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Die Fachrunde des PULS-Chats
Legende: Thomas Hügle, Karin Niedermann, Lukas Wildi und Daniel Wüst srf

Arthrose «Lindern Koriander, Muskat und Kreuzkümmel Arthroseschmerzen?»

Thomas Hügle, Karin Niedermann, Lukas Wildi und Daniel Wüst haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Prof. Thomas Hügle
Chefarzt Rheumatologie
Universitätsspital CHUV Lausanne

Prof. Karin Niedermann
Professorin für Physiotherapieforschung
Wissenschaftliche Leiterin Arthrose-Programm GLA:D
ZHAW Winterthur | GLA:D Schweiz

Dr. Lukas Wildi
Chefarzt Rheumatologie
Kantonsspital Winterthur

Dr. Daniel Wüst
Facharzt Orthopädische Chirurgie und Traumatologie / Sportmedizin
Zürich

Chat-Protokoll

Guten Tag Ich habe starke Artrose in meiner linken Hand und ein Karpaltunnelsyndrom in beiden Händen. Im Alltag habe ich starke Schmerzen. Mein Hausarzt empfiehlt Akupunktur, mein Akupunkteur hat mir Nadeln unter die Fingernägel gerammt. Hat Akupunktur erwiesene Wirkungen bei Artrose? Freundliche Grüsse

Thomas Hügle: Nein leider nicht. Das Karpaltunnelsyndrom lässt sich aber gut behandeln, notfalls durch eine einfache OP. Danach würde ich mich um die Arthrose kümmern. Bei Rhizarthrose zB mit einer Schiene.

Ich (62) habe wegen meiner Hüftarthrose im Abstand von 5 Jahren 2x mit Erfolg und auf eigene (saftige) Rechnung eine MBST-Therapie gemacht. Was hält die Schulmedizin davon? Welche Gymnastik hilft zusätzlich um eine OP hinauszuzögern?

Karin Niedermann: zur Zeit gibt es noch zuwenig Forschung , welche die Wirksamkeit von MBST Therapie belegt. die wichtigsten Elemente einer Gymnastik bei Hüftarthrose sind Kräftigung und Ausdauer , insbesondere der Bein und Rumpfmuskulatur. Wichtig sind auch Übungen für die Funktion wie Gehen und Treppe. oft ist angeleitet zu Beginn hilfreich. Schauen Sie auf www.gladschweiz.ch ob dieses Programm etwas für Sie ist.

Thomas Hügle: Es gibt aus meiner Sicht leider keine Evidenz, dass eine MBST Therapie die Arthrose aufhält oder nachhaltig positiv beeinflusst. Ich hatte bisher keine Patienten die mir einen guten Effekt davon berichtet haben. Warum das in Einzelfällen hilft ist unklar, aber sicherlich temporärer Natur. Wir empfehlen es nicht. Bei der Hüftarthrose kann die Physio sehr effizient sein, ich rate vor allem zum Ergometer bzw. viel Fahrradfahren. Arbeiten Sie vor allem an der Innenrotation Ihrer Hüfte.

Seit Jahren plagt mich Athrose im Knie, bei welchem sich auch X-Bein zusätzlich gebildet hat. Ich bin 86Jahre alt und frage mich ob eine Infiltration ins Knie mir Hilfe bringen könnte. Bis jetzt nehme ich Schmerzmittel dass es wieder geht ?

Thomas Hügle: Wenn sich ein X-Bein bildet ist die Arthrose meist schon sehr fortgeschritten. Eine Infiltration kann temporär helfen, vor allem wenn das Gelenk entzündet und geschwollen ist. Sonst würde ich eine Schiene probieren oder doch über einen Gelenksersatz nachdenken falls die Mobilität bzw Lebensqualität extrem eingeschränkt ist, auch mit 86 Jahren.

Guten Tag Seit 2018 habe ich auf der linken Seite eine Knie-TEP. Nachdem ich v.a. beim Laufen weiterhin Schmerzen auf der Aussenseite des Kniegelenks verspürte, erfolgte 2020 eine weitere Operation «sekundärer Patellaersatz» Die Schmerzen sind geblieben vor allem beim Laufen und Stehen. Oft fühlt sich das Knie wie ein grosser kompakter Klumpen an. Velofahren geht gut – mit geringeren Schmerzen. Ein Zweitmeinung 2022 zeigte eine korrekt implantierte Prothese, keinerlei Lockerungszeichen. Muss ich mit diesen Einschränkungen/Schmerzen jetzt einfach leben oder gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten (Physiotherapie habe ich einige Male gemacht)?

Daniel Wüst: Guten Abend Wie bei Ihnen offensichtlich vor der zweiten Operation vermutet, ist eine vorbestehende oder nachträgliche Arthrose der Kniescheibe ein häufiger Grund für anhaltende Beschwerden. Leider ist bei nachträglichem Ersatz nicht immer Beschwerdefreiheit zu erreichen. Prinzipiell sind die von Ihnen erwähnte Lockerung des Implantates mittels Spezialuntersuchung SPECT-Computertomogramm auszuschliessen. Des weiteren muss auch ein eher seltener, jedoch möglicher niedrigschwelliger Infekt (low-grade Infekt) mittels Gelenkspunktion ausgeschlossen werden. Im erwähnten Computertomogramm und mit Ganzbeinaufnahmen sollte eine leichte Fehlpositionierung des Gelenkes beurteilt werden. In den meisten Fällen kann bei genauer Abklärung eine Ursache gefunden werden. Diese Abklärung ist jedoch etwas aufwändig, lohnt sich jedoch bei Ihrer leider langen Beschwerdedauer.

Guten Tag Was kann ich tun damit sich meine Arthrose nicht verschlimmert? Auf was sollte ich beim Essen verzichten ? Da ich auch noch ein Meniskus Riss habe nehme ich im Moment Vita Chondro curma Plus. Auch meine z.Z. 100 kg sind nicht ideal. Nun sind die Festtage vorbei und ich werde meine Essgewohnheiten ändern. Sohn mit Fam. wohnt im Haus und hat 2 Wochen gekocht und ich habe mich verwöhnen lassen! (Bin Verwitwet) Vielen Dank für einen Tipp.

Karin Niedermann: Sie haben recht, sich mal verwöhnen zu lassen und Sie haben einen guten Vorsatz gefasst! Denn nebst Übungen für Kraft und Ausdauer der Bein- und Rumpfmuskeln, tragen schon ein paar wenige Kilo Gewichtsreduktion dazu bei, die Schmerzen zu verringern (und je mehr Reduktion desto besser). Es geht in Ihrem Fall wie Sie richtig sagen um Essgewohnheiten zu ändern, weniger um 'verzichten. Vielleicht wäre eine Ernährungsberatung hilfreich?

Guten Tag Seit ein paar Monaten knacken meine Fingergelenke plötzlich gelegentlich. Nicht an allen Gelenken, aber z.B. sehr häufig am linken Daumen (Interphalangeal lp 1 DoF). In meiner Familie gibt es einige Fälle von Arthrose. Nun meine Frage: Könnte es sein, dass das gelegentliche knacken in meinen Fingergelenken Arthrose verursacht? Wenn ja, was kann ich dagegen tun? Schmerzen habe ich keine. Ich bin m, 40 j, gesund und sportlich. Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen!

Lukas Wildi: Das schmerzlose Knacken in den Gelenken ist für sich nicht schädlich und verursacht keine Arthrose. Ganz grundsätzlich und speziell bei familiärer Arthroseneigung empfiehlt sich ergonomisches gelenkschonendes Arbeiten mit regelmässigen Pausen, Vermeiden von Überlastung, ausgewogene Ernährung und bei ungenügender Sonnenexposition oder konsequentem UV-Schutz eine für den Gelenksknochen wichtige Vitamin D-Einnahme. Fundierte Details finden Sie z.B. auf der Webseite der Rheumaliga Schweiz .

Sehr geehrte Damen und Herren Ich bin 70 Jahre alt und habe seit ca. November Probleme mit meiner rechten Hüfte. Wenn ich mich zuhause bewege und wenn ich schlafe habe ich keinerlei Schmerzen. Wenn ich aber 100m bis 200m gehe, schmerzt mich meine rechte Hüfte sehr stark; jeder Schritt schmerzt. Die Schmerzen werden auch nicht kleiner wenn ich 30 oder 60 Minuten gehe. Wenn ich zwischendurch stillstehe, sind die Schmerzen nach einigen Sekunden fast vollkommen weg, kommen aber wieder nach einigen Schritten. Ich kann mein rechtes Bein strecken, biegen, bewegen etc. wie ich will, ich habe keinerlei Hüftschmerzen. Gegenüber dem linken Bein habe ich jedoch beim rechten Bein ein kleine Bewegungseinschränkung. Die Schleimbeutel beim rechten Hüftgelenk scheinen nicht entzündet zu sein. Nicht immer, aber oft, sind zu den Schmerzen vom rechten Hüftgelenk auch die Muskeln um das rechte Kniegelenk verspannt und verursachen Schmerzen. Durch Massage kann ich die «Knieprobleme» aber relativ gut beseitigen. Die Muskeln im unteren Teil meines Rückens neigen dazu, sich zu verspannen, wasSchmerzen im unteren Teil des Rückens auslöst. Um dem entgegen zu wirken, mache ich diverse Dehnungsübungen. Könnten die Dehnungsübungen eventuell in Verbindung mit meinen Hüftproblemen gebracht werden? Wenn ja, wie müsste meine Muskeln dehnen, dass ich keine Hüftprobleme bekomme?

Thomas Hügle: Achtung, die Hüfte schmerzt typischerweise in der Leiste. Was sie beschreiben ist nicht ganz typisch für die Hüfte. Es kann auch der Rücken dahinter stecken, insbesondere wenn es beim Laufen auftritt und in die Beine (auch das Knie) ausstrahlt muss man an eine Verengung im Spinalkanal denken. Wenn es am Gesäss schmerzt, ist auch häufiger der Rücken schuld. Ich würde die Dehnungsübungen mit einem Physiotherapeuten besprechen.

Viele meiner Familienmitglieder sind sehr stark von Arthrose betroffen. Was kann ich präventiv tun, um mich bestmöglichst zu schützen? Ich bin erst minim betroffen. Danke für eine Rückmeldung.

Daniel Wüst: Guten Abend Für die Gewichtstragenden Gelenke wie Knie, Hüfte und Füsse ist ein stabiles Körpergewicht ohne Übergewicht ein Hauptfaktor. Bei Sportarten mit Unfallrisiko ist eine korrekte Erlernung der Technik und Unfallvermeidung wichtig zur Vermeidung von Gelenkverletzungen. Zudem gibt es bei bereits leichten Gelenkbeschwerden durch Arthrose Supplemente wie Condroitin oder Curcuma.

Seit meiner letzten schriftlichen Prüfung, die ich fast 3 Stunden lang schreiben musste, habe ich starke Schmerzen in meinem Daumen. Man hat mir gesagt, dass ich möglicherweise eine Arthrose habe. Wie entwickelt sich dieser Schmerz? Muss ich von nun an mit Gelenkschmerzen in verschiedenen Teilen meines Körpers rechnen? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.

Karin Niedermann: das tönt eher nach einer massiven Überlastung oder verkrampften Haltung der Hand während Prüfung. Sie sollten sich noch nicht zu sehr beunruhigen. Typischer Arthroseschmerz ist ein 'Anlaufschmerz' der bei Bewegen weniger wird.

Beim einen Knie gehe ich (78) seit ca. Jahren Knochen auf Knochen (bei Voltaren und Dafalgan) und sollte jetzt nach Rat eines Orthopäden nicht länger zuwarten und ein künstliches Gelenk einsetzen lassen. Was sind die Risiken, wenn ich es nicht machen lasse?

Daniel Wüst: Den Zeitpunkt einer Operation bestimmen alleine Sie als PatientIn. Entscheidend ist das Ausmass an Einschränkung Ihrer Lebensqualität und Ihrer Aktivität durch die Arthrose. Sicheres Risiko ist, dass Sie weiterhin Schmerzen verspüren, die tendenziell meistens eher zunehmen. Je mehr Sie in Ihrer Aktivität eingeschränkt werden, desto höher ist das Risiko, dass Sie irgendwann nicht mehr alles selbständig erledigen können. Dies gilt es möglichst zu vermeiden.

Ich habe auch Arthrose mein Knie seit Oktober 2023. Aber ich bin heute besser als Oktober 2023. Es ist noch nicht vorbei. Mein Knie ist wie brennt, wenn will ich laufen oder arbeiten. Ich habe auch keine Schmerzen. Ich soll bereit am 17. Januar 2024 zum Hausarzt in Cazis besuchen, bevor er kontrolliert sich mein Knie.

Daniel Wüst: Da Sie erst seit drei Monaten eine bekannte Arthrose haben, bestehen mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Möglichkeiten, diese zu behandeln. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber. In der aktuellen Puls Sendung werden Sie auch einige mögliche Behandlungen kennenlernen. Alles Gute.

Nach einem Autounfall vor 1.5 Jahren mit anschliessender leider nur mässigen Behandlung (Pilontibiale) wurde bei mir frühe posttraumatische Osteoarthrose im Sprungglenk diagnostiziert. Gibt es neben regelmässigen Kraftübungen Physiotherapie und Verzicht auf gelenksbelastende Sportarten weitere Möglichkeiten, welche nachweislich den Verlauf der Arthrose verlangsamen (z.B. zu überprüfende Gesundheitswerte, Ernährung, Lebensweise)? Vielen herzlichen Dank

Thomas Hügle: Das Sprunggelenk ist extrem anfällig für eine Instabilität, es ist so «passgenau» wie kein anderes Gelenk. Ich würde mit einem Physio schauen wie stabil das Gelenk ist und entsprechende Übungen machen, vielleicht auch Tapen. Bei der Ernährung würde ich vor allem auf eine faserreiche Ernährung achten, hierfür gibt es gute wissenschaftliche Daten.

Guten Abend Ich bin weiblich, werde heuer 51 Jahre alt, habe mein Leben lang Sport betrieben und nach einer Tibiaimpressionsfraktur, im Jahre 1998 wurde bei mir 2019 Arthrose im Stadium 3 festgestellt. Auf einem längeren Trainingslauf (20km) 2020 platzte die Bakerzyste (niemand hatte mich über deren Vorhandensein informiert), was mich ca 6 Monate ausser Gefecht setzte. Erst kürzlich hatte ich wieder grössere Probleme mit dem Knie. Nun zu meiner Frage: Lohnt sich eine weitere Konsultation beim Spezialisten oder soll ich einfach warten, bis es nicht mehr geht?

Thomas Hügle: Ich würde sicherlich ein MRT vom Knie wiederholen. Neben dem Knorpelschaden sollten sie auf ein sogenanntes Knochenmarksödem achten (das sieht man nicht im Röntgen). Wenn es gross ist, ist das eher ein schlechtes Zeichen. Ausserdem müsste der Meniskus angeschaut werden. Der kann ein «Troublemaker» sein. Sie scheinen sehr sportlich zu sein und wollen es bleiben, deshalb würde ich unbedingt einen Spezialisten/Orthopäden/Sportmediziner aufzusuchen und eine Standortbestimmung zu machen. Ausserdem sollte man ihr Knie biomechanisch untersuchen, Beinachse etc. Das ist möglicherweise ein therapeutischer Ansatzpunkt.

Hallo zusammen, ich (m,35) hatte vor ein paar Jahren einen schweren Töffunfall bei welchem mein Handgelenk beschädigt wurde. Nun wurde zwischen Radius und Scaphoideum Arthose festgestellt. Die Schmerzen sind (noch) erträglich und der Bewegungsfreiheit ganz ok. Gibt es Möglichkeiten den fokalen Knorpelschaden zu erneuern mittels Transplation oder anderen Methoden? Besten Dank für die Auskunft.

Karin Niedermann: die Forschung zeigt, dass spezifische Übungen und ergonomische Arbeitsweisen wirksam sind, deshalb würde ich Ihnen aktuell für Ihre Hand als erstes empfehlen, das in einer 'Handtherapie' zu erlernen und besprechen Sie mit Ihrem Arzt/ihrer Ärztin, ob eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll ist.

Meine Hüfte wurde geröntgt, ich habe eine leichte Arthrose links. Ich laufe gerne, dies verstärkt aber meine Schmerzen. Ich schlafe auf der Seite liegend, auch das bereitet Schmerzen. Meine Ärtin hat mir Condrosulf verschrieben, die Wirkung ist minim. Was kann ich tun, Physiotherapie, Akkupuktur, trotzdem laufen?

Daniel Wüst: Falls die Schmerzen nur seitlich an der Hüfte vorhanden sind, kann nebst der Hüftarthrose auch eine Schleimbeutelentzündung dafür verantwortlich sein. Diese kann relativ einfach behandelt werden mit Spritze durch einen Orthopäden, Rheumatologen, Hausarzt. Teilweise reichen auch lokale Mittel zur Entzündungshemmung und Physiotherapie. Jogging empfehle ich vorerst vorübergehend zu pausieren, da es Schmerzen bereitet. Sie können schmerzlose Aktivitäten wie Schwimmen, Fahrradfahren oder Aquagymnastik probieren. Falls trotzdem alleine die Arthrose verantwortlich ist, sind die vor Ihnen erwähnte Physiotherapie und Einnahme von Condrosulf sinnvolle erste Massnahmen.

Warum wird Arthrose von den Ärzten nicht ernst genommen und behandelt? Könnte man sinnvoll vorbeugen, wenn man zu Arthrose tendiert?

Karin Niedermann: Arthrose ist nicht lebensbedrohlich, aber kann für die Betroffenen sehr schmerzhaft-einschränkend und behindernd sein und die Lebensqualität reduzieren. Als vorbeugend gelten: Muskelkraft erhalten, allgemein körperlich aktiv sein, Normalgewicht halten, keine übermässige Belastung bei der Arbeit (Gewichte tragen) oder in der Freizeit (übermässige Gelenksbelastung zB bei gewissen Sportarten

Wie viele Knieoperationen könnten wohl vermeidbar sein? Bin Jahrgang 1942, habe als Therapeut mit Sprache und Schauspiel in einem Heim für Behinderte gearbeitet, war also viel auf den Beinen. Nach einem kleinen Rutscher auf eisigem Weg im Januar hatte ich Knieschmerzen. Weil diese nicht nachlassen wollten bin ich im April zu Dr. Tabatabai . Er hat mir die Arthrose Diagnose gegeben, er hat erklärt dass zu wenig Bewegung die Ursache sei, weil dadurch gewisse Ernährungsvorgänge im Knie behindert seien. Ich habe mir darum vorgenommen immer vor der Bettruhe tiefe Kniebeugen zu machen (mein willkürlich gewähltes Mass sind 19). So habe ich nun 34 Jahre lang ohne weitere Massnahmen überstanden und hoffe Rückschläge (Die meist aus Fahrlässigkeit kommen!) immer weiter abwenden zu können. Vielen Dank an Dr. Tabatabai in Dornach.

Thomas Hügle: Das ist ein toller Verlauf. Vielleicht gab es im Rahmen des Sturzes auch eine Meniskusverletzung die zusätzlich Schmerzen verursacht. Diese bessert sich nach einigen Monaten.

Ich habe eine Hochgradige Arthrose ich finde mich damit ab das es nicht heilbar ist! Spritze Physiotherapie habe ich schon gemacht was gäbe es sonst da ich mit 47 noch zu jung bin für so etwas?

Thomas Hügle: Kommt darauf an welches Gelenk betroffen ist. Oder ist es der Rücken? Es gibt die Arthrose schon vor 50 Jahren, zB bei einer Hüftdysplasie oder Knorpelverkalkungen oder bei einer Rheumaerkrankung. Ernährung (faserreich und antientzündlich) ist ein Thema. Ausserdem würde ich auf die Biomechanik achten. Gibt es eine Gelenkfehlstellung? X- oder O Beine? Das kann man mit zB Schienen behandeln. Es gibt auch metabolische Faktoren, die Schmerzen und Arthrose beeinflussen (z.B. Cholersterin)

Guten Tag. Was „nützen“ Eigenbluttherapien bei Arthrose im Knie?

Daniel Wüst: Eigenbluttherapie ist eine von mehreren mögliche Arten von Spritzen in Gelenke mit Arthrose. Insbesondere bei leichter bis mittelschwerer Arthrose kann es Beschwerden lindern. Falls eine gute Wirkung erreicht wird, kann es problemlos wiederholt werden. Es gilt als eher problemlose, «sanfte» Behandlungsmethode. Falls dies nicht genügend nützt, können auch Spritzen mit Kortison oder Hyaluronsäure erwogen werden.

Guten abend nachdem ich meine kniearthrose erst mit condrosulf und danach mit liebscher& bracht – übungen ( u.a.dehnungen und faszien rollen) therapiert habe… seit 3 jahren bin ich schmerzfrei … spüre ich im rücken- und nackenbereich seit kurzem wieder die typischen beschwerden. welchen rat können sie mir, 71j. geben ? vielen dank und freundliche grüsse

Daniel Wüst: Zuerst sollte eine klare ärztliche Abklärung zur Diagnose erfolgen. Sanfte Behandlungen wie die von Ihnen erwähnten Condrosulf Tabletten oder Übungen können meistens auch bei Rückenbeschwerden alleine oder unterstützend helfen. Es sollte jedoch eine gravierende Erkrankung mit Einengung von Nerven ausgeschlossen werden.

Ich habe letztens einen Artikel gelesen auf der Homepage der Schulthess-Klinik. Da ging es um Hüftarthrose bei Rheumatoider Arthritis. Scheinbar zeigt es sich dass da weniger Osteophyten gebildet werden und die Schmälerung des Gelenkspalts quasi das einzig sichtbare Zeichen sei. Macht das die Diagnose auch entsprechend schwieriger oder (noch?) abhängiger von subjektiven Symptomen?

Thomas Hügle: Ja, richtig. Es kommt bei der «sekundären» Arthrose im Rahmen einer Polyarthritis zu weniger Knochenneubildung. Im MRT sieht man aber meist noch das Knochenmarksödem sowie eine Entzündungsreaktion. Teilweise ist es schwierig zu sagen, ob es die Polyarthritis oder die Arthrose ist. Hier kann eine Untersuchung der Gelenksflüssigkeit Klarheit bringen (erhöhte Zellzahl bei der Arthritis).

Guten Abend, Ich habe seit August 23 eine (damals als geplatzt befunden, jetzt nicht mehr) Bakerzyste im linken Knie, nach 4 Monaten Physiotherapie kann ich jetzt den Alltag ziemlich schmerz- und hinderungsfrei bewältigen. Ich möchte im Frühling wieder mit Wandern beginnen, kann ich das Knie jetzt wieder auftrainieren, und wie? Oder muss ich noch damit warten? (Zum Wandern benutze ich Stöcke.) Merci vielmals für die Auskunft.

Thomas Hügle: Ich würde das Knie auf jeden Fall wieder auftrainieren. Besprechen Sie es mit dem Physio, Vor allem der Quadizeps sollte gestärkt werden um das Knie zu stabilisieren, aber auch die Kniebeuger und Gesässmuskulator. Es gibt fast immer eine Ursache für eine Bakerzyste. Wenn es nicht besser wird würde die Kniegelenksarthrose suchen, z.B. mit einem MRT.

Guten Abend Das Stillen meiner neugeborenen Tochter führte bei mir vor 7 Monaten zu sehr einschränkenden Beschwerden/Schmerzen in den Knien, Füssen und Händen. Das Aufstehen war ein Kraftakt und meine Finger schmerzten und verformten sich mit Diagnose Handpolyarthrose. Nach 3 Monaten stillte ich ab und meine alte Kraft kehrte zurück und die Schmerzen verminderten sich immer mehr. Heute (7 Monate nach Geburt) spühre ich noch ab und zu die Fingerknöchel an den Spitzen und der Zeigefinger und Mittelfinger sind geschwollen verformt. Lässt sich so eine Verformung (durch Flüssigkeitseinlagerung?) irgendwie beseitigen/rückgängig machen? Was kann ich als Prophylaxe für die Zukunft machen (meine Frauenärztin meinte das diese ‚Erfahrung‘ ein Vorbote für künftige Beschwerden sein könnte)? Ich bin heute 39. was halten Sie von der Einnahme von Präparanten mit MSN, Glucosamine und Choindroitin? Und wie hoch sollten solche täglichen Dosen sein? Ganz herzlichen Dank!!

Thomas Hügle: Es gibt Zusammenhänge zwischen langem Stillen und Arthrose. In Ihrem Fall war es aber sehr früh und schnell reversibel. Ich denke hier er an hormonale Ursachen nach der Geburt. Das kann manchmal auch eine Art temporärer Entzündungs- oder Rheumaschub sein. Wenn es eine Fingerpolyarthrose ist, gibt es oft eine genetische Veranlagung, meist hat die Mutter auch eine Fingerarthrose. Leider sind die Ergebnisse von Chondroitin und Glucosamin bei der Fingerarthrose sehr dezent, aber man kann es probieren. Ich würde die empfohlenen Dosen nehmen (800-1200 mg). Manchmal helfen Schienen nachts an den Fingerendgelenken.

Ich habe definitiv Arthrose. Die Knie schmerzen beim Gehen. Bei Liebscher&Pracht lernte ich das Dehnen. Spannend: Wenn eines der Knie schmerzt und ich eine Dehnübung des unteren Wadenmuskel mache, ca 1min, dann ist der Schmerz für einige Momente wie weggeblasen. Seit ich die Beinmuskeln regelmässig dehne geht es mit dem Gehen bedeutend besser. Meine Frage: Ist es wahr, dass durch die Verringerung des Drucks auf das Kniegelenk durch verkürzte Muskeln sich das Gelenk erneuern kann, resp sich der Knorbel erneuern oder wenigstens erholen kann? (Durch verbesserte Durchblutung, wird gesagt...) Danke.

Lukas Wildi: Unter optimalen Umständen ist eine Regeneration des Gelenkknorpels möglich. Das beweisen Studien mit Stammzellen, Wachstumsfaktoren – beides experimentell -, beobachtete Knorpelregeneration nach Umstellungsoperationen, welche die stärkste Belastung in ein noch gesundes Knorpelareal verlagern, oder nach der in Holland durchgeführten Kniegelenksdistraktion. Letztere ist ein operatives Therapieverfahren mit einem von aussen durch die Haut im Knochen verankertes Metallgestell, das das Kniegelenk um wenige Millimeter auseinanderzieht, dadurch den Knorpel entlastet und ihm innert 6-8 Wochen die Regeneration ermöglicht. Diese Technik ist aber wegen des grossen Aufwandes, der Thrombose- und Infektrisiken nur Ausnahmefällen und jüngeren Patienten vorbehalten. Es bedarf also eines grösseren Aufwandes für einen nachweisbaren Effekt. Mit diesen Beweisen der Regenerationsfähigkeit werden Ihre Beobachtungen insofern unterstützt, als dass regelmässige moderate Gymnastik und Dehnübungen ein Arthrosegelenk durch eine bessere Versorgung mit Nährstoffen beruhigen und stabilisieren können. Dadurch vermindern sich die Schmerzen oft in einen sehr gut erträglichen Rahmen über längere Zeit. Eine vollständige Regeneration gelingt damit aber in aller Regel nicht.

Guten Tag Ich bin m/52, sportlich, schlank, 180/77kg, gesund, habe seit einigen Jahren und dies immer mehr, beim Anlaufen Probleme/stechende Schmerzen in den Kniegelenken. Ist das Knie einmal warm/eingelaufen/geschmiert, ist fast alles gut und ich kann mich auch sportlich bewegen. Kann die tägliche Einnahme von Condrosulf empfohlen werden? Ich war schon oft nahe dran, zum Arzt zu gehen für weitere Abklärungen. Was raten Sie noch? Dankeschön.

Daniel Wüst: Entscheidend ist die Ursache Ihrer Beschwerden. Deshalb empfehle ich Ihnen eine unverbindliche ärztliche Abklärung mit normalen Röntgenbildern bei Ihrem Hausarzt, dem Sie vertrauen, oder einem für Gelenke spezialisierten Orthopädischen Chirurgen oder Rheumatologen. Gemäss Ihrer Beschwerdeschilderung ist eine leichte bis mittelschwere Arthrose hinter der Kniescheibe (Patella) möglich. Dann kann regelmässige Einnahme von Condrosulf eine positive Wirkung haben. Für 3-6 Monaten sollten Sie dies konsequent einnehmen. Falls Sie keine Wirkung feststellen danach, können Sie danach darauf verzichten. Falls eine Wirkung erreicht wird, kann es langjährig eingenommen werden. Ergänzend ist eine schonende, nicht belastende Aktivität wie z.B. Schwimmen oder Fahrradfahren ergänzend sinnvoll. Physiotherapie kann ähnlich wie ein Personal Trainer Sie dabei anfangs unterstützen.

Warum habe ich jeden Morgen beim aufstehen. Starken Schmerzen im Fuss und Fussgelenk und nach ungefähr eine viertel Stunde mit etwas Bewegung sind die Schmerzen weg

Karin Niedermann: Es könnte ein Hinweis auf ein Arthroseproblem sein – typisch ist der Anlaufschmerz der bei Bewegen weggeht. Vielleicht hilft es wenn Sie VOR dem Aufstehen die Füsse im Bett bewegen (zB Zehen krallen -spreizen, Füsse auf-ab, Fussgelenk kreisen).

Seit etwa 20 Jahren habe ich im Knie einen Knorpelschaden. Ein Teil ist damals abgebrochen und dieser Teil wurde entfernt. Zwanzig Jahre war mein Knie sehr stabil. Ich konnte eigentlich alles machen. Seit einiger Zeit habe ich vermehrt Schmerzen und das sogar beim Velofahren oder machmal beim Treppensteigen. Aktuell versuche ich einerseits weiter aktiv zu sein und andererseits kleinere Bewegungseinheiten zu machen. Was wäre aus Ihrer Sicht die beste Strategie? Ist es korrekt, dass man das Knie problemlos belasten kann, bis man einfach einen Ersatz braucht? Macht es Sinn, auf längeren Wanderungen einen Kniestabilisator zu tragen?

Karin Niedermann: es ist richtig und wichtig, dass Sie so aktiv sind und bleiben! ich würde Ihnen in dieser Phase sehr empfehlen , eine gezielte Physiotherapie zu machen um spezifische Übungen zu erlernen, denn Übungen für Kraft und Ausdauer verringern nachweislich Schmerzen und verbessern die Kniefunktion. Das kann in einer Einzel-Physiotherapie sein oder das GLAD Schweiz Arthrose Programm (www.gladschweiz.ch). Auch mit Arthrose können und sollen Sie ihre Knie belasten und gute Muskelkraft kann helfen eine Operation noch längere Zeit hinauszuzögern. Ein Kniestabilisator kann helfen, die Frage weist aber eher auf reduzierte Kraft und damit Stabilität im gelenk hin.

Guten Tag, Wird Kniearthrose durch tägliches fünf Km joggen auf ebener Strasse mit gutgedämpften Schuhen bei einer normalgewichtigen und gut trainierten Person (Ü30) ohne vorherige Knieverletzungen begünstigt? Wie verhält es sich beim regelmässigen Bergwandern für die selbe Person, wenn der Fuss schräg aufgesetzt wird, weil die Schritte auf unebenen steilen Terrain erfolgen? Beste Grüsse und vielen Dank

Thomas Hügle: Gemäss Studien ist der Laufsport gut für das Knie. In den Studien wurde das auch für Marathonläufer untersucht, die ja vor allem auf der Strasse laufen. Je besser trainiert die Muskulatur ist, desto besser ist es für das Gelenk. Ich sehe keine Probleme beim Bergwandern.

Nach einem Kreuzbandriss im Knie mit anschliessender OP, ist eine spätere Knie-Arthrose sehr wahrscheinlich. Wie ist Ihre Erfahrung dazu? Kann eine spätere Arthrose verzögert resp. verhindert werden?

Thomas Hügle: Bislang kann das leider nicht verhindert werden. Achten Sie auf die Gelenkstabilität und alle anderen Faktoren die auf das Knie wirken (Übergewicht, X-oder O-Beine etc.). Diese sollte man separat behandeln.

Guten Tag Ich habe seit Mitte 50 Arthrose in den Finger- und Fussgelenken. Ich nehme Chondrosulf und Vitamin D. Ich habe zudem noch eine Hormonersatztherapie mit Östrogen und Gestagen. Als ich diese vor 2 Jahren (mit 60 Jahren) absetzte wurden die Schmerzen deutlich schlimmer. Nach 6 Monaten habe ich mit der Hormoneinnahme wieder begonnen und die Beschwerden sind wieder deutlich weniger geworden. Sind die Zusammenhänge bekannt? Vielen Dank!

Lukas Wildi: Östrogen spielt für den Bewegungsapparat eine wesentliche Rolle. Der Abfall des Östrogenspiegels bei Eintritt in die Menopause kann sich in individuell unterschiedlichem Ausmass negativ auf den Knochen (Osteoporose), die Muskulatur, die Bänder und Sehnen und auch auf den Gelenkknorpel auswirken. Leider gibt es keine guten Studien, die den Einsatz von Hormonen für Beschwerden am Bewegungsapparat allein rechtfertigen würden. Zusammen mit weiteren postmenopausalen Beschwerden kann die Indikation für eine Östrogentherapie aber von der Gynäkologin gestellt werden. In den heute empfohlenen geringen Dosen sind die Risiken deutlich kleiner als früher und der Nutzen überwiegt meistens. Bei Ihnen scheint das der Fall zu sein.

Arthrose und Ernährung. Was hilft, bzw. unterstützt oder lindert eine Arthrose? Auf was lohnt sich zu verzichten? Wie steht es mit dem Flüssigkeitshaushalt? Begünstigt Alkohol bzw. gewisse Stoffe in alkoholischen Getränken eine Arthrose? Ist eine Rückbildung einer Arthrose möglich? Bzw. kann dem Knorpelabbau mit Zufuhr von Glucosamin begegnet werden? Was ist diesbezüglich von den Produkten von Swiss Alp Health oder Dr. Vogel zu halten? Zudem habe ich das Buch von Liebscher und Bracht, «Die Arthrose Lüge» gelesen. Wie hilfreich ist Gymnastik und Dehnen? Besten Dank

Karin Niedermann: wissenschaftlich ist der Zusammenhang zwischen Arthose(entwicklung/Linderung) nicht belegt. Was aber grundsätzlich gilt: Normalgewicht und eine ausgewogene, gesunde Ernährung, mit Gemüse, Früchten, Ballaststoffen, guten Fetten, aber möglichst wenig/kein Zucker, Alkohol, Tabak ist in jedem Fall gesundheitsfördernd. Damit braucht es auch oft keine Ergänzungsstoffe. Gymnastik – Kraft und Ausdauer der Bein- und Rumpfmuskulatur (bei Hüft-Kniearthrose) ist sehr wirksam und gilt als erste behandlungswahl

Danke euch für das spannende Thema. Ich habe mit 40 bereits Arthrose in den Knien. Bin sportlich sehr aktiv. Habe letztens von einer Kollegin Extra Cell Matrix Pulver bekommen. Lohnt es sich das regelmässig zu nehmen? Also im Bezug auf meine Arthrose?

Daniel Wüst: Wie viele andere Supplemente / Nahrungsergänzungsmittel ist auch bei Extra Cell Matrix kein sehr starker (jedoch trotzdem ein gewisser!) Effekt wissenschaftlich nachzuweisen. Eine versuchsweise Einnahme für 3-6 Monate ist möglich. Nur bei festgestellter Beschwerdelinderung nach dieser Dauer ist eine langfristige Einnahme sinnvoll. Nebst dem von Ihnen erwähnten Produkt gibt es auch andere Produkte, welche noch der Krankenkasse übernommen werden. Diese enthalten jedoch nur den Hauptwirkstoff Condroitin. Auch diese Einnahme ist möglich. Bei «Ihrem» Produkt sind noch weitere Substanzen enthalten. Bei Ihrem jungen Alter ist nebst Supplementen sicher auch eine Überprüfung der sportlichen/körperlichen Aktivität auf Gelenkschonende Aktivitäten und auf ein optimales Körpergewicht zu achten.

Guten Abend, alle sprechen immer von Hüft- und Kniearthrose. Doch was ist, wenn man Kiefer- und Halswirbelarthrose hat? Mir macht das grosse Angst. Mein Hausarzt weiss auch nicht, was man evtl. tun könnte. Vielen Dank

Thomas Hügle: Das ist richtig, die Arthrose and der Wirbelsäule wird oft zu wenig beachtet. Hier spielen auch genetische und metabolische Faktoren eine Rolle (Cholesterin). Ausserdem gibt es häufiger als man denkt eine Verkalkung in den Bandscheiben oder Bändern, welche sich entzünden und Schmerzen verursachen. Beim Kiefergelenk muss man an Probleme mit dem «Meniskus» im Kiefergelenk und an Störungen im Bewegungsablauf beim Kauen denken. Das sollte mit einem Kieferorthopäden besprochen werden.

Ich habe Arthrise in der Hüfte. Links habe ich bereits eine Protese bekommen. Im Moment nehme ich seit 6 Wochen Irfen um auch beruflich einigermassen schmerzfrei über die runden zu kommen Wie lange macht es Sinn sich mit Medikamenten ( Ifen) « fit» zu halten?

Daniel Wüst: Nebst Medikamenten sind weitere Massnahmen wie Physiotherapie, Besprechung mit Ihrem Arzt hinsichtlich einer Gelenksinfiltration (Spritze ins Gelenk mit Kortison und/oder Hyaluronsäure oder Eigenblut) sinnvoll. Die Medikamente können bei längerer Einnahme zu Magenbeschwerden führen. Deshalb empfehle ich bei längerer Einnahme von Ibuprofen oder ähnlichen entzündungshemmenden Medikamente zusätzlich eine Magenschutz Tablette zu nehmen.

Guten Abend Ich leide unter einer Femoropattellararthrose rechts mit subchonralem Knochenmarködem an der Patella. Und zusätzlich unter einer beginnenden Femoropattellararthrose links mit ausgesprochener Tendiose der Patellarsehnen mit zentraler Ruptur und umschriebenen Knorpelschaden Grad 3 am lateralen Tibiaplateau dorsal. Ich bin 60 Jahre alt und machte bis vor ca einem Jahr regelmässig grössere Wanderungen. Aufgrund der immer stärker werdenden Schmerzen musste ich diese fast gegen Null reduzieren. Als ich das rechte Knie mit Physiotherapie wieder soweit schmerzfrei hatte, dass ich wieder auf Wanderungen gehen konnte, fing das linke Knie an, noch mehr als das rechte zu schmerzen. Die dafür verordnete Physio half nichts. Ich bin nun unsicher, ob ich das linke Knie trotz Schmerzen mehr belasten soll und wieder ins Krafttraining, welches ich bis vor rund zwei Jahren gemacht habe, gehen soll. Die Schmerzen sind immer da und machen mir Sorgen. Was empfehlen Sie für das linke Knie? Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Karin Niedermann: Arthrose Betroffene, die eine solche Situation beschreiben, können oft vom GLAD Arthrose Programm ( www.gladschweiz.ch ) profitieren. Es kann Ihnen helfen, mit dem gezielten, an Ihre Situation angepassten Übungsprogramm die Schmerzen in den Griff zu bekommen; trainiert wird eh immer beidseitig. anschliessend ist es sehr sinnvoll das Krafttraining wieder aufzunehmen.

Guten Tag Ich bin weiblich und 46 Jahre alt. Beim Treppenlaufen oder im Fitness höre ich meine beiden Knie knarren; Schmerzen habe ich aber keine. Ich möchte wissen, was ich prophylaktisch gegen diese beginnende Arthrose machen kann. Mein Vater hat heute mit 77 Jahren zwei künstliche Kniegelenke und das möchte ich eigentlich nicht. Ich habe seit meiner Jugend und bis heute immer hobbymässig Sport betrieben (früher Volleyball und Tennis, heute mache ich regelmässig Krafttraining und spiele einmal pro Woche Unihockey) – ich weiss, Stop-and-Go-Sportarten sind nicht die besten, aber es macht unheimlich Spass. Mit 20 Jahren hatte ich zudem zwei Knie-Operationen am rechten Knie wegen meines Kreuz- und Innenbandrisses inkl. Meniskus. Danke für Ihren Rat, freundliche Grüsse

Thomas Hügle: Der Kreuzbandriss in der Vorgeschichte ist in der Tat ein Risikofaktor für die Arthrose, auch wenn es schon lange her ist. Das Knarren ist aus meiner Sicht noch kein Hinweis für eine Arthrose. Ich würde aber mal untersuchen wie die Kniescheibe läuft (stabil, zentriert) vor allem falls Sie hypermobil /überbeweglich sind. Ich würde auf jeden Fall Kraftübungen im Quadriceps und Co einbauen, aber das machen Sie ja schon. Kontaktsportarten und Stop and Go Sportarten sind weniger gut als Ausdauersport. Ich würde es aber weitermachen. Verhindern Sie vor allem weitere Verletzungen. In anderen Ländern wie Kanada macht man mehr biomechanische Analysen und Ganganalysen, das könnte auch bei Ihnen interessant sein. Es wird in verschiedenen Zentren angeboten.

Wie klärt man heute ab, ob eine Kniearthrose besteht? Ultraschall statt Arthroskopie?

Daniel Wüst: Der Arzt (Orthopädischer Chirurge, Rheumatologe oder Hausarzt) befragt und untersucht die PatientIn sowie fertigt korrekte Röntgenbilder an. Damit kann eine Arthrose sehr gut festgestellt oder ausgeschlossen werden. Ultraschall oder Arthroskopie (Operation, wobei mit einer Kamera ins Gelenk geschaut wird) sind üblicherweise nicht notwendig. Gelegentlich erfolgt zusätzlich ein MRI (=MRT=Magnetresonanztomographie) zur Beurteilung weiterer Gelenkstrukturen wie Meniskus oder Kreuzbänder. Das MRI ist für die Arthrose jedoch meistens nicht notwendig.

Ich habe eine mittelschwere Arthrose in beiden Knien. Mein Hausarzt ist eher gegen eine Behandlung mit Hyaluronsäure-Spritzen. Was halten Sie davon und wann ist eine solche Behandlung sinnvoll?

Thomas Hügle: Es gibt verschiedene Empfehlungen für die Behandlung mit Hyaluronsäure. Ich empfehle es vor allem wenn das Gelenk durch die Arthrose etwas entzündet ist. Es ist aber eher eine symptomatische Behandlung die leider nicht den Verlauf der Arthrose beeinflusst.

Leute, die Marcoumar einnehmen (weil sie die neue Antikoagulations- Medikament nicht einnehmen dürfen) dürfen wenig von den üblichen Arthrose-Medikament einnehmen. Was können diese Leute machen?

Thomas Hügle: Sie meinen sicherlich Entzündungshemmer wie Diclofenac. Hier würde man eher Paracetamol einsetzen. Oder sie wenden topische Entzündungshemmer an, also Salben oder Pflaster, die sind meist ok in Verbindung mit Marcoumar. Man ist mit Infiltrationen vorsichtig. Chondroitin oder Glucosamin ist kein Problem.

Guten Abend, ich habe nur eine 10 Sekunden Diagnose vei meinem Hausarzt wegen Arthrose in den Fingern. Daher meine Fragen: schadet Bewegung generell? Nützen Schmerzmittel wirklich gegen die Ausbreitung ober sind sie nur Symbolbekämpfung? Bringen weitere Untersuchungen etwas um das Ausbreiten zu verhindern. Was sind die weiteren Folgen Vielen Dank und freundliche Grüsse

Karin Niedermann: Nein, generell schadet Bewegung nicht . Im Gegenteil, die Forschung belegt bei Arthrose (egal ob Hand, Schulter, Knie, Hüfte) eindeutig positive Effekte auf Schmerzen und Funktion; und allgemein körperlich aktiv zu sein (die WHO empfiehlt 150-300 Minuten mässig intensiv (=zügig gehen) ist ebenso erwiesenermassen gesundheitsförderlich und hilft diversen Krankheiten vorzubeugen. Schmerzmittel , insbesondere nicht-steroidale Antirheumatika sind wirksam bei Arthrose, aber sollten nur bei Bedarf und nicht als Dauertherapie eingenommen werden. Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. -

Kann man gegen Arthrose präventiv etwas machen?

Daniel Wüst: Ja. Darauf achten, kein Übergewicht zu haben oder dieses zu reduzieren. Bereits 5kg Gewichtsreduktion führen zu einer Beschwerdereduktion bei der Hälfte aller Menschen, welche bereits Arthrosebeschwerden haben. Vorbeugen ist jedoch sicher noch besser. Beim Sport auf allmähliche Steigerung und gutes Erlernen der Technik achten, um Unfälle möglichst zu vermeiden. Ausgewogene Ernährung, welche alle wichtigen Nahrungsmittelbestandteile wie u.a. Eiweiss, Vitamine, Calcium enthalten.

Guten Abend Wie sinnvoll ist Condrosulf oder ähnliche Fischkapsel-Produkte bei Arthrose?

Daniel Wüst: Condroitin Produkte können eine Wirkung haben bei Arthrose. Eine Einnahme für 3-6 Monate kann versuchsweise erfolgen und bei Beschwerdelinderung langfristig eingenommen werden. Meistens sollte dies jedoch nicht die einzige Massnahme sein.

Ich bin 72 Jahre alt, bewege mich viel bzw. bin sehr aktiv. Ich habe Facettengelenks und Ileosakralarthorse. (MRT) Beim gehen habe ich nach 1Stunde starke Schmerzen. Ich erhielt schon dreimal eine Infiltration was keinen Erfolg brachte. Meine Frage welche Schmerzmittel kann ich ohne Bedenken einnehmen. Im Moment nehme ich 1gr Dafalgan am morgen was ein wenig hilft. Ab und zu ein Inflamac 75 ret. was besser wirkt. Macht es Sinn noch einen Rhematologen aufzusuchen der mir eine adäquate Schmerztherapie vorschlägt. Mein Hausarzt rät mir nur mit Dafalgan zu therapieren.

Lukas Wildi: Leider gibt es keine Schmerzmittel, die Sie ohne Bedenken einnehmen können. Alle Schmerzmedikamente haben ein Risikoprofil, weshalb sie nicht regelmässig eingenommen werden sollten. Für eine begrenzte Zeit können sie aber sehr hilfreich sein und die Risiken rechtfertigen. Dafalgan (Wirkstoff Paracetamol) hilft kaum etwas bei Arthroseschmerzen, hat aber das beste Risikoprofil. Wenn Sie einen Effekt verspüren, können Sie es einnehmen. Die entzündungshemmenden Rheumaschmerzmittel, sog. NSAR wie Diclofenac (das von Ihnen verwendete Inflamac), Naproxen, Ibuprofen und viele weitere belasten den Magen, die Nieren und den Kreislauf. Welches von diesen NSAR bei Ihnen am besten hilft und wie gut Sie es vertragen, müssen Sie zusammen mit Ihrem Hausarzt anschauen. Hier gibt es durchaus relevante individuelle Unterschiede. Opiate sollten wegen des sehr schnellen Gewöhnungseffektes für die Arthrose nicht eingesetzt werden.

Daneben sind optimale Voraussetzungen für den Knochen wichtig. Dieser ist durch die fehlende Knorpelschicht stark belastet und verursacht einen relevanten Teil der Schmerzen. Der Knochen braucht eine ausreichende Calciumeinnahme (1g/d, www.rheumaliga.ch/calciumrechner ), ausreichend Vitamin D (ab 60 Jahren 800 Einheiten/Tag empfohlen), 1g Eiweiss pro kg Körpergewicht und Vitamin C für die Kollagensynthese. Mit diesen einfachen Ernährungsempfehlungen können Sie relevanten Mangelerscheinungen vorbeugen, die sich in zusätzlichen Schmerzen an den Gelenk äussern können.

Infiltrationen (höchstwahrscheinlich mit einem Cortisonpräparat) helfen nur dann gut, wenn ein relevanter Reizzustand besteht, der sich in einer Gelenkschwellung, Überwärmung und Ruheschmerzen äussert. Am ISG und an den Facettengelenken kann dies nur mittels MRI erahnt werden, da von aussen nicht sichtbar. Ist der Reizzustand gering, hilft Cortison gar nichts oder nur sehr wenig und kurz und rechtfertigt das Infektionsrisiko nicht. Cortison ist zudem stark katabol, d.h. es schwächt das Bindegewebe und den Knochen, wenn es über längere Zeit eingesetzt wird.

Scheinbar können Sie noch gut bis zu einer Stunde gehen, bevor die Schmerzen zu stark werden. In dieser Situation empfehle ich Ihnen regelmässige kurze Pausen über wenige Minuten zur Erholung schon bevor die Schmerzen stärker werden.

Mit Arthrose in den Händen ist die Schreibarbeit am Computer gemäss meinem Arzt nicht gut. Würde eine spezielle Tastatur helfen? Und was kann man generell im Anfangsstadion einer Arthrose in den Händen unternehmen um den Verlauf zu stoppen oder verringern?

Karin Niedermann: Ja eine spezielle Tastatur oder auch eine gute Unterstützung der Arme während schreiben und gute Sitzhaltung können helfen. Dafür sind Ergotherapeut/innen Spezialisten. In Ihrem Fall gilt es aber besonders, eine chronische Überbelastung zu verhindern, was eine Arthrose befördern kann, also Pausen machen, Schreiben am PC mit anderen Tätigkeit abzuwechseln etc. Gezielte Beweglichkeits- und Kräftigungsübungen sind bei Handarthrose wirksam gegen Schmerzen und verbessern die Funktion.

Guten Tag Ich bin in den Wechseljahren und habe Hüftarthrose. Kann die Einnahme von Bio identischen Hormonen helfen und längerfristig das Fortschreiten der Arthrose hemmen? Danke bestens.

Thomas Hügle: Der Körper entzündet sich in dieser Phase durch den Verlust der anti-entzündlichen Östrogene leichter. Das gilt vor allem auch für die Arthrose. Ja, es gibt Hinweise, dass der Hormonersatz positiv auf die Arthrose wirkt, man sollte aber nicht zu lange warten. Das wurde zB bei der Handarthrose gezeigt. Es gibt wenige Studien zu bio-identischen Hormonen, aber einige zeigen einen guten Effekt. Ich finde es interessant, vor allem um die Entzündung zu hemmen.

Hallo Ich bin 57j. alt, m, 105 kg schwer, 180cm gross. Anamese: Als 14jähiger hatte ich mal mal einen 4-fachen Beckenbruch. Schambeine beidseitig und Steissbeinbruch. Ich habe schon ein längerem, so ca. 2 Jahre, vor allem Nachts zunehmend beim Schlafen in der rechten Hüfte in Richtung der rechten Seite Ruheschmerzen. Wenn ich rechtsseitig auf der Seite liege lässt der Schmerz nach. Tagsüber verschwinden sie fast ganz. Organisch wurde durch mehrere Untersuchungen MRI, CT, Blut-/Urinwerte soweit alles andere als Ursache ausgeschlossen. Mein Hausart meint, man müsse damit leben. Ist dies wirklich so? Wie und wo kann ich herausfinden, ob es an meiner rechten Hüfte was nicht stimmt? Kann ich direkt zu einem Orthopäden um dies abklären zu lassen? Besten Dank.

Daniel Wüst: Sie haben ja bereits einige Abklärungen gehabt. Deshalb erachte ich bei dieser Vorgeschichte eine Beurteilung durch einen erfahrenen Arzt (Hausarzt, Rheumatologe, orthopädischer Chirurge) für sinnvoll. Falls Sie kein Hausarztmodell haben bei Ihrer Krankenkasse, dürfen Sie sich bei einem Orthopäden selbständig melden. Ihr Hausarzt kann Sie jedoch selbstverständlich auch an einen Orthopäden zuweisen und ihm dabei gleich die bereits erfolgten Abklärungen weiterleiten.

Guten Abend, mich plagen seit einiger Zeit Schmerzen über den Fussrücken und manchmal im Sprunggelenk. Daraus resultieren, wie ich zumindest vermute, Schmerzen im Knie. Die Schmerzen im Fuss treten nachts und tagsüber auf, es gibt jedoch auch schmerzfreie Tage. Kann es sich dabei allenfalls um Arthrose handeln? Oder um eine andere Ursache?

Thomas Hügle: Richtig, Schmerzen im Fuss bzw eine Fehlbelastung kann zu Knieschmerzen führen. Ich würde ein Röntgenbild des Fusses machen, hier gibt es recht häufig eine Arthrose im Mittelfuss. Diese kann z.B. mit Einlagen behandelt werden. Die Schmerzen nachts sprechen für eine Entzündung, diese sieht man zB im Ultraschall. Man sollte auf jeden Fall die Statik im Fuss anschauen (Knick-Senkfuss ect.) und dann korrigieren.

Ich habe dreimal einen Kreuzbandriss erlitten. Zweimal wurde er operiert. Beim zweiten Mal eine Kreuzbandplastik. Nach der dritten Verletzung am Kreuzband wurde diese Konservativ behandelt. Nun habe ich beim Wandern und beim Bergab laufen Schmerzen im Knie. Beim Sport knirscht es im Knie. Mein Orthopäde meinte entweder eine Eigenblutbehandlung oder eine Teilprothese. Gibt es noch andere Möglichkeiten. Eine Op denke ich ist noch zu früh, da ich nachts keine Schmerzen habe.

Daniel Wüst: Zuerst ist sicher eine klare Abklärung der Ursache sinnvoll. Falls dies bei Ihnen bereits erfolgt ist und eine Arthrose vorhanden ist, sind die von Ihnen erwähnte Spritzenbehandlung mit Eigenblut (oder Kortison oder Hyaluronsäure) oder als LETZTE Option auch eine erneute Operation möglich. Falls eine Teilprothese («halbes» Gelenkimplantat) in Erwägung gezogen wird, müssen die anderen zwei Gelenkteile (hinter der Kniescheibe und zweite Seite von vorne gesehen) intakten, gesunden Knorpel aufweisen. Sonst besteht ein hohes Risiko für Restbeschwerden oder baldige erneute Beschwerden durch Arthrose der anderen Gelenkteile. Die Kreuzbänder sollten intakt sein im Falle einer Teilprothese. Nebst Muskelkräftigung, Kniebandagen, Schmerzmedikamenten vor Wanderungen sind auch einige alternativmedizinische Massnahmen wie Osteopathie oder Einnahme von Supplementen mit Condroitin oder Curcuma möglich.

Guten Abend Wenn man an Morbus Betcherew erkrankt ist, ist das Risiko von Arthrose gegeben? Kann man vorbeugen? Vielen Dank und freundliche Grüsse

Karin Niedermann: nein bei einem Bechterew ist Arthose nicht 'gegeben'. Es gelten die gleichen Risikofaktoren (nebst Geschlecht, Alter die sich nicht ändern lassen...) resp. präventiven Massnahmen: Normalgewicht, Muskelkraft erhalten, allgemein körperlich aktiv sein, chronische Überbelastung der Gelenke vermeiden.

Guten Tag, ich bin 64Jahre alt, sportlich und habe Knie, sowie Lendenwirbelarthrose. Ich möchte wissen, ob es eine Alternative zu Cortison gibt. Ich bin im Alltag noch nicht so eingeschränkt, spüre aber die Entzündung in den Lendenwirbeln. Eine Kollegin sagt, dass ihr Arzt von einer Spritze gesprochen hat, welche der Arzt beantragen müsse, aber sehr effizient sei und vor allem ohne Cortison. Können Sie mir sagen, was das für eine Spritzform ist? Oder was noch helfen könnte? Danke für Ihre Antwort.

Daniel Wüst: Guten Abend Ja, nebst Spritzen mit dem lokal stark entzündungshemmenden Cortison sind auch sogenannt «sanftere» Spritzen mit Eigenblut oder Hyaluronsäure möglich. Diese beiden werden jedoch von der Krankenkasse nicht übernommen und werden von den PatientInnen selbst bezahlt. Die Abwägung, welches Mittel gespritzt wird, sollte nach persönlicher Beratung durch einen erfahrenen Arzt mit Ihnen gemeinsam erfolgen. Da Sie noch nicht stark eingeschränkt zu sein scheinen im Alltag, ist eine solche Spritzentherapie höchstwahrscheinlich eine Möglichkeit. Die Kosten dafür belaufen sich je nach verwendetem Produkt auf rund Fr. 200 (nicht bezahlt von Krankenkasse). Selbstverständlich wird die Arztkonsultation und Beratung von der Krankenkasse übernommen.

Ich nehme bei meiner Kniearthrose Burgenstein Granulat. Was meinen Sie dazu?

Karin Niedermann: die Wirksamkeit auf die Arthrose, den Knorpel , oder Schmerzen ist meines Wissens nicht belegt. Die wichtigste und wirksamste Intervention bei Kniearthrose ist ein spezifisches Kraft und Ausdauertraining für Beine und Rumpf und funktionelle Übungen (Treppe, gehen)

Ich habe gehört, dass das Condrosulf nicht alle nötigen Inhaltsstoffe zum Aufbau von Knorpel hat. Es brauche MSM, Glucosamin und Chondroitin. Wird diese Meinung von der Schulmedizin geteilt? Und wie Nebenwirkungsfrei sind solche Knorpelaufbaupräparate? Weiss der Körper, wo Knorpel aufgebaut werden muss, oder wird das dann im ganzen Körper gemacht (bzw. werden auch sogenannte Osteophyten gestärkt)?

Lukas Wildi: Bislang konnte der stichhaltige Beweis nicht erbracht werden, dass die von Ihnen erwähnten Substanzen den Knorpel aufbauen. Allenfalls helfen sie etwas gegen den Abbau, die Studienlage ist aber widersprüchlich. Etwas besser sieht die Datenlage aus zur Behandlung der Schmerzen. Der Effekt ist allerdings meist gering und wird von einigen Studien als klinisch irrelevant betrachtet. Im Einzelfall muss der Effekt über eine Einnahmedauer von 3-6 Monaten beobachtet werden. Wird die gewünschte Wirkung nicht erreicht, soll die Therapie abgebrochen werden. Bei gutem Effekt kann die Einnahme aber über lange Zeit fortgesetzt werden und gilt allgemein als unbedenklich. Voraussetzung ist eine gute Qualitätskontrolle der Präparate (bei Condrosulf als Arzneimittel gegeben und in aller Regel auch bei Präparaten vom Fachhandel, bei Käufen übers Internet ist Vorsicht geboten).

Ich bin 71 J. alt und habe seit ca. 2 Monaten Probleme beim Gehen, ein Stechen in der linken Leiste und gleiches beim Biegen nach vorne. Schnelles Gehen vermeide ich ebenso wie längeres Gehen oder Wanderungen. Ich habe eine fortgeschrittene starke Arthrose im li Knie und vor 2 J. bekam ich im re Knie eine TP. Diese machte fast 1 Jahre lang Probleme (Schwellung, Überwärmung, Schmerzen, Beugeeinschränkung). Erst nach über 1 1/2 Jahren einseitiger Belastung ist eine gleichmässige Belastung wieder einigermassen möglich. Frage; Knie TP links machen oder mögliche Hüftarthrose links behandeln mit Spritzen oder Therapie? Kann die lange Fehlbelastung Ursache sein für das Hüftproblem? Es scheint mir auch ein Hüftschiefstand erkennbar.

Daniel Wüst: Prinzipiell sollten beide Beschwerden (Hüftarthrose links und Kniearthrose links) klar untersucht und behandelt werden. Falls nicht sicher ist, ob Knie oder Hüfte hauptverantwortlich ist, sollte zuerst die Hüftarthrose behandelt werden, da Schmerzen von der Hüfte teilweise auch ins Knie ausstrahlen können. Eine von Ihnen erwähnte Spritzentherapie kann deshalb zuerst sinnvoll sein. Somit können Sie feststellen, welchen Gelenk stärker für die Beschwerden verantwortlich ist. Prinzipiell ist fast immer eine deutlich kürzere Erholung nach Operation eines künstlichen Hüftgelenks nötig bis zur Beschwerdefreiheit, während bei künstlichen Kniegelenksoperationen häufig noch Restbeschwerden für 6 (-12) Monate vorhanden sein können. Somit können Sie einer Hüftoperation also eher etwas gelassener entgegenschauen.

Andererseits könnten Sie aus den Erfahrungen der Operation des anderen Knie profitieren. Möglicherweise wurde am rechten Knie auf Ersatz der Kniescheibe verzichtet, was häufig ein Grund für Restbeschwerden ist. Es sind natürlich auch andere Ursachen dafür möglich.

Kann eine beidseitige Sehnenscheidenentzündung in den Handgelenken, bei familiärer Vorgeschichte mit Arthrose, auch durch Arthrose ausgelöst sein? Welche weiteren medizinischen Abklärungen sind zu empfehlen?

Lukas Wildi: Wenn Sie selbst keine Erklärung der Entzündung haben z.B. durch intensive Arbeit mit den Händen, ist das auffällig und sollte fachärztlich rheumatologisch abgeklärt werden, insbesondere, wenn es sich durch Schonung nicht schnell beruhigt.

Habe seit einem Jahr Probleme mit meiner linken Hüfte – Arthrose – habe Glad Therapie hinter mir 6 Wochen intensiv je 1 Std 2 x die Woche – geht etwas besser, aber immer wieder Schmerzen einmal sehr und dann wieder 2 – 3 Tage gut – Wetterwechsel. Nun habe ich von der Eigenblut Therapie von einem gehört und frage mich soll ich das machen ? Oder ist die op das nächste um die Schmerzen die auch nachts Probleme machen loszuwerden? Bin 74 Jahre alt, wiege aktuell 80 kg. Wollte mich beim Hausarzt nochmals melden und ev eine weiterreichen an den Arzt Dr Stoffel im Bethesda Spital zu weiteren Abklärungen zu machen. Würde mich um Rückinfo freuen, mit freundlichem Gruss

Thomas Hügle: Ja, PRP / Eigenblut kann man probieren. Wenn das alles nicht hilft, muss man bei einer fortgeschrittenen Arthrose evt. doch über einen Gelenksersatz sprechen. Aber erst wenn Physio, Schmerzmedikamente und Infiltrationen nicht mehr helfen.

Ich hatte mit 34 Jahren eine Hüftkopfnekrose wegen einer Kortisonbehandlung für Nierenprobleme. Damals wurde die Kugel gedreht um eine gesunde Seite nach oben zu kehren. Nun habe ich mit 71 Jahren ein künstliches Hüftgelenk bekommen. All die Jahre und auch jetzt bin ich schmerzfrei. Wieso setzt man nicht auf diese Methode? Seinerzeits wurde ich von Prof. Ganz im Inselspital Bern operiert.

Thomas Hügle: Grundsätzlich spannend. Diese Umstellungen macht man bei der Nekrose oder manchmal bei der Dysplasie. Es gibt meines Wissens keine guten Ergebnisse für diese OP bei der Hüftarthrose. Leider.

guten tag ich habe eine diagnostizierte arthrose im linken knie. die muskulatur am oberschenkel ist deshalb verhärtet. seit ein paar wochen habe ich auch mit der gesässmuskulatur probleme. haben diese einen zusammenhang mit dem knie? was kann ich für die oberschenkelmuskultur tun? die blackrole bringt nichts. beste grüsse

Karin Niedermann: ja das ist möglich, dass die Muskulatur wegen anhaltender Schmerzen und Fehlbelastung nicht mehr in die normale Spannung zurückkommen kann und sich deshalb verhärtet. Schmerzen macht ja nicht das arthrotische Kniegelenk, sondern die fehlbelasteten Strukturen drumherum. Ich empfehle Ihnen ein an Sie angepasstes Übungsprogramm (Einzelphysiotherapie oder das GLAD Arthrose Programm) für Kraft und gegen Fehlbelastungen.

Habe seit 40 Jahren nach einem Kreuzbandriss probleme mit meinem linken Knie. Seit Jahren leide ich an Arthrose. Wie könnte ich bei einer Studie für Knorpelbildung teilnehmen. Freue mich auf eine Antwort. Bin Coiffeur und 65 jährig.

Thomas Hügle: Schauen Sie am besten auf der Website oder per Google welches Zentrum in der Schweiz (zB Uni Basel ) solche Studien anbietet und schreiben Sie diese per E-Mail an.

Warum spricht niemand über die Ernährung?Das wäre sehr wichtig. Mein hochbetagter Vater sollte mit 50 ein künstliches Hüftgelenk bekommen.. er ist heute 96 Jahre alt und hat keine Implantate , nur mit der Umstellung der Ernährung war das bis jetzt möglich. Seinen Beruf als Landwirt konnte er bis ins hohe Alter ausüben.

Thomas Hügle: Ja das stimmt, mit Ernährung kann man bei der Arthrose viel Gutes tun. Leider bekommen das nicht alle hin und es wirkt leider nicht bei allen gleich gut. Es sollte aber unbedingt eine Grundlage der Arthrose Therapie sein. Es gibt gute Studien die z.B. gezeigt haben, dass eine faserreiche Kost die Arthrose günstig beeinflusst.

Ich (65Jahre alt) nehme seit längerer Zeit das Medikament Condrosulf 800, dies bekam ich, wegen leichten Kniebeschwerden ( Artrose) Inzwischen habe ich keine Schmerzen mehr, nehme aber das Medikament vorbeugend wegen Artrose immer noch, mein Hausarzt sagt, ich könne machen wie es mir gut tut. Ist dies sinnvoll? Besten Dank für Ihre Antwort.

Daniel Wüst: Ja. Ihr Hausarzt hat recht. Da die Berschwerden zeitgleich abgenommen haben, kann es vom Condrosulf sein. Sie können dieses problemlos langfristig einnehmen, was viele PatientInnen machen. Falls Sie es lieber nicht mehr einnehmen, können Sie versuchsweise auch einmalig für 1-3 Monate pausieren. Falls erneute Beschwerden auftreten, können Sie es wieder langfristig einnehmen. Die Wirkung kann noch 1-3 Monate andauern nach Pause, bzw. die leichte Arthrose kann auch noch ruhig sein, bis sie später wieder aktiviert, d.h. entzündet und schmerzhaft wird.

Guten Abend ich habe Kniearthrose mit Bakerzyste. Habe 5x eine PRP Behandlung hinter mir und habe momentan weniger Schmerzen. Meine Frage ist: wie lange kann ich die PRP Behandlung fortsetzen? Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse

Thomas Hügle: Hierfür gibt es meines Wissens keine sicheren Daten. 5 Infiltrationen sind schon relativ viel aus meiner Sicht, ich würde es nicht mehr als 2-3x Jahr machen.

Guten Abend Ich habe am rechten Fuss vorne unten beim grossen Zeh Artrose, aber nicht soviel Schmerzen. Der Arzt hat mir geraten eine Metallplatte einoperieren zu lassen. Ich habe da so meine Bedenken, vor allem weil die Schmerzen nicht so stark sind. Ein anderer Arzt hat mir empfohlen nur Schuhe mit sehr harter Sohle zu tragen. In einem Buch die Atrose Lüge steht das Gegenteil. Was empfehlen Sie mir und ist die Metallplatte eine gute Lösung?

Lukas Wildi: Eine Operation bei Arthrose der Grosszehe (Hallux) ist bei nicht anders beherrschbaren Schmerzen indiziert. Eine harte Sohle mit Abrundung im Bereich der Zehen (Abrollhilfe) kann beim sog. Hallux rigidus hilfreich sein, d.h. wenn sich Knochenanbauten (Osteophyten) gebildet haben, die das Abrollen des Vorfusses schmerzhaft verunmöglichen. Das Buch «Die Arthrose-Lüge» propagiert, die Bewegung des Gelenks bis zum Ende regelmässig auszunutzen, um einer Einschränkung vorzubeugen. Im Grundsatz ist das eine gute Idee, kann aber an ihre Grenzen kommen und im individuellen Fall die Beschwerden auch einmal verstärken.

Guten Abend Ich bin 70Jahre alt, weiblich. Mit 66 Jahren hatte ich innert kurzer Zeit eine nekrotische Huft links. Ich erhielt zum Glück innert 2 Monaten eine neue Huft. Jetzt ist Wandern, E-Bike fahren usw wieder problemlos möglich. Meine Frage ist es möglich, dass auch die Huft rechts plötzlich nekrotisch werden kann. Kennt die Wissenschaft einen Grund warum das Huftgelenk nekrotisch wurde? Könnte dies auch bei andern Gelenken geschehen? Ich habe auch Arthrose in den Halswirbeln, diese kann sich auch entzünden und schmerzen und behindert das Drehen des Kopfes. Dies ist mühsam beim e-Bike- und Autofahren . Danke für ihre Unterstützung

Daniel Wüst: Nekrose tritt am häufigsten spontan an den Hüften auf, kann jedoch auch an anderen Knochen auftreten wie z.B. Füsse, Hände, Schultern. Eine Nekrose der anderen Seite ist möglich. Falls Sie rauchen oder andere Risikofaktoren (z.B. Chemotherapie, Cortison hochdosiert) für eine Nekrose haben, ist das Risiko einer Erkrankung der anderen Seite grösser. Beim häufigsten Anteil der Erkrankten an Nekrose ist keine klare Ursache zu finden. Es wird von Durchblutungsstörungen im Knochen ausgegangen.

Ich bin 50 Jahr alt und treibe gerne Sport (tanzen, velofahren, wandern, skifahren). Seit ca. 5 Jahren schmerzen meine Knie bei diesen Sportarten, knirschen beim Treppenlaufen und fühlen sich manchmal steif an. Könnte das Arthrose sein? Wann sollte ich das genauer untersuchen lassen? Wie soll ich mich beim Sport verhalten? Soll ich mehr oder weniger trainieren? Was kann ich allenfalls präventiv tun?

Karin Niedermann: Ja es könnten Hinweise auf Arthrose sein. Es ist gut, dass Sie aktiv sind, aber manchmal braucht es darüber hinaus ein spezifisches Training der umliegenden Muskulatur, um das Gleichgewicht und die Funktion wieder herzustellen. das ist auch eine Prävention für ein (schnelleres) Fortschreiten der Arthrose. Mehr oder weniger trainieren: Der Schmerz ist auch ein Navigator: wenn sich die Schmerzen insgesamt verstärken oder 24h nach einer Aktivität immer noch anhalten, war es wahrscheinlich zuviel.

Ich habe Arthrose am Daumengrundgelenk. Dank Physiotherapie kann Ich mich nun so verhalten, dass der Schmerz nicht entsteht oder erträglich ist. Jetzt beginnt auch an der gleichen Hand am ganzen Handgelenk Arthrose (denke ich!). Was hilft da am besten? Schmerzmittel einreiben (Voltaren), Kortison, Physio?

Thomas Hügle: Ich würde bei der Rhizarthrose auf jeden Fall noch eine Schiene einsetzen. Zudem evt Ergotherapie z.B. mit Anpassung der Maus am Computer oder Hilfsmittel. Voltaren Gel ist hilfreich. Eine Kortisoninfiltration kann man probieren.

Habe im September 23 einen FreikörpLbin Neuperer aus dem Knie entfernen lassen müssen und bei gleicher Gelegenheitmit zusätzlich Bohrungen und Eigenbluttherapie bekommen. Scheint gut funktioniert zu haben. Aber die fortgeschrittene Artrose bleibt natürlich. Welche Ernährung kann helfen? Da ich auch also Skilehrer tätig bin (bin heute 67 J alt) frage ich mich ob dies ein NO-GO ist oder moderat je nach Problem/Schmerz-Pegel noch vertretbar ist?

Thomas Hügle: Aus meiner Sicht ist Skifahren bei Kniearthrose kein No go. Vielleicht an eine Orthese (Schienung) denken, falls die Arthrose auf einer Seite im Knie vorliegt bzw. eine Fehlstellung wie X- oder O-Beine vorliegen. Zudem gut den Quadriceps auftrainieren und das Gelenk stabilisieren.

Ich habe im Jahr 2018 beide Hüftgelenke operiert! Mir geht es bis heute gut! Im Fitnesszenteum bei den Beinübungen Sitzend gegen innen und aussen spüre ich bei der linken Hüfte nach ca. 10 Wiederholungen schmerzen! Soll ich mit dem Gewicht reduzieren oder soll ich mich an den Arzt wenden? Danke für Ihre Rückmeldung!

Thomas Hügle: Ich würde schmerzhafte Übungen im Fitness vermeiden bzw. das Gewicht reduzieren. Sprechen Sie am besten mit einem Physio.

Ich bin 63 Jahre alt, sportlich, Bodybuilding , 95 kg, etwas Lauftraining und so 2 – 3 Laufwettkämpfe 10 km jährlich. Vor zwei Jahren erste Schmerzen in der linken Hüfte, nach Hausarztbesuch, Röntgen etc. unternahm ich eine «Hyaluronsäure-Kur». d.h. Spritzen in die Hüfte. Anschliessend keine Schmerzen und aus diesem Grunde keine weiteren Massnahmen mehr getroffen. Seit ca. 6 Monaten bemerke ich starke Bewegungseinschränkung in der linken Hüfte. Gewisse Bewegungen kaum mehr möglich, bzw. die Hüfte klemmt irgendwie beim «Anschlag» und ich muss unter Schmerzen den klemmenden Oberschenkel zurück drücken. Trotz schmerzhaften Dehnübungen seit Monaten keine Besserung. Die Bewegung bleibt eingeschränkt und die Hüfte klemmt im gewissen Anschlag. Im normalen Alltag habe ich keine Schmerzen, bin einfach in der Bewegung eingeschränkt, z.B. Schuhe binden, Socken anziehen, Beinpressübungen im Gym etc. Was soll ich unternehmen?

Daniel Wüst: Sie schildern leider typische Beschwerden einer Hüftarthrose. Ich empfehle Ihnen dringend, einen Arzt aufzusuchen, der korrekte Röntgenbilder ihrer linken Hüfte anfertigt, Sie untersucht und mit Ihnen mögliche Behandlungen bespricht. Die Operation ist dabei die letzte mögliche Behandlung, jedoch nicht ganz ausgeschlossen. Meistens sind erneute Spritzenbehandlung, Einnahme von vorübergehend, entzündungshemmenden Medikamenten und Condroitin sowie vorübergehende Anpassung des Trainings auf gelenkschonende Übungen hilfreich. Schmerzhafte «Übungen» sollten Sie klar nicht durchführen, da daduch das Gelenk jedes Mal nur stärker gereizt wird. Lassen Sie sich durch einen erfahrenen Arzt (Hausarzt, Orthopäde, Rheumatologe) untersuchen!

Ich 53 jährig habe im April 2021 das rechte Knie aufgrund von Arthrose operiert. Es wurde ja nicht wie früher das ganze Gelenk ersetzt sondern nur der obere bzw. untere Teil des Gelenkes ersetzt. Leider brauchte ich ca. 4 Tage nach der OP eine Mobilisierung unter Vollnarkose. Mittlerweile habe ich schon 4 Physioverschreibungen (also 36 mal) Therapie gehabt. Ich kann das Knie aber immer noch nicht genug biegen ca. 100 Grad, was kann ich noch machen?

Karin Niedermann: ja das ist leider kein optimaler Verlauf. Wahrscheinlich gibt es kein Wundermittel, sondern nur die Empfehlung, allgemein aktiv zu sein/ bleiben und vielfältige Bewegung ausüben: gehen, schwimmen, Velo, ..., alles was Sie können und wollen.

Guten Abend, f, 64 Jahre alt Seit ein paar Monaten spüre ich starke Schmerzen re & li in den Knien, nachts. Schmerzen auch ohne Bewegung, am Tag, einmal weniger, einmal mehr. re habe ich oft Ausstrahlungen in den Oberschenkel bzw. Unterschenkel. Im Februar 2023 musste ich li einen Meniskus mit Ganglion operieren. Re wurde der Meniskus vor ca. 15 Jahren operiert. Es gibt Momente, da habe ich irgendwie wie wenig Kraft in den Beinen. Auch spüre ich wieder mehr mein Iliosakral-Gelenk, wofür ich aktuell in chroprakt. Behandlung bin. re/li leichte Arthrose wurde im letzten Jahr diagnostiziert. Es ist jedoch mehr geworden. Velofahren geht problemlos.Ich würde auch gerne weiter laufen, wandern, Weitwandern. Der spontane, mehrmaligen Gang in den Keller überlege ich mir neuerdings... . Auf was sollte ich achen?

Thomas Hügle: Schmerzen nachts sprechen für eine Entzündung. Ich würde mir ein MRT vom Kniegelenk überlegen um zu schauen wie es dem Gelenk geht (Meniskus nach OP, Entzündung, Knochenmarksödem und Knorpelschaden) und dahingehend die Therapie anpassen. Gerade bei Frauen muss an die Sarkopenie also den Muskelschwund gedacht werden. Bei zu wenig Muskelmasse werden die Knie überbelastet und werden schwach. Ich würde ggf die Ernährung anpassen, genug Proteine und faserreiche Kost.

Ende August bekam ich Schmerzen in der Leistengegend. Der Arzt konnte keine genaue Diagnose machen. Ein MRI zeigte, dass ich der Beginn von Arthrose im Hüftgelenk habe. Jetzt bin ich bei der Physio. Die Schmerzen haben deutlich nachgelassen. Frage, was kann ich noch beitragen, dass die Arthrose nicht weiter fortschreitet. Leider habe ich Uebergewicht. Bin 181 gross und wiege 111kg. Freue mich von Ihnen zu hören. Vielen Dank im Voraus. Mit freundlichen Grüssen

Daniel Wüst: Gut, dass die Beschwerden schon teilweise abnehmen! Weiter so. Sie könnten mit Begleitung und Motivation durch einen einfühlsamen ErnährungsberaterIn versuchen, 5kg Gewicht abzunehmen. Bereits dies kann zu einer Beschwerdelinderung führen. Stecken Sie sich bei der Gewichtsabnahme keine zu grossen Ziele. Das ist demotivierend. Zudem sind vorübergehende für Tage bis 1-2 Wochen entzündungshemmende Medikamente möglich zur Ergänzung. Dies haben Sie ja sicher bereits probiert. Zudem wäre ergänzend Nahrungsmittelergänzung mit Condroitin oder Curcuma möglich. Zudem ist eine Spritze mit Hyaluronsäure, Eigenblut oder Kortison ins Gelenk durch einen Facharzt möglich. Holen Sie sich Unterstützung für die Gewichtsreduktion! Alleine ist dies oft frustrierend.

Kann ich ausser Condrosulf einzunehmen etwas tun bei Fingerendgelenksarthrose? Nützt eine Ernährungsveränderung. Ich bin 50 Jahre alt und im Büro tätig. Besten Dank für die Antwort

Thomas Hügle: Ernährung hilft, fasereiche Kost, anti-entzündlich. Sie können nachts eine Schiene auf das Fingergelenk setzen. Wenn es sehr rot und entzündet ist, kann man es mit Kortison infiltrieren. Die Perimenpause ist ein Treiber der Fingergelenksarthrose. Man könnte über einen Versuch eines Hormonersatzes nachdenken, zumindest temporär. Hierfür gibt es einige Studien. Evt auch Diskussion mit einem Ergotherapeuten wie man Computer Tastatur und Maus anpassen kann.

Ich habe Arthrose in den Knien. Die Schmerzen sind zum aushalten, einmal mehr einmal weniger Meine Frage ? Gibt es bei der Ernährung etwas, was ich beachten kann ? Ist Laufen , wandern förderlich Herzlichen Dank

Daniel Wüst: Bzgl. Ernährung ist eine sog. ausgewogene Ernährung mit Eiweiss, Vitaminen (Gemüse und ein wenig Früchte) sinnvoll. Hauptsächlich sollte die Ernährung jedoch zu einem normalen Gewicht verhelfen oder bei Übergewicht zur Gewichtsreduktion um mind. 5kg. Fürs Bergabwandern empfehle ich Ihnen Wanderstöcke, da bergab die stärkste Belastung auf die Knie wirkt. Fahrradfahren, Schwimmen, Aquagymnastik, Nordic walking oder Wandern in der Ebene sind die gelenkschonendsten Aktivitäten. Bleiben Sie weiterhin in Bewegung! Bewegung ist gut für die Gelenke. Schläge und bergabgehen ist weniger gut.

Ich habe eine starke Arthrose im Daumen. Kann man operieren? Habe ich nach der Operation andere Probleme? Beweglichkeit Z.B. ? Ich spiele Tennis. Kann ich das nachher auch noch?

Lukas Wildi: Ich gehe von der klassischen Arthrose am Daumensattelgelenk aus, der Rhizarthrose (unmittelbar neben dem Handgelenk). Ja, diese Arthrose kann man operieren. Welche Operationstechnik für Sie die beste ist und mit welchem Resultat sie rechnen können und müssen, sollten Sie mit einem Handchirurgen besprechen. In Aller Regel ist die Beweglichkeit gut. Die Belastbarkeit ist aber sicher geringer als die eines gesunden Gelenks und bei Misslingen kann die Stabilität schlechter sein als vor der Operation. Diese Operation braucht meist eine längere Rehabilitationsphase von ca. 6 Monaten. Ist alles gut verheilt, sollte auch Tennis möglich sein. Alternativ kann bei der Rhizarthrose eine Orthese (stabilisierende Manschette) für belastende Tätigkeiten hilfreich sein, schränkt aber die Beweglichkeit ein. Cortisoninfiltrationen sind ohne Hinweise auf eine begleitende Entzündungserkrankung nicht empfohlen, da sie nur kurz wirken und die Bandstrukturen schwächen. Auch wenn die Evidenz gering ist für die Behandlung der Rhizarthrose mit Platelet Rich Plasma, können im Einzelfall die Beschwerden gut gelindert werden. Der Effekt ist allerdings bei der beginnenden Arthrose am besten und bei der starken Arthrose nur noch gering und den Aufwand nicht wert.

Seit genau einem Monat ist meine Hüfte stark entzündet, sodass ich Dauerschmerzen habe, die manchmal ausstrahlen bi zum Aussenknöchel, manchmal schmerzt auch das Liegen. Ich denke an eine Schleimbeutelentzündunf, meine Ärztin hat mich zu einer Chiropraktikerin geschickt, wo ich erst einmal war. Ich habe Schmerzmittel und nehme sie sporadisch. Vorher hatte ich manchmal über Wochen viel kleinere Probleme, die aber nach ein paar Wochen für lange Zeit wieder weg waren. Muss ich auch mit sowas Ernstem rechnen? Ich bin 75

Thomas Hügle: Man muss schauen was genau entzündet ist. Hüftgelenk oder ist es «periartikulär» das heisst ausserhalb des Gelenkes am Sehnenansatz. Ein Drucksschmerz auf den Trochanter (Knochenvorsprung an der Seite der Hüfe) spricht hierfür. Wenn es sehr entzündet ist, kann man eine Infiltration probieren. Ich würde schauen ob eine Verkalkung am Sehnenansatz vorliegt, das führt zu einer Entzündung, auch des Schleimbeutels. Ein Ultraschall bringt hier Klarheit.

Seit bald zwei Jahren habe ich (56) Probleme mit den Schultern. Zuerst begann der linke Oberarm zu schmerzen bei bestimmten Bewegungen, dann konnte ich den Arm plötzlich kaum mehr über den Kopf heben. Dies über Monate hinweg. Die Schmerzen liessen irgendwann nach, aber die Unbeweglichkeit blieb noch über Monate. Mein Hausarzt diagnostizierte eine steife Schulter («frozen shoulder»), und eine Zeit lang ging ich in die Physio-Therapie. Die ursprüngliche Beweglichkeit kommt nun langsam zurück. Aber: Seit einigen Wochen habe ich nun zunehmend dieselben Symptome in der rechten Schulter und im rechten Arm. Die ganze Geschichte scheint sich zu wiederholen... Meine Fragen: Was würden Sie mir raten zu tun? Ich denke meine Beschwerden haben wenig mit Arthrose zu tun? Könnten es sonstwelche rheumatischen Beschwerden sein? Ist Krafttraining mit den Armen im Moment ratsam (ich gehe zweimal pro Woche ins Kieser-Training)?

Karin Niedermann: Die Ursachen für die Entstehung von frozen shoulders sind unklar, es scheint ein entzündlicher Prozess zu sein. Die Therapie ist Schmerzlinderung (Medikamente, Wärme/Kälte) und Bewegungstherapie; wenn Ihnen das Krafttraining gut tut und die Schmerzen nicht verstärkt, ist dagegen nichts einzuwenden.

Ich gehe wegen einer „mittleren“ Kniearthrose links in die Physiotherapie. Meine Fragen: Was bringt die Einnahme von Glucosamin/Chondroitin bei Arthrose? Danke für Ihre Rückmeldung.

Daniel Wüst: Muskelkräftigung durch Physiotherapie hat oft eine gute und langfristige Wirkung. Condroitin (und Glucosamin) können eine Beschwerdelinderung unterstützen. Der verlorene Knorpel kann dadurch jedoch nicht wieder «aufgebaut» werden. Man geht davon aus, dass die Knorpelstruktur etwas verbessert werden kann. Viele, jedoch nicht alle PatienInnen berichten über eine gewisse ergänzende Beschwerdelinderung. Sie sollten es beim Versuch mindestens drei Monate durchgehend einnehmen.

Stimmt es dass Koriander Muskat und Kreuzkümmel mit etwas Öl täglich ins Essen gemischt bei 80 % der Arthrosepatienten die Beschwerden lindern? Danke für die Antwort.

Thomas Hügle: Dass eine Mischung aus Koriander, Muskat und Kreuzkümmel mit etwas Öl täglich ins Essen gemischt bei 80 % der Arthrosepatienten die Beschwerden lindert, ist nicht wissenschaftlich belegt. Es gibt einige Studien, die auf entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften von bestimmten Gewürzen hinweisen, aber eine so hohe Erfolgsrate, wie sie hier behauptet wird, ist wissenschaftlich leider nicht fundiert.

Ich bin in einem stehenden Beruf tätig und gehe 2-3x pro Woche schwimmen. Seit ca. 8 Monaten macht meine linke Hüfte Probleme. Wenn ich länger stehen muss, schmerzt sie. Zieht manchmal bis in die Schamgegend. Ich kann dann leicht mit dem Bein nach hinten ausschlagen, es knirscht und tut dann für eine Weile nicht mehr weh. Kann das Artrose sein oder evt. etwas anderes?

Thomas Hügle: Das würde ich mit einem Röntgenbild abklären. Bei der klinischen Untersuchung sieht man bei der Hüftarthrose vor allem eine eingeschränkte Innenrotation, das können Sie einmal testen lassen.

Bin 64 J. – männlich – 1.70 m gross Seit meiner dritten Corona-Impfung habe ich täglich Hüftschmerzen (war dazumal viel daheim bei wenig Bewegung), besonders nach längerem Sitzen oder bei Kälte. Was sollte ich unternehmen, um eine Verbesserung zu erreichen? Danke im Voraus

Karin Niedermann: Ein Zusammenhang der Hüftschmerzen mit körperlicher Inaktivität und Kälte ist viel wahrscheinlicher als mit einer Coronaimpfung. Deshalb empfehle ich Ihnen in erster Linie genügend körperliche Aktivität (täglich mindestens eine halbe Stunde gehen; die Sitzdauer zu reduzieren (mindestens 5 Minuten pro Stunde aufstehen, gehen /Treppe steigen), jede Bewegungsform die Ihnen Spass macht ist gut!

Guten Abend, gibt es auch Arthrose am Ellenbogen? Seit ein paar Monaten schmerzen meine beiden äusseren Ellenbogen und trotz Sportpause gehen die Schmerzen nicht weg. Ich vermute jedoch, dass es vom Gewichte heben kommt.

Thomas Hügle: Ja, Arthrose am Ellenbogen gibt es, aber viel seltener als Knie und Hüfte. Typischer sind Schmerzen im Bereich der Sehnen und Bandansätzen (Tennis Elbow und Co.). Vielleicht auch eine Überbelastung durch zu schwere Gewichte.

Ich hatte als Kind eine Spreizschiene (Hüftdysplasie, die erst mit einem Jahr festegestellt wurde). Ich bin 44 Jahre alt und habe bisher fast keine Probleme, weiss aber, dass mein Risiko für eine vorzeitige Hüftartrose erhöht sein kann, will deshalb vorbeugen und vorsichtig sein. Da ich vor einem Jahr längere Zeit Schmerzen im Fuss hatte, bin ich am Ausprobieren von verschiedenen Schuhen. Ich habe Einlagen gegen meinem Knickfuss bekommen, die einen guten Effekt haben, aber auch Versuche mit Barfusschuhen in Kombination mit und ohne Einlagen gemacht. Ich geniesse es sehr, wenn der Fuss den Untergrund spürt und sich viel bewegen kann, und vor allem beim steil Runtergehen bekam ich mit Barfusschuhen weniger Knieschmerzen als mit normalen Wanderschuhen. Nach längerem Wandern in Barfussschuhen habe ich jedoch auch schon Hüftschmerzen gehabt, was mich natürlich alarmiert hat. Gibt es eine Kontraindikation für Barfusschuhe bei einem erhöhten Risiko für Hüftarthrose?

Daniel Wüst: Barfussschuhe sind bei vielen Menschen als angenehm empfunden. Falls sie jedoch, wie bei Ihnen, zu teilweise vermehrten Beschwerden führen, sollten Sie diese jedoch nicht mehr für längere Wanderungen durchführen bzw. zumindest vorher mal ein Röntgen Ihrer Hüften durchführen zum Ausschluss einer beginnenden Arthrose. Für Knie und Hüfte helfen häufig (nebst teilweise Einlagen) auch Schuhe mit gedämpfter Sohle. Diese gibt es auch als Wanderschuhe. Am stärksten gedämpft sind m.E. in der Schweiz die Kybun Schuhe, ohne dafür Werbung machen zu wollen. Eine günstigere Variante davon sind die weniger stark gedämpften Joya Schuhe. Ich bin nicht sicher, ob ich hier überhaupt Marken namentlich erwähnen darf. Es gibt natürlich auch viele andere Marken mit gedämpften Sohlen.

Ich 70 Jahre alt habe nach 4 Jahren Pause im November im Süden Spaniens wieder mit joggen angefangen. Kurze gemütliche Strecken 3 – 5 Km. Es ging erstaunlich gut. Meine Knie waren schon immer mein Schwachpunkt der Knorbels haden in beiden Knien wurde diagnostiziert. Hatte im 2021 Physio. Ich mache Krafttraining, wandere, fahre Velo, soweit alles kein Problem. Nach meinen Joggingrunden habe ich nun jedesmal am nächsten Tag beim normalen gehen ein knaxen im rechten Knie. Es macht klack, klack, klack bei jedem Schritt.Ich denke nur ich höre oder fühle es, es irritiert beim gehen, fange ich an zu traben, joggen ist es weg. Es tut bis jetzt nicht weh, hoffe es bleibt dabei und verschwindet wie es gekommen ist. Was raten Sie mir? Was kann ich tun?

Karin Niedermann: Das Geräusch muss Sie nicht beunruhigen, besonders wenn es nicht zusammen mit Schmerzen oder Einschränkungen auftritt. Es ist toll dass Sie so aktiv sind – wie oft gehen Sie joggen?- kann es sein, dass Sie etwas 'steil' angefangen haben , 3-5 km tönt vernünftig, wie häufig? evt die Erholungszeit etwas verlängern?

Habe vor kurzem den Meniskus (nähen) operieren müssen am rechten Knie (7. Dez'23). Muss ich im meinem Alter 49 Jahre, damit rechnen, das es eine Arthrose daraus entstehen könnte? Oder wie könnte ich dies jetzt schon vorbeugen. Bin LKW-Berufsfahrer und mein grösstes Hobby ist Fussball Schiedsrichter (leite ca. 2 Mätche pro Woche). Auf eine Antwort würde ich mich freuen und wünsche ein gesundes neues 2024 Jahr im nach hinein.

Daniel Wüst: Zuerst ist eine gute Heilung Ihres Meniskus für 6-9 Monate wichtig. Bei Ihrer Arbeit müssen Sie wahrscheinlich häufig auch Lasten stossen oder heben bzw. in den LKW ein- und aussteigen. Sofern in den ersten 9 Monaten die Meniskusnaht gut verheilt und zuvor keine Arthrose vorhanden war, haben Sie nur ein leicht erhöhtes Risiko für eine Arthrose. Auf Sprints und belastete Kniebeugen sollten Sie für 6-9 Monate nach Meniskusnaht verzichten. Im Einzelfall muss dies jedoch Ihr Operateur mit Ihnen besprechen.

Machen Sie unbedingt einen langsamen, kontinuierlichen Kraftaufbau, mit Physio und alleine, bevor Sie wieder mit Schiedsrichter Tätigkeit beginnen. Alles Gute und gute Besserung!

Ich bin weiblich, 57 Jahre alt. Kann man auch Arthrose an den grossen Zehen haben? Sie schmerzen seit ca. 4 Jahren. Vor allem im Winter. Ich habe auch Schuheinlagen. Im Sommer schmerzen sie weniger. Vielen Dank für ihre Beratung.

Daniel Wüst: Ja, dies ist sehr häufig. Sie können dies mit Röntgen bei Ihrem Arzt feststellen bzw. ausschliessen. Ausserdem kann auch Gicht zu Schmerzen in den Grosszehengelenken führen. Ihr Hausarzt kann Gicht mit einer Blutkontrolle ausschliessen

ich frage mich ob, meine immer wiederkehrenden Schmerzen in den mittleren Fingergelenken eine Vorstufe von Arthrose sein könnte. Ich bin 49 Jahre alt und die Schmerzen sind besonders morgens beim Aufstehen stark. Ich habe zum Beispiel Schwierigkeiten beim Ausschütteln einer Bettdecke, ich kann sie fast nicht festhalten. Kann keine Konfigläser mehr öffnen etc. obwohl ich immer viel Kraft in den Händen hatte. Das öffnen und schliessen der Faust ist mit Schmerzen verbunden. Ich arbeite nicht an einer Tastatur... Meine 83jährige Mutter hat inzwischen beidhändig sehr krumme Finger, jedoch überhaupt keine Schmerzen. Muss ich die Finger einmal untersuchen lassen? Was gäbe es überhaupt für mögliche Massnahmen? Danke für Ihre Auskunft.

Thomas Hügle: Ja, eine Fingergelenksarthrose ist in den Mittelgelenken möglich. Ich würde ein Röntgenbild machen. Oft hat die Mutter das auch. In der Peri- oder Postmenopause verschlimmern sich oft die Beschwerden durch den Verlust der anti-entzündlich wirksamen Östrogenen. Ich würde auch das Cholesterol kontrollieren, das ist ein Risikofaktor für die Fingerarthrose. Das könnte man schon therapeutisch beeinflussen.

Warum kann ich meine Finger nicht mehr ganz an den Handballen drücken ? Ist das Arthrose ?

Karin Niedermann: das ist schwierig zu sagen. Seit wann haben Sie die Beschwerden, nehmen sie zu? Treten Sie nach besonderen/langdauernden Tätigkeiten auf? was hilft Ihnen? Versuchen Sie die Hände täglich sanft zu bewegen: Faust öffnen -schliessen, Handgelenke kreisen , Daumen zu jedem Finger bewegen.

Seit 9 Monaten mache ich Fitness im Studio. Manchmal schmerzt nun mein rechtes Knie und ist instabil für ca. einen Tag. Falls möglich gehe ich 2 bis 3 Mal pro Woche für 45 min ins Studio.

Karin Niedermann: Besprechen Sie mit der Instruktorin /dem Instruktor im Fitness, ob Sie die Übung korrekt ausführen und ob die Dosierung stimmt.

Ist Eigenbluttherapie auch bei Knieartrose wirksam

Lukas Wildi: Die Eigenbluttherapie mit Plättchen-reichem Plasma (PRP) ist am Knie am besten wissenschaftlich untersucht. Die Studienlage ist immer noch widersprüchlich und die Relevanz des Effektes umstritten. Ist die Kniearthrose noch nicht stark fortgeschritten, kann PRP nach meinen Erfahrungen nachhaltig wirksam sein und gilt derzeit der Hyaluronsäure und Cortison als überlegen. Wichtig ist die sichere Verabreichung in den Gelenkraum, was wie im Beitrag unter Röntgenkontrolle erfolgen kann oder, noch weniger aufwändig und ohne Strahlenbelastung, unter Ultraschall. Eine Fehlplatzierung in die Muskulatur oder das Fettgewebe verhindert die Wirkung. Ob die Therapie in Frage kommt, entscheidet sich in der Sprechstunde anhand des Beschwerdebildes (u.a. Schmerzquelle im Gelenk oder eher ausserhalb des Gelenks an den Bandstrukturen und Sehnenansätzen, Grad der Arthrose, alternative Schmerzquellen) und nicht zuletzt der Bereitschaft, die Kosten selbst zu tragen, da die Krankenkassen die Therapie gemäss Ihrem Leistungskatalog nicht aus der Grundversicherung bezahlen dürfen. Aus Zusatzversicherungen kann je nach Versicherungsmodell ein Beitrag geleistet werden.

Guten Abend. Meine 13-jährige Tochter klagt schon seit einigen Jahren manchmal über Knieschmerzen. Vor allem beim Wandern. Manchmal aber auch im Alltag. Könnte das Arthrose sein? Sollte sie zum Arzt?

Daniel Wüst: Beim jungen Alter Ihrer Tochter ist eine Arthrose der Kniegelenke sehr unwahrscheinlich. Es gibt jedoch andere mögliche Ursachen dafür. Schmerzen an Knie oder Hüfte bei Jugendlichen oder Kindern sollten dringend ärztlich abgeklärt werden zum Ausschluss einzelner schlimmerer Erkrankungen. Aber keine Sorge: Viel häufiger sind problemlose Kniebeschwerden, welche meistens nach dem Wachstum verschwinden. Gehen Sie bitte trotzdem zumindest einmalig zur Kinderärztin/arzt!

Im November machte man ein MRT von meinem Knie, nachdem ich seit anfangs September Schmerzen spürte. (Ich, 73/w). Mein Arzt eröffnete mir, dass ich keine Arthrose hätte, sondern der Meniskus viele Risse, die bei OP abgehobelt werden müsse. Tage später erklärte mir der Orthopäde, dass nichts mit Meniskus sei, sondern starke Arthrose. Ich frage mich, wie die Ergebnisse des MRT gelesen werden. Seither bekämpfe ich die Schmerzen mit Voltaren und Versuch, etwas Gewicht zu verlieren. Zum Arzt gehe ich nicht mehr. Gibt es weitere Optionen? Danke und gute Nacht.

Daniel Wüst: Ich verstehe Ihre Verwirrung oder Enttäuschung. Häufig bzw. meistens sind bei einer Kniearthrose auch Meniskusschäden vorhanden. Sie können in aller «Ruhe» Behandlungsmöglichkeiten OHNE Operation ausprobieren wie Physiotherapie, Spritzenbehandlung ins Gelenk, Condroitin Nahrungsergänzung. Falls dies alles ungenügend nützt, kann als letzte Option immer noch die Operation diskutiert werden. Dies hängt natürlich vom Ausmass Ihrer Beschwerden und Einschränkung dadurch ab. Alles Gute!

Puls, 08.01.2024, 21:05 Uhr ; 

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