Graue, rechteckige Geräte sind es, mit fünfeinhalb Mal drei Zentimeter nicht grösser als eine «Tictac»-Box und unscheinbar. Doch nach der Aktivierung sind sie nicht mehr unauffällig: Sie geben einen hohen Pfeifton mit einer Lautstärke von bis zu 115 Dezibel von sich.
So sollen sie bei einem Angriff die Aufmerksamkeit von Anwohnern und Passanten erregen und potentielle Täter möglichst schnell in die Flucht schlagen. Wer mindestens 16 Jahre alt ist und in Basel-Stadt wohnt, kann nach einer kurzen Einführung auf einem Polizeiposten kostenlos ein solches Alarm-Gerät beziehen.
Bis zu fünf Minuten Pfeifen
Die Funktionsweise des Schrill-Alarms ist relativ simpel: Ein kleiner Stift im Gerät unterbricht den Stromkreislauf. Wird er herausgezogen, versetzt der Strom von vier kleinen 1,5 Volt-Knopfbatterien im Gerät eine kleine Membran in Schwingung. Diese Vibrationen wiederum produzieren den lauten Pfeifton. Die austauschbaren Batterien halten bei Betrieb rund vier bis fünf Minuten.
Die Kantonspolizei Basel-Stadt gibt solche Schrill-Alarme bereits seit 2008 in kleiner Zahl an Interessierte ab, zum Beispiel bei Sicherheits-Schulungen für Seniorinnen und Senioren. Doch nach Medienberichten über sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum und entsprechenden Vorstössen im Kantonsparlament entschied sich Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) im Frühsommer, die kleinen Geräte in viel grösserer Zahl abzugeben.
Subjektives Sicherheitsgefühl fördern
Die Schrill-Alarme sollen nicht nur im Notfall wirken, um Täter in die Flucht zu schlagen, sondern bereits vorher: Das Ziel ist auch, das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung verbessern. Obwohl Basel laut Dürr weder unsicherer als früher ist noch gefährlicher als vergleichbare Städte, könnten die kleinen Geräte grosse Wirkung zeigen – nämlich bei der «gefühlten» Sicherheit.
Nach Auskunft des Dienstes für Prävention der Kantonspolizei zeigten auch andere Kantone bereits grosses Interesse an diesem System.