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Matthias Jügler schreibt von Verrat, Verlust und tiefer Verlorenheit
(Bild: Melina Mörsdorf)
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Alle sind Teil eines grossen Lebensrades

Die drei Bücher, die heute auf dem Literaturstammtisch liegen, erzählen von Verlorenheit. Von Erkenntnis. Von Hoffnung. Geschrieben haben sie Matthias Jügler, Mathias Enard und Dorothy Whipple.

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Verrat, Verlust und eine tiefe Verlorenheit – in seinem Roman «Die Verlassenen» erzählt der 1984 in Halle geborene Matthias Jügler behutsam und eigensinnig von den Folgen und Spätfolgen der Machenschaften der DDR-Staatsicherheit. Berührend ist dabei, wie das schmale Buch es schafft, die Spätfolgen einer Diktatur so zu thematisieren, dass sie eine universelle Bedeutung bekommen.

Der französische Schriftsteller Mathias Enard erzählt in seinem neuen Roman «Das Jahresbankett der Totengräber» von einem jungen Ethnologen aus Paris, der sich für ein Jahr in einem französischen Dorf niederlässt, um das Dorfleben im 21. Jahrhundert zu erkunden. Doch dann wird er immer mehr Teil seines eigenen Forschungsfelds. Denn das Dorf schlägt ihn nicht nur in seinen Bann, sondern verschlingt ihn regelrecht, je tiefer er in seinen Gesprächen in die verborgenen Geschehnisse über die Jahrhunderte hinweg vordringt.

Die Engländerin Dorothy Whipple hat den Roman «Der französische Gast» im Jahr 1953 veröffentlicht. Nun erscheint er erstmals auf Deutsch. Sie erzählt darin die Geschichte von Ellen – einer glücklich verheirateten Frau, die plötzlich vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens steht. Und erkennt, dass oft nicht alles so hoffnungslos ist wie es scheint. Ein unterhaltsamer Roman – mit Tiefgang. Ganz in der Tradition von Jane Austen.

Buchhinweise:
Matthias Jügler. Die Verlassenen. Penguin Verlag, 2021.
Mathias Enard. Das Jahresbankett der Totengräber. Hanser Verlag, 2021.
Dorothy Whipple. Der französische Gast. Kein und Aber Verlag, 2021.

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