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Die Schweizer Autorin Silvia Tschui
(Bild: Ringier / Jessica Keller)
abspielen. Laufzeit 29 Minuten 18 Sekunden.
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Entzaubertes Familienglück

Die neuen Bücher der beiden Schweizer Schriftstellerinnen Susanna Schwager und Silvia Tschui erzählen Familiengeschichten. Und der britische Autor Barney Norris von einer lebensverändernden Begegnung in einer Hotelbar.

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Mit «Fleisch und Blut», einem Porträt ihres Grossvaters, ist Susanna Schwager 2004 schweizweit bekannt geworden. Seither hat sie immer wieder den Menschen aus dem einfachen Volk ein literarisches Denkmal gesetzt. Ihr bisher persönlichstes Buch, «Lamento – Brief an den Vater», ist jetzt erschienen. «Eine heiter-melancholische Wehklage», sagt Luzia Stettler. Was ihr besonders gefällt: «Die Autorin stellt auch selbstkritisch die Frage: gehen wir Jüngeren noch achtsam genug mit der alten Generation um»?

Ein Familienroman mit einem Kriegsgott schon im Titel: In «Der Wod» entzaubert Silvia Tschui das Familienglück. Es endet in Missbrauch und anderen Desastern. Die einzelnen Mitglieder tun einander Schreckliches an, verlieren und verfolgen sich, suchen Ersatzfamilien in einer Freimaurerloge, in der Kirche oder bei den Hells Angels. Kaum eine Schweizer Autorin erzählt rasanter als Silvia Tschui in «Der Wod». Julian Schütt bringt den Roman an den Literaturstammtisch.

«Die Jahre ohne uns» ist die Geschichte einer Frau und eines Mannes - beide um die siebzig Jahre alt - die sich zufällig in einer Hotelbar treffen. Sie hadert mit ihrem bisherigen Leben, hat einen Hang zu Depressionen und viele unerfüllte Träume. Er kommt nicht darüber hinweg, dass er seine Frau vor Jahren verlassen hat. Und erzählt seine fantastische Lebensgeschichte. Ein Roman, der es seinen LeserInnen am Anfang nicht einfach macht, findet Britta Spichiger, aber dessen Lektüre sich lohnt.

Buchhinweise:
Susanna Schwager. Lamento. bilgerverlag, 2021.
Silvia Tschui. Der Wod. Rowohlt Hundert Augen, 2021.
Barney Norris. Die Jahre ohne uns. DuMont, 2021.

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