriebsmotor. Anfang 2017 will das Unternehmen erste Tests in einem Röhren-Grossmodell durchführen, das im Bau ist.
China forscht mit Hochdruck
Auch die Chinesen bauen an einem «Super-Maglev»-Grossmodell. In sechs Monaten wollen sie darin Geschwindigkeiten von 400 Kilometern pro Stunde erreichen – und dann Schritt für Schritt beschleunigen, bis hin zur Schallgeschwindigkeit. In 15 Jahren soll die erste «Super-Maglev»-Strecke fertig sein.
Amerika will früher am Ziel sein
Der Fahrplan der Amerikaner ist noch ambitionierter: Vor einem Monat kündigte Hyperloop One an, innerhalb von fünf Jahren in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Hyperloop-Transportsystem für Menschen und Güter aufzubauen.
Die 160 Kilometer lange Strecke zwischen Dubai und Abu Dhabi, für die man heute zwei Autostunden benötigt, wäre dann in einer 12-minütigen Kapselfahrt durch Vakuumröhren zu bewältigen.
Wie man sich das Reisen im Transportmittel der Zukunft mit einer Spitzengeschwindigkeit von 1'100 km/h vorstellen soll, zeigt Hyperloop One in einem Werbevideo .
Sendung: SRF 1, Einstein, 1.12.16, 21:00 Uhr