Die Schweiz hat stellenweise mit Overtourism zu kämpfen. Wie im Verzascatal, wo die Busfahrerinnen und -fahrer gerade an ihre Grenzen kommen. Verständlich, denn die Schweiz ist schön. Sie ist sogar so schön, dass sie sich mindestens 540 Mal auf dem gesamten Globus verteilt finden lässt. Anfangs 19. Jahrhundert war es eine Mode, schöne Landschaften als Schweiz zu bezeichnen.
1. Die deutschen «Schweizen»
Ein Blick ins Nachbarland Deutschland verrät: Die haben uns schaurig gern. Dort gibt es über 150 Strassen, kleine Grünflächen, grössere Regionen und Ortschaften mit Schweiz-Bezug.
Zum Beispiel die Fränkische Schweiz, etwa so gross wie der Kanton Thurgau. Sie gilt als älteste Schweiz Deutschlands. Die Fränkische Schweiz hat die Schönheit der Schweiz genutzt, um Touristen anzulocken. Mit Erfolg, kurz später gab es elf weitere «Schweizen» im näheren Umkreis.
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Bild 1 von 1. Fränkische Schweiz. Bayern, Bad Staffelstein: Zahlreiche Ausflügler wandern bei bestem Wetter auf den Staffelberg. Bildquelle: Keystone/Nicolas Armer.
2. USA: Little Switzerland and New Helvetia
In bis zu 20 Orten und Regionen der USA kommt «Switzerland» oder «Swiss» im Namen vor. Little Switzerland, Switzerland County oder Swiss Canyon. Die meisten Bezeichnungen sind inoffiziell.
3. Britische Liebe für die Schweiz
Auch die Briten waren zur Zeit der Romantik grosse Schweiz-Fans. Der Lake District im Nordwesten Englands wurde ehemals auch als «English Switzerland» bezeichnet. Und der hügelige Küstenabschnitt in Devon, im Südwesten, wurde «Little Switzerland» getauft. Die Übernamen sind aber mehrheitlich verschwunden, nur einige Touristenattraktionen erinnern an die alten Namen.
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Bild 1 von 1. Der Lake District. Im Nordwesten Englands liegt in der Grafschaft Cumbria. Bildquelle: Keystone/Owen Humphreys.
4. Die Schweiz der Südsee
Die «Southern Alps» sind eine 3700 Meter hohe und ganzjährig schneebedeckte Bergkette, welche sich über die gesamte Südinsel Neuseelands erstreckt. Den Namen gab ihnen der britische Entdecker James Cook. Die inoffiziellen Namen dieser Schweiz lauten «Neuseeländische Schweiz», «Schweiz der Südsee» oder «Die Schweiz des Pazifiks».
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Bild 1 von 1. Die Schweiz des Pazifiks. Liegt in Neuseeland. Bildquelle: Keystone/ Kathy Matheson.
5. Die Schweiz des Orients
Die Gebirgsregion des Libanon ist eindrücklich. Schon früh war daher die Bezeichnung «Schweiz des Orients» geläufig. Bis 1970 waren es eher die politische Stabilität und wohlhabende Bewohner, die zum Vergleich mit der Schweiz führten. Es gab sogar ein Bankgeheimnis im Libanon.
6. «Switzerland of the East»
Nepal, das Land mit dem Himalayagebirge heisst anscheinend auch «Schweiz des Ostens». 1852 wurde der Begriff bereits erwähnt. Das gebirgige und fruchtbare Land konnte seine Unabhängigkeit erfolgreich behaupten. Damit erinnerte es an die kleine Schweiz, die es ebenfalls verstand, seine Eigenständigkeit im Herzen Europas zu bewahren.
7. Die Schweiz Afrikas
Ruanda wird auch als die «Schweiz Afrikas» bezeichnet. Und das nicht nur wegen der importierten Schweizer Berufslehre. Sondern wegen der grünen, hügeligen Landschaft. Die Fahrt bei Minute 23 im «Reporter» zeigt es.
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Bild 1 von 1. Ruanda. Sieht bisschen aus wie in der Schweiz. Bildquelle: SRF/«Reporter» .
8. «Nueva Helvetica»
Die Stadt «Nueva Helvecia» im Südosten Uruguays wurde am 25. April 1862 von Schweizer Kolonisten gegründet. Ursprünglich nannten sie sie «Colonia Suiza». Die Ansiedlung der Schweizer und Schweizerinnen brachte auch allerlei Schweizer Kultur mit sich. Die Milch- und Käseproduktion stieg an und innerhalb von Uruguay fanden die ersten demokratischen Wahlen statt. Da sie ihren Gründungstag an einem anderen Datum feiern, wird am 1. August das «Nationale Fest der Schokolade» gefeiert.
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