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Weniger Zucker «Wie kann ich den süssen Heisshunger am besten kontrollieren?»

Philipp Gerber, Anne Christin Meyer-Gerspach, Michael Niebler und Melanie Sprenger haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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PD Dr. Philipp Gerber
Leitender Arzt
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung
Universitätsspital Zürich

PD Dr. Anne Christine Meyer-Gerspach
Ernährungswissenschaftlerin
Gruppenleiterin metabole Forschung
St. Clara Forschung AG | St. Claraspital

Dr. Michael Niebler
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (CH) FMH
Konsiliararzt Adipositaszentrum Spital Männedorf | Praxis für Psychiatrie und Psychoanalyse

Melanie Sprenger
BSc in Ernährung und Diätetik
Leiterin Ernährungsberatung/-therapie
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Klinische Ernährung
Universitätsspital Zürich

Ich habe einen BMI von 20.5, bin 43 Jahre und mache häufig Sport. Ich konsumiere jeden Tag – nach dem Essen – Schokolade (z.B. 2-3 Lindor Kugeln oder 2-3 Petit Beurre). Ist das noch gesund? Wie merke ich dass ich zuviel Zucker konsumiere?

Melanie Sprenger: Eine kleine Portion Süssigkeiten direkt nach dem Essen zu geniessen gehört in eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Ihr BMI ist im Normalbereich und wenn Sie häufig Sport machen ist das in diesem Mass (2-3 Lindorkugeln oder 2-3 Guetzli) absolut in Ordnung und gesund.

Was passiert wenn ich über wochen und monate gar kein zucker zu mir nehme?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Zucker ist eine psychoaktive Substanz, welche einige Eigenschaften mit Drogen teilt. So werden beim Konsum z.B. die Dopaminrezeptoren im Belohnungszentrum des Gehirns stimuliert. Das macht natürlich Lust auf mehr und erschwert am Anfang den Verzicht. Die Suchtkomponente erschwert natürlich den Verzicht. Das tolle ist, dass wenn man diese erste Phase überstanden hat, gewöhnt man sich wieder an weniger süsse Speisen. Die Geschmacksknospen auf der Zunge gewöhnen sich bei hohem Konsum an die süsse Nahrung und stumpfen ab. Nach einer gewissen Karenzzeit werden süsse Speisen plötzlich viel süsser empfunden, die Sättigung setzt früher ein und die Einschränkung fällt leichter.

Fructose als immer häufiger verwendeter Ersatz für „normalen“ Zucker steht im Verdacht, die Bildung von viszeralem Fett, aber auch die Nicht-Alkohohlische-Fettleber zu begünstigen. Ab welchen Dosen (g/kg Körpergewicht) wird das beobachtet, bzw. welche Menge reiner Fructose gilt als unbedenklich bei gesunden, maximal moderat übergewichtigen Menschen?

Philipp Gerber: Es gibt verschiedene Studien zu diesem Thema – unsere eigenen und andere Arbeiten bei gesunden Probanden haben gezeigt, dass man ab einem Konsum von 40-80g zugesetzter Fruktose (0.5-1.0g/kg KG) mit den genannten negativen Konsequenzen rechnen muss. Orientiert man sich an den Empfehlungen der WHO (insgesamt nicht mehr als 50g, besser noch 25g freier Zucker täglich), ist man wohl auf der sicheren Seite.

Was ist ungesünder: Fett oder Zucker? oder geht es nur um die Anzahl Kalorien?

Melanie Sprenger: Der Körper braucht Fette (vor allem gesunde und essenzielle) und Zucker in Form von Kohlenhydraten um zu überleben. Es spielt alles eine Rolle der Menge und der Auswahl an Fetten und Zuckerarten.

Wie kann man den süssen Heisshunger am Besten kontrollieren?

Michael Niebler: Man müsste sich zunächst anschauen, unter welchen Umständen der Heisshunger auftritt. Essen Sie regelmässig und genug? Haben Sie genug getrunken? Was haben Sie vorher erlebt? Hatten Sie einen anstrengenden Tag und belohnen sich nun? Machen Sie vielleicht eine Diät und das ist der «Lust-Durchbruch»? Vielen hilft es die Süssigkeiten mit etwas anderem zu ersetzen. Manche planen einen Sündentag pro Woche ein, an dem alles erlaubt ist und halten so an den anderen Tagen besser durch. Was nicht hilft ist auf ein striktes Verbot zu setzen und das Süsse komplett zu verbannen. Vielmehr würde es darum gehen, dem Süssen einen angebrachten und verträglichen Platz im eigenen Leben zu geben und zu verstehen, welche Funktion der Konsum hat.

Ich hatte über mehrere Jahre Probleme genügend Energie für den Alltag zu haben. Besonders am Aben und an den Wochenenden wahr ich sehr müde und antriebslos. Vor Ostern habe ich meinen tägliche Zucker verzehr von ca 250 g. auf ca. 5 g. reduziert. Meine Energie ist zurückgekommen. Kann dies zusammenhängen oder geht dies eher Richtung Zufall / Plazebo?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Wow, das ist wirklich eine tolle Leistung, herzliche Gratulation! 250g pro Tag ist ein sehr hoher Zuckerkonsum, diesen auf 5g zu reduzieren ist beachtlich! Dass Ihre Energie zurückgekommen ist kein Zufall. Regelmässiger hoher Zuckerkonsum hat negative Effekte auf die verschiedensten Organsysteme unseres Körpers und beeinflusst unseren Stoffwechsel negativ: begünstigt Übergewicht und Diabetes, schädigt die Gefässe und führt zu Bluthochdruck. Das alles raubt viel Energie.

Haben Spaghetti al dente weniger carbs als durchgekochte?

Melanie Sprenger: Der Kohlenhydratgehalt ist gleich. Aber weiche, durchgekochte Spaghetti sind schneller gekaut und manchmal isst man dann schneller und mehr, da das Sättigungsgefühl noch nicht so schnell vorhanden ist. Zusätzlich ist der Speisebrei schneller im Dünndarm und wird schneller aufgespaltet, was den Blutzuckerspiegel leicht schneller ansteigen lässt. Auf die Sättigung und die Geschwindigkeit der Verdauung hat aber auch die Zusammensetzung der ganzen Hauptmahlzeit Einfluss. Also nicht nur dass die Spaghetti al dente gekocht sind, sondern auch mit welcher Sauce oder Beilagen die Spaghetti gegessen werden. Ideal sind immer 3 Komponenten (Kohlenhydrate, Proteine und Gemüse/Salate).

Was sind wirklich gesunde Zuckeralternativen?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Es darf nicht das Ziel sein den Zucker eins zu eins zu ersetzen. Viel wichtiger ist es den süssen Geschmack zu reduzieren. Das was dann noch übrig bleibt können wir ersetzen mit gesünderen Alternativen. Der Vorteil von Süssstoffen ist zwar, dass sie zahnschonend sind, allerdings sind deren Effekte auf den Stoffwechsel noch unzureichend am Menschen erforscht. Es gibt Hinweise darauf, dass einzelne Süssstoffe langfristig eingenommen einen negativen Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben oder unsere Darmbakterien ungünstig beeinflussen können was letztendlich eine Rolle spielen kann bei der Entstehung von Adipositas oder Diabetes. Und deshalb empfiehlt sich, dass bis weitere Studienergebnisse vorliegen, ein chronischer Konsum von Süssstoffen in grösseren Mengen zumindest kritisch betrachtet werden sollte. Bei den Zuckeraustauschstoffen sind Erythrit und Xylit zwei interessante Kandidaten, da sie eine einzigartige Kombination von Eigenschaften besitzen: praktisch keinen Effekt auf den Blutzucker- und Insulinspiegel, keine Kalorien und dennoch eine sättigende Wirkung.

Gibt es ein Rezept gegen unkontrollierte Fressattaken. Diese macht mir regelmässig meine «braven Anstrengungen» kaputt.

Michael Niebler: Ein Rezept für Alle gibt es leider nicht. Wenn diese unkotrollierbaren Fressattacken mehrmals pro Woche auftreten spricht man ggf. auch von einer Binge eating Störung. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein, aber meist ist es ein psychischer Kompensationsmechanismus. Sie stellen es in einen Zusammenhang mit Ihren «braven Anstrengungen». Die Frage wäre, ob Sie sich da unrealistische Ziele setzen, die nicht durchzuhalten sind und die Essattacke eine Reaktion darauf ist. Ich würde Ihnen raten, einmal zu einer Abklärung z.B. in ein Adipositaszentrum mit psychiatrischer Begleitung zu gehen.

Nachtrag: Fressattacke entsteht bei mir mit «einem Stück» und dann kann ich nicht mehr stoppen. Kein Stress oder was auch immer. Kommt mir manchmal vor wie bei einem Alkoholiker mit dem «1. Glas».

Michael Niebler: Das berichten viele Menschen mit einer Binge eating Störung. Die schiere Unkontrollierbarkeit des Essverhaltens. Ich möchte meine Antwort zu Ihrer vorherigen Frage unterstreichen: Gehen Sie zu einer professionellen Abklärung. Gerne können Sie bei mir Adressen erfragen: michael.niebler@hin.ch

Wie gesund ist Ketose die Ernährung ohne Zucker?

Philipp Gerber: Um eine Ketose zu erreichen – in diesem Zustand produziert der Körper Energieträger aus dem Fett als Zuckerersatz, eben die «Ketonkörper» – muss man nicht nur den Zucker weglassen, sondern Kohlenhydrate in jeglicher Form. Hierzu gehören auch Nahrungsmittel wie z.B. Brot, Reis, Mais oder Kartoffeln. Die Ernährung wird dadurch sehr einseitig, weshalb wir die ketogene Diät nicht empfehlen. Eine moderate Zufuhr an Kohlenhydraten, aber möglichst wenig zugesetzter Zucker, macht mehr Sinn.

Möchte auch versuchen einen Monat ohne Zucker zu leben wo erhalte ich eine Liste / Unterlagen was ich essen darf oder nicht. Danke!

Melanie Sprenger: Die Empfehlungen 1 Monat «ohne Zucker» von der Sendung waren wie folgt: Keine Süssigkeiten, keine gezuckerten Getränke oder Fruchtsäfte, kein Honig, keine Lebensmittel, bei welchem Zucker zugesetzt wurde wie gesüsste Jogurts, Ketchup, gezuckerte Müeslimischungen etc. Da muss die Inhaltsliste gut beachtet werden, denn zu den Zweifachzucker (davon Zucker genannt auf den Nährwertangaben) gehört auch der natürliche Milchzucker oder der Fruchtzucker von Früchten. Der Milchzucker und der natürliche Fruchtzucker aus Obst ist erlaubt. Zusätzlich wurden die Probanden instruiert 3 mal täglich zu essen und die Hauptmahlzeiten mit 3 Komponenten zusammenzusetzen (Kohlenhydrate, Proteine, Gemüse/Salate). Der Kohlenhydratanteil wurde auf einen viertel vom Teller reduziert, wenn eine Gewichtsabnahme gewünscht wird. Zusätzlich sollten keine Zwischenimbisse gegessen werden.

Ich erhielt von zwei Ärzten bezüglich Cola Zero zwei unterschiedliche Antworten: der eine sagte, Cola Zero schade Diabetikern nicht, die andere Arztperson riet dringend von dessen Konsum ab. Was ist nun richtig?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Die im Cola Zero enthaltenen Süssstoffe lassen akut den Blutzucker- und Insulinspiegel nicht ansteigen. Daher schadet die Einnahme in geringen Mengen nicht. Allerdings ist die Datenlange für einen regelmässigen, hohen Konsum am Menschen noch sehr dünn. Einzelne Studien deuten darauf hin, dass einzelne Süsstoffe langfristig eingenommen einen negativen Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben könnten. Grundsätzlich sollte der Zucker nicht eins zu eins mit Alternativen ersetzt werden. Der süsses Geschmack muss reduziert werden und ein chronischer Konsum von Getränken mit Süsstoffen sollte zumindest kritisch betrachtet werden.

Sind Früchte resp. Frichtzucker eine zuckerfalle? Welche früchte sollte man vermeiden? Und ist ein müsli mit frischen früchten, naturjogurt (zuckerfrei) mit haferflocken eine zuckerfalle morgens?

Melanie Sprenger: Früchte enthalten Zucker in Form von Fructose und Saccharose. Wichtig ist bei den Früchten die Menge zu beachten. Ich empfehle nicht mehr wie 1 Handvoll Obst auf einmal zu essen und dies 2-3 mal täglich. Ein Müesli mit frischem Obst, Naturjogurt und reinen Haferflocken ist ein ideales, sehr ausgewogenes Frühstück.

Ich bin 38 Jahre alt und wiege bei einer Grösse von 166cm 54 kg; ich ernähren mich ausgewogen konsumiere aber übermässig Zucker kann dies auch gesundheitliche Folgen haben wenn man dabei schlank bleibt?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Ja, das ist die Problematik die wir gerade erleben. Ein hoher Zuckerkonsum ist eben nicht nur schädlich für übergewichtige Menschen. Hoher Zuckerkonsum führt dazu, dass dieser vor allem in der Leber zu Fett abgebaut wird. Akut führt dies zu erhöhten Blutfetten, langfristig zu Fetteinlagerungen in verschiedensten Organen. Wir 'verfetten' quasi innerlich, OHNE, dass man es von 'aussen' sieht.

Wie kann ein defekter Stoffwechsel, welcher durch zuckerreiche und falsche Ernährung geschädigt ist, wieder normalisiert werden? Ich höre immer wieder, dass man das testen lassen kann.

Philipp Gerber: Es gibt verschiedene Bereiche des Stoffwechsels, welche durch falsche, z.B. zuckerreiche Ernährung negativ beeinflusst werden. So etwa der Blutzucker oder die Blutfette. Solche Werte können im Rahmen einer ärztlichen Konsultation bestimmt werden, und auch der Verlauf dieser Werte kann im Rahmen einer Verbesserung der Ernährung überwacht werden. Es bestehen gute Chancen, solche gestörte Bereiche des Stoffwechsels durch eine günstige Anpassung der Ernährung wieder verbessern zu können.

Können sie mir eine selbstgemachte Salatsauce ohne Zucker empfehlen?

Melanie Sprenger: Ja, ich empfehle Salatsaucen selber zu machen und keinen Zucker, Honig oder Ketchup zu verwenden. Verwenden Sie ein gesundes Öl (Olivenöl, Rapsöl oder Baumnussöl), einen Essig oder Zitronensaft, frische oder getrocknete Kräuter und je nach Geschmack Naturjogurt, angemachte Bouillon, Pfeffer, Gewürze. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

Guten Abend, ich leide seit 3 Jahren an Depression. Ich hatte ein Antidepressiva und als Nebenwirkung hatte ich immer Hunger, so habe ich in einem Jahr 30kg zugenommen. (Auch zuwenig Bewegung) Seit 1 1/2 Jahren habe ich ein neues Medikament, Gewicht konstant geblieben, aber wenn ich versuche weniger zu essen, komme ich in den Stress, denke nur noch ans Essen und so komme ich nicht weiter. Haben sie einen Tip wie ich mich verhalten kann oder was ich ändern kann?

Michael Niebler: Leider ist es eine häufige Begleiterscheinung der psychiatrischen Medikamente, dass Sie zu Gewichtzunahmen führen. Eine Depression wird gewöhnlich auch psychotherapeutisch behandelt. Das würde ich Ihnen sicher empfehlen, insbesondere, um einige Fragen zu klären, die sich aus Ihrer Beschreibung ergeben. Was verstehen Sie unter «dem Stress»? Wie sieht Ihr Alltag aus? Essen Sie auch sonst genug und lustvoll? Fühlen Sie sich noch depressiv? Was ist in Ihrem Leben vor drei Jahren vorgefallen? Was ist es, bei dem Sie nicht weiterkommen? Diese Fragen sind als Anregung zu verstehen, um der Erkrankung und dem Konsum von Süssigkeiten im Rahmen Ihrer Lebensgeschichte einen Sinn zu geben.

Sind 2x täglich eine Reihe schwarze Schokolade schädlich?

Melanie Sprenger: Nein 1-2 Reihen Schokolade täglich ist nicht schädlich. Einen bewussten Genuss von Süssigkeiten gehört in eine gesunde Ernährung. Wichtig ist die Schokolade nach der Hauptmahlzeit bewusst zu geniessen und sonst ausgewogen, frisch und regelmässig zu essen.

Es heisst: Keine Fruchtsäfte. Heisst das auch: Keinen (angeblich) 100% gepressten Orangensaft aus der Flasche bzw. Kartonbeutel?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Ja, das heisst es. Fruchtsäfte haben genau die gleiche schädliche Wirkung wie Süssgetränke. Fruchtsäfte gehören zur Kategorie 'Vermeintlich gesunde Produkte', d.h Produkte bei denen man glaubt sie seien gesund, jedoch sehr viel Zucker enthalten. Neben Fruchtsäfte gehören da auch Smoothies dazu. Um es nicht falsch zu verstehen. Früchte sind gesund, ganz besonders aufgrund der enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe. Aber, der enthaltene Fruchtzucker ist nicht gesund. Um ein Glas frisch gepressten Orangensaft zu erhalten braucht es den Saft von 4-5 Orangen. Mit einem Glas Orangensaft nimmt man viel zu viel Frucht auf einmal auf, Niemand würde sich 5 Orangen hinlegen und diese innerhalb kürzester Zeit essen. Das Gleiche gilt für alle Smoothies.

Kann man abnehmen nur mit gesunder Ernährung? Wie viel hängt abnehmen von Bewegung/Sport ab?

Melanie Sprenger: Die Ernährung und die Bewegung spielt beides eine Rolle bei einer gesunden und langfristigen Gewichtsreduktion. Wenn wenig Bewegung möglich ist, muss umso mehr bei der Ernährung geachtet werden.

Kann man im Alter trotz viel Bewegung, Normalgewicht und kohlehydratreduzierter Ernährung, An Diabetes erkranken?

Philipp Gerber: Ja, dies ist trotzdem möglich, auch wenn das Auftreten deutlich seltener ist als bei ungesundem Lebensstil. Zum einen gibt es den Typ 1 Diabetes, der nicht durch falsche Ernährung oder Übergewicht ausgelöst wird. Auch ältere Menschen können daran erkranken. Zudem kann auch der Typ 2 Diabetes, der tatsächlich durch Ernährung, Gewicht und Bewegung beeinflusst wird, bei entsprechender familiärer / genetischer Belastung auftreten trotz gesundem Lebensstil.

Guten Tag, Wenn man abnehmen möchte ist der Zuckerverzicht die effizienteste Methode dafür? Kann man davon ausgehen, dass jemand gesund ist wenn er ein Normalgewicht hat? Egal wie man isst?

Melanie Sprenger Auch für normalgewichtige Menschen ist eine gesunde Ernährung (regelmässige, ausgewogene, frische Mahlzeiten mit wenig Zucker) wichtig um gesund zu sein und zu bleiben.

Guten Abend, ich bin süchtig nach Süssem. Was mache ich gegeg Entzugserscheinungen?

Anne Christin Meyer-Gerspach Diese Entzugserscheinungen sind verständlich. Zucker ist eine psychoaktive Substanz welche einige Eigenschaften mit Drogen teilt. So werden beim Konsum z.B. die Dopaminrezeptoren im Belohnungszentrum des Gehirns stimuliert. Das macht natürlich Lust auf mehr und erschwert den Verzicht. Weiter kann es bei übermässigem Konsum und plötzlichem Entzug sogar zu Heisshungerattaken (eben Entzugssymptomen) kommen. Die Suchtkomponente erschwert ganz klar den Verzicht. Hier ist wirkliches Durchhaltevermögen gefragt. Das Positive ist, dass wenn man die Süsse in der Nahrung reduziert wird man sich wieder an weniger süsse Speisen gewöhnen. Die Geschmacksknospen auf der Zunge gewöhnen sich bei hohem Konsum an die süsse Nahrung und stumpfen ab. Nach einer gewissen Karenzzeit werden süsse Speisen plötzlich viel süsser empfunden, die Sättigung setzt früher ein und die Einschränkung fällt leichter. Nüsse anstelle von Süssem als Zwischenmahlzeiten für den kleinen Hunger können helfen ;-)

Ich bin Diabetikerin Typ II. Behandelt mit Tabletten. Kann es möglich sein, diese Krankheit zu beheben mit Reduktion von Zucker und Reduktion von Kohlenhydraten?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Zucker und Kohlenhydrate begünstigen Diabetes. Eine Reduktion kann den Verlauf der Krankheit auf jeden Fall entschleunigen und je nach Stadium sogar beheben.

Ich habe mit Zucker- und Kohlehydrate Reduktion in 5 Monaten 24 kg abgenommen. Ich bin 65 Jahre, habe jetzt 72 Kg und bewege mich viel. Langzeitzucker ist von 9.3 auf 6.5 gesunken. Sollte ich noch weiterhin täglich meinen Blutzucker messen?

Philipp Gerber: Gratulation zu dieser Gewichtsreduktion und Verbesserung des Stoffwechsels! Bei einem Langzeitzucker von 6.5% bei Typ 2 Diabetes sind in der Regel, falls nicht eine spezielle Diabetestherapie besteht, die das erfordert, keine täglichen Blutzuckermessungen mehr erforderlich.

Guten Abend, Ich verzichte seit vielen Jahren komplett auf Zucker, Brot, Teigwaren und esse eigentlich sehr low carb. Ich habe jetzt auch noch die Früchte reduziert, da diese bei mir stark auf das Gewicht schlagen. Nun merke ich aber, dass ich vermehrt in der Nacht davon träume, Kuchen oder Torten zu essen, etwas, dass ich mir im «normalen» Leben untersage. Habe ich eine Essstörung? Oder ist das völlig normal?

Michael Niebler: Sigmund Freud würde sagen, dass jeder Traum die Erfüllung eines Wunsches darstellt. Das scheint mir für Ihre Schilderung passend zu sein. Von einer Essstörung sprechen Ärzte bei Symptomen wie Esssattacken, viel nächtlichem Essen, Essen gegen Emotionen, unkontrollierbarem Snacken den ganzen Tag hindurch und ähnliches mehr. Wichtig scheint mir, dass Sie sich jenseits von den nackten Zahlen auf der Waage mit Ihrem Leben zufrieden fühlen können. Falls nicht, würde ich Sie einladen, mir oder einer/einem meiner KollegInnen noch mehr von Ihren Träumen zu erzählen. Diese sind der Königsweg zum Unbewussten, wie es Freud auch gesagt hat. (siehe auch: http://freud-online.de/Texte/PDF/freud_werke_bd2_3.pdf)

Wenn der Körper genügend «Zucker» auch aus Proteinen und Gemüse fürs Aufrechterhalten der Körperfunktionen gewinnen kann, weshalb berechnet man dann i.d.R. in der Diabetes T1 Therapie kein Insulin zur Abdeckung dieser KH? Oder macht man in neuen Schulungen darauf aufmerksam?

Melanie Sprenger: Der Körper braucht langfristig neben den Proteinen auch Kohlenhydrate. Kurzfristig kann der Körper auch aus Proteinen und Fetten Zucker produzieren, dies passiert aber nur wenn kohlenhydratfrei gegessen wird. In der Ernährungsberatung für Diabetes mellitus Typ 1 werden bei uns am Unispital Themen wie Insulindosierung bei kohlenhydratfreien Mahlzeiten oder grossen Gemüseportionen thematisiert.

Guten Abend, ich habe im Januar meine Ernährung umgestellt (Zuckerverzicht) und in 7 Monaten rund 10 kg abgenommen. Leider verringert sich bei mir das viszerale Fett nicht. Was kann ich zusätzlich ändern um am Bauchumfang ebenfalls abzunehmen.

Anne Christin Meyer-Gerspach: Herzliche Gratulation! Eine Reduktion der täglichen Kohlenhydrat-Einnahme könnte noch weiter helfen. Zudem ist neben der Ernährungsumstellung auch köperliche Bewegung (Sport) wichtig.

Hallo zusammen, ich ernähre mich seit 5 Jahren immer wieder nach der Keto-Ernährung. Wenig Kohlenhydrate (also fast kein Zucker) / mehr Proteine und viel gesunde Fette. Der Körper produziert Ketonkörper für unser Hirn. Man fühlt sich fit und nimmt nur noch wenig Zucker zu sich. Auch kann man immer wieder mal Tage oder Wochen einlegen, bei denen man gesunde Kohlenhydrate zu sich nimmt. Weshalb wir diese Ernährungsform immer wieder als negativ eingestuft?

Philipp Gerber: Bei der kohlenhydratreduzierten Ernährung gibt es verschiedene Abstufungen. Die beschriebene Ernährung (wenig bzw. «gesunde» Kohlenhydrate und Zucker) ist häufig nicht eine klassische «ketogene Diät», denn um eine Produktion von Ketonkörpern zu erreichen, muss gänzlich auf Kohlenhydrate bzw. Zucker verzichtet werden. Dies wiederum führ dann zu einer sehr einseitigen Ernährung, da praktisch nur noch Fett und Eiweiss als Energieträger zugeführt werden darf. Während dies aufgrund der Einseitigkeit tatsächlich nicht empfohlen ist, kann die in der Frage beschrieben Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und Zucker je nach Ausprägung durchaus sinnvoll sein.

Guten Abend. Seit ein paar Jahren leide ich unter Diabetes und seit neustem auch an einer Fettleber, Da es für mich schwierig ist die Esswaren trotz der Ernährungsberaung richtig zu kontrollieren ist meine Frage , wo könnte man eine Liste beziehen mit allen gesunden Lebensmitteln welche kein Zucker erhalten ?

Melanie Sprenger: Es gibt keine abschliessenden Listen. Wichtig ist ja bei beiden Erkrankungen nicht nur Lebensmittel ohne Zucker zu essen, sondern die Mahlzeiten ausgewogen zusammen zu stellen, 2-3 Hauptmahlzeiten zu essen und nicht zu snacken zwischen den Mahlzeiten. Eine individuelle Ernährungsberatung kann helfen mit Ihnen die Gewohnheiten anzuschauen und Lösungen zu finden.

Ich hatte eine Lebertransplantation. Vorher hatte ich keine Zuckerkrankheit. Jetzt nach OP habe ich Probleme mit dem Zucker. Ich esse fast keine Süssstoffe. Geht das wieder weg? Danke

Philipp Gerber: Nach einer Transplantation kann sich tatsächlich der Zuckerstoffwechsel verschlechtern, etwa aufgrund der Medikamente, die eingenommen werden müssen. Ob das wieder verschwindet, hängt von diversen Faktoren ab, unter anderem dem Verlauf der Medikation, und kann nicht sicher vorausgesagt werden.

Ich habe Depressionen und deshalb mehrere Medikamente wie Trittico, Pregabalin, Sequase usw. Ich möchte gerne abnehmen aber es funktioniert einfach nicht. Ich habe viel Heisshunger. Ist das wegen den Medikamenten?

Michael Niebler: Alle drei Medikamente, die Sie aufzählen, können zu gesteigertem Appetit führen. Ihr Heisshunger hat also sehr wahrscheinlich damit zu tun. Es ist immer eine Gratwanderung eine hilfreiche Medikation gegen deren Nebenwirkungen abzuwägen. Sicher ist es auch so, dass man auch mit einer Medikation sehr herausgefordert ist, einen Umgang mit der eigenen Depression zu finden und deren Sinn zu verstehen.

Guten Abend, habe schon mehrfach versucht, auf zugesetzten Zucker, Schoggi essen usw. zu verzichten, fange aber jedes Mal nach einigen Std an zu zittern, wird mir unwohl, schwindlig. Was kann ich da dagegen tun?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Das sind typische Entzugserscheinungen. Zucker ist eine psychoaktive Substanz welche einige Eigenschaften mit Drogen teilt. So werden beim Konsum z.B. die Dopaminrezeptoren im Belohnungszentrum des Gehirns stimuliert. Das macht natürlich Lust auf mehr und erschwert den Verzicht. Wie Sie selber merken, erschwert diese Suchtkomponente den Verzicht. Nüsse für Zwischendurch, anstelle von Süssem, könnte helfen. Und reichlich Wasser trinken. Das Tolle ist: wenn man diese erste Phase überstanden hat, dann gewöhnt man sich wieder an weniger süsse Speisen. Die Geschmacksknospen auf der Zunge gewöhnen sich bei hohem Konsum an die süsse Nahrung und stumpfen ab. Nach einer gewissen Karenzzeit werden süsse Speisen plötzlich viel süsser empfunden, die Sättigung setzt früher ein und die Einschränkung fällt leichter.

Wenn man auf Zucker verzichtet, wie sieht das dann mit Alkohol, insbesondere Wein und Bier aus? Muss man da auch komplett darauf verzichten, um ähnliche Werte wie die Probanden zu erzielen?

Melanie Sprenger: Bier enthält Zweifachzucker (Malzzucker) und wurde beim Experiment für einen Monat weggelassen, gezuckerte alkoholische Getränke ebenfalls. Ab und zu 1 Glas Wein zum Essen war erlaubt, jedoch maximal 1 Glas täglich. Wein enthält meistens keinen Zucker mehr, ausser Süssweine.

Wenn der Körperfettanteil tief ist, kann man dan Diabetes bekommen?

Philipp Gerber: Paradoxerweise ist es tatsächlich so, dass nicht nur Übergewicht bzw. ein hoher Fettanteil, sondern auch ein sehr tiefer Fettanteil einen Diabetes ggf. begünstigen kann. Dies hängt damit zusammen, dass das Fettgewebe eine wichtige Rolle bei der Zuckerverwertung spielt. Allerdings sprechen wir hier von Extremsituationen, oft auch angeborenen Erkrankungen, die dazu führen, dass das Fettgewebe deutlich unterentwickelt ist.

Hallo Puls-Team, ich habe jetzt angefangen selber Brot zu backen. Ist das Brot gesünder, resp. Kann ich von dem normal essen ohne den Blutzucker in die Höhe zu treiben?

Melanie Sprenger: Jedes Brot enthält Kohlenhydrate und somit steigt der Blutzucker damit an. Je mehr Vollkornanteil oder Samen/Kerne das Brot hat desto tiefer ist die Blutzuckerkurve. Wichtig ist aber auch da immer die Menge und die Kombination der Mahlzeit. Neben Brot (Kohlenhydrate) braucht es immer Proteine und Gemüse/Salate für eine ausgewogene Mahlzeit.

Muss mann man bauchspeicheldrüssen erkrankung aufpassen mit dem zucker aufnahme ? Was muss man beachten?

Philipp Gerber: Eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse kann in gewissen Fällen effektiv dazu führen, dass der Zuckerstoffwechsel gestört ist, da das wichtige Hormon Insulin, welches den Blutzucker steuert, ggf. nicht mehr genügend produziert wird. Hier sind zuerst einmal Abklärungen beim Arzt zu empfehlen, sollte sich ein gestörter Zuckerstoffwechsel bestätigen, ist neben Anpassungen der Ernährung auch häufig eine Therapie (etwa mit Insulin) notwendig.

Guten Abend Ich bin Cola süchtig.Im Moment 2 Liter pro Tag.Obwohl ich zu meinem Problem stehe, wird es belächelt(auch von Fachpersonen)!Es wird leider nicht ernst genommen.Natürlich habe ich etliche gesundheitliche Probleme dadurch.Herz Darm Übergewicht Psyche etc. Wo finde ich Hilfe ?

Michael Niebler: Haben Sie es schon bei einem Adipositaszentrum mit psychiatrischer Begleitung versucht? Hier finden Sie ein paar Beispiele:

Hat der Zuckerverzicht einen Einfluss auf unreine Haut?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum – durch hohen Zuckerkonsum – führt zu einer vorzeitigen Alterung der Haut und der Gefässwände. Grund sind Protein-Zucker-Komplexe, die sich spontan bilden, wenn Proteine mit Zuckern in Kontakt kommen. Im Falle der Haut und der Gefässe greift der Zucker das Kollagen an. Es verliert die Funktionsfähikeit, der Verlust der Elastizität ist die Folge. Ein Erhalt der Gefässelastizität ist für die kardiovaskuläre Gesundheit von grosser Bedeutung, während die beschleunigte Hautalterung vorallem ein kosmetisches Problem darstellt.

Ich lebe seit 6 Jahren mit Zuckerverzicht. Mein Typ gesunde Fette, Öle zu sich nehmen. Diese sättigen gut und man hat kein Hunger nach Süssen. Bitterstoff vor dem Essen ist auch empfohlen.

Wie weit darf verzichtet werden wenn man schwanger ist? Darf durch Verzicht sogar Gewicht reduziert werden während der Schwangerschaft?

Melanie Sprenger: In der Schwangerschaft ist eine ausgewogene, frische und gesunde Ernährung mit wenig Zucker möglich und sogar sehr gut und sinnvoll. Es soll aber nicht auf Kohlenhydrate verzichtet werden. Das Gewicht soll in der Schwangerschaft nicht reduziert werden. Bei Übergewicht und Adipositas empfiehlt man eine geringere Gewichtszunahme (7-10kg).

Sind die Fruchtzucker (frei verfügbaren Zucker) bei einem selber gemachten Smoothie mit Melone und Hahnenwasser genauso ungesund wie der normale Zucker, resp. ist es genauso ungesund wie ein gekaufter Smoothie?

Philipp Gerber: Vorgefertigte Smoothies sind, wenn sie ohne Zusätze auskommen, sondern nur aus Früchten produziert wurden, kaum von selbstgemachten Smoothies zu unterscheiden. Smoothies sind generell zwar günstiger als ganz faserfreie Fruchtsäfte oder andere Süssgetränke, optimal sind aber die unverarbeiteten Früchte, da der Zucker dem Körper hier meist noch besser dosiert zugeführt wird.

Wir haben kürzlich für einen Schokokuchen Birkenzucker statt Kristallzucker verwendet. Im Alltag esse ich 1 Reihchen dunkle Schokolade. Neuerdings mit 85% Kakaoanteil. Bei Yoghurts wähle ich solche ohne Kristallzucker. Was sagen Sie dazu?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Sehr positiv, ich gratuliere! Birkenzucker und auch Erythrit sind zwei interessante Kandidaten, da sie eine einzigartige Kombination von Eigenschaften besitzen: praktisch keinen Effekt auf den Blutzucker- und Insulinspiegel, keine Kalorien und dennoch eine sättigende Wirkung. Schokolade mit hohem Kakaoanteil ist besonders aufgrund der enthaltenen Polyphenole und Antioxidantien von Vorteil. Es konnten zudem positive Effekte auf den Magen-Darm-Trakt und die Gehirnaktivität gezeigt werden.

Ist Mais besser als Kartoffeln oder Teigwaren? Oder was wäre am empfehlenswertesten?

Melanie Sprenger: Nein Mais in Form von Polenta ist nicht besser oder schlechter wie Kartoffel und Teigwaren. Alles sind Stärkelieferaten die wir täglich brauchen. Ich empfehlen Kohlenhydrate (Stärke) bei jeder Mahlzeit zusammen mit Protein und Gemüse/Salate zu kombinieren. Je nachdem ob man Gewicht verlieren möchte kann der Kohlenhydratanteil grösser oder kleiner sein.

Ich bin seit 30 Jahren übergewichtig, knapp adipös. Habe viele Diäten gemacht und immer wieder den Jojo-Effekt erlebt. Seit zwei Jahren versuche ich möglichst keine Kohlenhydrate (Brot, Teigwaren usw.) zu essen. Ich brauche nach jedem Essen etwas Süsses! Esse viel Früchte! Die Menge habe ich nicht im Griff! Soll ich wieder mit Kohlenhydrate anfangen, dass das Bedürfnis nach Süssem reduziert?

Michael Niebler: Es ist sehr gut, haben Sie mit den Diäten aufgehört, da diese mehr schaden als nützen. So wie Sie es schildern essen Sie ja weiterhin Kohlenhydrate, nur eben als Früchte und Süsses. Dann lieber auf Vollkornprodukte und schwerer spaltbare Kohlenhydrate während den Hauptmahlzeiten zu setzen, scheint mir eine gute Idee zu sein.

Welche Tests kann man beim Arzt verlangen um der Stand der Dinge bezüglich Stoffwechsel zu kennen? Kann auch bei tiefem Blutdruck Probleme entstehen wie zBsp Arteriosklerose?

Philipp Gerber: Zur Evaluation des Stoffwechsels muss die gesundheitliche Situation individuell besprochen werden, um die richtigen Tests zu wählen. Wenn es um Übergewicht / Ernährung geht, sind meist Testungen etwa des Blutzuckers oder der Blutfette zu empfehlen. – Ein tiefer Blutdruck ist generell kein Problem und verursacht keine Arteriosklerose, es sei denn, er ist Zeichen einer zugrundeliegenden Erkrankung. Dies kann der Arzt durch Befragung und Untersuchung herausfinden.

Welches ist das beste Zuckerfreie (Natur) Joghurt?

Melanie Sprenger: Alle reinen Naturjogurt enthalten keinen zugesetzten Zucker, sondern nur der natürliche Milchzucker und sind somit ideal.

Ich süsse Tee und Kaffee mit Stevia? Schüttet Stevia auch Insulin aus?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Nein, Stevia führt zu keiner Ausschüttung von Insulin. Bisher sind über Stevia keine negativen Effekte bekannt, es werden sogar positive Effekte auf die Darmflora beschrieben. Allerdings fehlen auch hier noch die Langzeitstudien.

Mein Freund hat erst gerade die Diagnose Colitis Ulcerosa erhalten und muss nun einen Haufen Medis nehmen – laut dem Arzt ein Leben lang, da dies ja eine chronische Darmerkrankung ist. Kann das von zu viel Zucker kommen? Kann man hier etwas mit alternativer Medizin machen?

Melanie Sprenger: Nein Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung und entsteht nicht durch einen hohen Zuckerkonsum. Ich empfehle eine Behandlung bei einem spezialisierten Gastroenterologen.

Ich mache 5 Tage in der Woche ein Krafttraining und nehme täglich zwischen 100 und 170g Zucker zu mir. Wäre eine Reduktion angemessen?

Philipp Gerber: Ja, das wäre zu empfehlen. Der «Freie Zucker», also zugesetzter Zucker oder Zucker in prozessierten Lebensmitteln, auch etwa Fruchtsäften, sollte gemäss WHO 50g (besser 25g) nicht überschreiten.

Wie kann man die Ernährung/Zuckerkonsum anpassen, damit der Blutzucker nicht sinkt?

Melanie Sprenger: Eine ausgewogene und regelmässige Ernährung (3 Komponente bei den Hauptmahlzeiten mit Kohlenhydrate, Proteine und Gemüse/Salate) hilft für einen stabilen Blutzuckerverlauf.

Wenn ich Smoothies mache mit viel Grünanteil (halber Kopfsalat, Kräuter und Grüne Blätter) und einen Apfel und eine Banane dazugebe, treibt das den Blutzuckerspiegel auch hoch?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Die Empfehlung lautet 5 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag, wobei es nicht mehr als 2 Portionen Früchte sein sollte. Eine Portion bedeutet ca. eine Hand voll. D.h. mit einem Apfel und einer Banane ist Ihr Tagesbedarf an Früchten gedeckt.

Es ist ja vor allem viel Zucker in Fertigprodukten. Was macht man am besten, wenn man nicht alles selber frisch zubereiten möchte (wie z. B. eine Tomatensauce)?

Melanie Sprenger: Achten Sie bei der Auswahl der Fertigprodukte sehr bewusst auf die Zusammensetzung. Eine weitere Option wäre auch eine frische Zubereitung und dann einfrieren oder Gläser einmachen.

Liebes Pulsteam! Hat Zucker einen Einfluss bei Polymyalgia? Besten Dank!

Philipp Gerber: Ein ganz direkter Einfluss ist hier nicht bekannt, eine Verbesserung gewisser Symptome etwa bei einer Gewichtsnormalisierung durch reduzierten Zuckerkonsum aber durchaus möglich.

Ich habe Probleme, dass ich nicht gut abnehmen kann. Erstens, weil ich zwischen den Mahlzeiten Hunger habe und nicht auf Zwischenmahlzeiten verzichten kann. Mein Blutzuckerspiegel ist sonst zu niedrig. Zweitens, weil ich schon seit ca. 25 Jahren immer Psychopharmaka (Deanxit und Citalopram,jetzt Deanxit und Venlafaxin) nehmen muss mit Psychotherapie dazu. Wie kann ich endlich besser abnehmen?

Michael Niebler: Sowohl Deanxit als auch Venlafaxin gehören eher NICHT zu den Medikamenten, die eine Gewichtszunahme machen sollten. Venlafaxin wirkt im Gegenteil meist appetitreduzierend. Essen Sie genug zu den Hauptmahlzeiten? Wie äussert sich der niedrige Blutzuckerspiegel? Haben Sie ihn gemessen? Ggf. bräuchte es da noch weitere Abklärungen. Mich würde ansonsten auch noch interessieren, wie Ihr Tag sonst aussieht? Führen Sie trotz aller Umstände ein erfülltes Leben? Meine Fragen sind als Anregungen gemeint für Ihre weitere Suche gemeinsamen mit Therapeuten und Ärzten.

was kann ich noch machen wenn ich trotz Verzicht von süssem und Kohlenhydrate nach anfänglicher Abnahme stagniere.

Melanie Sprenger: Wichtig ist regelmässig (2-3 Hauptmahlzeiten) zu essen und nicht zwischendurch zu snacken. Auch ist die Zusammenstellung der Mahlzeit (wenig Kohlenhydrate, Proteine, Gemüse/Salate) relevant und natürlich die Bewegung. Falls dies alleine nicht reicht würde Ihnen vielleicht eine Unterstützung an einem Zentrum (z.B. Adipositas Zentrum Zürich) mit ein interprofessionellen Team helfen.

Habe ich das im bericht richtig verstanden: ein apfel den ich mixe/ puriere wird schneller aufgenommen als wenn ich den apfel ganz esse? Sprich der hanze apfel ist gesünder? Ich frage es auch desshalb weill ich am morgen tiefkühlbeerenmix mixe und trinke. Somit wären die ganzen beeren zu essen auch gesünder?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Fruchtsäfte und Smoothies gehören zu der Kategorie 'Vermeintlich gesunde Produkte', d.h Produkte bei denen man glaubt sie seien gesund, jedoch sehr viel Zucker enthalten. In einem Glas (250g) Orangensaft sind bereits ca. 23g Fruchtzucker enthalten. Der Tagesbedarf an Zucker ist damit schon fast gedeckt. Wie sie selber sagen, es ist gesünder die ganze Frucht zu essen. Früchte sind gesund aufgrund der enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe. Aber, der enthaltene Fruchtzucker ist nicht gesund. Um ein Glas frisch gepressten Orangensaft zu erhalten braucht es den Saft von 4-5 Orangen. Man nimmt viel zu viel Frucht auf einmal auf, niemand würde sich 5 Orangen hinlegen und diese innerhalb kürzester Zeit essen. Das Gleiche gilt für alle Smoothies.

Es hiess in der Sendung man benötige Kohlenhydrate zum Sport machen. Warum aber habe ich mehr Energie, wenn ich vor dem Sport keine Kohlenhydrate esse? und ist das schädigend für die Leber wenn man stark auf Kohlenhydrate verzichtet?

Philipp Gerber: Eine enge zeitliche Nähe von Kohlenhydratzufuhr und Sport ist nicht nötig, da der Körper auch ohne vorgängige Kohlenhydratzufuhr selbst genügend Energie bereitstellen kann für den Sport. – Je nach zugeführter Menge der Kohlenhydrate können diese effektiv zu einem gewissen Völle- und ggf. Müdigkeitsgefühl führen, weshalb sie sich ohne diese energetischer fühlen. – Eine direkte Leberschädigung ist nicht zu befürchten durch Kohlenhydratreduktion, insgesamt ist aber dennoch eine ausgewogene Ernährung zu empfehlen, die auch einen Kohlenhydratanteil beinhaltet.

Kann weniger Zucker ein Reduktion von Gichtschüben bewirken. Ich leide stark unter Gicht und bringe mit aller geänderter Nährung die Schübe nict weg. Danke für Ihr Feedback

Anne Christin Meyer-Gerspach JA! Es ist bewiesen, dass ein hoher Zuckerkonsum, ganz besonders Fruchtzucker, zu Gicht führen kann. Beim Abbau von Fruchtzucker entstehen Purine, die zu Harnsäure weiter abgebaut werden. Der Anstieg der Harnsäure im Blut kann Gicht auslösen. Eine Reduktion des Zuckers ist auf jeden Fall empfehlenswert!

Guten Abend Ich habe in letzter Zeit etwas zugenommen, obwohl ich nicht viel Süsses esse, wenig Kohlenhydrate und kein Alkohol zu mir nehme. Ich mag jedich Käse und Würste. Enthalten diese Lebensmittel auch Zucker oder liegt es am grossen Fettanteil?

Melanie Sprenger: Käse enthält keinen Milchzucker mehr und Würste enthalten wenig Zucker. Aber Würste und Käse enthalten viel Fett und somit viel Energie. Es spielt bei der Gewichtsreduktion nicht nur Zucker eine Rolle, sondern auch Fette und damit die Gesamtenergie. Auch die Zusammenstellung der Hauptmahlzeiten (3 Komponenten: Kohlenhydrate, Proteine, Gemüse/Salate) und kein Snacken zwischen den Mahlzeiten kann helfen das Gewicht zu reduzieren.

Ich bin 51 Jahre alt, 174 cm und 56 Kilo. Ich esse nicht viel Süsses, dafür jeden Tag Chips. Ist dies genau so schlimm wie zuckerhaltiges Essen?

Philipp Gerber: Pommes Chips zeichnen sich aus durch einen hohen Anteil an Kohlenhydraten und Fett, und relativ wenige gesunde Mikronährstoffe, wie wir sie etwa in Gemüse und Früchten finden. Daher sollten Chips nur in kleinen Mengen gegessen werden, damit die Ernährung insgesamt ausgewogen bleibt.

Bei Nahrungsmittel-Angaben auf Verpackungen: ab wieviel Gramm Zucker pro 100 gr. sagt man, ist zu viel Zucker?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Die Empfehlung der WHO lautet maximal 50g Zucker pro Tag pro Person, besser noch wären 25g pro Tag. Dabei ist es egal ob es sich um freien oder zugesetzten Zucker handelt.

Ich essen zwischendurch gerne getrocknete Mangos. Gemäss Auflistung auf der Verpackung wurde kein Zucker zugesetzt. Ist dies ein gesunder Snack?

Melanie Sprenger: Trockenobst ohne Zucker ist ein gesunder Snack, jedoch spielt da die Menge eine grosse Rolle. Es soll maximal eine Handvoll auf einmal gegessen werden. Falls Sie Gewicht reduzieren möchten, empfehle ich nicht zwischen den Mahlzeiten zu snacken und das Trockenobst bei den Hauptmahlzeiten zu integrieren oder als Dessert zu planen.

Kann zuviel Zuckerzufuhr innert kurzer Zeit zu Herzrasen führen?

Philipp Gerber: Bei gesunden Menschen führt normalerweise die Zufuhr von höheren Zuckermengen in kürzerer Zeit nicht automatisch zu einem Herzrasen.

Mir wurde vor 2 Jahren die Bauchspeicheldrüse und die Milz sowie ein Teil des Magens entfernt. Zudem muss ich seit 8 Monaten Cortison (Spiricord 5mg) einnehmen. Ich habe sehr grosse Zuckerschwankungen. Welches sollte mein Zielbereich für den Langzeitzucker sein. Ich bin 79 Jahre alt.)

Philipp Gerber: Nach Entfernung der Bauchspeicheldrüse und bei zusätzlich hohen Mengen Kortison sind die Blutzuckerschwankungen verständlich. – Der Zielbereich des Langzeitzucker muss immer individuell, unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren der eigenen Gesundheitsgeschichte, zusammen mit dem behandelnden Arzt festgelegt werden, es gibt hier keine für alle gültigen Zielwerte.

Ich habe seit längerer Zeit mein Frühstück ( Brot Anke Konfi) durch Früchte ( Äpfel, Orangen, Kiwi, Birnen oder/und Heidel- oder Johannisbeeren) ersetzt zusammen mit Haferflocken! Mittags gibt's oft Gemüse, Kartoffeln ( weniger Teigwaren, weniger Reis), ab und zu ein Kartoffelgratin, ein Gemüseeintopf mit Tofu ( Tomatenpüree/ Rahm/ Sojasauce), ich esse statt Brot oft Dinkelcrackers ( Blévita und Geissenkäse), Käse esse ich immer noch gerne, abund zu auch dicke Eier, trotzdem nehme ich nicht ab!

Melanie Sprenger: Die Umstellungen gehen grundsätzlich in eine gute Richtung, Gratulation. Es ist wichtig um Gewicht abzunehmen 3 Hauptmahlzeiten mit 3 Komponenten (wenig Kohlenhydrate, Proteine, Gemüse/Salate oder beim Frühstück Obst) zu essen und nicht zwischen den Mahlzeiten zu snacken. Die Bewegung spielt auch eine zentrale Rolle.

Hallo, wie sehe ich auf den Lebensmittel wo die «verstecken» Zucker sind? Wenn man sich für zuckerfreies Essen entscheiden will?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Sie sehen die Angaben auf der Nährwerttabelle der Produkte. 'Versteckter Zucker' bedeutet, dass Zucker in Produkten enthalten ist bei denen man es nicht erwarten würde. Typische Beispiele sind Fertigpizzen, Salatsaucen, Senf, Mayonnaise. Wenn man sich nicht für die Thematik interessiert, die Nährwerttabelle nicht anschaut, nimmt man somit Zucker zu sich, ohne, dass man es weiss.

Ich, 70 j., 75 kg, laufe pro Jahr über 1000 km, vorwiegend am Berg inkl. 4-5 Marathons und unzählige Bergläufe. Nach dem Lauf verzehre ich mind. 1 Tafel Schokolade. Die übrige Zeit habe ich einen grossen Bedarf an Glacen und Guetzli. Im Rest. Ist der Cope Dänemark Pflicht. Eigentlich fühle ich mich glänzend. Muss ich meinen Zuckerverzehr ändern?

Philipp Gerber: Wir wissen, dass durch körperliche Aktivität / Sport durchaus gewisse negative Effekte des Zuckers wieder neutralisiert werden können. Trotzdem ist eine genügend ausgewogene Ernährung zu empfehlen mit nur moderaten Zuckermengen, um eine ausgewogene Zufuhr an Makro- und Mikronährstoffen zu gewährleisten – so etwa die genügende Eiweisszufuhr.

Warum nehme ich nicht ab? Morgens esse ich ein LC1 Natur Joghurt ohne Zucker, mehr schaffe ich nicht zu essen. Mittags einen FitLine ProShape Drink mit Soja/Milch. Etwas anderes als stilles Wasser trinke ich seit Jahren nicht. Zwischendurch ein Apfel und am Abend koche ich frisch und gesund. Keine Fertigprodukte, Salat, Gemüse und wenig Kohlenhydrate. Eiweiss versuche ich mit Käse mit wenig Salz, Soja, Hülsenfrüchte im Salat und Eier zu konsumieren. Fleisch esse ich nicht.

Melanie Sprenger: Die Zusammenstellung der Mahlzeit abends tönt sehr gut und ausgewogen (3 Komponenten: wenig Kohlenhydrate, Proteine, Gemüse/Salate). Ich empfehle 2-3 Hauptmahlzeiten mit dieser Zusammensetzung und Obst oder eine kleine Portion Süssigkeit bei der Hauptmahlzeit zu integrieren. Zusätzlich braucht es genügend Bewegung.

Wie schädlich ist künstlicher Zucker. Oder Stevia? Kann das bedenkenlos konsumiert werden?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Das kann noch nicht abschliessend beantwortet werden. Der Vorteil von künstlichen Süssstoffen ist zwar, dass sie zahnschonend sind, allerdings sind deren Effekte auf den Stoffwechsel noch unzureichend am Menschen erforscht. Es gibt Hinweise, dass einzelne Süssstoffe langfristig eingenommen einen negativen Effekt auf den Blutzuckerspiegel haben oder unsere Darmbakterien ungünstig beeinflussen können, was letztendlich eine Rolle bei der Entstehung von Adipositas oder Diabetes spielen kann. Ein regelmässiger Konsum von künstlichen Süssstoffen in grösseren Mengen sollte zumindest kritisch betrachtet werden. Über Stevia sind bisher keine negativen Effekte bekannt, es werden sogar positive Effekte auf die Darmflora beschrieben. Allerdings fehlen auch hier noch die Langzeitstudien.

Pasta und Kartoffeln gehören je nach website zu guten oder schlechten Kohlehydraten. Darf man diese essen? Ich bin 160 und 50 kg, habe aber hohe Cholesterinwerte. Ich esse wenig Süsses, aber auch keinen Salat, dafür Früchte und wenig Gemüse, wenig Fleisch. Danke!

Melanie Sprenger: Kohlenhydrate (Stärkelieferanten wie z.B. Pasta, Kartoffeln, Brot, Reis, Mais) gehören in eine ausgewogene Ernährung und sollten bei jeder Hauptmahlzeit integriert sein. Früchte sind gesund, sollten aber im Mass (2 Portionen täglich) gegessen werden. Zu einer ausgewogenen Mahlzeit gehören Kohlenhydrate, Proteine und Gemüse/Salate dazu.

Ich bin ambitionierte Freizeitsportlerin im Ausdauerbereich. Kann sich der Körper daran gewöhnen weniger Kohlenhydrate/ Zucker zu benötigen?

Philipp Gerber: Eine genügende Kohlenhydratzufuhr (v.a. komplexe Kohlenhydrate) ist durchaus zu empfehlen. Die Zuckerzufuhr sollte hingegen auch bei sportlich aktiven Menschen limitiert sein, daran kann sich der Körper gut gewöhnen.

Guten Abend, gehört Gemüse auch zur Gruppe der Kohlenhydrate? Sollte man auch Gemüse mit Mass essen?

Melanie Sprenger: Nein, Gemüse muss nicht im Mass gegessen werden. Gemüse enthalten Kohlenhydrate, aber im Vergleich zu stärkehaltigen Nahrungsmitteln (Brot, Pasta, Reis, Kartoffeln etc.) nur sehr wenig.

Ich bin 59 Jahre alt und kämpfe seit über 10 Jahren mit Übergewicht, Prädiabetes und diversen anderen gesundheitliche Probleme, die durch eine Gewichtsreduktion verbessert werden könnten. Ich bin 168 gross und wiege 89 Kg.Ich habe x Ernährungsberatungen hinter mir, weiss sehr viel über Ernährung, war auch bei einer Endokrinologin in Behandlung, die ich wegen dem Druck, den Sie mir machte, abgebrochen habe.Den ganzen Tag kann ich mich bestens ernähren aber nach dem Abendessen kommt die unbändige Lust auf Süssigkeiten, vorallem Schokolade. Ich stopfe dann so viel in mich rein, bis mir übel wird. Früher war ich übrigens sehr schlank, bis ca. 42 Jahre.Ich sehe mir gerne die Sendung Ernährungsdocs an. Gibt es in der Schweiz auch Ernährungsmediziner? Wie kann ich meine Sucht auf Süsses in den Griff bekommen?

Anne Christin Meyer-Gerspach: Dankeschön für Ihre detailierte Frage. Gerne möchte ich Ihnen für Ihr Anliegen Frau Dr. Bettina Isenschmid, Chefärztin Kompetenzzentrum für Adipositas, Zofingen, empfehlen. https://www.spitalzofingen.ch/leistungen/innere-medizin/kea.html

Ich bin etwas süchtig nach Früchten. Sind z.B. 10 Aprikosen über den Tag verteilt zu viel, wenn man sonst auf Süssigkeiten verzichtet?

Melanie Sprenger: Die Empfehlung in der gesunden Ernährung ist 2-3 Portionen Obst pro Tag. Eine Portion ist eine Handvoll und würde bei den Aprikosen je nach Grösse 2-3 Aprikosen bedeuten. 10 Aprikosen sind deshalb zu viel. Wichtig ist auch Früchte nicht dauernd zwischendrin zu snacken, sondern diese bewusst zu den Hauptmahlzeiten oder als Dessert zu geniessen oder je nach Gewicht/Bewegung als bewusste Zwischenmahlzeit.

Guten Abend, ich möchte versuchen, zuckerfrei zu leben, habe aber nun gesehen, dass mein Shake Inshape Biomed Zucker enthält. Soll ich deshalb lieber auf den Shake verzichten?

Philipp Gerber: Bei einem Wunsch, gänzlich zuckerfrei zu leben, müsste man dann auch auf zuckerhaltige Shakes verzichten. Kleine Mengen an Zucker sind für den Körper aber kein grosses Problem, wenn die von der WHO empfohlenen Mengen (max. 50g, besser 25g pro Tag) eingehalten werden.

Der Experten-Chat ist beendet – danke für die interessanten Fragen! Mehr Informationen zum Thema finden Sie in untenstehender Sendung.

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