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Portraitaufnahme der beiden Chat-Experten
Legende: Dr. Ulrich Kallenbach und Prof. Roland von Känel. SRF

Chronische Schmerzen «Wieso breiten sich meine chronischen Schmerzen immer mehr aus?»

Ulrich Kallenbach und Roland von Känel haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat und am Telefon

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Dr. Ulrich Kallenbach
Oberarzt Anästhesiologie und Schmerzmedizin
Zentrum für Schmerzmedizin
Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil

Prof. Roland von Känel
Chefarzt
Psychosomatische Medizin
Klinik Barmelweid

+++

Dr. Rebecca Ott
Stv. Leitung Psychosomatik
Inselspital Bern

Dr. Nina Bischoff
Oberärztin Psychosomatik
Inselspital Bern

Dr. Matthias Laun
Oberarzt Anästhesiologie und Schmerzmedizin
Zentrum für Schmerzmedizin
Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil

Chatprotokoll

Leide seit 2 Jahren an einem Knieproblem (Schmerz unter der Kniescheibe). Bilder auf MRI sehen prima aus. Vermutet wird aktuell eine Muskelschwäche im Oberschenkel. Habe nun (seit 6 Monaten bereits) 3x in der Woche Physioherapie. Daneben massiere und dehne ich das Bein täglich. Genützt hat es bisher überhaupt nicht. Bin verzweifelt, vor allem da ich eigentlich sehr sportlich, 4-5x Sport in der Woche, war. Wissen Sie weiter?

Ulrich Kallenbach: Nachdem Sie schon so lange Beschwerden haben, und derart erheblich ("bin verzweifelt") darunter leiden, würde ich dringend die Vorstellung in einem spezialisierten Schmerzzentrum empfehlen, um eingehend von verschiedenen Aspekten her evaluiert werden. Nach einer Diagnosestellung kann man gezielte Therapieempfehlungen abgeben.

Ich habe seit 3 Jahren fast täglich Kreuzschmerzen. Discushernie L5/S1 und L3/4. Hatte kurze zeit einen Fallfuss welcher nach konventioneller Therapie wieder verschwand. Trotzdem habe ich vor allem Morgens starke schmerzen, während des Tages ist Bewegung, Gehen gut; Bücken manchmal ok. manchmal schmerzhaft. Bewege mich viel, mache tägich Übungen, habe spiraldynamik und McKenzie gemacht. Was könnte ich als weitere Schritte unternehmen? Welche Therapien können Sie mir empfehlen?

Ulrich Kallenbach: Es ist erfreulich zu hören, dass Sie trotz Schmerzen so aktiv geblieben sind; behalten Sie dies möglichst bei! Für weitere Therapievorschläge sollte eine genauere Diagnose gestellt werden: hat der Schmerz eine radikuläre Komponente, stammt er vielleicht von der Bandscheibe selbst, oder ist er eher muskulärer Natur? Für diese Diagnosestellung könnte eine Vorstellung in einem spezialisierten Zentrum hilfreich sein, wo Sie auch hinsichtlich interventioneller oder medikamentöser Strategien beraten werden können. Daneben könnte zum Beispiel ein spezielles Entspannungstraining hilfreich sein.

Mein Partner hat MS und hat immer Schmerzen. Deswegen nimmt er 1x tägl eine Kps Cymbalta 30mg ein. Gibt es eine andere Möglichkeit von Medis oder versch. Therapien ? Besten Dank

Ulrich Kallenbach: Eine Therapie chronischer Schmerzen, die ausschliesslich auf Medikamenten beruht, ist vermutlich ausbaufähig! Mit anderen Worten, sie sollte durch verschiedene andere Massnahmen ergänzt werden. Ich würde empfehlen, Sie fragen Ihren behandelnden Neurologen nach einem interdisziplinär orientierten Schmerzzentrum in Ihrer Nähe.

Ich bin 46 Jahre alt und habe Hüftarthrose. Zurzeit nehme ich regelmässig Medikamente ( Vimovo ). Vorher habe ich noch Diklofenac und Ifran genommen, was mir leider nicht helfen konnte. Obwohl ich diese Medikamente nehme, verspüre ich Schmerzen. Gibt es sonst noch etwas Nützliches, damit die Schmerzen gelindert werden. Danke im Voraus!

Ulrich Kallenbach: Eine diagnostische Infiltration des Hüftgelenkes könnte hilfreich sein, um herauszufinden, ob Ihre Beschwerden wirklich einzig und alleine vom Hüftgelenk stammen. Weitere schmerzmedizinische Behandlungen, welche eine Operation (Hüftgelenksersatz) herauszögern, können danach eventuell diskutiert werden. Bleiben Sie ausserdem unbedingt aktiv!

Guten Abend. Ich bin 23 Jahre jung und leide seit ca. 6 Jahren unter lumbalen Rückenschmerzen. Rheumatologische Abklärungen ergaben, dass ich einen Flachrücken habe. Diverse Physiotherapien halfen nichts bzw. nur zur Symptombekämpfung. Was kann ich gegen die Ursache tun? Ich möchte nicht ständig von Schmerzmitteln oder Sport abhängig sein. Nutzt eine zusätzliche MRI-Untersuchung, die mir von einem Radiologen empfohlen wurde, mein Hausarzt aber verweigert, etwas? Besten Dank

Ulrich Kallenbach: Die Diagnose "Flachrücken" alleine erklärt nicht, dass Sie seit sechs Jahren Schmerzen haben. Nach mehr als 6-8 Wochen unverminderter Schmerzen trotz leitliniengerechter Therapie wird von internationaler Expertenmeinung eine interdisziplinäre Abklärung an einem spezialisierten Zentrum empfohlen. Erst nach genauerer Diagnosestellung kann eine gute Therapieempfehlung abgegeben werden. Eine weitere Bildgebung alleine ist nicht zu empfehlen und kann die oben genannten Abklärungen nicht ersetzen.

Ich, männlich, 67 Jahre alt, habe sehr starke Schmerzen während dem Schlafen in der Nacht. Dadurch bin ich oft wach. Gibt es Mittel gegen meine nächtlichen Schmerzen. Besten Dank für Ihre Antwort und Hinweise

Ulrich Kallenbach: Ohne genauere Information ist eine Diagnosestellung natürlich schwierig. Nächtliche Schmerzen sind jedoch sicherlich einer genaueren Betrachtung würdig. Entzündliche Erkrankungen sind genauso möglich wie eine zugrunde liegende Depression. Besprechen Sie sich bezüglich des weiteren Vorgehens am besten mit Ihrem Hausarzt.

Wo gibt es im Tessin Spezialisten für chronische Schmerzen? Bis jetzt war eine solche Abklärung noch nie ein Thema, weder beim Hausarzt, noch beim Rheumatologen. Die üblichen Schmerzmittel wirken bei mir gar nicht. Danke für eine Adresse im Tessin.

Ulrich Kallenbach: Mir fällt spontan beispielsweise Dr. Schianchi in Lugano ein.

Ich habe eine Praxis für CranioSacral-Therapie und arbeite sehr erfolgreich zum Thema chronische Schmerzen und Rückenschmerzen. Die meist psychosomatischen Schmerzen haben oft eine Verbindung zu erlebten persönlichen Ereignissen im Leben, Traumas, auch OP-Traumas der Gewebe, Knochen sowie der Seele. Leider werden die Naturheiltherapien zu wenig alternativ in die modernen Behandlungen integriert. Dies als Anregung :)

Roland von Känel: Besten Dank für diesen Hinweis. Je nach dem können Patienten mit chronischen Schmerzen von der CranioSacral-Therapie profitieren als Teil eines multimodalen Programms, das grundsätzlich immer verschiedene therapeutische Zugänge verfolgen sollte.

Ich hatte vor 6 Jahren eine Versteifung von 4 Lendenwirbeln. Zusätzlich habe ich im Rücken Arthrose. Ich hattte schon 2 Infiltrationen.Durch Fehlhaltungen, um dem Schmerz auszuweichen habe ich auch Verspannungen,Therapie hilft nur sehr kurzfristig. Ichmöchte mich nicht behindern lassen aber das ist sehr schwierig. 72 Jahre

Roland von Känel: Nach dieser langen Zeit ist es sicher sinnvoll, einen multimodalen Therapiezugang zu versuchen, wie dies in der Sendung erwähnt wurde. Ihr Hausarzt wird sicher wissen, wo es in ihrer Nähe eine interdisziplinäre Schmerzsprechstunde gibt und notwendigerweise evtl. sogar ein stationäres Schmerzprogramm.

Wie wird heute Zosterneuralgie behandelt ? Danke

Ulrich Kallenbach: Zur Zosterneuralgie gibt es detaillierte Standard-Therapieempfehlungen, die Ihnen jeder Facharzt für Neurologie erklären kann. Darüber hinaus gibt es interventionelle Therapiemethoden, die nur an spezialisierten Zentren angeboten werden. Dort ist auch die Einbindung medikamentöser und invasiver Massnahmen in ein multimodales Gesamtkonzept möglich und häufig sehr sinnvoll.

Guten Abend, ich hatte Dez. 2011 Totalausfall rechtes Vestibularorgan, hat sich nicht kompensiert. Jede Bewegung nach rechts macht Drehschwindel (schwanken bis Sturz), klemme daher jede Bewegung nach rechts ab mit Folge von Verspannung an Schädel, Schulter, Nacken, zwischen Schulterblättern. Habe Schmerzmittel und Physio. Neu wandert der Schmerzen auch an andere Orten (andere Schulter, Arme, Rücken). Warum das? Wie weitere "Verbreitung" verhindern?

Roland von Känel: Bei ihnen hat höchstwahrscheinlich eine sogenannte Ausweitung der Schmerzareale, die überempfindlich reagieren, stattgefunden. D.h., dass bisher nicht betroffene Areale im Gehirn, welche für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind, nun auch überempfindlich wurden. Dies beobachtet man bei chronischen Schmerzen leider häufig. Denkbar ist (zusätzlich) auch, dass sekundäre Verspannungen und Fehlhaltungen mitverantwortlich sind.

Guten Tag. Ich habe seit 1.5 Jahren Schmerzen in Unterarmen und Füssen wegen Arthritis. Sind diese Schmerzen wegen der langen Dauer auch chronisch und durch "Verstärkung im Hirn" bedingt (auch wenn eine Entzüdung vorliegt)? Und würden Sie bei diesem Krankheitsbild auch eine Behandlung in einer Schmerzklinik empfehlen? Vielen Dank.

Ulrich Kallenbach: Bedenken Sie, dass jeder chronische Schmerz irgendwann einmal akut gewesen ist! Ob tatsächlich eine Schmerzerkrankung entstanden ist, bei der zentrale Verstärkungsmechanismen eine Rolle spielen, das kann ich anhand der wenigen Informationen nicht beantworten. Hat sich der Schmerz mit der Zeit ausgeweitet? Haben Sie Ruheschmerzen? Gibt es weiterhin Hinweise auf eine entzündliche Reaktion? Bei Schmerzen, die sich ausweiten, und dysproportional zu einer Ursache zu sein scheinen, wäre eine Vorstellung in einer Schmerzklinik vermutlich sinnvoll.

Ich habe seit 2012, 4x den Innenmeniskus Knie links operiert (Meniskus- und Nachrisse), mit Komplikationen, Nerv verletzt. Jeweils wurde ein Teil des Meniskus entfernt und 1x eine Meniskusnaht gemacht. Die Schmerzen, stechender Schmerz, gingen nie weg. Fühlt sich an wie jemand im Knie bohrt ! ich gehe immer noch ein mal pro Woche in die Physiotherapie und trainiere 4x die Woche auf dem Hometrainer. Ich müsse den Schmerz akzeptieren, Aussage des Orthopäden. Was habe ich für Möglichkeiten ?

Roland von Känel: Im Moment wohl tatsächlich, dass sie den Schmerz akzeptieren müssen, ohne dass sie aber aufhören aktiv zu sein, sofern ihr Orthopäde ihnen versichern kann, dass die Bewegung keinen Gewebeschaden setzt. Ein bohrender Schmerz kann auch auf eine Nervenverletzung hinweisen, wie sie bereits erwähnen. Hierfür gibt es im Prinzip geeignete Medikamente, die aber auch ihre Nebenwirkungen haben. Ihr Hausarzt kennt diese Medikamente und kann sie sicher beraten und/oder an eine interdisziplinäre Schmerzsprechstunde zuweisen

Ich leide seit 13 Jahren an chronischen Schmerzen. Habe eine Odyssee hinter mir von Aerzten, Klinikaufenthalt etc. Nun hat mir mein Hausarzt von einer Studie berichtet. Nach dieser Studie hat einer seiner Patienten ein Mittel gegen Gürtelrose eingenommen und er hat seither keine Schmerzen mehr. Haben Sie davon schon je etwas gehört? Mein Hausarzt gab mir die Studie mit in englisch. Gehe ich damit zum Neurologen, Rheumatologen oder wohin?

Roland von Känel: Da ich den Namen des Medikaments nicht kenne, ich vermute ein Mittel gegen Nervenschmerzen bzw. Neuropathie, gibt ihnen am besten ihr Hausarzt einen Tipp, an welchen Fachkollegen sie sich wenden können.

Mein Partner klagt seit mehr als 6 Jahren über Schmerzen in der Leiste. Er kann zum Teil kaum mehr sitzen und manchmal kann er vor Schmerzen kaum mehr atmen. Eine Inguinalhernien-OP wurde durchgeführt, Infiltrationen wurden gemacht, er war in der Physiotherapie, er war in der TCM - es hat sich nichts gebessert. Er hat die Motivation verloren und rutscht immer mehr in eine Depression. Ärzte meinten, er müsse halt so leben. Auf Arztbesuche hat mein Partner keine Lust mehr. Was kann ich tun? Danke!

Ulrich Kallenbach: Auch für Angehörige von Patienten mit chronischen Schmerzen ist das Leben oft nicht einfach, sie leiden häufig mit! Um Ihrem Partner konkret einen Weg weisen zu können, müsste man zuerst fragen, ob schon eine genaue Diagnose gestellt wurde. Die Tatsache, dass er schon bei so vielen Ärzten war, ist kein sicherer Hinweis darauf. In unserem Schmerzzentrum war der durchschnittliche Patient zuvor bei mehr als einem Dutzend Behandler und hat eine jahrelange Odyssee hinter sich. Der erste Schritt hin zu einer spezialisierten Behandlung und einem neuen Hilfsangebot muss jedoch von Ihrem Partner kommen, um wirklich Aussicht auf Erfolg zu haben.

Meine Partnerin leidet seit Jahren u.a. unter starken Schmerzen. Vor ca. einem Jahr wurde die Ursache diagnostiziert: Ehlers-Danlos-Syndrom. Gibt es in der Schweiz Schmerzexperten, welche spezifisch mit dieser Krankheit Erfahrungen haben?

Ulrich Kallenbach: Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Bindegewebes. Manche Formen (mit Hypermobilität) können mit Schmerzen einhergehen. Da die Erkrankung nach meinem Wissen nicht kausal therapierbar ist, bin ich skeptisch, ob es hier spezifische Therapieansätze gibt. Eine Vorstellung an einem Schmerzzentrum mit breitem multimodalen Therapieangebot wäre bei jahrelangen Beschwerden ein erster sinnvoller Schritt. Rechnen Sie jedoch mit längerer Wartezeit nach Anmeldung.

Was ist im Umgang mit chronischen Schmerzpatienten im Spitalalltag wichtig? Was muss beachtet werden?

Roland von Känel: Die Patienten sollten motiviert sein bzw. werden, aus der Vielfalt der multimodalen Therapien selber eine Auswahl zu treffen, um offen und interessiert herauszufinden, was ihnen gut tut. Meistens muss auch die Medikamentenliste angepasst werden (weniger ist mehr, nur Präparate, die tatsächlich wirken ohne zu viele Nebenwirkungen zu haben, sehr kritischer Einsatz von Opiaten bzw. Morphinpräparaten, die bei zenteralisierten Schmerzen alleine, wie zB der Fibromyalgie, kontraindiziert sind).

Seit 1 Jahr habe ich Schmerzen im linken Vorderfuss. Das MRT zeigte, dass der kleine Zeh besonders betroffen ist. Also wurde dieser vor 6 Monaten amputiert. Seitdem werden die Schmerzen im Vorderfuss stärker, man weiss nicht, ist es Ueberbelastung oder chronisch. Die Ursache kann sein Arthritis/Arthrose/Rheuma.So nehme ich Schmerzmittel ein, Dafalgan und Novalgin. Aber die Schmerzmittel haben schon eine Fettleber verursacht usw. Nehme ich keine Schmerzmittel, dann kann ich fast nicht laufen.

Roland von Känel: Es könnte sein, dass ihre Kleinzehe nicht alleine für ihre Vorfussschmerzen verantwortlich war und darum die Schmerzen jetzt weiterbestehen. Auch muss an einen Phantomschmerz gedacht werden, da alle Schmerzen letztlich im Gehirn wahrgenommen und abgespeichert werden. Das Schmerzgedächtnis sendet nun noch Schmerz, auch wenn die Kleinzehe amputiert wurden. Ihr Hausarzt weist sie am besten in eine Schmerzambulanz in ihrer Nähe zu. Grundsätzlich können Phantomschmerzen auch mit (den richtigen!) Medikamenten behandelt werden.

Nach einem Sturz in der Dusche vor 3 1/2 Jahren wurde mir Bandscheiben-Probleme durch den Arzt mitgeteilt. Mein Problem ist, dass ich durchgehend Schmerzen habe im Knie bzw. Schienbein-Muskulatur, allerdings nur links. Der Rücken schmerzt nicht. Nach verschiedenen Therapien bin ich jetzt bei einem Osteopath gelandet, der mir erklärte, dass mein Problem zu kurze Muskeln im Bereich Hüfte behindert. Ich bewege mich viel, gehe dreimal pro Woche in den Fitness und dehne täglich. Was hilft noch?

Ulrich Kallenbach: Nach Ihrer Beschreibung halte ich es auch für unwahrscheinlich, dass Ihre Beschwerden von Bandscheiben-Problemen stammen. Nach einem MRT der Wirbelsäule wird häufig diese Diagnose gestellt (schlicht weil sie so häufig sind), ob diese an den Beschwerden überhaupt beteiligt sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dies kann nur dann behauptet werden, wenn zu den bildgebenden Befunden auch typische Symptome an passender Stelle passen. Ob jedoch die Diagnose Ihres Osteopathen vollständig ist, kann ich von hier nicht sicher sagen.

Grüezi mitenand Mein Schwiegersohn hat jahrelang schon chronische Schmerzen. Viele Operationen und ein eingepflanztes Schmerzkästchen im Bauch mit einer Leitung vom Kopf über den Rücken, sowie sehr starke Schmerzmittel auf Morphiumbasis nützen nicht sehr viel. Schlafen kann er nur selten 2 Stunden am Stück, Depressionen plagen ihn und manchmal fallen ihm z. B. die Gläser aus der Hand.Nun wollte er IV beantragen, aber Schmerzen könne man nicht sichtbar machen. (röntgen, etc) Also gibt es nichts!

Roland von Känel: Leider ist das auch meine Erfahrung mit der IV. Das ist ein juristischer Entscheid gemäss Rechtsprechung des Bundesgerichts und hat mit der medizinischen Erfahrung der behandelnden Ärztinnen und Ärzte (v.a. auch der Hausärzte) nichts zu tun. Durch nicht sichtbare Schmerzen kann man in der Lebensqualität und im Alltag/Beruf selbstverständlich genauso eigeschränkt sein, wie durch "sichtbare" Leiden, was viel wissenschaftliche Studien zeigen.

Guten Abend, ich habe seit 3 Wochen,bald 4 Wochen starke schmerzen an der Wirbelsäule bis hoch in den Kopf. Seit diesem Samstag zieht es auch an den Oberschenkel und bis in den Linken fuss. Auch an beiden ober ärmen bis in die Finger. Die Finger sind leicht angeschwolen. Ich gehe seit letzte Woche in die Physio und sie sagten es sei alles voll versteift. Der Schmerz ist aber schlimmer geworden und an mehreren stellen. Ich mache jetz auch noch Akupunktur.

Roland von Känel: Gehen sie bitte zu ihrem Hausarzt. Rückenschmerzen, die über 4 Wochen stärker werden mit Beschwerden, die über das Knie hinausreichen, sollten vertiefter abgeklärt werden. Ohne ihnen Angst machen zu wollen, könnte es auch einmal, wenn auch selten, etwas Ernsthafteres sein, wie eine Diskushernie, welche auf einen Nerven drückt und möglicherweise zu Ausfällen (wie Muskelschwäche) führen kann.

Ich habe seit über 20 Jahren chronische Schmerzen, anfänglich Diagnose Fibromyalgie, schon drei Mal in Rehas, viele Infiltrationen zuerst Hirslanden Schmerzklinik. 2014 zwei künstliche Bandscheiben iim Halswirbelbereich, seit einiger Zeit wieder enorme Schmerzen im Lendenwirbelbereich mit Ausstrahlung Beine. Seit 10 Jahren Opiate, momentan 20 mg Targin 2 - 3 x täglich, stark verdrehte Wirbelsäule, Krankenkasse will oft Physio nicht zahlen. Schmerzturngruppe und MTT plus Physio und Bad wöchentlic

Ulrich Kallenbach: Ihr Beispiel ist leider typisch für chronische Schmerzpatienten. Weder Infiltrationen noch Opiate sind bei der Fibromyalgie angezeigt. Stimmt diese Diagnose? Bei chronischen Schmerzpatienten zudem besondere Vorsicht bei der Indikationsstellung für Operationen oder andere invasive Massnahmen angezeigt, die Erfahrung zeigt, dass solche Massnahmen die Beschwerden häufig nur verschlechtern. Sie sollten sich an einen mit chronischen Schmerzen besonders erfahrenen Arzt wenden und sich dort beraten lassen.

Guten Tag. Ich bin 27 und habe nun seit ca. 3 Jahren beidseitig Knieschmerzen. Am schlimmsten ist es, beim laufen und stehen, vorallem beim tragen von langen Hosen. Der schmerz ist stechend, brennend und ziehend. Ich habe schon sehr viel versucht, von Akupunktur, Cranio, Physiound hatte 1x MRI und 2x Röntgen sowie beidseits einen Arthroskopischen Eingriff wo ein bisschen Schleimbeutel entfernt wurde. Lieder alles ohne Erfolg. MRI im Rücken hat auch nichts gezeigt, Neurologe all. i.O.

Ulrich Kallenbach: Drei Jahre Schmerzen, zahlreiche erfolglose Therapien, offensichtlich bisher keine befriedigende Diagnosestellung. Keine gute Kombination, aber typisch für Schmerzpatienten. Wenn Sie Schmerzen beim Tragen langer Hosen haben, könnte dies auf eine Überempfindlichkeit der Haut hinweisen, ein Symptom einer stattgehabten zentralen Sensibilisierung. Mein Rat: lassen Sie sich von einem Schmerzspezialisten beraten, am besten an einem interdisziplinär orientierten Zentrum.

Was soll man am besten nehmen, wenn man Lyrica und Neurontin nicht verträgt gegen starke Nervenschmerzen( Druchtrennung Nerv im Bein)

Roland von Känel: Sogenannte duale Antidepressive (auch wenn man keine Depression hat!) wie Efexor, Cymbalta, aber auch das "gute alte" Saroten können versucht werden. Ebenso können Opiate hilfreich sein mit allen Vor- und Nachteilen. Die für sie beste Alternative schlage ich ihen vor mit dem Hausarzt zu besprechen, der sie allenfallls an einen Neurologen weiterleiten kann.

73-jährig, Kniearthrose, beschädigte MInisken, Lendenwirbelsäule Diskusprotrusion mit Zyste. Die meisten Schmerzen scheinen bei mir Verspannungs-bedingt zu sein. Vor speziellen Gelegenheiten, wo mir Bewegung wichtig ist (z.B. Tanzen). nehme ich ein Irfen-600. Aber nicht gegen den Schmerz. Das Schmerzmittel erlaubt es mir, mich weiter zu entspannen. Gäbe es zu diesem Zweck bessere Medikamente? Danke schön für Ihre Bemühungen.

Roland von Känel: Leider sind alle Schmerzmedikamente, wenn sie über längere Zeit eingenommen problematisch (Magen und Niere können bei Irfen Schaden nehmen). Ein Paracetamolpräparat ist grundsätzlich schonender, sofern es wirkt. Ihr Hausarzt kann sie sicher vertiefter beraten.

ich bin 56, treibe regelmässig sport. seit ca 1 jahr macht mir eine diagnostizierte entzündung am achillessehnenansatz probleme und schmerzen. physitoherapie über 3 monate hat keinerlei besserung gebrrechts acht. im linken knie habe ich eine fortgeschrittene arthrose, deshalb nehme ich vor dem tennisspielen jeweils ein ecofenac, das hilft dann auch einen halben tag gegen die fersenschmerzen. die schmerzen sind am morgen am stärksten, dehnen von sehne und wade hilft kurzzeitig. wie weiter? chines

Ulrich Kallenbach: Wir würden in einem solchen Fall eine Behandlung mit extrakorporalen Stosswellen probieren, verbunden mit konsequenter Dehnung der Wadenmuskulatur.

und so lebe ich mit den Schmerz allein! meine Familie belaste ich nicht mehr!die Zukunft macht mit Angst, was raten Sie mir

Roland von Känel: Wie leider häufig und gut verständlich, nagt der Schmerz bei Ihnen auch an der Psyche. Er verunsichert sie, da nicht einschätzbar, wie er sich weiter entwickeln wird und ob sie genügen Einfluss haben auf ihn. Genau mit solchen Fragestellungen und Hilfestellungen, die sie erarbeiten können, befassen sich Schmerzpsychologen/Therapeuten. ihr Hausarzt könnte ihnen allenfalls jemanden vermitteln od. sie finden hoffentlich eine Adresse unter www.pain.ch/ Rubrik Schmerzspezialist: "Liste mit Titelträger". Auch den Notarzt können sie jederzeit rufen, wenn sie nicht mehr weiterwissen.

Wie behandelt man Schmerz nach großen rückenoperationen ? Danke

Ulrich Kallenbach: Der (akute) Wundschmerz wird ganz anders behandelt als die nach grossen Rückenoperationen nicht selten verbleibenden / resultierenden chronischen Beschwerden. Eine kurze und dennoch umfassende Abhandlung ist für keine der beiden Typen von Schmerzen möglich.

Habe seit meiner dritten Gehirnerschütterung letzten Oktober Kopfschmerzen und traue mich kaum mehr etwas zu machen, da sich bei jeder kleinsten Erschütterung oder Berührung die Symptome verstärken.. Habe seitdem Osteopathie, Akkupunktur, Atlaslogie, Neuraltherapie und Homöopathie gemacht, akut natürlich auch mit Schmerzmitteln (Dafalgan / Aspirin). Zudem habe ich vom Neurologen Nortrilen 10 mg ausprobiert, aber die Nebenwirkungen waren mir zu unangenehm. Was gäbe es da noch für Möglichkeiten?

Roland von Känel: Unbedingt möglichst bald eine stationäres multimodales Schmerzprogramm in ihrer Nähe versuchen. Ihr Hausarzt kann sie zuweisen.

Guten Abend. Mein Mann hat seit über 10 Jahren chronische Schmerzen (Diskushernie). Unterste und zweitunterste Bandscheibe. Die unterste ist bereits im Jahre 2004 operiert worden. Schon jede Therapie gemacht, die es gibt. Jedoch die täglichen Schmerzen bleiben. Fast täglich braucht er Schmerzmittel (Tilur und zum Schlafen Sirdalud) und das auch noch ohne Magenschoner. Ich habe wirklich langsam Angst um ihn. Jetzt habe ich von einer Bekannten gehört, dass es ein Gerät mit Stromstösen gibt.Danke

Roland von Känel: Ich empfehle, dass sich ihr Mann via Hausarzt in eine interdisziplinäre Schmerzsprechstunde in ihrer Nähe zuweisen lässt.

Seit zirka fünf Wochen habe ich immer wieder Schmerzen ausgehend vom rechten Knie bis ins Hüftgelenk (dieses ist bereits durch ein künstliches Gelenk ersetzt worden). Die Schmerzen sind sowohl beim Bewegen als auch beim Sitzen und beim Schlafen vorhanden. Ausser ab und zu ein Dafalgan nehme ich bis jetzt keine Medikamente.

Roland von Känel: Es könnte sic hum eine aktivierte Kniegelenksarthrose handeln oder ein Problem ausgehend vom künstlichen Hüftgelenk. Lassen sie sich unbedingt von ihrem Hausarzt bald untersuchen, insb. weil sie auch Schlafstörungen haben und sich die Schmerzen nicht chronifizieren.

Ich habe schon länger Rückenschmerzen Kreuz. Medikamente nützten nicht sehr viel. Mein Hausarzt versucht mit Cortisonspritzen Schmerzen Ich hatte auch schon 2 mal infiltrationen beim Spezialisten im Spital. Einmal top beim 2. mal solalaIch besuche 1mal pro Woche Aquawell. Weenn ich zuviel bewege muss ich das büssen mit schlaflosen Nächten. Was knn ich noch tun??

Ulrich Kallenbach: Bei Rückenschmerzen, die länger als 8 Wochen bestehen, und die auf eine leitliniengerechte Therapie nicht ansprechen, sollten multimodal evaluiert werden. Die weitere Therapie orientiert sich an den Ergebnissen der Untersuchung. Eine körperlich aktivierende Therapie, Entspannungsübungen, unter Umständen auch psychologische Massnahmen sind ebenso wichtig wie Spritzen oder Medikamente, werden jedoch in ihrer Bedeutung von vielen immer noch unterschätzt.

Ich bin 26 Jahre jung und habe schon seit Jahren chronische Rückenschmerzen (in der Kreuzgegend), vermutlich aufgrund einer falschen Haltung im Wachstum und da ich durch den Büroberuf viel sitze. Ich habe immer Schmerzen, vor allem beim Sitzen und beim langen Stehen, das Liegen ist noch am angenehmsten. Ich habe schon viel ausprobiert: Physio, Chiropraktik, Rückencenter, Kraftraining, MRI-nichts wurde entdeckt.Sport mache ich 2x pro Woche, jedoch ist es nachher noch schlimmer,Was empfehlen Sie?

Roland von Känel: Eine Abklärung in einer interdisziplinären Schmerzsprechstunde, in welche sie ihre Hausärztin zuweisen kann.

wo gibt es eine Schmerzklinik für körperliche Schmerzen wo man stationär sein kann?

Roland von Känel: In Ihrem Wohnkanton am ehesten die Zürcher Höhenklinik Davos. Ihr Hausarzt hat sicher noch weitere Adressen parat.

Guten Abend. Ich werde 64 Jahre und bekam im Mai 2013 ein künstliches Kniegelenk. Seit der O.P. habe ich mehr Schmerzen als vorher. Trotz Physiotherapie sind die Schmerzen bei Bewegung da und beim sitzen habe ich das Gefühl, dass das Knie steif wird. Bei einem CT hat man gesehen, dass eine Entzündung in der Gelenkkapsel ist. Möchte nicht nochmals operieren. Was könnte ich noch machen?

Ulrich Kallenbach: Lassen Sie sich in jedem Fall nochmals an zweiter unabhängiger Stelle beraten, ob eine zweite Operation wirklich eine gute Aussicht auf Erfolg hat. Die Beschwerden bestehen immerhin schon seit zwei Jahren. Es gibt sicherlich weitere Möglichkeiten zur Behandlung, aber ohne genauere Information ist eine detaillierte Empfehlung nicht möglich.

ich bin 48, leide seit 13 Jahren an chronischen Schmerzen im Fussgelenk. Seit ca 2 Jahren kommen Schmerzen in beiden Daumen dazu. Meine Schmerzen schränken mich in meinen Bewegungen und Möglichkeit zunehmend ein. Diagnose Sprunggelenk - Zyste, Artrose, chronische Entzündung, Daumen - Entzündung. Orthopäde u Rheumatologe führen Schmerzen auf eine Hyperlaxität u Fehlstellung des Fusses zurück. Kortisonspritzen u div Therapien halfen kaum. Wohin kann ich mich wenden für eine geeignete Behandlung?

Roland von Känel: Auch hier empfehle ich eine Zuweisung in eine interdisziplinäre Schmerzsprechstunde zu einer umfassenden Abklärung aus verschiedenen Fachrichtungen. Ihre Hausärztin kann sie anmelden.

Ich bin 55 Jahre alt und habe seit ca. 1Jahr Schmerzen im Sprunggelenk. Mein Hausarzt hat Arthrose diagnostiziert und er hat mir Condrosulf verschrieben. Leider kommen die Schmerzen immer wieder mal stärker mal schwächer. Gestern war ich 2 Stunden walken. Wieder zuhause hatte ich extreme Schmerzen und Brennen im Fuss. Soll ich einen Fussspezialisten aufsuchen? Ich wende übrigens 2 mal am Tag Kitta Salbe an.

Roland von Känel: Wenn sich die Arthrose nach 2 Stunden (was ziemlich lange ist) aktiviert, so kann es schon schmerzen. Es gibt für sie evtl. schonendere Sportarten wie Aquafit oder Velofahren. Die Wirkung von Chondrosulf ist in Fachkreisen umstritten.

Guten Abend. Als Physiotherapeut bin ich unter anderem mit chronischen Patienten konfrontiert. Würden Sie diesen Patienten raten in eine Schmerzgruppe-/ Beratung zu gehen? Oft ist es auch schwierig vor allem Patienten mit Migrationshintergrund chronische Schmerzen zu erklären, einerseits wegen sprachlichen Hindernissen, aber auch den Umgang mit Schmerzen. Gibt es da eine einfache Möglichkeit? Vielen Dank

Ulrich Kallenbach: Wir als Schmerzklinik stehen bei Migranten (die einen überproportional grossen Anteil unserer Patienten stellen) vor ähnlichen Herausforderungen. Deshalb haben wir für diese Personengruppe eigene multimodale Behandlungsprogramme entworfen, die sprachliche Kompetenzen nicht voraussetzen und auf aktivierenden und edukativen Komponenten beruhen. Wir nennen diese Gruppen umgangssprachlich "multikulturelle Schmerzgruppen" und haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Meine Frau hat Schmerzen in im Lendenbereich der vor allem nach rechts in die Po-Backe ausstrahlt. Trotz verordneter Physiotherapie kann ich keine Besserung fest-stellen. Ware vielleicht ein spezielle Abklärung z.B. in Nottwil angezeigt? Besten Dank für Ihre Antwort

Roland von Känel: Ja, warum denn nicht. Der Hausarzt kann entscheiden, ob eine Zuweisung Sinn macht od. ob vorgängig noch andere Untersuchungen sinnvoll sind.

bei der OP Versteifung des L5 wurde bei mir der Duralkanal mehrmals schwer verletzt und es wurden zwei weitere OP's nötig wegen dem Liquoerverlust. In der Zwischenzeit wurde ich innert 12 Monaten 4 mal operiert und die Schmerzen sind stärker als je zuvor, da die Nervenwurzel L5 und S1 von der Flickerei eingeklemmt sind. Nun bin ich so weit, dass man entschieden hat den SCS probehalber zu implantieren. Haben Sie Erfahrung mit Neurostimulatoren?

Roland von Känel: Wir sehen hin und wieder Patienten, die hiervon profitieren können. Wichtig ist, dass sie sich vom Spezialisten gut aufklären lassen, was sie von einem Neurostimulator erwarten können. Evtl. noch eine Zweitmeinung einholen. Alles über den Hausarzt koordinieren, sehr wichtig!

Seit September 2014 leide ich täglich und in der Nacht an starken Nackenschmerzen. Trotz Therapien, Arztbesuchen und Schmerzmedikamenten und Entzündungshemmern gibt es keine Besserung. Im Alltag bin ich sehr eingeschränkt selbst beim Autofahren. Ich bin nicht mehr belastbar da ich schon sonst als alleinerziehende Mutter sehr überlastet bin. Mein Hausarzt nimmt.mich kaum ernst. Was empfehlen Sie mir?

Roland von Känel: Bitten sie ihren Hausarzt, dass er sie in ein interdisziplinäres Schmerzprogramm zuweist, z.B. via Inselspital Bern / Psychosomatik.

ich habe eine Saphenusnervendurchtrennung gehabt am Bein. 1/2 vom Unterschenkel ist nun taub..Nun elektrisieren und stechen und brennen alle Nachbarnerven und wollen wie da reinwachsen..auch ist alles überempfindlich wos taub ist...die OP ist 5 Monate her..wird das mal besser mit den Schmerzen? Was kann man da machen?

Ulrich Kallenbach: Ihre Beschreibung lässt auf ein sogenanntes neuropathisches Schmerzproblem schliessen. Die Therapie ist nicht einfach, eine genauere Diagnosestellung und Beratung an einem spezialisierten Zentrum jedoch unbedingt empfehlenswert. Zahlreiche Optionen der Therapie bestehen, welche davon sich bei Ihnen anbietet, muss individuell entschieden werden.

Habe seit anfangs Dezember einen Bandscheibenvorfall. Physiotherapie etc. Wie lange dauert es im Normalfall. Wir haben März also 4 Mte. und noch keine grosse Besserung.

Roland von Känel: Das ist eher ungewöhnlich lang. Wenn sie noch nicht wieder arbeiten können, sollten sie unbedingt ein stationäres Schmerzprogramm versuchen. Ihr Hausarzt kann sie anmelden.

Nach einer Grippen-Impfung im Oktober 2013 hat sich eine Polymyalgia ergeben. Leider wollen die meisten Aerzte Cortison verschreiben, was conter indiziert ist.Dies laut aussagen der Hersteller-Firmen. Was gibt es für andere gute Entzündungs-Hemmer? .

Roland von Känel: Am besten fragen sie den Facharzt für Polymyalgien, den Rheumatologen. Ihr Hausarzt kann sie sicher weitervermitteln.

Guten Abend. Ich arbeite seit ca. 7 Jahren auf dem Büro und leide seither an Rückenschmerzen. Vorallem rechtsseitig. Anfangs Schulterbereich, mittlerweile ausgeweitet auf den Beckenbereich. Meine Ärztin hat mir nun Physiotherapie empfohlen. Sollten weitere Abklärungen getroffen werden? Evtl. auch eine Schmerztherapie? Ich habe einiges schon ausprobiert (Chiro, Shiatsu, Physio, Massage, Alexander Technik,...), leider erfolglos. Herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Ulrich Kallenbach: Die Ausweitung Ihrer Beschwerden ist hinweislich auf eine Schmerzerkrankung. Lassen Sie sich an kompetenter Stelle beraten! Die von Ihnen genannten, schon ausprobierten Therapien sind (abgesehen von der sicher sinnvollen Physiotherapie) nicht die ersten Dinge, die mir zu einem Schmerzbild wie bei Ihnen in den Sinn kommen.

guten Abend meine Tochter(45) Jahre hat seit 11/2 Jahren Kopfschmerzen und Rückenschmerzen. Der Hausarzt und auch eine Psychiaterin haben immer gesagt es gehe dann schon wieder vorbei.Sie muss Antidepressiva nehmen.Jetzt war sie auf drängen ihrerseits bei einem Neurologen.Dieser sagte es wäre sehr wahrscheindlich Migräne.Sie hätte früher kommen sollen.Sie bekommt Sibeliumtabl. Es ist ein kleines bisschen besser, aber nicht viel. Was kann sie noch machen? Danke

Roland von Känel: Für eine Migränetherapie ist es nie zu spät! Nach der langen Zeit sollte auch die Standortbestimmung in einer interdisziplinären Schmerzsprechstunde (mit Frage nach allenfalls multimodaler stationärer Therapie) erfolgen, für welche sie der Hausarzt anmelden kann.

Guten Abend ,seit 18 Jahre eine Odyssee von Behandelungen und Medikamente, als Simulantin im verdacht, Klinik Aufenthalt, Grund nach 1 Jahr Schmerzen , Depression Schlafstörung, Nerven.Könnte ein Ganze Roman schreiben! Meine erste Untersuchung wahr bei Zahnarzt, Nicht! Artz Propanol, Rivoltin ,Temesta.Schmer ist geblieben.Ein Jahr später bekomme ich von Zahnarzt eine Schiene , der Schmerz bleib ist schlimmer geworden. Heute nehme 10 Mg Saroten mehr vertage nicht mehr bin 64 .Schmerz bleib

Roland von Känel: Versuchen sie unbedingt ein stationäres multimodales Schmerzprogramm.

es gibt Tage wo ich mich ganz allein vorkommen, meine Familie belaste ich nicht mehr mit mein Problem und habe so viel ausprobiert, habe Angst eines Tages nicht mehr zu wollen!so weiter leben.Therapie gemacht, Medis viele NB..was raten Sie mir

Roland von Känel: Habe ich vorhin schon beantwortet, bitte dort nachlesen.

Guten Abend, ich habe schon seit ca. 5 Jahren Schmerzen in Gelenken, vor allem Handgelenke, Ellenbogen, Hüfte und Knie. War bei verschiedenen Fachpersonen, welche eine Rheumatische Erkrankung ausschlossen und mich meiner Meinung nach nicht sehr ernst nahmen. Kann ich von chronischen Schmerzen sprechen, da ich schon vieles ausprobiert habe und die Schmerzen nach 5 Jahren immer noch gleich stark sind bzw. sich verstärkt haben?

Roland von Känel: Ja, das können sie.

Guten Tag. Was habe ich für Möglichkeiten die sich verselbständigenden und automatisierten Schmerzen wieder zu verlernen? Da ich therapeutenmüde bin, würde ich es vorziehen dies mit Methoden, die ich selbständig ausführen kann, zu erlernen. Freundliche Grüsse

Roland von Känel: Die Methoden können sie in einem stationären multimodalen Schmerzprogramm gut erlernen.

Ich leide an einer Spondylolisthesis Grad 2 und einer Diskushernie am L5/S1. Habe permanent Schmerzen. Ausserdem habe ich 24 Std./Tag Schmerzen über den Po hinab ins rechte Bein. Es zieht und sticht ins Bein je nachdem was ich mache. Mittlerweile habe ich an der Wade Empfindungensstörungen und Kribbeln im Bein und den Zehen 2-4 sowie Kältegefühl. Habe am 24.2 eine Kortison Spritze in den Rücken erhalten. Leider sind die Schmerzen wieder da. OP soll helfen. Gibt es noch andere Therapien?

Ulrich Kallenbach: Sie leiden an Rückenschmerzen. Wie sicher sind sich Ihre Behandler wirklich, dass diese von einer Listhesis und von einer Bandscheibenhernie kommen? Sie beschreiben einen Ruheschmerz, dieser ist für die o.g. Befunde nicht typisch. Lassen Sie sich an kompetenter Stelle beraten! Vor einer OP bietet sich wahrscheinlich eine Zweitmeinung an.

Chat-Admin: Der Chat ist beendet. Vielen Dank für das grosse Interesse! Leider konnten nicht alle Fragen beantwortet werden, dafür bitten wir um Verständnis. Vielleicht finden Sie weitere Informationen unter diesem Link: http://www.srf.ch/gesundheit/koerper/schmerzen-in-bild-und-ton

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