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Technik Raumsonde «Rosetta» ist am Ziel

Es brauchte eine letzte kurze Abbremsung, dann war es geschafft: «Rosetta» ist wie vorgesehen in die Umlaufbahn des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko eingeschwenkt. Nun soll sie mit etwa 55'000 Kilometern pro Stunde neben dem Kometen durchs All rasen und wichtige Messergebnisse liefern.

«We are at the comet!» – Jubel im Kontrollzentrum der europäischen Weltraumorganisation Esa in Darmstadt: Die Raumsonde «Rosetta» ist an ihrem Ziel angekomment. 18 Monate lang soll sie nun den Kometen bei seiner Annäherung an die Sonne umkreisen und aus nächster Nähe beobachten, wie er sich dabei verändert.

Kometen – Bausteine des Lebens

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Kometen sind für Forscher spannend, weil sie die letzten Zeugen aus der Zeit der Entstehung des Sonnensystems sind. Da sie in sehr kalten Regionen vorkommen, finden an ihrer Oberfläche kaum Veränderungen statt. Auch nicht durch Kollisionen, weil die im All nur mit relativ geringer Geschwindigkeit ablaufen.

Für die Wissenschaftler es eine Weltpremiere: Zum ersten Mal wird ein Komet umkreist und nicht nur an ihm vorbeigeflogen. Und erstmals soll gar auf einem Kometen gelandet werden. Die Forscher erhoffen sich von den Analysen einen Blick in die Entstehung unseres Sonnensystems – und Erkenntnisse über unsere Zukunft.

Landeplatz auf dem Kometen

Es bleibt nicht viel Zeit vor der nächsten grossen Herausforderung; im November soll das Landegerät «Philae» auf dem Kometen abgesetzt werden. «Rosettas» wichtigste Aufgabe ist es jetzt, einen geeigneten Landeplatz für «Philae» zu finden. Dafür wird sie den Kometen aus etwa 100 Kilometern Entfernung umkreisen und den etwa vier Kilometer grossen Kometenkern kartieren.

«Philae» wird Messungen auf dem Kometen vornehmen – zum Beispiel Bodenbohrungen, um zu sehen, was unter der Kometenkruste lieg.

Der Komet erwacht

Elf verschiedene Messinstrumente hat «Rosetta» an Bord. Sie messen zum Beispiel, wie sich die Koma – die neblige Hülle aus Staub und Gas – bei der Annäherung an die Sonne entwickelt und welche chemischen und physikalischen Prozesse ablaufen. Hier wird unter anderem das Instrument Rosina der Universität Bern zum Einsatz kommen, das Analysen des Materials macht, das den Schweif des Kometen bildet.

Wo ist «Rosetta» jetzt?

Täglich wird eng mit der Esa geplant, wie die Sonde um den Kometen kreisen wird. Die verschiedenen Messinstrumente brauchen bestimmte Bedingungen. Und der Sonnenstand muss immer stimmen, damit die Solarpanels von «Rosetta» genügen Energie produzieren können.

Momentan befinden sich «Rosetta» und 67P/Tschurjumow-Gerassimenko etwa 405 Millionen Kilometer von der Erde entfern, zwischen den Orbits von Jupiter und Mars, und rauschen in Richtung Sonne.

Am 13. August 2015 erreicht der Komet seinen sonnennächsten Punkt, dann ist er der Sonne etwa so nah wie die Erde. Dann wird es für die Wissenschaftler richtig spannend.

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