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imago images / Rudolf Gigler
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«Wie wir gehen» von Andreas Neeser

Was geschieht, wenn sich Eltern und Kinder ein Leben lang fremd bleiben, weil sie keine gemeinsame Sprache finden? Wenn sie nicht aussprechen, was gesagt werden müsste? Davon erzählt der vielschichtige Roman «Wie wir gehen» des Schweizer Autors Andreas Neeser. Er ist zu Gast bei Felix Münger.

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Im Zentrum der Geschichte steht die fiktive Figur Mona, Dolmetscherin. Sie steht mitten im Leben. Aber sie leidet: Es blieb ihr während des ganzen bisherigen Lebens verwehrt, eine Nähe zu ihrem inzwischen hochbetagten Vater aufzubauen. Die beiden sind sich fremd geblieben, weil sie nicht miteinander reden können.

Als der Vater seinen 83. Geburtstag feiert, umarmt ihn Mona zum ersten Mal. Und sie macht sich auf die Suche nach den Gründen der emotionalen Blockade. Lässt sie sich – kurz vor Vaters absehbarem Ableben - vielleicht doch noch überwinden?

Die Sprachlosigkeit ist das Grundmotiv in diesem formal geschickt komponierten Roman. Andreas Neeser beleuchtet es in verschiedenen Facetten. Er schildert, wie Menschen seelisch verkümmern, weil sie – vermeintlich? – «nicht aus ihrer Haut können» und über wunde Punkte im Leben schweigen.

Buchhinweis:
Andreas Neeser: Wie wir gehen. Haymon 2020.

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