Chat-Protokoll
Hallo Habe früher bis vor ca. 8 Jahren Volleyball gespielt und oft gejoggt. Bin nun 58 Jahre und möchte mich gerne wieder regelmässig bewegen. Am liebsten wieder Joggen. Ist dies möglich? Meine Kondition ist schwach und die Kraft fehlt auch aber Beschwerden habe ich sonst keine. Fahre wenig E-Bike bei schönem Wetter, im Winter fahre ich Ski ca. 1Woche und mit meinem Hund spaziere ich fast täglich ca. 30 Min. Danke für Rückmeldung.
Martin Bührer: Guten Abend Es ist super, dass du dich bereits jetzt fast täglich 30 Minuten bewegst. Nach längerer Sportabsenz ist ein sanfter Wiedereinstieg zentral. Nebst deinen Muskeln müssen sich auch deine Bänder und Sehnen an die zusätzliche Belastung gewöhnen. Dies dauert länger, als wir das meinen. Beginne locker und versuche über mehrere Wochen bis Monate die Dauer und Intensität deiner Joggingrunden zu erhöhen. Hierbei empfiehlt sich auch, immer mal wieder andere Runden auszuwählen, damit dein Bewegungsapparat nicht immer genau gleich belastet wird (z.B. Untergrund wechseln). Dein Wiedereinstieg kann auch von Krisen geprägt sein. Lass dich davon nicht verunsichern. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Wie stelle ich fest, welche Sportart am besten zu mir passt?
Lea Reimann: Um eine optimale Passung herzustellen, ist die Berücksichtigung Ihrer körperlich-motorischen Voraussetzungen und Ihrer Motive / Ziele wichtig. Die Sportaktivität soll Ihnen Freude bereiten und Sie weder unter- noch überfordern. Unter https://bmzi.ispw.unibe.ch / können Sie herausfinden, welche Motive und Ziele Ihnen im Sport wichtig sind. Möchten Sie beispielsweise Ihre Gesundheit durch die Aktivität fördern, Stress abbauen oder ist Ihnen der Kontakt zu anderen Menschen wichtig? Es wird Ihr Motivprofil bestimmt und sie erhalten eine eine basale Aktivitätsempfehlung. Sie können verschiedene Sportaktivitäten ausprobieren und für sich überlegen, welche Ihnen gefallen hat / welche weniger und welches die entscheidenden Merkmale waren, dass eine Aktivität ihnen entsprochen hat oder nicht.
Wie setze ich mir sinnvolle Ziele im Sport?
Nina Schorno: Für das Setzen eines Ziels können Sie sich an der SMART-Methode orientieren. Diese Methode lässt sich auch gut in den Sport übertragen. Die Buchstaben von SMART stehen für unterschiedliche Aspekte. S = Spezifisch, formulieren Sie Ihre Ziele so konkret und spezifisch wie möglich. M = Messbar, ein Ziel muss sich bewerten bzw. objektiv beurteilen lassen. A = Attraktiv, planen Sie so, dass Sie auch Lust haben, das Ziel zu erreichen. R = Realistisch, Sie müssen eine Möglichkeit haben, das Ziel auch wirklich zu erreichen (die Machbarkeit muss gegeben sein). T = Terminiert, planen Sie Ihre Ziele zeitlich bindend (Wann wollen Sie was erreicht haben?).
ich würdi gern sport mache, ha aber leider en bandschiibevorfall gha und mini chnüü sind praktisch chronisch kaputt. velo fahre hani scho probiert, fühl mi aber uf 2-räder unwohl. welä sport würde zu mir passe, ohni dass ich schmerze debii han?
Martin Bührer: Guten Abend Ich empfehle dir Aktivitäten, welche möglichst zum möglichst geringen Belastungen für deine Gelenke haben. Hierfür eignen sich Aktivitäten, welche im Wasser stattfinden. Wie zum Beispiel Aqua-Fit.
Ich treibe viel Sport, vor allem auf dem Mountainbike. Jetzt wollte ich noch etwas für den Oberkörper machen und begann einen Kraulkurs für Erwachsene. Ich habe extrem Mühe genug Luft zu bekommen. Mein Alter ist 73 Jahre. Bin ich zu alt, oder kann ich das noch lernen? Freundliche Grüsse
Christin Lang: Es ist wirklich beeindruckend, wie aktiv Sie unterwegs sind und sich sogar neue Herausforderungen suchen. Es ist eine gute Idee, neben dem Radfahren auch den Oberkörper als Ausgleich zu trainieren. Grundsätzlich ist Schwimmen eine hervorragende Sportart, gerade im Alter, denn es ist sehr gelenkschonend. Nichtsdestotrotz braucht es etwas Übung, um beim Kraulen mit der Atmung in den Rhythmus zu kommen. Ein guter Tipp wäre gerade für den Anfang ein Schwimmerschnorchel. So könnten Sie sich zunächst auf das Erlernen der richtigen Kraultechnik konzentrieren.
Ich (83Jahre alt) turne jeden Morgen eine halbe Stunde vor dem Spiegel zu Hause und bewege dabei meine Gelenke und Muskeln mit Übungen, die ich 10 – 20 x ausführe. Zudem gehe ich 1x pro Woche ins KIESER-Training und besuche ebenfalls 1x pro Woche eine Gymnastikstunde für Ältere + 50 Minuten Rhythmik nach Dalcrose. Ich bin aber kein grosser Fan von Spaziergängen in der Umgebung, nur damit ich eine halbe Stunde draussen in Bewegung war. Genügt mein wöchentliches Turnen etc. ohne Spaziergänge, um mein wöchentliches Bewegungssoll erfüllt zu haben. Danke für eine Antwort!
Nina Schorno: Mit diesen verschiedenen Sportaktivitäten, die Sie über die Woche verteilen, erfüllen Sie bereits die Empfehlungen. Die Bewegungsempfehlungen für ältere Erwachsene in der Schweiz sind entweder mind. 150-300 Minuten pro Woche ausdauerorientierte Bewegung/Sport mit mittlerer Intensität (Spaziergänge würden hier dazugehören) ODER mind. 75-150 Minuten pro Woche ausdauerorientierte Bewegung/Sport mit hoher Intesität (dazu zählt Ihre Gymnastikstunde). Ausserdem wird empfohlen, an zwei oder mehr Tagen pro Woche muskelkräftigende Bewegungen durchzuführen. Sie machen täglich (!) Übungen für Muskeln und Gelenke und gehen zusätzlich ins KIESER-Training. Somit sind Sie bereits sehr aktiv. Bravo! Sie führen eine Aktivität für Ihr Herz-Kreis-Lauf-System und die Stärkung Ihrer Koordination sowie Ihrer Muskeln (Gymnastikstunde ) sowie Aktivitäten für Ihrer Hauptmuskelgruppen (Übungen und KIESER) durch: das ist wunderbar. Sie schreiben, dass Ihnen die Spaziergänge gar nicht viel Freude bereiten, somit können Sie diese ohne schlechtes Gewissen weglassen.
Guten Abend, ich bin moderat an ME/CFS (Long Covid) mit der typischen Belastungsintoleranz erkrankt. Ich habe das Pacing gelernt und konnte mich damit stabilisieren. Jetzt bin ich seit einem Jahr entzündungsfrei und es geht mir wieder deutlich besser. Eines meiner wichtigsten Wellness und Recovery-Tools ist medizinisches Krafttraining und Cardio (zuerst Spinning, dann Stepper). Ich habe das immer extrem vorsichtig und immer unter meiner Belastungsgrenze gemacht und so niemals mit dem Training einen Entzündungsschub provoziert. Am vorletzten Sonntag war ich wieder das erste Mal für zehn Minuten joggen. Sie können sich sicher vorstellen, wie viel Freude mir das gemacht hat. Ich habe von Simply Running von Sandra Mastropietro und ihrem Mann profitiert, weil sie sehr gut vermitteln, dass die Bewegung vor allem Freude machen soll. Darüber hinaus eignet sich die Trainingsliteratur für für mich nicht, weil es hauptsächlich darum geht fitter zu werden. Gerade dieses Ziel ist aber bei ME/CFS gefährlich und führt zu starken Rückfällen. Auf was soll ich bei meinem Trainingsplan achten und wie kann ich die Motivation hochhalten, wenn ich keine «normalen» Fitnesssteigerungen erreichen kann? Hätten Sie vielleicht einen Buchtipp für mich?
Christian Imboden: Das ist eine sehr wichtige Frage. Bei ME/CFS ist wie Sie absolut richtig sagen, herkömmliches Training mit dem Ziel der Fitnessverbesserung nicht sinnvoll, weil ja auch das Pacing so wichtig ist. Leider gibt es derzeit noch sehr wenbig ganz konkrete Leitlinien zu dem Thema, siviel ich weiss ist es sehr individuell, wo die Grenze ist, über die man nicht hinaus sollte weil es sonst zu einem Crash kommt. Auch nicht jeden Tag gleich. Ich denke, dass der Austausch mit anderen an Long-COVID erkrankten Menschen z.B. über Lon-COVID Schweiz und Selbsthilfegruppen, sowie die Unterstützung durch eine spezialisierte Sprechstunde wäre wichtig. Motivation kann auch über das Erreichen von kleinen Zielen die immer wieder neu definiert werden aufrechterhalten werden. Und sich pro Woche nicht zuviel vornehmen, sondern auch Optionen je nach Tagesform zu haben und auch immer mal was neues, das Spass macht planen. Die positiven Gefühle während der Bewegung und ein möglichst gutes Gefühl danach sind sicher essentiell.
Ich würde gerne meine Muskelkraft trainieren, aber das Krafttraining im Fitnessstudio macht mir wenig Spass. Welche Alternativen gibt es, um Muskelmasse zu erhalten oder sogar aufzubauen?
Martin Bührer: Guten Abend Es ist super, dass du bereits ein konkretes Bewegungsziel formulierst. Neben dem klassischen Fitnesstraining im Studio gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, deine Muskelkraft zu steigern. Du könntest dies beispielsweise auf einem Vita-Parcours im Freien oder als Gruppentraining im Fitnesszentrum oder beim Crossfit tun. Wenn du noch genauer über deine Vorlieben Bescheid wissen möchtest, empfehle ich dir den BMZI-Fragebogen der Universität Bern. Dort kannst du herausfinden, welcher Sporttyp du bist und bekommst Tipps zur Umsetzung.
Guten Abend, ich (W, 26) hatte vor 1.5 Jahren eine TAPP Operation bei Verdacht auf einen Leistenbruch. Seit dieser Operation habe ich brennende, kribbelnde, stechende Schmerzen im Operationsgebiet (vornehmlich Leiste), die auch in Ruhe vorhanden sind, bei längerem Sitzen, Stehen und teils auch Gehen, in die Hocke gehen verstärkt werden. Ich befinde mich bereits in schmerzmedizinischer Behandlung. Gerne möchte ich nun aber von Ihnen wissen, ob es eine für mich gut geeignete, „nervenschonende“ Sportart gäbe? Ich hatte zum Beispiel an Schwimmen gedacht, bin aber auch sehr offen für andere Aktivitäten, die nicht im Wasser stattfinden. Vielen Dank!
Christin Lang: Es ist gut zu hören, dass Sie sich bereits in schmerzmedizinischer Behandlung befinden. Eine schonende Sportart zu finden, die Sie auf diesem Weg mental unterstützt ist eine wunderbare Ergänzung hiezu. Neben Schwimmen wäre sicherlich auch Radfahren eine gute Sportart, Walking mit Nordic-Walking Stöcken. Regelmässige Bewegung kann dazu beitragen, die Muskulatur zu dehnen und zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern, was wiederum der Schmerzlinderung zu Gute kommt. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören und Ihre Grenzen kennenlernen. Es lohnt sich sicherlich auch ein Bewegungs-Schmerz Tagebuch zu führen, um kennenzulernen, was und wie viel Ihnen gut tut. Alles Gute weiterhin!
Ich möchte gerne wissen was für ein Sportart für mich passt
Nina Schorno: Füllen Sie gerne den Fragebogen der Berner Forschungsgruppe aus: https://bmzi.ispw.unibe.ch/survey Sie sehen am Ende, was Sie antreibt/motiviert, sportlich aktiv zu sein. Zudem erhalten Sie einige Aktivitätsempfehlungen aus verschiedenen Bereichen. Am besten probieren Sie im Anschluss einige dieser Sportaktivitäten aus. Wenn Sie eine Aktivität ausprobiert haben, fragen Sie sich: Was hat mir an der Aktivität gefallen? Und warum? Und falls Ihnen die Aktivität nicht gefallen hat, dann fragen Sie sich, wieso Sie Ihnen nicht gefallen hat. Aufgrund Ihrer Gefallen- und Nichtgefallen-Argumente können Sie weitere Aktivitäten ausprobieren. Die Vielfalt der Sportaktivitäten ist sehr gross. Sie werden etwas für Sie Passendes finden!
Grüezi Ich bis 65 Jahre alt, spiele einmal pro Woche Badminton, den Nahverkehr bewältige ich mit dem Fahrrad. In der Wintersaison besuche ich drei- bis viermal das Eisfeld zum Schlittschuhlaufen. In der warmen Jahreszeit mache ich Wanderungen im Sommer Hochtouren. Täglich schmerzen die Fersen am Morgen, mit Dehnungsübungen geht es. Die Knie scherzen gelegentlich. Ist das sinnvoll was ich da mache?
Christian Imboden: Guten Abend Bei täglichen morgendlichen Schmerzen ist es sicher wichtig, dass Sie einen Arzt konsultieren, um abzuklären warum Sie die Schmerzen haben und welche körperlichen Belastungen allenfalls nicht förderlich sind. Grundsätzlich ist die Breite an Aktivitäten sicher sehr gut und da Ihnen diese anscheinend auch Spass machen ist es gut, dis aufrechtzuerhalten, ausser die Schmerzen werden danach schlimmer. Sie viel verschiedene Aktivitäten umsetzen, können Sie diese je nach Problematik ja auch anpassen. Oft ist es v.a. die Dauer und Intensität, de zu belastend wirken kann. Hören Sie da gut auf Ihren Körper. So ist bspw. der Abstieg bei Hochtouren eher belastend als der Aufstieg.
Ich bin dreifache Mutter ( Kleindkinder) und kämpfe mit meinem Gewicht. Ich will wieder in Form kommen, aber die Zeit ist knapp. Gerne würde ich zuhause etwas machen, wenn die Kidner z.b. schlafen. aber was? Ich bin früher sehr gerne geschwommen. Joggen ist gar nicht meins. Ich würde gerne etwas für meine Figur machen aber vor allem auch wieder meinen Körper spüren. Ich müsste sicher auch Rücken und Bauchmuskulatur aufbauen, da ich im Rücken, Nacken Bereich oft Shcmerzen habe.
Lea Reimann: Wie positiv, dass Sie die Motivation verspüren, wieder aktiver zu werden. Sie haben bereits Erfahrungen und Ideen, was Ihnen entsprechen und in den Tagesablauf passen könnte. Für zuhause gibt es auf YouTube viele angeleitete Trainings und Aktivitäten wie Yoga, Tanz oder Fitness von unterschiedlichster Dauer und Intensität. Ich kann Sie nur dabei bestärken, auszuprobieren und für sich zu sehen, welche Aktivität Ihnen Freude macht. Bei knapper Zeit bietet sich neben Sport auch Alltagsbewegung an (wie Treppe nehmen, früher aussteigen, zu Fuss gehen, ...). Oder wenn Sie früher gerne geschwommen sind, wie wäre es, dies wieder für sich auszuprobieren? Evtl. könnten Sie auch parallel Ihre Kinder zu einem Schwimmkurs anmelden.
Ich stelle mir diverse Fragen zur Sport-Förderung bei meiner Tochter (17). Sie ist leicht untergewichtig, träumt aber davon, Poledance zu machen. Mir ist sehr unwohl bei dieser Angelegenheit, weil Poledance eine sehr körperlich anspruchsvolle Sportart ist. Meine Tochter meint, die Sportart werde ihr helfen, Selbstvertrauen aufzubauen, das ihr aktuell fehlt, was ich stark bezweifle. Zudem bin ich auch aus moralischer Sicht dagegen, weil der Sport aus dem Rotlicht-Bereich kommt. Was würden Sie mir und meiner Tochter empfehlen? Vielen Dank für den wunderbaren Chat und lieber Gruss
Christin Lang: Ich kann Ihre Bedenken gut verstehen. Dabei bezeichnet Poledance eine Tanz- und Sportform und ist häufig im Artistikbereich oder Turnvereinen zu finden. Fragen Sie doch einmal Ihre Tochter, warum Sie mit dem Poledancing beginnen möchte? Ist es das tänzerische, oder die Möglichkeit Kraft, definierte Muskeln und Beweglichkeit zu erlangen? Grundsätzlich hilft regelmässige Bewegung und eine Sportart, die Freude macht tatsächlich dabei, das Selbstbewusstsein zu stärken. Neben dem Poledancing gibt es viele weitere artistische, turnerische Sportarten, wie beispielsweise mit dem Tuch (Aerial acrobatics), oder Partnerakrobatik. Vielleicht aber hat Ihre Tochter auch Freunde, die bereits im Poledancing sind. Das ist gerade im Jugendalter ein wichtiger Motivator.
Ich habe 2 halbseitige künstliche Kniegelenke und ein Hüftgelenk und ich bin 80, aber noch immer ziemlich fit und sportlich (Velo, Schwimmen, Berggehen; natürlich hinunter immer nur mit der Bahn!). Über längere Zeit habe ich recht intensiv mein Trimilin benutzt und auch selbst ein bisschen damit experimentiert. Zuletzt habe ich es auf je 120 fortlaufende «Gumpe» auf je einem Bein gebracht, fühlte mich immer sicher und es hat mir gut getan. Nun hat mir mein Operateur-Orthopäde abgeraten, auch ganz «normal» auf 2 Beinen zu hüpfen, weil das den Gelenken nicht gut tue. Müssen Sie dem beipflichten oder ist mein Orthopäde zu vorsichtig? Herzlichen Dank und Gruess
Christian Imboden: Guten Abend Wenn Ihnen der Orthopäde abrät wäre ich vorsichtig. Falls Sie in die Physiotherapie gehen, könnten Sie dort fragen, was diese raten, da diese auch den aktuellen Stand Ihrer Muskulatur und des Bandapparates berücksichtigen.
Nach mehr als 25 Jahren Geräteturnen bin ich mit Mitte 30 nun zu alt dafür, der Körper und die Gelenke machen die Belastungen und das viele Training, das nötig ist, einfach nicht mehr mit. Ich habe vor 3 Jahren, schwanger mit dem zweiten Kind dann definitiv aufgehört. Aber wie findet man eine neue Leidenschaft, nach einem so abwechslungsreichen und spektakulären Sport? Noch immer vermisse ich das Turnen und habe noch keinen annähernden Ersatz dafür gefunden… Bouldern? Yoga? Velofahren? Als Frau und Mutter, also auch mit wenig freien Zeitfenstern, muss ich mich vielleicht sogar vom „richtigen“ Sport verabschieden und mehr in Richtung „Bewegung im Alltag“ denken? Nun ja, es bleibt irgendwie ein Loch, wo früher der wichtige Ausgleich war… Oder haben Sie noch einen Tipp für mich?
Martin Bührer: Guten Tag Es scheint fast als hätten Sie ihre grosse Sportliebe verloren. Das Geräteturnen ist gemäss Ihren Erzählungen mit vielen positiven Erinnerungen verknüpft. Damit dies auch mit einer neuen Aktivität möglich ist, erscheint es wichtig, dass sie sich über die Charakteristiken ihres Geräteturnen Gedanken machen. Was hat Ihnen genau gefallen? War es die Bewegung? Oder das soziale Setting? Hierbei kann auch der Fragebogen der Universität Bern zu Motiven und Zielen im Sport eine Hilfe sein ( https://bmzi.ispw.unibe.ch/ ). Dieser Fragebogen ist eine Hilfestellung zur systematischen Reflexion über die eigenen Bedürfnisse hinsichtlich Sport und Bewegung.
Hallo, ich bin jetzt seit längerem in einer IV-Abklärung für eine Rente und muss daher fom Sozialamt einkommen erhalten. Leider ist dies ja, wie bekannt, sehr knapp. Es reicht nicht für Sport und ich kann mir kein Equipment leisten für zuhause. Da es auch für meine Psyche gut wäre Sport zu machen, stecke ich wie in einer Zwickmühle. Ich finde auch keine Angebote in der Nähe (Kanton Solothurn). Hätten Sie mir Tipps?
Nina Schorno: Ihr knappes Budget soll Sie nicht davon abhalten, sportlich aktiv zu sein und vor allem, eine Sportaktivität auszuüben, die Ihnen gefällt. Einige Sportaktivitäten kommen aufgrund hoher Materialkosten oder Hallenmiete nicht in Frage, aber die Vielfalt an Sportaktivitäten ohne Equipment ist dennoch gross. Da ich aus Ihrer kurzen Beschreibung nicht ableiten kann, was Ihnen gefällt, würde ich Ihnen im ersten Schritt den Fragebogen der Berner Forschungsgruppe empfehlen: https://bmzi.ispw.unibe.ch/ Sie beantworten dabei Fragen, weshalb Sie Sport treiben bzw. Sport treiben würden. Am Ende wird Ihr Motivprofil bestimmt, dh. Sie sehen, was sie antreibt/motiviert, sportlich aktiv zu sein. Ausserdem gibt es eine basale Aktivitätsempfehlung. Nicht alle Aktivitäten, die empfohlen werden, benötigen Material. Grundsätzlich benötigen Sie nicht für alle Sportaktivitäten Equipment. Ich liste Ihnen gerne einige Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen auf: etwas intensivere Spaziergänge; Cardio- oder Kraftübungen zu Hause oder draussen auf einer Wiese; Tanzen mit Freunden oder alleine; Entspannungsübungen; Vita-Parcour mit Kraftübungen oder Helsana Trails (ein paar gute Schuhe wäre hier nötig); Schwimmen in der Aare; Wanderungen. Wenn Sie sich aber beispielsweise für eine Vereinsmitgliedschaft interessieren, dann lohnt es sich beim Vorstand für eine Ermässigung beim Mitgliederbeitrag anzufragen. Normalerweise sind Vereine diesbezüglich sehr offen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Sport- und Bewegungsangebote im Kanton Solothurn sind unter https://www.hebsorg.ch/ zu finden. Finden Sie zuerst heraus, was Ihnen gefällt und schauen Sie aufgrund dieser Erkenntnis, ob a) oben genannte Vorschläge (ist eine Auswahl) passen würden, ob b) Sie auf der Homepage vom Kt. Solothurn etwas finden und für eine Ermässigung anfragen können oder ob c) jemand in Ihrem Umfeld eine Idee für ein Angebot hat.
Liebes Team Ich habe meinen Herzenssport eigentlich schon gefunden, kann ihn aber aufgrund einer Schulterverletzung für lange Zeit nicht ausüben. Habt ihr generell Tipps, wie mit solchen Verlusten umgegangen werden kann? Oder was genau ist der Mechanismus dahinter, dass ich einfach keinen Ersatz für meinen Sport (Klettern) finde, der mir so Spass macht?
Christian Imboden: Guten Abend Da Klettern sehr vielseitig ist und am Fels auch unglaubliche Erlebnisse bescheren kann, ist solch ein Verlust ausgesprochen schwierig. Wenn Klettern einen wesentlichen Teil Ihres Lebens ausmachte, kann das durchaus sehr belastend sein. Versuchen Sie herauszufinden, was die wichtigsten Elemente am Klettern waren und ob sie diese in anderen Tätigkeiten – auch nicht zwingend nur sportlichen – erleben können. Die alpine Umgebung kann natürlich auch ohne Gebruach der Arme erlebt werden, wenn man sich aber Klettertouren gewohnt ist, braucht es Zeit. Sie schreiben «für eine lange Zeit», gibt es eventuell einen Horizont, wo einfachere Sachen wieder möglich sind? Z.B. einfache Platten oder ähnliches. Ich empfehle Ihnen, laufend verschiedene an die Situation angepasste Sportarten auszuprobieren und unbedingt mit Nahestehenden über das Verlusterlebnis zu sprechen, aber auch darüber, was im Moment erhaltebn geblieben ist, Falls die Belastung zunimmt, wäre allenfalls auch therapeutische Unterstützung angezeigt.
Ich merke beim Joggen, dass meine Knie- und Hüftgelenke etwas leiden. Was sollte ich beachten? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, damit aufzuhören?
Christin Lang: Gerade wenn man mit dem Joggen beginnt, spürt man dies nicht selten im Knie- und Hüftgelenk. Wichtig ist, das Trainingspensum nicht zu schnell zu steigern und den Muskeln, Gelenken und Sehen Zeit zu geben, sich an die Belastung anzupassen. Joggen Sie deshalb nicht jeden Tag und wechseln Sie das Training mit gelenkschonenderen Ausdauereinheiten ab, z.B. mit radfahren oder schwimmen. Achten Sie vor allem auf gutes Schuhwerk, denn ein gut gedämpfter Schuh ist nicht zu unterschätzen. Wenn Sie bereits viel laufen, lohnt es sich, hier einen alten Schuh möglicherweise auszutauschen. Darüber hinaus sind Waldwege schonender als asphaltierte Wege. Auch Wege, die bergab führen gehen stärker auf die Gelenke. Ist es nur ein kleines Stück, welches nicht allzu uneben ist, dann laufe ich persönlich immer ein paar Schritte rückwärts. Das schont meine Kniegelenke und dehnt die Beinrückseite. Zu guter letzt empfehle ich Läufern immer, genügend Ausgleichstraining zu machen. Zum Beispiel mit einem Balance-Kissen Stabi-Übungen.
Hallo zusammen Ich, männlich, 42 Jahre, 190cm, 70kg hatte ein Schleudertrauma durch einen Sturz. Die Symptome sind abgeklungen. Bereits vor diesem Ereignis war der Nacken und Rücken meine «Problemzone». Ich arbeite grösstenteils im Büro. Immer wieder frage ich mich, wie ich mich optimalerweise sportlich betätigen kann um meinen Nacken und Rücken nicht noch mehr zu belasten.
Christian Imboden: Guten Abend Das hängt sicher vom «Zustand» Ihres Bewegungsapparates ab und ist daher schwierig zu beantworten ohne Befund. Eine gute Physiotherapeutin/therapeut könnte auf der Basis einer Untersuchung resp. Befunderhebung sicher mehr sagen. Wenn Sie regelmässig Schmerzen haben, kann der Hausarzt sicher Physio verordnen. Bez. der Büroarbeit ist eine gute Ergonomie des Arbeitsplatzes, Wechseln der Position (z.B. Stehpult) und regelmässige Bewegungspausen hilfreich. Besonders wenn Sie merken, dass die Verspannungen durch die Büroarbeit schlechter werden. Ich hoffe, das hilft als Antwort.
Ich bin 60 Jahre alt. Ich bin sehr Natur interessiert bin Ornithologin und führe auch Gruppen durch die Natur. Ich bin jedoch am Abend oft sehr müde. Können Sie mir eine Empfehlung machen?
Christin Lang: Wer sich tagsüber aktiv viel im Freien aufhält, der ist in der Tag am Abend müde. Gerade deshalb ist regelmässige Bewegung eine wunderbare Möglichkeit, die Schlafqualität zu verbessern, indem sich die Einschlafzeit verkürzt und der Anteil an Tiefschlaf erhöht. Ob es darüber hinaus eine andere Ursache für Ihre Müdigkeit gibt, ist schwierig ohne weitere Hintergründe zu Ihrem Schlaf-Wach Rhythmus zu kennen. Schlafen Sie ausreichend oder leiden Sie unter Schnarchen oder Atemaussetzern? Falls Sie sich am Morgen öfters ohne erklärlichen Grund nicht erholt fühlen, lassen Sie dies von einem Arzt abklären.
Guten Abend Nach über 40 Jahren aktivem Handballsport mit nur kurzen Unterbrüchen spüre ich das Alter nun doch derart, dass wohl nächste Saison meine letzte als Torhüter sein wird. Was mich immer motiviert hat, war die Wettkampfsituation. Einfach nur Training um der Fitness willen hat mich nie wirklich begeistert. Wettkampfsport beisst sich aber mit meinen Gelenken, die mit 57 Jahren nicht merh so recht wollen. Wie kann ich künftig Dampf ablassen und regelmässig mit Erfolgserlebnissen ins Schwitzen kommen?
Christin Lang: Toll, dass Sie so viele Jahre aktiv kompetetiven Sport betrieben haben. Da gerade der Wettkampfcharakter Ihnen Freude macht, würde ich an dieser Sportform durchaus festhalten. Neben dem Handball gibt es viele Sportarten, die weitaus weniger belastend und verletzungsanfällig sind wie Handball. Gelenkschonendere Wettkampfsportarten wären beispielsweise Schwimmen, Radfahren/Mountenbiken, Rudern, oder Skilanglauf.
Was ist ein idealer Sport für Autisten/innen
Christian Imboden: Hallo Das kann kaum generell beantwortet werden, da Menschen aus dem Autismus-Spektrum (ASS) sich sehr unterscheiden und unterschiedliche Interessen haben sowie in unterschiedlichen Situationen Mühe bekunden. Ganz grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass Teamsportarten, wo es auch darum geht die Stimmung und Handlungen der anderen zu interpretieren eher schwierig sein könnten und Sportarten, die eine gewisse Struktur vorgeben hilfreicher sind. Klare Regeln sind sicher auch hilfreich. Wenn Musik nicht als zu laut empfunden wird z.B. Tanzen mit klaren Choreographien. Es z.B. gibt auch Klettern für Menschen mit ASS. Ich schlage Ihnen vor, sich in Online-Foren zu ASS auszutauschen, bei Beratungsstellen für Menschen mit ASS nachzufragen, was es für Erfahrungen gibt. Vielleicht hilft es auch, einfach das auszuprobieren, wo sie denken, dass es Ihnen ein gutes Gefühl gibt. Letztlich wissen Sie am Besten, was Stress verursacht und was unterstützend ist.
Ich habe leider sehr unregelmässig Zeit, da ich Trilzeitstudiere und eine Tochter habe. Zudem habe ich probleme mit der Bandscheibe und bin in der Physio in Behamdlung. Grundsätzlich bin ich für jeden Sport offen und weiss auch, dass es mir guttut. Rennrad, Schwimmen, Joggen, Fitness. Alles schon gemacht. Bis auf Schwimmen geht momentan aber nichts davon. Haben sie einen Tip, der für meine Momentane Situation geeignet ist?
Nina Schorno: Wenn Sie aufgrund Ihrer Schmerzen aktuell nur Schwimmen können, Ihnen Schwimmen aber Spass macht, dann soll Schwimmen Ihre aktuelle Sportaktivität sein. Wir können kurzum die Perspektive wechseln und uns freuen, dass wenigstens Schwimmen aktuell möglich ist. Schwimmen ist sehr schonend und deswegen auch bei einigen Verletzungen gut geeignet. Wenn Sie wegen Ihrer Bandscheiben bereits in Behandlung sind, wird sich Ihre Situation (hoffentlich) verbessern und Sie können zu einem späteren Zeitpunkt wieder andere Sportaktivitäten aufnehmen. Ich empfehle Ihnen, Ihre Sportaktivität zu Beginn der Woche fix in Ihren Kalender einzutragen und somit zu planen. Die Planung hilft Ihnen, Ihre Aktivität auch wirklich durchzuführen. Behandeln Sie den Sport-"Termin» wie ein wichtiger Arztbesuch. Damit Sie nicht am Abend noch einmal aus dem Haus gehen müssen (und vielleicht auf dem Sofa sitzen bleiben), können Sie alle Schwimmutensilien bereits am Morgen mitnehmen und nach dem Arbeiten/dem Unterricht direkt ins Hallenbad gehen. Und übrigens, Schwimmen bedeutet nicht, dass Sie «nur» in einem Tempo Längen schwimmen müssen. Sie können auch Bahnen mit schnellerem Tempo einbauen, unterschiedliche Schwimmstile (Brust, Crawl, Rücken) ausprobieren, mit einem Brett Beinschlag machen (Kraftübungen) oder Aquafit-Übungen einbauen. Somit gestalten Sie das Schwimmen abwechslungsreich. Viel Spass.
Hallo zusammen Ich (M,29) hatte schon zwei Kreuzbandrisse und nun vor kurzem einen Achillessehnenriss. Leider zog ich mir sämtliche Verletzungen im Fussball zu. Gibt es für mich noch Hoffnung, je wieder auf dem Rasen zu stehen und falls nein, was würde das Expertengremium mir empfehlen? Bitte möglichst kurzweilige Spielsportarten (dh. kein Joggen, Klettern, Schwimmen, etc.) (:
Martin Bührer: Guten Abend Inwiefern es sinnvoll ist nach drei solchen Verletzungen nochmals klassisch Fussball zu spielen, lässt sich aus der Ferne schwer abschätzen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Fussball eine Sportart ist, welche auch ein körperliches Training fern ab vom Rasen verlangt, damit der menschliche Körper deren Belastungen Stand hält. Falls Sie sich für ein Fussballcomeback entscheiden würden, ist ein ausgedehntes und solides Aufbau- und Ergänzungstraining sehr empfehlenswert. Eventuell lässt sich eine fussballähnliche Aktivität (Futsal, Beachsoccer o.ä.) finden, welche Ihren Körper weniger stark in Anspruch nimmt. Fussball scheint für Sie wichtig zu sein. Weshalb das so ist, lässt sich Aufgrund Ihrer Beschreibung nicht festmachen. Um eine alternative Aktivität zu finden, ist es zentral den Grund für Ihre Leidenschaft zu Fussball zu kennen. Mit dem Berner Motiv und Ziel Fragebogen der Universität Bern können Sie Ihre eigenen Bedürfnisse an eine Sportart systematisch reflektieren. Diesen können Sie auf der folgenden Website finden: https://bmzi.ispw.unibe.ch/survey . Dort erhalten Sie auch grundlegende Tipps zur Sportartensuche.
Ich bin 23 und habe lange Zeit Unihockey gespielt. Durch einen Kreuzbandriss vor 3 Jahren und nachfolgende Komplikationen, ist diese Sportart für mich nicht mehr empfehlenswert. Ich merke aber, dass mir der Sport sehr fehlt. Zwar mache ich schon seit langer Zeit Sport für mich selber (Joggen und Hometraining) Das ist aber nichts im Vergleich von den Gefühlen beim Unihockey. Ich brauche den Wettkampf, ein Team und das Erfolgserlebnis bei einem Tor. Allerdings ist es mir auch wichtig, mich bis ins hohe Alter beschwerdenfrei bewegen zu können. Was gibt es für Alternativen?
Lea Reimann: Du hast für dich bereits einige Merkmale identifiziert, die dir wichtig sind fürs Sporttreiben (Wettkampf, Team, Erfolgserlebnisse, Gesundheit). Vielleicht findest du eine (Spiel-)Sportart, die einen weniger starken Impact auf dein Knie hat aber trotzdem in einer Gruppe und einem Wettkampfsetting stattfindet? Vielleicht könntest du zusätzlich für dich den Fragebogen unter https://bmzi.ispw.unibe.ch/ ausfüllen, um noch genauere Auskunft über deinen «Sporttyp» zu erhalten. Bevor du eine neue Sportart ausprobierst, ist es ratsam, mit einer Ärzt*in oder Physiotherapeut*in zu besprechen, ob die gewählte Aktivität für dein Knie i.O. ist. Viel Spass beim Finden deines neuen Lieblingssports!
Ich gehe regelmässig ins Fitness (Kraft) und fahre Rennrad in der Stadt für alle meine Wege. Nun würde ich gerne wieder mehr Ausdauer aufbauen nach den Schwangerschaften, jogge aber furchtbar ungern. Was wäre eine Alternative? Hilft es für die Ausdauer auch, wenn ich sprinte, dann wieder gehe etc.? Danke für Ihre Antwort
Christin Lang: Toll, dass Sie bereits so aktiv Ihren Alltag gestalten. Zur Verbesserung Ihrer Ausdauer könnten Sie im Fittness als Warm-Up eine längere Cardio-Einheit absolvieren, auf dem Crosstrainer oder Fahrradergometer. Radfahren selbst ist natürlich auch eine gute Möglichkeit, die Ausdauer zu trainieren. Weitere Ausdauersportarten neben Radfahren und Joggen ist Schwimmen. Gerade wenn Sie weniger Zeit zur Verfügung haben, dann ist Joggen tatsächlich eine gute Wahl. Falls Ihnen das zu langweilig ist, sind sogenannte Fahrtspiele oder Tempowechsel eine fantastische Möglichkeit, neue Trainingsreize zu setzten und so Ihre Ausdauer zu verbessern. Hierzu könnten Sie beispielsweise nach einem 10 minütigen Jogging-Warm-Up im Wechsel kleine Tempowechsel einbauen. Entweder nach Zeit (Intervall von 1 min schnell, 2 min langsam...) oder Sie suchen sich Abstände zwischen Bäumen oder Laternen, die Sie zu kleinen Zwischensprints animieren. Wichtig ist, dass Sie eine Sportart finden, die Ihnen Freude bereitet.
Guten Abend zusammen Ich (maskulinum, 29) habe ein Flair für Zweikampfsport, möchte aber keine blauen Flecken davon tragen. Ich mag Eleganz und Balance. Haben Sie einen Tipp für mich? Beste Grüsse von ennet der Aare
Nina Schorno: Probieren Sie doch einmal Capoeira aus. Es gibt aber auch andere Kampfsportarten, bei denen Sie keine blaue Flecken kriegen: Võ Viêtnam, Kendo oder Jodo.
Gibt es einen Fragebogen, den man ausfüllen kann, um herauszufinden welche Sportart zu mir passt? Oder wie finde ich meine Sportart?
Martin Bührer: Guten Tag Ja es gibt den Berner Motiv- und Zielfragebogen, welcher vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern entwickelt wurde. Dieser hilft Ihnen bei der systematischen Reflexion über die eigenen Bedürfnisse hinsichtlich Sport und Bewegung. Sie können ihn unter dem folgenden Link finden: https://bmzi.ispw.unibe.ch/survey
Guten Abend, ich bin 74 Jahre alt und habe in den letzten 2 Jahren wegen einer Krankheit auf der Lunge 7 kg Gewicht verloren. Meine Muskeln sind auch verschwunden. Sport mach ich nicht gern..... Spaziergänge 2x pro Woche geht noch. Aber damit ich wieder etwas fit werde, genügt das glaub nicht... Wie finde ich die Aktivität, die ich gerne machen würde und mir gut tut. Vielen Dank für Ihre Antwort!
Christian Imboden: Es muss nicht zwingend «Sport» sein. Jegliche Art der Bewegung ist hilfreich um fitter zu werden und sich gesundheitlich (für Körper und Seele) etwas Gutes zu tun. In Ihrer Situation ist es sicher wichtig, dass Sie sich kleine und erreichbare Ziele setzen. 2x pro Woche spazieren ist schon ein sehr guter Anfang. Wenn Sie das gerne machen, bauen Sie das aus. Spazieren ist eine hervorragende Form der Bewegung: Sie können die Intensität und die Dauer regulieren und die Spaziergänge durch Abwechslung in der Strecke auch interessanter machen. Als nächstes Ziel könnten Sie sich vornehmen, 3x/Woche zu spazieren. Und/oder einen Spaziergang um 10-15 Minuten verlängern und so weiter. Mit 2 1/2 Stunden Spazieren pro Woche sind Sie schon in dem Bereich der Bewegungs-Empfehlungen der WHO und des Bundesamtes für Sport. Vielleicht gibt es in Ihrer Umgebung auch wenig anstrengende Bewegungsangebote für Senioren des Turnvereins oder der pro senectute. Mit anderen ist es oft einfacher, sich aufzuraffen. Ich wünsche alles Gute für de weiteren Aufbau. Und wie gesagt: Setzen Sie sich kleine und realistische Ziele, die sie auch erreichen können. Jeder Schritt hilft!
Guten Tag Gerne möchte ich mich erkundigen, ob es einen Fragebogen gibt, um den passenden Sport-Typ zu evaluieren. Gibt es hierzu allenfalls weiterführende Literatur? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Martin Bührer: Guten Tag Ja es gibt den Berner Motiv- und Zielfragebogen, welcher vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern entwickelt wurde. Dieser hilft Ihnen bei der systematischen Reflexion über die eigenen Bedürfnisse hinsichtlich Sport und Bewegung. Sie können ihn unter dem folgenden Link finden: https://bmzi.ispw.unibe.ch/survey Auf der selben Website finden sie auch weitere Literatur. Im Sommer wird zusätzlich das Buch «Welcher Sport für wen?» erscheinen. Es wurde von der gleichen Forschungsgruppe verfasst, welche auch den BMZI entwickelt hat.
Ich möchte auch gerne die perfekte Sportart finden. Wie soll ich hier vorgehen?
Nina Schorno: Mein Verständnis von einer perfekten Sportaktivät für Sie ist, dass Sie beim Ausführen der Sportaktivität Freude haben und sich die Sportaktivität gut in Ihren Alltag integrieren lässt. Wenn Sie Freude an einer Aktivität haben und wenige Hindernisse aufkommen, die Sie vom Sporttreiben abhalten, dann ist die Chance, dass Sie langfristig dran bleiben gross. Füllen Sie gerne den Fragebogen der Berner Forschungsgruppe aus: https://bmzi.ispw.unibe.ch/survey Sie sehen am Ende, was Sie antreibt/motiviert, sportlich aktiv zu sein. Zudemerhalten Sie einige Aktivitätsempfehlungen. Danach liegt es an Ihnen, die empfohlenen Aktivitäten auszuprobieren. Wenn Sie eine Aktivität ausprobiert haben, fragen Sie sich: Was hat mir an der Aktivität gefallen? Und warum? Je nach Ihren Antworten wissen Sie, ob Sie sich auf der Suche nach der «perfekten» Sportaktivität weiter umsehen müssen. Oder ob Ihnen die Aktivität bereits gut gefällt. Ich hoffe, Sie finden Antworten auf Ihre Frage.
Wie kann ich mich am Besten zum Joggen motivieren, wenn ich keine gute Ausdauer habe?
Christin Lang: Eine gute Möglichkeit, um mit dem Joggen zu beginnen, ist das Intervall-Laufen. Hier können Sie das Training an Ihren Trainingsstand anpassen. Zum Beispiel starten Sie mit 1 min Gehen, gefolgt von 2 min Laufen usw: G LL G LL G LL GGG LL ... Für den Anfang empfehle ich mit 15 Minuten zu starten, und falls das gut geht, das wöchentliche Pensum um 5 Minuten zu steigern. Beim Intervalllaufen kann man einerseits die Dauer stetik erhöhen, oder man ersetzt die Geh-Einheiten nach und nach mit Laufeinheiten und/oder beides. Beim Joggen dauert es in der Regel 3-4 Laufeinheiten, bis sich die Musklatur und der Organismus an die Belastung anpasst und der Genuss-Effekt beim Laufen eintritt. Deshalb rate ich Laufanfängern immer, lieber weniger, aber dafür regelmässiger zu gehen (2 x pro Woche). Hat man einmal eine längere Pause hinter sich, dann braucht es einfach immer 1-2 Läufe, bis man wieder «reinkommt». Es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben!
Ich mache 2 verschiedene Sportarten an 2 unterschiedlichen Abenden pro Woche. Eine davon habe ich zurzeit pausiert, da ich erst spät nach Hause komme vom Training und es mir zu viel ist neben der Alltagsbelastung und ich die zusätzliche Zeit für mich schätze. Wäre es aus Sicht des Nutzens von Sport trotz der Alltagsbelastung aus Studium und der privaten Situation gut, wenn ich das 2. Training wieder aufnehme, auch wenn es mir eher zu viel ist? Was ist höher zu gewichten, die Zeit für mich oder der Nutzen auf die Psyche durch den Sport? Danke und einen schönen Abend.
Christian Imboden: Das ist eine sehr gute Frage. Die Balance zwischen genügend Bewegung und Zeit für sich und andere (je nachdem, was Sie mit ihrer privaten Situation meinen) ist manchmal recht schwierig. Ich habe aber schon mehrfach Patienten mit einer Erschöpfungsdepression behandelt, die sich aus einer Stressproblematik entwickelte als die betroffenen aufgrund des Zeitmangels den Sport reduzierten. Mindestens 2x pro Woche ist sicher sinnvoll, eventuell können Sie ein Training am Wochenende machen, oder über Mittag? Gerade die Mittagszeit kann hilfreich sein, die Zeit für den Sport zu finden und Abends doch noch etwas Zeit zu haben. Vielleicht finden Sie an den Wochenenden Zeit für Bewegung – dies kann auch Spazieren, Wandern etc. sein. Vielleicht können Sie den Sport mit Zeit für sich kombinieren? Um mehr zu raten, müsste ich deutlich mehr über Ihre genaue Situation und die Belastungsfaktoren wissen. Daher kann ich nur diese generellen Tipps geben und wünsche alles Gute für die Zukunft.
+++ Ein Tipp für kleines Budget: https://www.kulturlegi.ch wenn man berechtigt ist für eine Kulturlegi, gibt es an vielen Orten Vergünstigungen oder Gratisangebote für Sportaktivitäten. +++
Ich bin 53 Jahre alt, männlich und hasse jeglichen Sport seit der Schulzeit. Spazieren gehen und wandern – mehr mache ich nicht freiwillig. Bin leicht übergewichtig und fange sofort an zu schwitzen. Zudem bin ich im Autismusspektrum und arbeite 100% im Büro. Ich kann mich für keine Sportart motivieren und kann mir nicht vorstellen, dass mir irgendeine Sportart Spass machen könnte. Trotzdem möchte ich aus gesundheitlichen Gründen mehr machen. Ein Mannschaftssport oder Wassersport kommt jedoch nicht in Frage. Was raten Sie mir?
Martin Bührer: Guten Abend Es tut mir leid zu hören, dass sie bereits während ihrer Schulzeit sehr negative Erfahrungen mit Sport gesammelt haben. Grundsätzlich gilt, jede Bewegung die sie machen ist gut! Versuchen Sie sich im Rahmen ihren Möglichkeiten aus. Was bereitet Ihnen Freude, in welchen Setting fühlen Sie sich wohl? Wie sie ja bereits selbst schreiben, geht es bei körperliche Aktivität auch um Freiwilligkeit, die Strategie «sich zu zwingen» ist meist nicht langfristig effektiv. Unter dem folgenden Link können Sie zudem einen Fragebogen finden, welcher Ihnen hilft, systematisch über die eigenen Bedürfnisse hinsichtlich Sport und Bewegung Gedanken zu machen.
Welcher Sport eignet sich nach einer Bandscheibenvorfall Operation mit 19 Jahren. Früher war ich Leistungsschwimmerin und habe 8x trainiert. Fussball habe ich vor einer Woche aufgehört aufgrund von wiederholtem Beine kribbeln.
Christin Lang: Es ist schwierig Sie hierzu aus der Ferne adäquat zu beraten. In vielen Fällen können geeignete Übungen und Sportarten zur Rehabilitation von Bandscheibenvorfällen gehören. Schwimmen, oder Aqua-Fitness werden oft empfohlen, da sie gelenkschonend sind und die Muskulatur stärken können, ohne die Wirbelsäule zu belasten. Wiederum ist es wichtig zu betonen, dass dies von Fall zu Fall unterschiedlich ist, und individuelle Faktoren wie der Schweregrad des Bandscheibenvorfalls, persönliche Fitnessniveau und andere Gesundheitszustände berücksichtigt werden müssen.
Ist der Fragebogen, welcher Sport zu einem passt, online erhältlich?
SRF: Ja, Sie finden ihn hier: https://bmzi.ispw.unibe.ch/survey
Ich habe in der Mittelschule lange Fussball und die letzten 14 Jahre Volleyball gspeilt. Das Volleyballteam wurde aufgelöst und ich bin auf der suche nach etwas neuem, denke einen Verein zu bevorzugen. Können Sie mir weiterhelfen? 😊
Nina Schorno: Es scheint, als wären Sie weiterhin motiviert, eine spielorientierte Aktivität auszuüben. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Im grossen Team könnten Sie Streetball, Basketball, Handball oder Unihockey ausprobieren. Eine neuere Trendsportart wäre Round-Net (mittlerweile gibt es auch Vereine). An Ihre bereits bekannten Erfahrungen angeknüpft, würde sich auch Beachvolleyball oder Futsal eignen. Beides sind ähnliche Aktivitäten, die Sie von früher bereits kennen. In kleineren Teams gibt es auch andere spielorientierte Aktivitäten wie beispielsweise Badminton, Squash oder Tennis. Macht Ihnen der Körperkontakt mit Gegenspielenden nichts aus oder wollen Sie ein Netz zwischen Gegner und Ihnen? Sie merken, die Vielfalt ist gross. Vereine gibt es in allen Aktivitäten. Wichtig scheint mir, dass Sie vorab wissen, wann Sie Zeit für Trainings haben und welcher Gruppe (Plausch oder ambitioniert) Sie beitreten möchten. Sie finden normalerweise alle Informationen auf den Homepages der Vereine. Schauen Sie einmal, welche Vereine es in Ihrer Umgebung oder nahe Ihres Arbeitsortes gibt.
Ich bin 51 jährig und leide zur Zeit an einer massiven Angststörung mit sehr ausgeprägten Stresssymptonem und einer Daueranspannung. Weiter habe ich teils starke körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Wenn ich mich zuviel körperlich betätige werden die Symptome deutlich stärker. Was würden Sie mir für eine aktivität empfehken? Besten Dank für Ihre Antwort.
Christian Imboden: Als Erstes ist es enorm wichtig, dass die Angststörung diagnostisch eingeordnet und entsprechend behandelt wird. Neben dem Hausarzt, der auch körperliche Ursachen ausschliessen sollte und eventuell einer Psychologischen Psychotherapie wäre der Beizug eines Psychiaters hilfreich, falls das nicht schon geschehen ist. Es ist wichtig, dass sie ärztlich abgeklärt sind und die Zunahme der Symptome unter Anstrengung keine andere Ursache als die Angststörung hat. Das sollten Sie mit Ihrem Hausarzt unbedingt besprechen (falls nicht schon geschehen). Angstsstörungen sind grundsätzlich gut behandelbar. So wie Sie die Symptome beschreiben, gehe ich davon aus dass eine Kombination von Psychotherapie mit Medikamenten wichtig sein könnte. Dass besonders zu Beginn von körperlicher Aktivität die Symptome zunehmen ist meist so und nicht gefährlich, weil die Angstsymptome zwar sehr unangenehm sind, aber keine objektive Gefahr von Ihnen ausgeht. Regelmässige Bewegung hilft mit der Zeit, dass Ihr vegetatives Nervensystem, das diese Symptome «produziert» stabiler wird und sie zugleich lernen, dass die Symptome wieder weg gehen. Versuchen Sie leichte körperliche Aktivitäten, die Ihnen Spass machen oder früher Spass gemacht hatten. und hören Sie bei Anspannungssymptomen nicht sofort auf, sondern versuchen Sie dran zu bleiben und herauszufinden, wie lange es geht, dass diese Symptome zurück gehen. Je mehr Sie das tun, desto weniger stark werden die Symptome unter körperlicher Belastung sein. Da bin ich ziemlich sicher, man muss aber dran blieben, und zwar mit therapeutischer Unterstützung (Psychiater, Psychologen). Ich wünsche alles Gute für die Zukunft und hoffe, dass Ihre Angsterkrankung sich stabilisiert.
Welche Sportart passt zu mir welche mir freude bereiten würde? Ich mache 2 mal pro Woche Aerobic & möchte aber etwas für mich finden was mir zusätzlich noch spass macht & ich dabei abnehmen kann. Ich bin Studentin und habe kein Geld für ein Fitnessabo etc. Joggen verabscheue ich...
Christin Lang: Messen Sie sich gerne mit anderen? Powern Sie sich gerne aus oder suchen Sie eine ruhigere Alternative zum Aerobic? Sport lieber in der Natur, alleine oder in der Gruppe? Auf der Suche nach einer passenden Sportart kann Ihnen das Berner Motiv- und Zielinventar zum Sporttreiben behilflich sein. Den Fragebogen finden Sie hier: https://bmzi.ispw.unibe.ch/
ich bin 40 mache fitness und spiele aus leidenschaft viel tennis. nun habe ich aber nach dem tennis oft knieschmerzen. ich mache gerne sport zu zweit und wettkampf habe ich auch gerne. haben sie einen tipp für eine andere sportart? danke und grüsse
Christin Lang: Tennis beinhaltet oft plötzliche Richtungswechsel, Stopps und Starts, was zu einer Stossbelastung auf die Knie führen kann. Deshalb ist richtiges Aufwärmen besonders wichtig. Auch Kräftigungsübungen für die Gelenk stabilisierende Muskulatur ist wichtig. Zu Hause könnten Sie hierfür beispielsweise Gleichgewichtsübungen auf einem Bein oder einem Balance-Kissen machen. Eine Gelenkschonendere Alternative zu Zwei ist sicherlich das Nordic Walking oder Wandern mit Stöcken. Ebenfalls gut zu zweit geeignet ist Radfahren (auch Tandemfahren), sowie Schwimmern (Kraul und Rücken).
Ich bin 35 und geh seit ca 7 Jahren regelmässig ins Fitness Studio(3-4 mal wöchentlich) In Bewegung war ich jedoch immer irgendwie. Mal war es Marathon oder Triathlon, mal war es Squash mit den Kumpels oder Basketball. Ballsportarten machen mir überhaupt keinen Spass, mag aber sehr der Wettkampf. Suche seit langem eine Sportart die zu mir passen könnte wo ich ggf in einen Verein könnte.. fällt mir überhaupt Nix ein. Vielleicht könnt ihr mir dabei weiterhelfen? Ich würd mich auf jeden Fall auf Inspiration sehr freuen :) einen schönen Abend und Liebe Grüsse aus basel
Nina Schorno: Sie haben bereits viele Erfahrungen in verschiedenen Sportaktivitäten gesammelt und tragen somit einen grossen Erfahrungsrucksack mit sich. Dies hilft Ihnen sicherlich, eine passende Aktivität zu finden. Wenn Sie Inspiration für Ideen benötigen, dann füllen Sie auf der Homepage der Berner Forschungsgruppe https://bmzi.ispw.unibe.ch/ im Bereich «Fragebogen» doch einmal den Fragebogen aus. Sie geben an, weshalb Sie gerne Sport treiben. Einige Dinge, wie «den Wettkampf liebend» haben Sie bereits erwähnt, andere lernen Sie vielleicht noch näher kennen oder werden Ihnen beim Ausfüllen erst bewusst. Ihnen wird als Resultat Ihr Motivprofil angezeigt. Sie können darin ablesen, was Sie zum Sport motiviert. Ausserdem bekommen Sie Ideen für passende Aktivitäten. Dort können Sie also Inspiration für neue Aktitiväten, die sich auch im Verein ausführen lassen, holen. Falls Sie keine der Aktivitäten packt, dann denken Sie an nahe Verwandte (z.B. Volleyball – Beachvolleyball, Basektball – Streetball, etc.). Ich hoffe, die Resultate inspirieren Sie.
Meine sportliche Betätigung beschränkt sich auf Spaziergänge/einfache Wanderungen, das aber leidlich regelmässig, ich bin gerne draussen. Im Fitnessstudio fühle ich mich nicht wohl, in Gruppentraining schnell überfordert, da ich wegen leichtem COPD schnell an Grenzen komme, auch joggen etc. kann ich deshalb nicht. Trotzdem merke ich, dass ich mehr tun sollte, ich bin 65. Kraft, Beweglichkeit… auch Gesellschaft würde mir gefallen. Was ratet ihr mir?
Martin Bührer: Guten Abend Es scheint so, als ob Ihnen insbesondere das soziale Setting und die Lokalität sehr wichtig ist. Haben sie sich in ihrer Region bereits nach Wander- oder Nordic-Walkinggruppen umgeschaut? Allenfalls existieren Gruppen für Menschen, welche ein wenig älter sind als sie. Hier könnte aber wahrscheinlich auf ihre COPD besser Rücksicht genommen werden.
Welche Sportarten sind bei ADHS empfehlenswert?
Christian Imboden: Grundsätzlich ist Sport generell sehr hilfreich für ADHS und hilft einerseits die Unruhe zu verbessern, andererseits die Aufmerksamkeit zu steigern (oft während und nach dem Sport) sowie die Konzentration zu fördern. Wichtig ist, was Sie gern tun, was Ihnen Spass macht und was Ihnen ein gutes Gefühl gibt. Viele Menschen mit ADHS profitieren von Sportarten, die eine volle Aufmerksamkeit fordern, wie z.B. Klettern, Skaten, Mountainbike, Kampfsport etc... das hilft, den Kopf frei zu bekommen und fokussieren zu können. Andere profitieren von Sportarten, die mit Achtsamkeit kombiniert sind (z.B. Yoga). Da ADHS mit einem höheren Risiko für Unfälle verbunden ist, ist es bei Sportarten, die ein gewisses Risiko mit sich bringen wichtig, sich dessen bewusst zu sein und sich sehr genau an Sicherheitsprotokolle zu halten und Hochrisikosportarten oder risikoreiche Varianten des Sports eher zu meiden. Aber wie vieles ist es sehr individuell und daher schwierig Ihnen eine Empfehlung anzugeben, die genau auf Sie zutrifft.
Ich suche seit längerem einen Sport, der mir auf Dauer gefällt. Ich habe früher viel Velo gefahren, was ich auch nach wievor ab und zu mache. Allerdings macht es mir nicht mehr sowiel Spass. Zudem gehe ich sporadisch Squashen, was mir sehr gefällt, ich aber nicht ideal für meine Gelenke finde. In letzter Zeit habe ich Krav Maga und Schwimmen ausprobiert, aber bereits nach kurzer Zeit verlor ich den Spass daran. Ich bin 40.
Christin Lang: Treiben Sie gerne Sport in der Gruppe, oder lieber alleine? Lieben Sie Bewegung an der frischen Luft, sind Sie eher der ruhige Typ oder wollen Sie sich auspowern? Es klingt ein bisschen, als bräuchten Sie Abwechslung. Es gibt auch Vereine, Clubs, oder Volkshochschulkurse die ein abwechslungsreiches, polysportives Bewegungsangebot wöchentlich bieten. Das Berner Motiv- und Zielinventar zum Sporttreiben kann Ihnen bei der Suche nach der richtigen Sportart bzw. Bewegungsangebot behilflich sein. Hier gelangen Sie zum Fragebogen: https://bmzi.ispw.unibe.ch/
Ich leide an starkem Untergewicht, aufgrund meiner langjährigen Anorexie. Ohne Sport geht’s nicht… ich möchte jedoch an Gewicht und Muskeln wieder zulegen. Was empfehlen Sie?
Christian Imboden: Dies kann nicht erreicht werden ohne dass Sie sich entsprechend ernähren und Ihrem Körper erlauben, ausser Muskeln auch Energiereserven in Form von Fett aufzubauen. Dazu brauchen Sie 1. eine positive Energiebilanz, sprich mehr Kalorien in den Körper rein als durch Grundumsatz und Bewegung verbrannt wird. Kohlenhydrate sind der wichtigste Brennstoff für Ihre Muskulatur und das Gehirn, Fette für viele Hormone. Neben der Behandlung der Anorexie bei einer ärztlichen Fachperson empfehle ich Ihnen sicher eine Ernährungsberatung. Gezielt trainieren sollten Sie nur, wenn das medizinisch erlaubt ist und Ihre metabolischen Werte, die Körperzusammensetzung sowie der Hormonhaushalt dies erlauben.
Wie finde ich heraus, welche sportlichen Aktivitäten für mich zutreffen?
Martin Bührer: Guten Abend Wichtig ist, dass Sie die Aktivität auch tatsächlich ausprobieren. Nur so lässt sich herausfinden was zu uns passt. Passt eine Aktivität nicht, kann dies viele verschiedene Gründe haben. Versuchen sie die Gründe herauszufinden und suchen Sie sich eine neue Aktivität, welche Ihnen Aufgrund ihrer Reflexion besser erscheint. Falls Sie möchten, können sie auch den Berner Ziel- und Motivfragebogen ( https://bmzi.ispw.unibe.ch/ ) dazu verwenden.
Ich bin zweifache Mutter, arbeite 60%, wir haben Haus und Garten und seit einen jungen Hund. Vor einem Jahr hatte ich einen Bandscheibenvorfall mit OP. ich bin übergewichtig unf könnte 20kg weniger gut vertragen. Ich war im Sommer viel schwimmen,was mich jedoch etwas langweilte. Mit dem Hund bin ich viel am spazieren aber dies ist halt nicht so richtig Sport. Klettern würde ich gerne ausprobieren, habe aber Angst wegen meinem Gewicht und der Bandscheibe. Ich finde einfach keine Zeit und keinen Sport fpr mich. Was könntet ihr mir empfehlen?
Christin Lang: Für unsere Gesundheit ist nicht unbedingt der Sport zentral, sondern regelmässige Bewegung im Alltag. Sport kann, muss aber nicht ein Teil dieser regelmässigen Bewegung sein. Sport beschreibt lediglich eine Möglichkeit, wie ich mich bewegen kann. Es ist toll, dass Sie nun durch den jungen Hund viel in Bewegung sind. Regelmässige und ausgedehnte Spaziergänge können Ihr Vorhaben Gewicht zu verlieren unterstützen. Durch den Einsatz von Nordic Walking Stöcken können Sie zudem eine aktive Beteiligung der Schulter- und Armmuskulatur fördern. Dies trägt dazu bei, den gesamten Rumpf zu stabilisieren und zu kräftigen.
Schon seit langen bin ich auf der Suche nach einer Sportart, die mir Freude macht. Bin jetzt 59 J.alt und bis jetzt hab ich noch nichts gefunden, das wirklich Spass macht. Früher war ich sehr gut in 80 und 100 m-Lauf, habe Langlauf gemacht, Skifahren. Dann hab ich immer wieder mal Krafttraining im Fitnesscenter gemacht. Das hat mir aber überhaupt nicht gefallen. Tennisspielen hab ich versucht. Das gefällt mir auch nicht. Joggen hab ich vor vielen Jahren mal versucht. Das ist viel zu anstrengend für mich. Gibt es etwas für mich, das einwenig Freude macht? Zurzeit gehe ich 1-2 Mal pro Woche spazieren und 1 Mal pro Woche moderates Krafttraining.
Lea Reimann: Toll, haben Sie schon verschiedenste Sportarten ausprobiert und Erfahrungen sammeln können. Vielleicht können Sie sich überlegen, was die entscheidenden Merkmale waren, dass eine Aktivität Ihnen nicht gefallen hat bzw. wie die Aktivität sein müsste, damit sie Ihnen eher entspricht? Sie haben für sich gemerkt, dass Ihnen Joggen zu intensiv ist. Dass Sie also momentan spazieren anstatt Joggen klingt passend. Damit eine Aktivität Freude macht, ist für die meisten Personen wichtig, nicht mit einer zu hohen Intensität zu starten. Es klingt, wie Sie früher gerne in der Natur Sport gemacht haben. Es gibt verschiedene Motive und Ziele, die Personen im Sport verfolgen. Möchten Sie z.B. einen Ausgleich zum Alltag, Abschalten, Geselligkeit oder ihre Leistung steigern? Um mehr über Ihre Motive und Ziele herauszufinden können Sie unter https://bmzi.ispw.unibe.ch/ einen Fragebogen ausfüllen, der Ihnen Ihr Motivprofil aufzeigt. Weiterhin viel Erfolg auf der Suche nach der passenden Sportart.
Gibt es eine Sportart welche bei Redeangst helfen kann?
Christian Imboden: Das kann nicht generell beantwortet werden. Redeangst, oder «soziale Phobie» ist ja stark mit Stress verbunden, sprich Sie erleben körperliche und psychische Stresssymptome in solchen Situationen. Stressempfinden kann durch regelmässiges Ausdauertraining deutlich verbessert werden. Dieses sollte aber mehrmals wöchentlich ausgeübt werden. Eine Kombination mit Krafttraining ist auf jeden Fall auch möglich. Ausdauer trainieren Sie sowohl alleine (Gehen, Joggen, Fahrrad, Schwimmen etc. (als auch in der Gruppe gut (Fitnessgruppen, Spinning, Sportspiele etc..). Die Gruppe ist zwar sicher herausfordernd aber durch die Exposition auch therapeutisch. Sport alleine ist auch kein Allheilmitel für eine Angstproblematik. Eine Psychotherapie ist bei der sozialen Phobie zusätzlich zum Sport meist sehr hilfreich und erfolgsversprechend.
Bin 56 Jahre und habe Arthritis und Uebergewicht. Welche Sportart würde sich für mich eignen?
Christin Lang: Es gibt viele Sportarten, die sich gut bei Übergewicht eignen. Die Auswahl hängt oft von individuellen Vorlieben, Fitnessniveau, gesundheitlichen Einschränkungen und persönlichen Zielen ab. Regelmässige Spaziergänge / Walking ist ein einfacher und gelenkschonender Weg, um aktiv zu werden und gerade bei Anfänger gut geeinget, da es nicht viel hierfür braucht. Schwimmern trägt das Körpergewicht und reduziert den Druck auf die Gelenke. Radfahren ist ebenfalls gelenkschonend und bietet ebenso wie Schwimmen eine gute Möglichkeit, um die Ausdauer zu verbessern. Wenn Sie neben der Ausdauer auch gerne die Kraft steigern möchten, dann eignen sich Aquafitness-Kurse gut, da das Wasser für zusätzlichen Widerstand sorgt. Gezieltes Krafttraining kann dabei helfen, Muskelmasse aufzubauen, den Stoffwechsel zu steigern und die Körperkomposition zu verbessern. Lassen Sie sich hier auf jeden Fall von einem Physiotherapeuten begleiten.
Ich werde im Mai 40 Jahre alt. Schon seit frühester Kindheit bin ich ein absoluter Sportmuffel. Ich bin untalentiert beim Ball fangen, kann nicht schnell Rennen weil ich keine Ausdauer habe. Der innere Schweinehund ist riesig weil ich auch ungern schwitze. Ich leide seit vielen Jahren an einer Angststörung darum habe ich grosse Schwierigkeiten einem Verein beizutreten. Gib es einen Sport der mir zusagen würde? Habe schon Fitness, Schwimmen, Yoga, Joggen ausprobiert und leider hält die Motivation nie lange. Kann ich lernen « gern» Sport zu machen?
Nina Schorno: Ein gutes Rezept zum Lernen «gern Sport zu machen» ist, eine Sportaktivität zu finden, die Ihnen vollständig Freude bereitet. Die Forschung zeigt, wenn sich jemand während der Sportaktivität wohlfühlt, führt dies zu einem regelmässigen Sportverhalten. Ich empfehlen Ihnen auf der Webseite der Berner Forschungsgruppe den Fragebogen ausfüllen: https://bmzi.ispw.unibe.ch/ Sie können dort Ihr Motivprofil bestimmen. Das heisst, Sie können sehen, was Ihnen beim Sporttreiben wichtig ist (z. B. Kontakt mit anderen oder Stress abbauen oder etwas für die Figur zu tun) und was eher nicht. Aufgrund dessen werden Ihnen verschiedene Aktivitäten empfohlen. Wählen Sie bei den empfohlenen Sportaktivitäten diejenigen aus, welche sich beispielsweise alleine oder mit einer vertrauen Person (wenn Sie das wünschen) durchführen können. Erfreuen Sie sich an Aktivitäten, die Sie gerne machen oder auch können, orientieren Sie sich nicht an dem, was sie nicht können. Der Sport ist viel mehr als nur Schwimmen, Yoga und Joggen – auch Sie werden eine für Sie passende Aktivität finden. Sie erwähnen ausserdem, dass Sie ungern schwitzen. Beispielsweise beim Schwimmen (sei es im Hallenbad oder im See) würden Sie nicht merken, dass Sie schwitzen. Sie müssten aber zuerst herausfinden, was Sie motiviert, Sport zu treiben. Vielleicht wäre Schwimmen als Empfehlung mit dabei.
Gibt es diesen Interessen-Test auch für zu Hause? Auch mit Empfehlungen für Sportarten?
Nina Schorno: Ja, dieser Test kann online ausgefüllt werden. Ich nenne Ihnen gerne den Link zur Webseite der Berner Forschungsgruppe: https://bmzi.ispw.unibe.ch/ Sie finden auch weitere Informationen zu verwandten Projekten. Viel Spass beim Durchstöbern!
Hallo zusammen, ich (62) habe leider immer noch keinen sport gefunden, der mich packt (mache yoga und pilates), aber es gibt nichts, wo ich sagen könnte, ich muss ez joggen gehen, ansonsten fehlt mir was
Martin Bührer: Guten Abend Wenn ich sie richtig verstehe, haben Sie den Anspruch eine Aktivität zu finden, welche Ihnen so richtig den Ärmel reinzieht. Das kann dann passieren, wenn die Charakteristiken der Aktivität und ihre Bedürfnisse für eine Aktivität sehr gut übereinstimmen. Das Berner Ziel- und Motivinventar ( https://bmzi.ispw.unibe.ch/ ) kann Ihnen helfen, sich über die eigenen Bedürfnisse noch stärker im Klaren zu werden. Versuchen Sie herauszufinden, welche Aspekte einer Aktivität (z.B. am Yoga) eine belohnende Wirkung auf sie haben. Eventuell finden Sie Aufgrund dieser Überlegungen weitere ähnliche Aktivitäten. Versuchen sie diese unbedingt aus, nur so können sie wirklich wissen, was Ihnen gefällt. Wie sie ja aber berichten, sind sie mit Yoga und Pilates bereits aktiv! Auch diese beiden Aktivitäten zählen und sind insbesondere für Ihre Gesundheit wertvoll. Ich möchte Sie dazu ermuntern, auf sich selbst für die bereits ausgeführten Aktivitäten stolz zu sein.
Leider habe ich ein kaputtes rechtes Knie, welches ich nur ca. 50 Grad biegen kann. Dadurch kommen Sportarten die ich früher mochte (Velo- und Skifahren etc.) leider nicht infrage. Könnten sie mir etwas passendes empfehlen? Konditionell bin ich auch nicht mehr so fit, trotz meinen 37 Jahren ;-)
Christin Lang: Die Kondition lässt sich ein Leben lang verbessern. Der menschliche Körper ist bemerkenswert anpassungsfähig und regelmässige Bewegung kann in jedem Lebensabschnitt positive Auswirkungen auf die Kondition haben. Bei einem kaputten Knie ist es wichtig, sich vorher mit einem Arzt oder Physiotherapeut abzustimmen. Einige Optionen, die Sie in Betracht ziehen könnten, wären beispielsweise Wassersportarten wie Schwimmen. Diese sind gelenkschonend, da das Wasser den Köprper trägt und die Belastung auf das Knie reduziert. Darüber hinaus kann der Wasserwiederstand bei der Mobilisierung des Kniegelenkes unterstützend wirken. Nordic Walking mit Stöcken ist eine gelenkschonende Alternative zum Joggen. Die Verwendung von Nordic Walking-Stöcken aktiviert zusätzliche Muskeln, insbesondere die Muskulatur im Oberkörper, Schultern und Armen. Dies führt zu einer erhöhten Intensität und einem gesteigerten Energieverbrauch im Vergleich zum Gehen ohne Stöcke.
Ich habe noch nicht mein Sport gefunden, möchte gerne Sport machen. Ich habe immer sehr Depressive Phasen, bin gerade in einer. Ich bin 52 und bin in der Menopause und nehme immer mehr zu. Hatte eine Knieoperation und möchte gerne fit werden und abnehmen. Das zu nehmen ist gar nicht gut für meine Psyche. Können sie mir helfen.
Christian Imboden: Als erstes ist es wichtig, dass die Depression gut behandelt wird. Falls Sie nicht in psychiatischer Behandlung sind wäre das sehr wichtig. Die Depression erschwert es, sich zu motivieren und regelmässiger Sport ist meist nur mit Unterstützung möglich. Vielleicht wäre das Verschreiben von Physiotherapie mit dem Ziel der körperlichen Aktivierung / MTT ein erster Schritt, damit Sie Unterstützung haben. nach der Knie-OP sind Sie ja wahrscheinlich sowieso schon in der Physio? Es geht um kleine Schritte in Richtung mehr Bewegung. Machen Sie das was Sie nicht frustriert weil es zuviel ist. Was Ihnen früher Spass machte könnte auch heute funktionieren. Neben der Bewegung ist für das Abnehmen auch die Ernährung wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, ob er Sie zur Unterstützung einer Gewichtsabnahme auch in die Ernährungsberatung schicken kann. Von PluSport ( https://www.plusport.ch ) gibt es in der ganzen Schweiz Gruppenangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Vielleicht ist da etwas für Sie dabei? Die Teilnahme kostet nur die Vereinsmitgliedschaft von PluSport (ca. 30 Franken pro Jahr).
Wie kann ich mich nach einem strengen Schulltag erholen?
Nina Schorno: Ich nehme an, dass Sie hiermit eine sportliche Erholung meinen. Ausdaueraktivitäten, wie beispielsweise Joggen, Biken, Schwimmen oder Wandern (im Winter Skilanglaufen) eignen sich. Eine Aktivität draussen fördert das Tanken von Energie und die Stressreduktion. Sie könnten auch progressive Muskelrelaxation, autogenes Training oder längere Dehnsequenzen durchführen. Die Aufmerksamkeit ist auf sich und den eigenen Körper gelenkt (z. B. durch die Atmung), dies fördert die Entspannung und die Stressreduktion. Eine stille Umgebung ist wichtig für die Entspannung. Sie können eine Ausdaueraktivität auch mit einer längeren Dehnsequenz abschliessen und haben beide Aspekte kombiniert. Probieren Sie es aus!
In meinen Jugendjahren und bis vor ca. 5 Jahren habe ich Badminton gespielt von der NLB und 1. Liga. Danach habe ich Jobmässig keine Zeit mehr Sport zu treiben und wegen Schulter- Zeh- und Knieschmerzen musste ich auf den Sport Badminton verzichten. Jetzt habe ich wie meinen inneren Schweinehund verloren und kein Interesse mehr etwas Sportliches zu tätigen. Erst recht nicht zu Hause. Was kann mich wieder ermutigen etwas sportliches zu machen. Mit fast 50 Jahren wird es auch nicht einfacher und mein Gewicht möchte ich gerne halten.
Martin Bührer: Guten Abend Gemäss Ihren Schilderungen haben sie sich sehr lange im wettkampforientierten Sportsetting bewegt. Ich könnte mir vorstellen, dass für Ihnen eine Horizonterweiterung hinsichtlich Sport- und Bewegungsarten sinnvoll sein könnte. Ist der Wettkampfgedanke für sie der einzige Motivator, um körperlich aktiv zu sein, oder haben auch noch andere Motivatoren? Um dies herauszufinden, empfiehlt es sich, neue unbekannte oder längst vergesse Sport- und Bewegungsarten auszuprobieren. Eventuell kennen Sie Personen, welche für eine Aktivität brennen. Vielleicht können Sie sich da für ein Probetraining anhängen. Zusätzlich hat die Universität Bern das Motiv- und Zielinventar entwickelt ( https://bmzi.ispw.unibe.ch/ ). Dieses Tool kann Ihnen helfen, ihre Ansprüche an eine Badminton-Alternative systematisch zu reflektieren.
Guten Abend. Wie finde ich Adressen für Bouldern zusammen mit Psychotherapie?
Christian Imboden: Entsprechend dem Angebot in Erlangen gibt es meines Wissens in der Schweiz noch kein 1:1 gleiches Angebot. Die Fachgruppe Therapeutisches Klettern bietet eine Übersicht der aktuellen Angebote in der Schweiz: https://therapeutisches-klettern.ch/Interessierten.php Ich hoffe, Sie finden etwas.
Ich habe Parkinson. Was eignet sich? Herzlichen Dank
Christin Lang: Regelmässige körperliche Bewegung ist auch bei Menschen mit Parkinson zu empfehlen, da die motorischen Fähigkeiten verbessert, die Muskulatur gestärkt, die Flexibilität erhöht und das Gleichgewicht gefördert werden kann. Regelmässige Spaziergänge könnte eine gute Option sein. Durch den Einsatz von Stöcken (Nordic Walking) können zusätzliche Muskeln aktiviert und das Gleichgewicht gefördert werden. Auch Radfahren auf einem stationären Fahrrad ist eine gute Möglichkeit. Falls Ihnen das nicht attraktiv genug erscheint, es gibt gerade für Menschen mit Parkinson spannende Angebote, wie beispielsweise das Rock STeady Boxing, ein speziell für Parkinson entwickeltes Box-/Fitnesstraining. Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswahl der Aktivitäten von Ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten abhängt. Ich empfehle auf jeden Fall mit einem Arzt oder Physiotherapeuten zu sprechen, um sicherzustellen, dass die gewählten Aktivitäten sicher und effektiv sind.
Ich würde super gerne meinen Sport finden! Ich habe früher Tennis gespielt, dann auf Reiten gewechselt, eine Zeit lang Unihockey gespielt (neben dem reiten) und jetzt bin ich sehr viel als Musikerin unterwegs, bin Studentin und bald voll im Arbeitsleben. Ich sollte mir den Sport leisten können... Was würdet ihr mir empfehlen, bzw. wie soll ich vorgehen? Gym finde ich eher langweilig, einfach rennen mit guter Musik ist aber easy, Kraftsport dind ich eher mühsam, fällt mir sehr schwer mich zu motivieren...
Lea Reimann: Toll, dass du nach einer Sportart suchst, die zu deinem Lebensstil und deinen Vorlieben passt! Du kannst dir überlegen, welches die entscheidenden Merkmale waren, die dich beim Tennis / Reiten / Unihockey / Gym angesprochen bzw. nicht angesprochen haben. So findest du für dich heraus, was dir im Sport Freude bereitet und was nicht. Suchst du z.B. ein Ausgleich vom Alltag, möchtest du schöne Bewegungen erleben oder ist dir das Gruppensetting wichtig? Vielleicht entspricht dir eine Sportart, die eine Verbindung zur Musik hat? Die Universitäten bieten oft günstige Sportangebote an. Hilfreich könnte auch sein, mit einer Kolleg*in 2-3 neue Angebote zu probieren und dann zu diskutieren, was daran gefallen hat und was nicht.
Guten Abend Bald werde ich dreissig Jahre alt und will wieder fit werden 😅 Als kind und im Jugendalter habe ich viel Sport getrieben; Unihockey (im Club), Fussball und Basketball in der Freizeit. Fussball schau ich nur noch gerne, da ich nicht so gut auf dem rasen bin. Das selbe gilt auch beim Basketball … Im Jungen erwachsen Alter fand ich Freude am Thaiboxen. Jedoch nach mehreren Trainings Verletzungen (Knie Verletzung und angeknackste Rippe) gab ich dies auf. Ich konnte mich auch nicht mehr motivieren für das Fitnessstudio, fand ich zu langweilig. Beim Krafttraining zuhause fehlt mir die Motivation. Was wäre das optimalste?
Martin Bührer: Um dies herauszufinden, empfiehlt es sich, neue unbekannte oder längst vergesse Sport- und Bewegungsarten auszuprobieren. Eventuell kennen Sie Personen, welche für eine Aktivität brennen. Vielleicht können Sie sich da für ein Probetraining anhängen. Zusätzlich hat die Universität Bern das Motiv- und Zielinventar entwickelt ( https://bmzi.ispw.unibe.ch/ ), mit welchem Sie systematisch über ihre Bewegungspräverenzen nachdenken können. Wichtiger als das Nachdenken ist jedoch das Ausprobieren, nur so können sie wirklich wissen, was Ihnen gefällt.
Die Auswirkungen von Bewegung auf die Psyche sind schon lange bekannt. Jedoch gilt es gewisse Voraussetzungen zu berücksichtigen. (Interesse, motorische Begabungen etc. Menschentyp, seelische Grundbedürfnisse, deren Gewichtung) Es gilt aber auch zu akzeptieren, dass vielen Menschen ein regelmässiger Waldspaziergang viel mehr hilft als irgendeine Sportart. Je nach Bedürfnis alleine oder in Gruppen. Regelmässiger Aufenthalt im Wald heilt nachhaltig und ist im Vergleich mit Medikament überlegen. Viele Forschungen in diesem Bereich sind überflüssig. Die Erkenntnisse schon lange bekannt. Wie die psychiatrischen Kliniken bringen sie wenig und viel Geld wird verschwendet.
Christian Imboden: Als Facharzt für Psychiatrie und Leiter einer Psychiatrischen Klinik pflichte ich Ihnen bei, dass jegliche Bewegung hilfreich ist und die Bedürfnisse sehr individuell sind. Gerade Bewegung (oder auch nur «sein») in der Natur bringt eine gute Stressreduktion mit sich. Dies wissenschaftlich zu belegen ist wichtig, weil daraus auch therapeutische Empfehlungen und deren Finanzierung geknüpft ist. Aber nicht jeder Mensch profitiert von denselben Ansätzen und für manche sind neben Bewegung und Natur Medikamente, Psychotherapie und manchmal auch ein Klinikaufenthalt hilfreich. Es freut mich, dass Sie anscheinend sehr gut vom Erleben der natur profitieren.
Bei mir wirkt Ausdauersport (Joggen ca 45 min) leider oft nur bis zu einem Tag positiv auf die Psyche. Ist das normal dass der Effekt anders als bei Antidepressiva so kurz ist?
Martin Bührer: Guten Abend Wie beim Antidepressiva ist auch beim Ausdauertraining eine regelmässige «Einnahme/Ausführung» wichtig. Der stabilisierende Effekt von Ausdauertraining auf die Psyche kann nur bei regelmässiger Ausführung erwartet werden und ist von Person zu Person unterschiedlich. Wenden Sie sich für weitere Auskünfte persönlich an eine Fachperson.
Ich würde gerne ein paar Kilo abnehmen. Ich habe einfach schon alles ausprobiert, und habe grosse Mühe damit. Weis nicht was ich noch umstellen und ändern kann.
Christin Lang: Wow, Sie haben wirklich Durchhaltevermögen und trotzdem geben Sie nicht auf. Regelmässige körperliche Bewegung kann eine Gewichtsreduktion unterstützen, dennoch spielen auch die Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Hierfür empfehle ich Ihnen, sich von einem Personal Health Coach beraten und begleiten zu lassen. Dieses umfasst die 3 Säulen Ernährung, Bewegung und Mentale Gesundheit. Ihr Coach wird Sie über mehere Monate auf Ihrem Weg zu einem nachhaltig gesunden und aktiven Lebensstil begleiten. Bei einer entsprechenden Zusatzversicherung, wird dies bereits von vielen Krankenkassen übernommen: https://www.salutacoach.ch/
Guten Abend Ich bin Mama von 2 kleinen Kindern (5 & 2) welche mich sehr fordern. Ich bin berufstätig und brauche dies auch als mein Ausgleich. Haushalt, Arbeit, Kinder... ich habe gefühlt keine Minute für mich. Ich habe seit Jahren Schlafmangel, eine nicht optimale Ernährung und möchte unbedingt wieder abnehmen. Früher war ich sehr sportlich. Regelmässig ging ich frühmorgens Joggen. Die frische Luft, der neue Morgen, es hat mich extrem befreit. Mir fehlt heute die Motivation und die Zeit. Auch bin ich total energielos und Anteiebslos. Ich weiss nicht wie ich den Sport in meinen stressigen Alltag integrieren soll und auch nicht welchen genau.
Christian Imboden: Das ist eine herausfordernde Lebenssituation. Was haben Sie in Ihrem Umfeld für Unterstützungsmöglichkeiten, um zeit für sich (und mehr Bewegung) zu finden? Kindsvater, Eltern, Freund*innen etc...? Sie schreiben, dass Sie berufstätig sind, könnten Sie über MIttag sport treiben wenn die Kinder versorgt sind? Oder am Abend vor dem nah Hause gehen? Die Müdigkeit, Schlafproblematik die Sie beschreiben kann auch Ausdruck einer depressiven Symptomatik sein. Ich empfehle Ihnen, dies mit Ihrem Hausarzt zu besprechen.
Guten Abend, ich bin 41 Jahre alt, 167 cm gross und wiege ca. 95 kg. Leider finde ich kein Interesse an Sport, da es oft mit finanziellen Barrieren verbunden ist, die mich nicht reizen, zu investieren. Früher habe ich Kampfsport gemacht, was mir gefiel, aber finanziell zu teuer wurde. Ich war oft im Fitnesscenter, um Gewicht zu verlieren, leider hat mir das nie gefallen. Ich habe mir ein E-Bike gekauft und fahre jeden Tag 10 km damit zur Arbeit. Ich spiele sehr oft Online-Spiele und bin Mitglied in einem Airsoft-Verein, allerdings nicht besonders aktiv. Mir fehlt etwas Regelmässiges, um abzuschalten und Gewicht zu verlieren.
Lea Reimann: Grossartig, dass Sie mit dem E-Bike zur Arbeit fahren. Alltagsaktivitäten sind eine gute Möglichkeit für regelmässige Bewegung. Gibt es weitere Aktivitäten, die Sie im Alltag einbauen möchten? Vielleicht können Sie überlegen, welche Merkmale Ihnen dazumal am Kampfsport gefallen haben? So können Sie nach einer kostengünstigeren Aktivität Ausschau halten, die trotzdem ähnliche Merkmale aufweist. Vielleicht könnte auch Exergaming für Sie interessant sein? Viel Freude bei der weiteren Suche.
Einmal angenommen, man hat eine passende (Einzel-)Sportart gefunden. Was für Tipps gibt es, damit sich dieser Sport zu einer gewissen Routine etablieren kann (möglichst nicht auf Kosten der Freude)?
Nina Schorno: Einerseits hilft es, die Sportaktivität fix in Ihrer Woche einzuplanen. Wir nennen dies eine Handlungsplanung. Wann führen Sie die Sportaktivität, ggf. mit wem, wo aus. Sie sollten diesen Sport-"Terminen» genau gleiche Wichtigkeit beimessen, wie wenn Sie für ein Abendessen verabredet sind. Ausserdem sollten Sie Hindernisse, die Sie abhalten, sportlich aktiv zu sein, erkennen und Lösungen dafür erarbeiten. Beispielsweise gehen Sie nicht joggen, wenn es regnet. Ein solches Hindernis soll erkannt und eine Lösung erarbeitet werden. Sie könnten sich somit wetterfeste Sportkleidung zulegen oder (wenn Ihnen Kontakt wichtig ist) sich mit jemandem zum Joggen verabreden. So steht Ihnen der Regen für Ihre Joggingrunde nicht im Weg. Grundsätzlich ist es wichtig, dass einem die Sportaktivität Freude bereitet – wie Sie das beschreiben. Wer Freude hat während der Aktivitiät, der/die bleibt langfristig im Sport mit dabei. Das zeigt zumindest die Forschung. Sollte Ihnen die Aktivität zu einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr gefallen, kann sie auch anders inszeniert werden (Kraftübungen alleine vs. zu Zweit, bei der Joggingrunde die letzte Zeit überbieten, etc.) und somit bekommt die Aktivität einen anderen Fokus und bleibt (je nach Passung) für Sie attraktiv.
Guten Abend. Mein Mann, 60 Jahre alt, übergewichtig (115 kg), 193 cm gross, ist ein Sport- und Bewegungsmuffel. Wie kann ich ihn motivieren? Wie könnte ein Einstieg gelingen?
Christin Lang: Hierfür empfehle ich Ihrem Mann, sich von einem Personal Health Coach beraten und begleiten zu lassen. Dieses umfasst die 3 Säulen Ernährung, Bewegung und Mentale Gesundheit. Ihr Coach wird Sie über mehrere Monate auf Ihrem Weg zu einem nachhaltig gesunden und aktiven Lebensstil begleiten. Bei einer entsprechenden Zusatzversicherung, wird dies bereits von vielen Krankenkassen übernommen: https://www.salutacoach.ch/
Ich bin 16 Jahre alt und mache momentan kein Sport. Ich kann mich ehrlich gesagt auch nicht für etwas begeistern. Ich gehe ins Gymi und ich würde schon sagen, dass Sport ein guter Augleich zum stressigen Alltag wäre. Leider habe ich im Sport bisher keine positiven Erfahrungen gemacht. Ich komme sehr ausser Atem, da ich auch an Asthma leide. Ich möchte etwas tun, habe aber gar keinen Plan wie ich zu einer Sportart kommen soll.
Christin Lang: Dass du heute hier bist und diese Frage stellst, ist ein wichtiger erster Schritt! Denn er zeigt, du möchtest gerne etwas ändern und diese Bereitschaft ist enorm wichtig. Es ist schade, dass du im Sport bislang keine positiven Erfahrungen machen konntest. Aber die gute Nachricht ist, du kannst es wieder erlernen. Lass dich hierzu von einem Personal Health Coach begleiten: https://www.salutacoach.ch/