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Porträtaufnahmen der Experten
Legende: Dr. Jann Arends, Prof. Miklos Pless und Judith Schierz. SRF
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Ernährung und Krebs «Hilft Kurkuma gegen Krebs?»

Jann Arends, Miklos Pless und Judith Schierz haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Dr. Jann Arends

Facharzt Gastroenterologie und Hämatologie/Internistische Onkologie

Leiter Arbeitskreis Ernährung, Stoffwechsel, Bewegung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie

Oberarzt, Klinik für Innere Medizin

Universitätsklinikum Freiburg/Deutschland

Prof. Miklos Pless

Facharzt für Medizinische Onkologie und Innere Medizin

Leiter Tumorzentrum Winterthur

Chefarzt Medizinische Onkologie

Kantonsspital Winterthur

Judith Schierz

Ernährungsberaterin BSc

Universitätsspital Basel

Chatprotokoll

Krebskranke haben ja manchmal eher überraschende Menü-Wünsche, die auf den ersten Blick mitunter auch eher ungesund wirken. Wie wichtig ist ein gesundes Essen - oder ist es wichtiger, einfach zu essen, worauf der Appetit da ist?

Miklos Pless: Bei Patienten mit Krebs ist es viel wichtiger dass sie überhaupt essen als dass es gesund ist. Der Appetit ist häufig sehr beeinträchtigt: wenn einmal Lust auf etwas bestimmtes kommt sollte man dem Bedürfnis nachgeben!

Sie haben geschrieben, essen, egal was, Hauptsache essen. Aber gibt es dennoch gute Lebensmittel wenn man krebs hat?

Judith Schierz: Eine abwechslungsreiche Ernährung ist ideal und sollte Lebensmittel aus allen Nährstoffgruppen enthalten.

Ich habe vor einiger Zeit einen TV-Beitrag gesehen, wo gesagt wurde, dass begleitendes Fasten während der Chemo denn Effekt verstärkt. Stimmt das nicht?

Miklos Pless: Bei Menschen ist das nie wirklich gezeigt worden, bei Tiermodellen kann das funktionieren. Bei Patienten mit fortgeschrittenem Krebs fehlt der Appetit, zum Teil vollständig. Trotzdem wirken bei diesen, schwachen Patienten, die Chemotherapien eher schlechter.... also ich würde ein konsequentes Fasten nicht empfehlen.

Warum nicht auf Zucker verzichten; macht schon Kinder (zu niedrigen Kosten für den Hersteller)Produktsüchtig - normale Schockolade 35% - Rest Zucjker.... - super günstige Konservierung usw. - siehe DOK "Das moderne Gift" - Warum nicht auf Pestizide verzichten (BIO) - Warum nicht den pH-Wert im Urin kontrollieren (Natron-ergänzen zu Gemüse/Obst) - warum hört man nichts mehr von Metadon und der Forscherin (Plus-Minus ARD) - warum immer mehr jüngere mit Krebs - warum Pharma-Milliardengewinne??

Jann Arends: Hier sehe ich eine Vielzahl aneinander gereihter Fragen. In kurzen Antworten: Zucker ist ein unersätzlicher Energiestoff für unser Gehirn, Nervenzellen, Blutkörperchen und andere Zellen; ein völliger Verzicht in der Nahrung führt deshalb dazu dass der Körper mit Energieaufwand Eiweiss in Zucker umwandelt, was letztlich also unerwünscht ist. Freier Zucker, also Glukose, muss allerdings tatsächlich nicht unbedingt in der Nahrung enthalten sein, auch wenn es den Geschmack in eine manchmal erwünschte Richtung beeinflusst; Zucker in Form komplexer Kohlenhydrate (z.B. aus Gemüseprodukten) ist dagegen sehr viel besser und günstiger für den Stoffwechsel und deshalb unbedingt zu empfehlen. Insgesamt gilt, dass die Energieaufnahme mit der Nahrung nicht den Bedarf übersteigen soll und dieser Bedarf liegt bei überwiegender "Schreibtisch-Arbeit" bei um 25-35 kcal pro kg Körpergewicht pro Tag. Dies gilt im Wesentlichen für Gesunde und für Krebserkrankte. Wird mehr Energie zugeführt, dann kommt es zum Speichern der Energie im Fettgewebe und in der Leber und das schließlich auftretende Übergewicht ist unter anderem ein Risikofaktor sowohl für Krebs als auch für Krebsrezidive. ----Pestizide sind z.T. im Tierexperiment ab gewissen Konzentrationen krebserregend und dürfen deshalb festgelegte Grenzwerte im fertigen Produkt nicht übersteigen. Pestizide scheinen für die heutige Ernährung in der Balance zwischen Anbauaufwand, Verfügbarkeit und Preisvorstellungen in der Bevölkerung unerläßlich; sie sollten aber erst nach ausführlichen Untersuchungen der Einzelsubstanzen und in so geringen Mengen wie nur möglich eingesetzt werden. Es ist gut möglich, dass staatliche Kontrollen dieser Abläufe noch intensiviert werden können.----Methadon: Die Molekularbiologin Dr. Friesen aus Ulm hat große Versprechungen für Krebspatienten aus ihren Zellexperimenten mit Methadon vorausgesagt; leider haben sich diese Vermutungen bisher nicht aus anderen - vor allem klinischen Beobachtungen an Krebspatienten - stützen lassen. Neue klinische Untersuchungen zu diesem Thema werden allerdings durchgeführt. Bei dieser sehr unklaren Situation ist es jedoch sinnvoll - auch um Schaden durch die schwer kalkulierbare und dadurch gefährlich schwankende Aufnahme von Methadon zu vermeiden - sinnvoll, diese Untersuchungen zunächst abzuwarten. --- Krensbei Jungen: Nach den großen verfügbaren Statistiken tritt Krebs heute nicht öfter bei jungen Menschen auf als früher; einen nicht sorgfältige Berichterstattung oder individuelle Eindrücke können da unzutreffend sein. --- Pharmagewinne: Es ist ein Grundkonzept unserer Wirtschaftsabläufe und auch ganz einfach nachvollziehbar, dass große Firmen zahlenmäßig größere Gewinne machen als kleine Firmen. Milliardengewinnen werden deshalb nur von riesigen Firmen gemacht. Wie in jeder Wirtschaftsbranche gibt es auch im Pharmageschäft sehr große Firmen. Es ist eine politische Aufgabe, das relative Ausmaß dieser Gewinne zu bewerten und weitere Verpflichtungen daraus abzuleiten.

Was sollte ich bei der Ernährung bei schwarzem Hautkrebs beachten? Besten Dank

Judith Schierz: Grundsätzlich sollte unabhängig der Krebsart auf eine ausreichende Energie- und Proteinaufnahme geachtet werden. Ziel ist das Gewicht und die Muskelmasse zu erhalten. Zudem liefert eine ausgewogene Mischkost alle notwendigen Mikronährstoffe wie Vitamin und Spurenelemente.

Nach Blasenkrebs 2014 habe ich eine Neoblase. Bin nun 76 Jahre alt, 64 kg, männlich und treibe viel Sport. Ernähre mich fleischlos aber mit viel Früchte/Gemüse und Vollkornprodukten. Heutiger Zustand gut, werde regelmässig entsprechend kontrolliert. Frage: Wie kann ich meine Ernährung sonst noch optimieren? Besten Dank!

Miklos Pless: Sie machen alles richtig, ich glaube nicht dass Sie noch mehr machen müssen. Nach 4 Jahren bestehet eine ganz hohe Wahrscheinlichkeit dass Ihr Blasenkrebs geheilt ist. Zur Verhütung einer anderen Krebserkrankung ist Ihr aktueller Lebensstil optimal. Vergessen Sie nicht es auch zu geniessen!

Es ist doch so, dass Krebs nur in saurem Milieu gedeihen kann. Also wäre eine basische Ernährung gut, oder? Und Eiweiss, jedoch vorwiegend auf pflanzlicher Basis?

Jann Arends: Die Aussage ist so nicht korrekt und die Empfehlung lauten etwas anders. Krebszellen entstehen und wachsen zunächst im ganz normalen Körpermilieu. Manche Krebszellen können allerdings durch die Umwandlung von Zucker in Milchsäure Energie gewinnen und es kann in ihrer Umgebung dadurch zu einer Ansäuerung des lokalen Milieus kommen. Das führt aber nicht zu einer Veränderung des neutralen Milieus im Gesamtkörper, welches streng geregelt ist und auch bei Krebspatienten stabil bleibt. Darüberhinaus gibt es keine Erkenntnisse, dass sich durch eine geänderte Nahrungsaufnahme das Säure-Basen-Milieu im Körper verändert. Die wichtigsten Ernährungsempfehlungen für Patienten mit einer aktiven Tumorererkrankung sind, die Energieaufnahme normal zu halten und auf eine ausreichende Eiweissaufnahme zu achten, Zielwerte sind 1.2-1.5 g pro kg Körpergewicht und Tag.

Guten Abend, Ich habe Prostatakrebs und befinde mich in der Immuntherapie. 1) Können Sie mir einige Lebensmittel aufzählen, welche die Therapie unterstützen, also den Krebs bekämpfen? 2) Was halten Sie von Graviola und Aprikosenkernen? 3) Sollte man auf Kohlenhydrate und Zucker verzichten? Besten Dank

Miklos Pless: Einen bereits vorhandenen Prostatakrebs können Sie mit einer Diät nicht effektiv bekämpfen, aber sie sollten keine Zellgifte nehmen: darum lieber keine Aprikosenkerne (Blausäure): weil das die Immunzellen hemmen könnte, auch Kortison sollte unbedingt vermeiden werden.

Darf fettreich gegessen und gelegentlich auch ein Glas Rotwein getrunken werden bei Lungenkrebs mit Metastasen in der Leber?

Miklos Pless: Ja absolut!!!!

Ich hatte letztes Jahr ein Thymuskarzinom, nach Masaoka-Koga IIa, welches man via öffnen des Brustkorbes mit R0-Resektion entfernte. Danach wurde vorsorgehalber noch 25x mit 2 Grey bestrahlt. Danach habe ich mich relativ umfassend informiert. Schulmedizinisch bin ich gesund, möchte aber wo möglich die Gesundheit unterstützen. Gibt es von Ihrer Seite her Tipps und Inputs auf was geachtet werden sollte? Oder hat in diesem Bereich die Forschung im letzten Jahr fortschritte gemacht? Vielen Dank!

Judith Schierz: Achten Sie auf einen gesunden Lebensstil im Sinne von einer ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse, Früchte, Vollkornkprodukten, pflanzliche Fett aus z.B. Oliven- oder Rapsöl, Proteine aus tierischen und pflanzlichen Quellen. Zudem sollten Sie darauf achten, das Gewicht stabil zu halten und regelmässig Sport zu treiben.

Bei meiner Arbeit als Pflegefachfrau habe ich sehr viele Tumor Patienten erlebt, welche eine starke Abneigung gegen Fleisch empfinden. Wieso ist das so und wie kann man sie unterstützen? Besten Dank und freundliche Grüsse

Jann Arends: Die Berichte von Fleischunverträglichkeit stammen zumeist von Patienten mit tumorbedingten Schluckstörungen - verständlich durch die Konsistenz der Fleischbrocken - und von Patienten mit Magenkrebs. Eine gute akzeptierte Erklärung für die Ablehung bei Magenkrebs ist bisher nicht vorhanden, könnte aber u.a. darin liegen, dass bei Störung der Magenmotorik das Zerkleinern von Fleischteilen behindert ist. Da gerade bei Tumorpatienten die Aufnahme von ausreichend Eiweiss wichtig ist, sollte bei Fleischaversionen über alternative Möglichkeiten gesprochen werden: Milchprodukte, Quark, Käse, Ei, pflanzliche Eiweissträger wie Hülsenfrüchte oder auch das Zumischen von Eiweisspulver in Getränke.

+++Guten Abend. ich finde es schade, dass Krebspatienten und Angehörigen mit dieser Sendung Mut machen, denn es bringt nichts. Mein Partner ist an Krebs verstorben. Das einzige was etwas bringt, ist das Leben so lange zu geniessen wie es geht und das beste daraus zu machen und zu Essen was auf was man Lust hat - egal ob gesund oder nicht (wir haben alles ausprobiert). Viel wichtiger wäre es - wenn Aerzte ehrlich wären.+++

Diverse Studien haben ergeben, dass weisses, sowie auch rotes Fleisch erhöht zur bildung von Krebszellen führt. Wesshalb werden dann Krebskranken Patienten trotzdem Fleisch zu einer Idealen Ernährung geraten? Ist das nicht so als ob man Lungenkrebspatienten zum rauchen rät? Freundliche Grüsse Sophia

Miklos Pless: Das ist eine richtige Frage. Es gibt eine Assoziation zwischen dem Verzehr von viel rotem Fleisch und gewissen Krebskrankheiten. Das heisst nicht unbedingt dass rotes Fleisch Krebs macht, aber Leute die viel davon Essen haben ein höheres Risiko (ev sind da auch andere Umstände schuld, zB mehr Weinkonsum oder so). Der Punkt ist aber: Krebsentstehung ist das eine: wenn er einmal da ist, kann der Verzicht auf Fleisch das nicht mehr rückgängig machen.... genauso wie wenn Sie Lungenkrebs haben bringt der Verzicht auf das Rauchen den Tumor nicht mehr zum verschwinden!! Krebspatienten sollen fit bleiben und wenig Gewicht (Muskeln) verlieren, dazu braucht es Eiweisse, zB durch Fleisch

Guten Abend Kennen Sie die China Study?

Miklos Pless: Ich kenne Sie nicht wirklich, habe nachgeschaut. Die Thesen in diesem Buch werden sehr kontrovers diskutiert. Vor allem auch weil viele Länder mit der tiefsten Krebsrate und der längsten Lebenserwartung relativ viel Fleisch essen. Mehr weiss ich nicht darüber leider.

Ich bin eine atypische Chemo-Patientin (nach Brustkrebs trpel negativ): mir ist wohl übel (trotz Medikamente), aber sobald ich esse, geht es mir gut. So nehme ich Kilo um Kilo zu...obwohl ich zwischen 5 bis 10 km pro Tag marschiere (wir haben einen Hund, der bewegt werden will). Was empfehlen Sie mir?

Judith Schierz: Einerseits ist es natürlich sehr schön, dass sie einen guten Appetit haben, andererseits natürlich ungünstig, wenn Sie dadurch ungewollt Gewicht zunehmen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Mahlzeiten mit einem grossen Anteil an kalorienarmen Lebensmitteln wie Gemüse und Salat gestalten und allenfalls auch Zwischenmahlzeiten entsprechend zusammenstellen (z. B. Früchte). Versuchen sie fett- und zuckerreiche Lebensmittel zu reduzieren. Zudem kann es sinnvoll sein die antiemetische Therapie (Medikamente gegen die Übelkeit) mit Ihrem behandelnden Arzt nochmals anzuschauen.

Darf man mit chemothetapie alkohol trinken? (1glas rotwein)

Miklos Pless: In der Regel ja, wenn es sich um ein normal grosses Glas handelt. Die meisten Patienten haben keine Lust auf Wein während der Chemotherapie, oder er schmeckt nicht gut (Nebenwirkung der Chemotherapie)

Vor ca. fünf Jahren wurde bei meinem rechten Auge ei malignes Melanom diagnostiziert. Vor einem Jahr verlor ich das Auge. Restliche Krebszellen wurden im Juni/August am PSI in Villigen während 6 Wochen bestrahlt. Die Leber wird wurde halbjährlich durch ein CT kontrolliert und jetzt noch durch Ultraschall. Freunde haben mir hochkonzentrierte Kurkuma-Pillen geschenkt. Curcuminoids from Turmeric.www.puritan.com. Würden Sie das Präparat zur Einnahme empfehlen? Vielen Dank Anton Kipfer

Jann Arends: Offensichtlich ist der Tumor momentan nicht mehr vorhanden und es geht nun um eine mögliche "Schutzbehandlung" vor einem Rezidiv. Curcumin oder Turmeric ist ein Gewürzbestadteil und gilt als Teil der indischen Heilkunde. In einigen Zellexperimenten gibt es Hinweise, dass Tumorzellen damit angegriffen werden können. Bisher liegen aber kein Hinweise dafür vor, dass dies auch bei menschlichen Tumoren gelingen könnte. Da Curcumin auch als Antioxidans gilt und es Hinweise gibt, dass hochdosierte Antioxidanzien sogar das Krebswachstum fördern können, kann aktuell nicht zur Einnahme des Präparats geraten werden.

Guten Abend. Meine Mutter hat Pancreas Krebs. Diagnostiziert vor fast 5 Monaten. Sie hat seit der Diagnose und der eesten Chemo, 7 kg abgenommen. Essen fällt Ihr schwer und hat kaum Hungergefühl. Sobald Sie das wenige dass Sie ist verzerrt hat, kriegt Sie Magenschmeezen und es entstehen Blähungen. Was könnte Ihr helfen, in Bezug auf das Essverhalten? Herzlichen Dank.

Judith Schierz: Viele kleine Mahlzeiten können helfen, insgesamt mehr Kalorien aufzunehmen, als mit nur 3 Mahlzeiten. Auch das anreichern der Speisen mit z.B. Oel, Butter oder Rahm und Quark oder Frischkäse helfen den Bedarf an Energie und Protein zu decken. Verzichten Sie auf oder reduzieren Sie magenfüllende Lebensmittel wie Gemüse und Salate. Gegen Magenschmerzen und Blähungen können auch entsprechende Medikament unterstützend wirken.

Was macht man wenn man während der Chemo und Bestrahlung sooo extrem starke Halsschmerzen bekommen hat, dass man nicht mehr schlucken kann. 1 Esslöffel voll ist eine Qual. Und dabei seit Jan. 15 kg abgenommen hat???

Miklos Pless: Wenn es sich um einen akuten Zustand handelt, also wenn die Bestrahlung erst vor wenigen Tagen/Wochen zurückliegt, dann muss man sicherstellen, dass Sie genug Flüssigkeit erhalten. Es geht dann darum 2-3 Wochen durchzustehen. Möglichkeiten: 1) bessere Schmerzmittel, 2) ev eine Magensonde, durch die Nase oder direkt durch die Haut in den Magen 3) Notfalls eine Ernährung direkt in das Blut. Siel sollten sich unbedingt mit ihren Ärzten besprechen

Was halten Sie vom Verzehr von Ingwer und Kurkuma, sei es roh oder als "Tee" mit anschliesendem Verzehr. Danke für Ihre Zeit

Miklos Pless: Das ist OK, weiss nicht ob es wirklich gegen Krebs wirkt aber es ist auch nicht schädlich, wenn Sie sich sonst noch vielseitig genug ernähren.

Guten Abend Habe seit Juli 2015 die Diagnose Multiples Myelom mit Tumor im Rückenmark und genetisch die agressive Form. Warum bin ich trotzallem immer am zunehmen. Ich habe während der Hochdosischemo mit eigenen Stammzellen zugenommen, obwohl ich sehr wenig gegessen habe. Ich habe nachher mit viel hungern und bewegen wieder etwas abgenommen....wie ist das möglich?

Miklos Pless: Ich bin nicht sicher ob das bei Ihnen auch so war, aber bei Myelomen werden häufig viel Cortison Medikament gegeben, die lassen einen zunehmen, meist gehen aber Muskel weg und Fett kommt dazu. Da ist viel Sport und eine Umstellung der Ernährung wichtig und hilfreich.

Welches sind besonders empfehlenswerte Lebensmittel die man täglich essen sollte, die mithelfen können Krebs möglichst zu verhindern?

Judith Schierz: Eine ausgewogene vielseitige Ernährung mit Lebensmitteln aus allen Nährstoffgruppen ist sinnvoll. Viel Gemüse und Obst, Kohlenhydrate und Proteine, sowie pflanzliche Fettlieferanten. Ein BMI von 20-25 kg/m2 und täglich etwas körperliche Aktivität gehören zu einem gesunden Lebensstil.

Was ist das Beste bei einem Nierenkrebs, der bereits im fortgeschrittenen Zustand ist (4 Metastasen)

Miklos Pless: Es gibt keine Diät für diese Krankheit, sie sollen sich so ernähren dass Sie fit bleiben und nicht abnehmen. Ausgewogenheit ist hier wichtig!

zielt wird. Es wäre schön, wenn man im TV auch mal eine Sendung über erfolgreiche Krebstherapien mit Vitamin D3, Aprikosenkerne, Broccoli, Himbeeren usw. machen würde, anstatt Empfehlungen abzugeben, soviel wie möglich Kohlehydrate (auch Crèmeschnitten usw.) zu konsumieren .Denke, es wird von der Pharmaindustrie so vorgegeben. Denn an natürlichen Mitteln ist nicht viel zu verdienen.

Jann Arends: Solange TV-Sendungen auf wahren Berichten basieren sollen, wird es leider schwierig die gewünschten Sendungen zu produzieren. Dies ist nun nicht von der Pharmaindustrie vorgegeben, die z.B. Krebsheilungen unterdrücken möchte, sondern die Erkenntnis, wenn man mit großem Aufwand nach zuverlässigen Daten zu den gelisteten Substanzen sucht. Tatsächlich gibt es Hinweise aus Zellkulturversuchen, die für eine lange Liste von Substanzen zeigen, dass unter bestimmten Bedingungen das Wachstum von Krebszellen im Reagenzglas behindert werden kann. Die Übertragung auf den Menschen mit Krebs ist aber ein enormer Schritt und erfordert zu zeigen, dass diese Stoffe auch im menschlichen Körper Krebs bremsen können; solche Untersuchungen liegen leider nicht vor. Vitamin D3 ist ein lebenswichtiger Stoff und Mangelsituationen sollten behandelt werden. Das in Aprikosenkernen enthaltene Amygdalin ist in höheren Dosen ein gefährlicher Giftstoff. Broccoli und Himberen gehören zu einer gesunden ausgewogenen pflanzlichen Ernährung, die für jeden Gesunden und für jeden von Krebs geheilten Patienten empfohlen wird.

Guten Abend Meine Tochter (45 Jahre alt) erhielt kurz vor Weihnachten die Diagnose Brustkrebs. Sie hat nun bereits 4 Serien Chemo im Abstand von 3 Wochen hinter sich und heute hat die wöchentliche Chemo begonnen, die bis Ende Mai dauern wird. Meine Tochter ist 100 kg schwer bei einer Körpergrösse von ca. 1.72. Bis jetzt hat sie nicht abgenommen.Ich frage mich nun, ob sie einfach essen soll, worauf sie Lust. Etwas weniger Gewicht wäre ja wohl nicht schlecht. Vielen Dank für Ihre Antwort.

Miklos Pless: Ich gehe davon aus, dass sie keine Metastasen hat? Dann schlage ich vor währen der Chemo auf eine aktive Diät zu verzichten (häufig ist ja der Appetit eh etwas vermindert). Nach Abschluss der Chemotherapie kommt ja häufig eine Hormontherapie, die auch Gewichtszunahme machen kann. Dann ist eine gute Diät, ev. mit Hilfe einer Ernährungsberatung und Physiotherapie sehr wichtig und hilfreich.

Letztes Jahr wurde bei mir Brustkrebs diagnostiziert. Bin 30, habe nie geraucht, fast keinen Alkohol getrunken und 2-3x pro Woche Sport getrieben. Chemos sind durch und Tumor weg (keine Metastasen). Nun habe ich gelesen dass Asparagin (zB in Spargeln) und Kupfer (zB in Nüssen) Metastasen fördern kann, was halten Sie davon? Ausserdem wurde mir geraten auf Kalb & Lamm zu verzichten, rotes Fleisch einzuschränken, auf Vollkornprodukte umzusteigen sowie alle Produkte mit Palmöl zu meiden.

Judith Schierz: Mir ist nicht bekannt, dass diese Stoffe speziell Metastasen fördern. Nüsse liefern gute Fette, Spargeln gehören als Gemüselieferanten zu einer vielseitigen Ernährung. Fleisch wie Kalb oder Lamm liefern neben anderen Fleischsorten, Milchprodukten oder Sojaprodukten wichtige Proteine. Vollkorkprodukte tragen einen guten Beitrag zur Nahrungsfaserzufuhr bei. Versuchen Sie also diese Lebensmittel in Abwechslung mit anderen in ihren Speiseplan zu integrieren. Palmöl ist aus meiner Sicht aus ökologischen Gründen zu meiden.

Ich habe vor 3.5 Jahren die Chemo-, Bestrahlungs-Therapie beendet und interessiere mich nun (unabhängig von dieser damaligen Erkrankung) für eine Fastenwoche. Allerdings ist mein BMI "nur" bei 17.5 (fühle mich dabei aber absolut gesund) und ich frage mich, ob ich diese Woche machen kann oder für mich (vielleicht gerade wegen meiner Vorgeschichte) eher Nachteile entstehen könnten?

Miklos Pless: Nachteile sollten von einer Woche Fasten nicht entstehen, aber 17.5 ist recht tief. Sie sollten übers Jahr gesehen nicht mehr abnehmen, Sondern sogar etwas zulegen.......

Ist das Essen von roten Beeren gut für einen Nierenkrebs mit Metastasen?

Judith Schierz: Rote Beeren sind weder besser noch schlechter bei einer Krebserkrankung. Essen Sie diese im Sommer (saisonal) als Obstportion (z.B. eine Hand voll)

Kann man mit entfernter Gallenblase solche Mengen essen ohne Beschwerden ?

Judith Schierz: In der Regel sollte auch bei erfolgter Gallenblasenentfernung die Verdauung von Fetten keine Probleme bereiten.

Beziehe mich auf die Stellungnahme bezüglich Abneigung gegen Fleisch, Danke für Ihre Antwort. Die Patienten mit der Abneigung gegen Fleisch hatten verschiedenste Tumoren, ich glaube dabei war nicht ein einziger mit einem Magentumor. Auch war die Abneigung bei beispielsweise "Ghacketem" nicht kleiner.

Jann Arends: Danke für diesen Bericht, das sind tatsächlich ganz spannende Beobachtungen; denn es gibt solche Berichte nur ganz sporadisch. Es gibt Geschmacksuntersuchungen, die zeigen, wie sich Süß-, Sauer-, Bitter- und Salzig-Empfindungen während einer Chemotherapie ändern, aber leider keine großen Berichtsammlungen über Speisenaversionen. Denkbar sind neben anderen Konzepten auch metabolische Veränderungen im Sinne systemischer Entzündungsprozesse, die bei fortgeschrittener Tumorerkrankung unabhängig von der Tumorart sehr häufig zu beobachten sind. Diese Veränderungen können neben einer Appetitminderung auch Geruchs- und Geschmacksänderungen auslösen. Bei Fleichaversion wird z.B. auch über einen verstärkten Bittergeschmack berichtet. Insgesamt liegen aber nur wenige und mehr anekdotische Beobachtungen vor und keine systematischen Studien. Solange dass so ist, bleiben als Hilfe für die Betroffenen nur die zuvor genannten Anstätze.

ich bin geheilt von brustkrebs. während der krankheit habe ich keine diät gemacht..was empfehlen sie jetzt nach der krankheit, soll man etwas bestimmtes beachten. ich sollte gewicht verlieren

Miklos Pless: Eine gesunde ausgewogenen Ernährung, wie in der Sendung empfohlen, wäre jetzt gut. Vor allem aber genug Bewegung, das kann zwar nicht die Gefahr eines Rückfalles vermindern, aber die Gefahr dass ein neuer Tumor entsteht.

Guten Abend, Ich habe eine Frage zur Krebsprophylaxe mit bitteren Aprikosenkerne. Ich esse wöchentlich ca.5 Stück. Gibt es dazu wissenschaftliche Erkenntnisse?

Miklos Pless: Die Erhalten Blausäure, das hemmt die Oxydation Phosphorylierung in den Mitochondrien als Energiequelle. Gerade Krebs braucht aber lieber die Glycolyse als die Ox Phospho., darum wahrscheinlich wenig sinnvoll.

Ich habe Brustkrebs und bin mitten in der Chemotheraoie. Ich esse wonach ich Lust habe, das geht gut. Doch ich muss mich stets überwinden etwas zu trinken. Alles schmeckt sehr unangenehm. Ich bin mir gewohnt Wasser, Milch, Tee und Fruchtsäfte zu trinken. Doch nun kann ich diese Getränke kaum mehr schlucken. Was soll ich noch ausprobieren? Vielen Dank

Judith Schierz: Versuchen Sie Süssgetränke oder bittere Getränke wie Tonic Water. Unterschiedliche Mineralwasser schmecken auch unterschiedlich, vielleicht finden Sie ein Wasser, welches Sie besser trinken können. Als weitere Flüssigkeitslieferanten können Sie Suppen (Bouillon, Cremesuppen) ausprobieren.

Warum haben krebspatienten eine abneigung auf fleisch?

Jann Arends: Auf diese Frage wurde bereits ausführlich eingegangen, bitte kurz dort nachsehen.

Wo kann man nachschlagen, dass hochdosierte Antioxidantien das Krebswachstum fördern könnten? Gerade im Bezug auf Curcumin habe ich nur das Gegenteil gelesen bis jetzt.

Miklos Pless: Ich kenne das auch nicht. Antioxidantien hemmen in der Regel freie Radikale, die bei der Krebsentstehung mithelfen können. Das berühmteste Beispiel ist hohe Dosen von Vitamin C. Aber leider gibt es keine sichere klinische Beweislage dass Antioxidantien in der Nahrung Krebs verhindern ode zerstören können.

Man sollte allen Menschen in der Fernsehsendung auch mitteilen, wie man Krebs vorbeugen kann. Zum Beispiel mit einer vollwertig pflanzenbasiert Ernährung inkl. Supplementierung von D3, B12 und Jod (was aber auch für Nicht-Veganer gilt), sich genug zu bewegen, nicht rauchen, kein Alkohol, keinen Kristallzucker, kein Tafelsalz und der Verzicht auf Fertignahrungsmittel und somit auf Farbstoffe, Konservierungsstoffe, etc. Sind Sie mit mir einverstanden?

Judith Schierz: Ja richtig eine vollwertige ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich sinnvoll. Ein totaler Verzicht auf Zucker, Salz oder Alkohol ist nicht notwendig, ein Uebermass aber sicher nicht empfehlenswert. Vitamin D3 Suppelementierung ist in unseren Breitengraden mind. im Winter empfohlen, Jod wir dem Speisesalz zugefügt, somit nicht weiter notwendig und B12 allenfalls bei Veganern zu substituieren.

Ich habe über Aroniasaft und Beeren gelesen, dass diese sehr wirksam seien in der Krebstherapie. Stimmt das?

Miklos Pless: Aroniasaft kenne ich eher vom Leistungssport und von herz-kreislauferkrankungen. Klinische Daten zu Krebs sind mit nicht bekannt. Rote Beeren weiss ich noch weniger, vor 10 Jahren hatte man grosse Hoffnungen in Cranberries, das hat sich aber völlig zerschlagen. Andererseits sind rote Beeren generell gesund und extrem lecker, es sprich nichts dagegen die zu essen.

Ich (50 Jahre) hatte einen Tumor im Mastdarm durch Chemo/Operation 2016 bin ich nun Krebsfrei. Sollte aber Gewicht verlieren (habe in der Chemotherapie 18 kg abgenommen) da ich Übergewichtig bin war ich auch in der Ernährungberatung (mir wurde auch Eiweiss, Gemüse und Früchte plus Nüsse empfolen) und Bewegung, dennoch nehme ich sehr langsam ab. Gibt es noch einen Tip oder Rat? Ich lebe vegetarisch. Trinke keinen Alkohol und habe auch nie geraucht. Mein grösstes Risiko ist mein Gewicht. DANKE.LG

Judith Schierz: Eine langsame Gewichtsreduktion von ca. 500 g/Woche ist ausreichend. Das heisst, dass Sie pro Tag ca. 500 kcal weniger essen sollten, als Ihr effektiver Verbrauch ist. Allenfalls muss Ihre Energieaufnahme erneut beurteilt und an Ihren Bedarf angepasst werden. Können Sie Ihre körperliche Aktivität weiter steigern, sodass Sie mehr Kalorien verbrennen?

Vor zwei Jahren hatte ich eine Krebsoperation und anschliessend eine Chemotherapie. Man sagt, dass man kein Zucker, kein Fett und kein Salz essen sollte, damit der Krebs nicht mehr kommt. Ich bewege mich viel in der Natur und schau, dass ich gesund esse. Anfangs hatte ich jedesmal Angst, wenn ich ein Glace ass, dass der Krebs wieder kommt. Wie schlimm ist es, wenn man zwischendurch ein Glace isst, oder mal etwas viel Schoggi,oder etwas salziges? Nach Sport habe ich oft Lust auf salziges.

Judith Schierz: Ein Glace oder mal Schoggi gehört zu einer ausgewogenen Ernährung, also geniessen Sie das zwischendurch unbedingt. Die Lust auf etwas Salziges nach dem Sport kommt daher, dass Sie durch das Schwitzen Salz verloren haben. Essen Sie deshalb danach etwas salziges wie Nüsse oder auch mal Chips.

Muss ich nur b.ernährungsumstellung zum abnehmen, auf pflanzliches eiweiss schauen?mir hat man gesagt,dass ich v.90prozent eiweiss,ca.70prozent pflanzl.u.30 prozent tierische,pro tag zu mir nehmen sollte.stimmt dss?

Jann Arends: Aus Eiweiss benötigen wir 20 Aminosäuren, die wir in unseren Körper in einem bestimmten Verhältnis untereinander einbauen. Pflanzliche Eiweisse untereinander und tierische Eiweiss unterscheiden sich in der Zusammensetzung der Aminosäuren. Das Ganze wird aber nur dann relevant, wenn es darum geht ein absolutes Minimum an Eiweiss einzunehmen, um sozusagen jeden Überschuss einzelner Aminosäuren zu vermeiden. In allen anderen Fällen empfehle ich, sich allein an den Mengen für die Gesamteiweisszufuhr zu orientieren, bei Gesunden zumindest 0.8 g pro kg Körpergewicht und Tag, bei aktiver Krebserkrankung 1.2 bis 1.5 g pro kg. Lässt sich das mit einer rein pflanzlichen Kost erreichen, dann ist das völlig ausreichend (auch eine Aufteilung 70:30 ist in Ordnung); gerade bei aktiver Tumorerkrankung ist es aber oft nicht einfach, auf die empfohlenene Mengen zu kommen und dann sind tierische Eiweisse eine wichtige Bereicherung.

guten abend sind krebs tumore nicht ein zeichen das die zellen zu wenig sauerstoff bekommen und so zu bösartigen zellen mutieren lg thomas

Miklos Pless: Nein, es ist umgekehrt, wenn Krebszellen rasch wachsen, wird deren Blutzufuhr etwas schlecht, sie bekommen weniger Sauerstoff.. das ist einer der Gründe warum Krebszellen lieber Zucker nehmen zur Energiegewinnung, das braucht keinen Sauerstoff, im Gegensatz zu Eiweiss oder Fetten.

Zur Frage von A.W., 22:13 h, Brustkrebs-Chemo/Getränke: Meine Freundin hatte nach der Chemo/OP unbändige Lust auf Pepita - etwas, was sie noch nie zuvor im Leben getrunken hatte.

Judith Schierz: Eine Chemotherapie kann die Lebensmittel-Vorlieben mitunter stark verändern. Es ist dann immer gut, wenn bei einer Geschmacksveränderung Lebensmittel gefunden werden, welche wieder einigermassen gut schmecken.

Bei meinem Mann wurde anfangs Februar bösartiger Krebs im Enddarm festgestellt. Er hatte eine 1-wöchige tägl. Bestrahlung und wird demnächst operiert (def. Stoma). Seit einem Jahr muss er den Nüchternblutzucker auf 6.5 reduzieren und spritzt nüchtern 20E Insulin Tresiba FlexPen. Seit 2 Monaten sind diie Werte angestiegen, wir erhöhten auf 25E (trotzdem ca. 7.5 - 8.9). Kann ein Zusammenhang mit dem Krebs und der Bestrahlung sein? Der Appetit ist gleich.?

Miklos Pless: Es ist häufig sehr schwierig den Blutzucker während einer Chemotherapie oder Bestrahlung gut einzustellen. Der Stress steigert den BZ, auch Kortison welches manchmal mit der Chemotherapie gegeben wird. Werte von 7.5 bis 8.9 sind aber absolut OK in der Therapiephase. Wenn alles vorbei ist muss man in aller Ruhe den BZ gut einstellen: im Moment ist das so wie sie es beschreiben problemlos zu akzeptieren.

Inwiefern sehen Sie Möglichlichenkeiten mit freien Radikalen aus physikalische Plasmaquellen Erfolge gegen Krebs zu erreichen?

Jann Arends: Soweit mir bekannt - wird diese Technik bisher v.a. für den Einsatz an Gewebeoberflächen eingesetzt und weiter entwickelt. Mit sogenannten Argon-Plasmabeamern können z.B. Tumoren im Magendarmtrakt und in den Atemwegen vorsichtig abgeschmolzen werden. Weitere Einsatzmöglichkeiten können sich an der Haut, z.B. bei Hautkrebs, ergeben. Ein Einsatz tiefer im Körperinnern erscheint aber schwierig.

Ich bin langsam ratlos, was für meinen Partner kochen (Entfernung Mastdarm + 40 cm Dickdarm, Rückverlegung Stoma). Vorher war er ein "Salattiger". Heute serviere ich nur noch gedämpftes Salatgemüse mit milder Sauce. Trotzdem gibt es Tage, an denen er bis zu 10x zur Toilette rennen muss. Nur noch geschwellte Kartoffeln essen können, kann ja nicht die Lösung sein? Er fragt sich, wie er denn zu Vitaminen käme. Und er kocht ja so gern!

Chat-Admin: Wegen technischer Probleme hier die Antwort von Dr. Pless: Ich glaube das Problem ist hier der kurze Restdarm. Salat ist nicht günstig, er muss versuchen herauszufinden was geht und was nicht. Manchmal braucht es Medikamente (Imodium oder andere) und eine Ernährungsberatung, gerade wegen den Vitaminen, wäre sicher hilfreich.

hallo meine frage krebse tumore pilze wachsen immer auf einen sauren boden ist daher nicht sinnvoll den korper die midochondrien mit citraten zu entsauern lg tom

Jann Arends: Zur Frage des sauren/basischen Milieus wurde bereits diskutiert; ich empfehle dort noch einmal rasch nachzusehen.

was halten sie von den Studien von Dr. Dean Ornish, die Prostata und andere Krebsarten mithilfe von pflanzlich basierter Ernährung rückgängig gemacht haben?

Miklos Pless: Soviel ich in der wissenschaftlichen Literatur gelesen habe, hat Dr. Ornish lediglich beobachtet, dass durch eine gesunde Ernährung, aber auch sonst gesundes Leben, bei Patienten mit Prostatakrebs die Telomerlänge nicht mehr abnahm, aber bei Kontrollapatienten schon. Die Telomerlänge bestimmt das Alter einer Zelle, je kürzer das Telomer desto älter die Zelle. Das Ergebnis heisst zwar dass die Zellen weniger schnell älter wurden, aber es ist nicht klar dass das überhaupt wünschenswert ist. Es gibt sogar Telomerasehemmer in der klinischen Krebsforschung, die sollen die Telomere schnell kürzer werden lassen..... Meines Wissens wurde bisher aber nie gezeigt, dass durch seinen Lebensstil Krebs geheilt werden konnte?

Ist OPC nach einer Chemotherapie bei Prostatakrebs sinnvoll?

Jann Arends: Oligomere Proanthocyanide (OPC) aus Traubenkernextrakten werden als "Antioxidanzienschutz" vermarktet. Die bisher vorliegenden Daten aus größeren Untersuchungen bei ganz unterschiedlichen Tumoren zeigen keine nachvollziehbare Schutzwirkung nach Krebsbehandlungen. Es gibt sogar Hinweise, dass in bestimmten Fällen hochdosierte Antioxidanzien das Auftreten von Tumoren ungünstig beeinflussen könnten. Internationale Fachgesellschaften raten von der Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel und Antioxidanzien ab.

hallo frage krebs tumore pilze wachsen immer auf einem sauren boden beim menschen und in der natur ist es daher nicht sinnvoll unsere midochondrien mit citraten zu entsauern lg tom

Jann Arends: gleiche Frage wie zuvor, siehe Antwort dort

Was sagen Sie zu der Behauptung, dass Ernährung und der Einfluss der Ernährung auf den Menschen praktisch kein Thema ist während des Medizinstudiums? Kann es sein, dass auch beim Patienten in der Behandlung dieses Thema zu wenig Beachtung findet, wohingegen lieber ein Medikament für dieses und jenes verschrieben wird?

Judith Schierz: In wieweit die Ernährung i.R. des Medizinstudiums ein oder kein Thema ist kann ich nicht beurteilen. Sicher ist es sinnvoll wenn das Thema Beachtung findet. Insbesondere bei hospitalisierten Patienten spielt das Essen eine zentrale Rolle. Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen in Zusammenhang mit einer Krebsbehandlung können wirkungsvoll mit Medikamenten behandelt werden und helfen, dass die Patienten besser essen können.

Chat-Admin: Der Chat ist beendet. Vielen Dank für Ihr Interesse - und das Verständnis dafür, dass im Rahmen dieses Chats nur Fragen in Zusammenhang mit der Ernährung beantwortet werden konnten.

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