Der Beschluss an der Gemeindeversammlung war einstimmig: Die Solarzellen auf dem Schulhausdach werden von der Bevölkerung bezahlt – mit einem Sonderkredit von 330‘000 Franken. Das war für die Organisation Solaragentur Schweiz, die Solarenergie fördert, ausschlaggebend: Altbüron wird mit einem Nationalen Solarpreis ausgezeichnet, und zwar in der Kategorie Plus-Energie-Bauten.
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«Die Gemeinde zeigte sich sehr offen gegenüber der Sonnenenergie und verhinderte das Projekt nicht», sagt Preisverleiher Gallus Cadonau von der Solaragentur gegenüber «Schweiz aktuell», und dies sei der Grund für die Auszeichnung. Der Gemeindepräsident von Altbüron, Oswin Bättig, zeigt sich stolz: «Dieser Preis ist sehr gut für unsere Gemeinde, aber auch für die künftige Energiewende». Altbüron produziert heute mit seinen Photovoltaik-Anlagen jährlich 1600 Kilowatt Solarstrom pro Bewohner – das ist gemäss der Solaragentur klar Europarekord.
Erste Initiativen – trotz Kritikern
Treibende Kräfte in Altbüron sind zwei lokale Unternehmen: Die Firma Schärholz Bau und der Bauunternehmer Markus Affentranger. Er baute auf seinem Werkhof vor einigen Jahren die grösste Solaranlage der Gemeinde. Der Grossteil des Solarstroms, den er auf seinem Dach produziert, wird in das öffentliche Netz eingespeist.
«Wir wussten zuerst auch nicht, ob Sonnenenergie rentiert. Wir waren zuerst fast die Einzigen, die das in der Schweiz wagten», sagt Affentranger. Es habe zuerst auch Kritiker in der Gemeinde gegeben «aber als sie sahen, dass bei mir die Rechnung aufgeht, machten sie auch mit».
Investitionen mit Potenzial
Auch der Altbüroner Bauer Markus Forster liess sich von der Solar-Euphorie des Unternehmers überzeugen: Als die Renovation seiner Hofdächer anstand, entschloss er sich, darauf Solarzellen zu installieren. «Das rentiert sich für mich mittelfristig schon», sagt Forster. Er produziert mit seiner Anlage drei Mal mehr als er für seinen eigenen Haushalt benötigt.
Für Altbüron ist der Solarpreis eine willkommene Vermarktungsmöglichkeit. Und es soll auch eine Motivation für andere Gemeinden sein, stärker auf Solarenergie zu setzen.