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Haut aus dem 3D-Drucker
Aus Puls vom 18.03.2019.
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Brandverletzungen Haut frisch ab Druck

Für eine Eigenhauttransplantation braucht es ausreichend gesunde Haut. Fehlt diese, soll künftig ein 3D-Drucker helfen.

Ob beim Kochen, Backen oder Tee aufbrühen – ein falscher Griff und die Haut ist verbrannt. Lästige bis schmerzhafte Brandblasen sind die Folge. Kommt es nicht zu einer Wundinfektion, heilen solche Blessuren jedoch relativ schnell wieder ab.

Sind die Verletzungen sehr tief und grossflächig, braucht es eine Eigenhauttransplantation. Es existieren zwar auch alternative Materialien, welche die Haut nachahmen. Diese haben jedoch eine begrenzte Grösse und benötigen umfangreiche Vorbereitungen.

Forschende des Wake Forest Institute of Regenerative Medicine (WFIRM) in North Carolina (USA), haben darum eine neue Methode entwickelt, um grossflächige und tiefe Verbrennungen zu behandeln.

Zwar verwenden sie in ihrer Methode, wie bei einer traditionellen Hauttransplantation auch, einen Teil der gesunden Haut des Patienten. Jedoch braucht es künftig viel weniger davon. Und zwar gerade mal zehn Prozent dessen, was es zuvor brauchte.

Dies ist möglich, weil nicht eine intakte Hautschicht transplantiert wird, sondern die Hautzellen mit Hilfe eines 3D-Druckers genau an den Stellen aufgetragen werden, wo sie gebraucht werden.

Ein Forschender vermisst die verbrannte Stelle mit einem Scanner.
Legende: In einem ersten Schritt erfasst ein Scanner den Umriss der Brandwunde. WFIRM

Funktionieren soll das wie folgt: In einer kleinen Biopsie werden dem Patienten oder der Patientin Hautzellen entnommen und mit einem Gel vermischt. Das Zell-Gel wird dann in den mobilen 3D-Drucker gefüllt und zum Patienten gerollt.

Dort erfasst ein Scanner den Umriss und die Tiefe der Wunde und schon geht es los. Schicht für Schicht druckt der Drucker die Zellen auf die verbrannten Stellen auf.

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Der 3D-Drucker bedruckt die verbrannte Fläche Schicht für Schicht.
Aus Puls vom 18.03.2019.
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Dabei verfolgt er nicht das Ziel, die Haut komplett zu rekonstruieren. Vielmehr geht es darum, an der richtigen Stelle die richtige Hautzelle zu haben. Diese kann dann mit der umliegenden Haut verwachsen und so die Hautschicht schliessen. Die Gefahr einer Abstossung besteht dabei nicht. Es werden schliesslich nur körpereigenen Zellen verwendet.

Bisher haben die Forschenden das Gerät erfolgreich an Leichenteilen getestet. Nun stehen erste Versuche mit echten Verletzten an. Allerdings zunächst nur solche mit kleinen Wunden. Erst nachdem diese Versuchsreihe abgeschlossen ist kann das Gerät zugelassen werden.

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