Henning hat eigentlich alles, was er sich wünscht: eine gut verdienende Ehefrau, zwei gesunde Kinder, einen interessanten Teilzeitjob als Lektor in einem Sachbuchverlag. Er und Theresa haben es geschafft, nicht das traditionelle Lebensmuster ihrer Eltern zu wiederholen. Trotzdem plagt ihn das Gefühl, es stünde eine Katastrophe bevor. Vielleicht ist das der Grund, warum Henning dieses Jahr unbedingt auf Teneriffa die Weihnachtsferien verbringen will: ausbrechen aus dem Trott, Sonnenschein geniessen statt Schneeregen erdulden.
Am Neujahrsmorgen bricht er in aller Frühe mit dem Velo in die Berge auf; und während er atemlos vorwärts strampelt, reisen seine Gedanken rückwärts. Raffiniert verbindet Juli Zeh diese anstrengende Radtour mit einer Achterbahnfahrt durch Hennings Leben. Erst langsam begreifen wir beim Lesen, dass in seiner Vergangenheit etwas Traumatisches passiert sein muss, das ihn zunehmend blockiert. Ein unglücklicher Zwischenfall lässt dann auch die Dämonen der Kindheit plötzlich mit aller Wucht wieder aus ihren dunklen Winkeln hervorbrechen.
Meisterlich passt Juli Zeh die Worte der Situation an, wechselt Tempo und Rhythmus, springt zwischen gestern und heute und entwickelt so einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.
Luzia Stettler hat Juli Zeh in Berlin getroffen und mit ihr über die Hintergründe ihres eindringlichen Romans gesprochen.
Buchhinweis:
Juli Zeh. Neujahr. Luchterhand, 2018.
Am Neujahrsmorgen bricht er in aller Frühe mit dem Velo in die Berge auf; und während er atemlos vorwärts strampelt, reisen seine Gedanken rückwärts. Raffiniert verbindet Juli Zeh diese anstrengende Radtour mit einer Achterbahnfahrt durch Hennings Leben. Erst langsam begreifen wir beim Lesen, dass in seiner Vergangenheit etwas Traumatisches passiert sein muss, das ihn zunehmend blockiert. Ein unglücklicher Zwischenfall lässt dann auch die Dämonen der Kindheit plötzlich mit aller Wucht wieder aus ihren dunklen Winkeln hervorbrechen.
Meisterlich passt Juli Zeh die Worte der Situation an, wechselt Tempo und Rhythmus, springt zwischen gestern und heute und entwickelt so einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.
Luzia Stettler hat Juli Zeh in Berlin getroffen und mit ihr über die Hintergründe ihres eindringlichen Romans gesprochen.
Buchhinweis:
Juli Zeh. Neujahr. Luchterhand, 2018.