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Zwei Krimis und ein Gedichtband - aktuelle Buchempfehlungen am Literaturstammtisch.
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Zwei Krimis – und ein Gedichtband von Amanda Gorman

Ein Krimi, der sich mit der Identität von Native Americans in South Dakota auseinandersetzt. Ein Krimi, der fragt, wieweit man sich als junger Mensch anpassen muss, um dazuzugehören. Und Amanda Gormans Gedichtband, dessen zentrales Thema Gleichberechtigung ist.

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Virgil Wounded Horse ist der Auftragsschläger im Rosebud-Indianerreservat. Wenn die Polizei mal wieder nichts unternimmt und der Stammesrat nur seine eigenen Interessen verfolgt, sorgt Virgil mit eiserner Faust für Gerechtigkeit. Doch als Drogen ins Reservat kommen und sein Neffe fast an einer Überdosis stirbt, wird aus dem Beruf eine persönliche Angelegenheit.

«Winter Counts» von David Heska Wanbli Weiden ist ein gehaltvoller Mystery-Thriller, der das heutige Leben in einem Reservat in South Dakota eindringlich beschreibt. Er reihe sich in die Liste der Bücher von Native Americans ein, die man unbedingt lesen sollte, sagt Annette König, die das Buch auf den Literaturstammtisch legt.

Ein bisschen Krimi, ein bisschen Mystery, ein bisschen Coming of Age - der Debütroman "Draussen feiern die Leute" von Sven Pfizenmaier ist vieles. Vor allem aber ist er ein sehr ungewöhnliches Buch, wie Katja Schönherr am Literaturstammtisch erzählt.

Ein Buch über drei Jugendliche in der deutschen Provinz, die dort nicht hineinpassen, aber merken müssen, dass Drogenhandel und die Flucht in die Stadt ihr Leben auch nicht besser machen.

Der Gedichtband der US-amerikanischen Autorin Amanda Gorman ist schonungslos und eindringlich. Die junge Aktivistin appelliert an Gefühle und Gewissen ihrer Leser:innen. In «Was wir mit uns tragen – Call Us What We Carry» verarbeitet sie die letzten beiden von Corona geprägten Jahre. Rassismus bleibt eines ihrer Hauptthemen: Epidemieerfahrungen stellt sie in Zusammenhang mit rassistischen Erfahrungen und beobachtet, dass viele Leute erst jetzt gemerkt haben, was bestimmte Einschränkungen bedeuten, während andere schon jahrhundertelang damit leben müssen.

Das vielschichtige und experimentierfreudige Werk einer Autorin, die sich nicht scheut, dem eigenen Land den Spiegel vorzuhalten, findet Britta Spichiger.

Buchhinweise: 

  • David Heska Wanbli Weiden. Winter Counts. 464 Seiten. Übersetzt von Harriet Fricke. Polar Verlag, 2022.
  • Sven Pfizenmaier. Draussen feiern die Leute. 339 Seiten. Kein & Aber, 2022.
  • Amanda Gorman. Was wir mit uns tragen – Call Us What We Carry. 432 Seiten. Übersetzt von Marion Kraft und Daniela Seel. Hoffmann und Campe, 2022.

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