Martin Schadt, der Erfinder der LCD-Technologie für Flachbildschirme, ist mit dem Europäischen Erfinderpreis 2013 ausgezeichnet worden. Der Baselbieter Physiker wurde für sein Lebenswerk geehrt.
Bereits 1970 hatte Schadt das erste Patent für Flüssigkristalle angemeldet. «Die Erfindung von Martin Schadt hat unser Leben verändert und eine ganze Industrie begründet», sagte Benoît Battistelli, der Präsident des Europäischen Patentamtes, das den Preis alljährlich spendet.
Als erster das Potenzial erkannt
Flüssigkristalle sind organische Verbindungen, die sowohl die Eigenschaften von Flüssigkeiten als auch von Festkörpern haben. Martin Schadt war einer der Ersten, der ihr Potenzial für die Elektronikindustrie erkannte. Heute finden sich Flüssigkristallanzeigen in nahezu allen Alltagsgeräten.
Für ihn selbst sei das schon gar nichts Besonderes mehr, sagte der 74-jährige Erfinder gegenüber «Einstein»: «Die LCD-Technologie ist heute so selbstverständlich geworden, dass ich selten daran denke».
100 Milliarden US-Dollar Umsatz
Martin Schadt arbeitete von 1970 bis 1994 bei der damaligen F. Hoffmann-La Roche in Basel. 1970 meldeten er und sein Kollege Wolfgang Helfrich ein Patent für den sogenannten Drehzellen-Effekt an, der die LCD-Industrie begründete, die allein im Jahr 2012 einen Umsatz von rund 100 Milliarden US-Dollar verzeichnen konnte.
Heute hält er 110 Patente und gewann zahlreiche Wissenschaftspreise. Der Erfinderpreis wurde ihm an einer Gala in Amsterdam verliehen, der die niederländische Prinzessin Beatrix und rund 500 internationale Gäste beiwohnten.