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Digitale Führungskraft «Verletzlichkeit funktioniert, wenn sie authentisch ist»

Mark C. Thompson, ehemaliger Coach von Steve Jobs und Richard Branson über den digitalen Leader.

SRF: Als Berater und Coach, was empfehlen Sie: Wie digital sollte ein CEO heute sein?

Mark C. Thompson: Digital zu sein, das ist ein Muss! Wenn man die Mitarbeiter und die Märkte und die Konkurrenten verstehen will. Das digital zu tun, ist der einfachste Weg dazu.

Zur Person:

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Marc C. Thompson ist Coach, Investor und Bestseller-Autor («Admired. 21 Ways to double your value» oder «Succes built to last»). Er coacht Staatspräsidenten und Businessleute. Zu seinen Kunden zählte zum Beispiel Steve Jobs.

Wenn man ein digitaler Leader sein will, muss man also digitale Follower haben?

Es kommt auf den Kontext an. Man sollte sich vor allem überlegen, was man für eine Botschaft rüberbringen will und wen man damit erreichen will. Es kommt drauf an, wie man etwas in der Welt bewirken will.

Richard Branson, Gründer der Virgin Group, macht das ja sehr stark…

Ja, das ist unglaublich. Er schafft es, sich als jemand an der Spitze verletzlich zu zeigen und bleibt dabei glaubwürdig. Das ist dieser Virgin Vibe, das bringt schon was.

Er bringt da eine starke menschliche Note rein. Funktioniert das für alle?

Die Leute wären überrascht zu realisieren, wie wichtig ihnen Menschlichkeit ist. Damit kann man viele für sich gewinnen. Das Problem ist, es funktioniert nicht, wenn es «fake» ist. Man muss schon authentisch sein.

Und nicht einfach jemanden kopieren?

Genau, Sie sollten nicht Richard Bransons sein wollen – sondern sie selbst. Sie müssen sich fragen, wer bin ich denn? Das ist natürlich eine schwierige Frage, das hat mit Interessen zu tun, mit Neigungen, mit dem Geschäft. Wieso hat man beschlossen, sein Leben gerade diesem Geschäft zu widmen? All diese Dinge. Auch Fehler, die man gemacht hat, einzugestehen. Das hinterlässt einen viel stärkeren Eindruck.

Viele Grossunternehmen versuchen nun, Start-ups zu kopieren. Funktioniert das denn wirklich?

World Web Forum 2018

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Alle Vorträge der Speaker, Interviews und Artikel rund ums Event: www.srf.ch/worldwebforum.

Es ist interessant. Start-ups sollten eigentlich gar keine Chance haben. Die Grossunternehmen haben mehr Ressourcen, mehr Mitarbeiter, mehr Vertrieb. Sie sind also voll für den Erfolg aufgestellt. Ausser, dass sie keine Risiken eingehen.

Die Kleinen, die Start-ups hingegen haben nur das Risiko. Sie sind gezwungen diese Risiken zu ergreifen. Darum ist es so schwierig, wenn ein Grossunternehmen dies nun nachahmen will. Man muss auch bereit sein, ein Experiment einzugehen und auch zu scheitern. Wer will schon über das Scheitern sprechen in einem Grossunternehmen, das schmerzt. Das ist den Kleinen vorbehalten.

Was ist die Lektion, die Grossunternehmen daraus ziehen können?

Man muss Leute rekrutieren, mit denen man Risiken eingehen kann. Auf sichere Art und Weise. Das können die Grossen normalerweise nicht. Wenn Sie im Team arbeiten, dann geht das – wie im Fussball, wenn einer verschiesst, muss man als Team weiterarbeiten.

No risk, no fun – und kein Erfolg?

Genau so ist es!

Das Interview führte Patricia Laeri.

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