Schwerhörigkeit ist ein Problem, das viele betrifft. Bei manchen beginnt es ganz langsam und allmählich und macht sich im Alter mit einem zunehmenden Hörverlust bemerkbar. Andere kommen bereits stark hörgeschädigt auf die Welt. Für alle aber gilt: Ist der Hörnerv intakt, können Cochlea-Implantate helfen. Die Geräte haben sich in den letzten 20 Jahren technisch sehr weiterentwickelt, so dass kritische Stimmen zunehmend verstummen.
Prof. Alexander Huber und KD Dr. Dorothe Veraguth haben im «Puls»-Chat zum Thema Schwerhörigkeit Fragen rund ums Gehör beantwortet - fünf davon finden Sie hier.
Antwort von Dr. Dorothe Veraguth: Die Operation kann in jedem Alter, auch bei älteren Personen, durchgeführt werden und kann auch bei alten Personen einen guten Erfolg erbringen. Wenn die Gehörgänge eng sind, dann braucht es aber in erster Linie ein Hörgerät, das den anatomischen Verhältnissen des Gehörgangs angepasst wird und ein Implantat kommt nur in Frage, wenn der Hörverlust mit einem Hörgerät nicht genügend ausgeglichen werden kann.
Frage von S. A., Wald: Kann dieses Implantat auch nach Hörsturz helfen?
Antwort von Dr. Dorothe Veraguth: Ein CI kommt vor allem in Frage, wenn das Gehör an beidne Ohren schlecht ist. Wenn das Gehör am anderen Ohr noch normal ist, gibt es auch einfachere Lösungen, mit Funk-Hörgeräten oder knochenverankerten Hörgeräten. Ein CI ist bei einseitiger Taubheit noch keine Routine in der Schweiz.
Frage von B. D., Glattpark: Was sind Nachteile der CI? Soviel ich weiss, darf man nicht tauchen, MRI ist auch nicht möglich. Stimmt das?
Antwort von Prof. Alexander Huber: Tauchen ist bis auf 30 Meter mit den meisten Geräten möglich. Ebenso ist MRI mit den meisten Geräten möglich. Es braucht allerdings einen Verband um den Kopf und die Bilder können in der Region des Gerätes nicht gut interpretiert werden.
Frage von M. R., Allschwil: Aktuelle Forschungsergebnisse belegen, dass ca. 50 Prozent der hörgeschädigten Kinder mit CI Verzögerungen und Störungen der Sprachentwicklung haben. Man empfiehlt, dass man diesen Kindern so früh wie möglich Gebärdensprache beibringt, damit sie eine gesunde Sprachentwicklung bekommen, um das Risiko einer Sprachverzögerung zu vermeiden. Empfehlen Sie dies auch so in der Praxis?
Antwort von Prof. Alexander Huber: Es gibt auch Forschungsergebnisse, die zu einem gegenteiligen Schluss kommen. Es ist deshalb wichtig, dass die verschiedenen Aspekte der Sprachentwicklung individuell betrachtet werden und ein patientenspezifisches Behandlungs- und pädagogisches Therapiekonzept entwickelt wird.
Frage von H. H., Olten: Was kostet eine CI-Operation inklusive Therapie durschnittlich?
Antwort von Dr. Dorothe Veraguth: Die Kosten einer CI-Operation inklusive Rehabilitation betragen ca. 50'000 Franken, welche durch Krankenkasse (Operation und Implantat) und IV (Sprachprozessor, Einstellungen, Hörtraining) übernommen werden.
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