Der Kleinwagen-grosse Rover hat sich zum Liebling der Forschungswelt entwickelt. Er hat das zuvor als arg verstaubt geltende Image der Nasa aufpoliert – und liefert auch noch Erkenntnisse, Bilder und Daten am laufenden Band. Seit seiner Landung verläuft die Mars-Mission nahezu reibungslos.
Ein riesiger Berg von wissenschaftlichen Daten ist so entstanden, der Forscher bereits auf Jahrzehnte hinaus beschäftigen wird – und dabei ist die Mission noch lange nicht zu Ende. Das ursprünglich auf zwei Jahre angelegte 2,5 Milliarden Dollar (rund 2,3 Milliarden Franken) teure Projekt ist längst auf «solange wie möglich» ausgedehnt worden. Hauptsache, «Curiosity» bleibt heil, heisst es bei der Nasa.
Leben auf dem Mars
Das wichtigste Ziel der Mission, die Suche nach Spuren von früherem Leben auf dem Mars, hat der Rover längst abgehakt: In einer kleinen Schaufel Mars-Gesteinsstaub entdeckte «Curiosity» unter anderem Spuren von Schwefel, Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff – alles chemische Stoffe, die bei der Entstehung von Leben eine wichtige Rolle spielen.
Das lässt nach Angaben der Nasa den Schluss zu, dass mikrobielles Leben auf dem Mars existiert haben könnte. «Wir haben eine einst bewohnbare Umgebung gefunden», kommentierte Nasa-Manager John Grotzinger im März. «Wir sind alle begeistert und sehr aufgeregt.» Methan, ein Gas, das Hinweise auf biologische Aktivitäten aktuell oder in der Vergangenheit geben kann, fand «Curiosity» allerdings weit weniger als erwartet.
Aus Radspuren werden Fussspuren
Langfristig soll der rund 900 Kilogramm schwere Rover den Weg für Menschen auf dem Roten Planeten bereiten. Bislang ist «Curiosity» dort noch recht alleine – nur Vorgänger «Opportunity» rollt in einiger Entfernung und einige Orbiter kreisen um den Planeten. Mitte November schickte die Nasa eine weitere Sonde, «Maven», die im September 2014 ankommen und dann die Atmosphäre untersuchen soll.
Für 2020 plant die Raumfahrtbehörde zudem «Curiosity 2.0» hochzuschicken. Und dann auch irgendwann Menschen. «Die Erfolge von "Curiosity" bringen uns weiter», sagt Nasa-Chef Charles Bolden. «Radspuren jetzt führen zu Fussspuren in der Zukunft.»