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Zug der Zukunft Wettlauf in Richtung Schallgeschwindigkeit

Sie sollen so schnell werden wie Passagierflugzeuge. Magnetschwebebahnen könnten in Vakuumtunnels 1‘000 Stundenkilometer oder mehr erreichen. Was nach Science-Fiction klingt, könnte bald Realität sein: China und US-Teams wetteifern um die Pole Position beim Hightech-Reisen der Zukunft.

Swissmetro: Erneuter Anlauf

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Legende: Keystone

Die Idee für eine unterirdische Hochgeschwindigkeitsbahn durch die Schweiz existiert seit den 1970er-Jahren. Doch mangels Finanzierung und realistischer Aussichten lag «Swissmetro» seit 2009 auf Eis. Nun soll es mit der Neugründung der Swissmetro AG wieder aufgenommen werden. Die Aussichten sind jedoch ungewiss.

Mit bislang unerreichtem Tempo durch Vakuumtunnels rasen: Dieser Traum ist weltweit lebendig – zum Beispiel in China, den USA und auch in der Schweiz, wo das Projekt «Swissmetro» wieder aktuell werden soll (siehe Box).

In China und in den USA ist man freilich weiter als bei uns. In beiden Ländern wurden bereits Modelle für solche Bahnen getestet. Doch wer wird zuerst ein voll funktionsfähiges System vorstellen – Chinas Ingenieure oder amerikanische Experten?

Vorteil China

In Fernost startete man mit Vorsprung ins Technologie-Wettrennen. Die Ingenieure der Bahnbau-Universität Jiaotong in Schanghai tüfteln, inspiriert von Swissmetro, seit Jahren an ihrem Hochgeschwindigkeitszug «Super-Maglev». Sie hatten bereits erste Tests beendet, als die Idee im August 2013 auch in den USA Gestalt annahm.

Damals stellte Tesla-Chef Elon Musk «Hyperloop» vor. In der Vision des bekannten E-Mobile-Pioniers würden Passagiere in Kapseln mit über 1‘000 Kilometern pro Stunde durch fast luftleere Röhren reisen.

Amerika holt auf

Video
Hyperloop in Aktion
Aus News-Clip vom 12.05.2016.
abspielen. Laufzeit 10 Sekunden.

Heute arbeiten verschiedene Unternehmen daran, Musks Hyperloop-Idee umzusetzen. Eines von ihnen ist die Start-up-Firma «Hyperloop One» (siehe Video unten.) Ihr erklärtes Ziel: bis 2020 ein fertiges System zu präsentieren.

Im Mai 2016 testete Hyperloop One einen Antriebsmotor. Anfang 2017 will das Unternehmen erste Tests in einem Röhren-Grossmodell durchführen, das im Bau ist.

China forscht mit Hochdruck

Effizient Reisen ohne Reibung

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Die Hochgeschwindigkeitszüge der Zukunft sollen nicht auf Schienen rollen – sie schweben in einem Magnetfeld. Den Reibungswiderstand müssen sie also nicht überwinden. Wenn solche Magnetschwebebahnen zudem in Tunnels verkehren, in denen fast ein Vakuum herrscht, wäre der Luftwiderstand minim. So könnten theoretisch über 1‘000 km/h erreicht werden.

Auch die Chinesen bauen an einem «Super-Maglev»-Grossmodell. In sechs Monaten wollen sie darin Geschwindigkeiten von 400 Kilometern pro Stunde erreichen – und dann Schritt für Schritt beschleunigen, bis hin zur Schallgeschwindigkeit. In 15 Jahren soll die erste «Super-Maglev»-Strecke fertig sein.

Amerika will früher am Ziel sein

Der Fahrplan der Amerikaner ist noch ambitionierter: Vor einem Monat kündigte Hyperloop One an, innerhalb von fünf Jahren in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Hyperloop-Transportsystem für Menschen und Güter aufzubauen.

Die 160 Kilometer lange Strecke zwischen Dubai und Abu Dhabi, für die man heute zwei Autostunden benötigt, wäre dann in einer 12-minütigen Kapselfahrt durch Vakuumröhren zu bewältigen.

Wie man sich das Reisen im Transportmittel der Zukunft mit einer Spitzengeschwindigkeit von 1'100 km/h vorstellen soll, zeigt Hyperloop One in einem Werbevideo.

Sendung: SRF 1, Einstein, 1.12.16, 21:00 Uhr

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