Mit dem neuen Scanner, der am Zeigefinger getragen wird, können Sehbehinderte zum Beispiel Visitenkarten oder die Menü-Karte im Restaurant lesen. Möglich macht das eine winzige, in den Ring eingebaute Kamera. Der Scanner erkennt den Text und liest ihn via Lautsprecher laut vor.
Eine speziell entwickelte Software verfolgt die Fingerbewegungen und identifiziert die gefilmten Wörter. Der Computer verarbeitet diese dann zu laut gelesenen Wörtern. Mit ähnlichen Leseprogrammen können blinde Menschen heute SMS, E-Mails oder Texte im Computer lesen. Trifft der Finger die Zeile nicht oder ist er am Ende der Zeile, warnen kleine Vibrationsmotoren den Leser.
Die richtigen Knöpfe drücken
Die Wissenschaftler hoffen, dass Sehbehinderte dank des Finger-Readers schneller zu Informationen im Alltag kommen. Blinde Menschen beschweren sich häufig, dass die Knöpfe im Lift nicht in der Blindenschrift Braille angeschrieben sind. Auch beim Einkaufen wäre ein Finger-Scanner praktisch: Ob Erdbeer- oder Naturjoghurt – der Reader verrät es. Auch beim Kaffeeautomaten könnte der richtige Knopf nun leichter gefunden werden.
Eine Konkurrenz zur Brailleschrift wird der Finger-Reader nicht sein. Es geht mehr darum, die Blindenschrift im Alltag zu ergänzen.