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Zwischen unbekannt und altgedient: Aktuelle Buchempfehlungen

Ein faszinierendes Debüt einer jungen Redakteurin und Schriftstellerin und der neuste Fall aus einer altgedienten und mehr als erfolgreichen Krimiserie. Der Literaturstammtisch bespricht «Wovon wir träumen» von Lin Hierse und «Milde Gaben» von Donna Leon.

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Keine Abrechnung, keine Anklage – «Wovon wir träumen» von Lin Hierse ist eine differenzierte Liebeserklärung einer Tochter an ihre Mutter. Gleichzeitig ist der erste Roman der 32jährigen deutschen Autorin, den Franziska Hirsbrunner mit in die Sendung nimmt, auch eine Art Forschungsprojekt. In hingetupften Szenen und poetischen Bildern stellt der Roman die grossen Fragen nach unserer Identität, unseren Bindungen und unseren Wünschen ans Leben. Geschärft werden diese Fragen durch die Herkunft der Mutter, die als Chinesin in Deutschland nie so recht glücklich wurde.

In "Milde Gaben" lässt Donna Leon ihren Commissario Brunetti zum einunddreissigsten Mal ermitteln. Eine alte Jugendfreundin sucht Brunetti auf und bittet ihn um Unterstützung in einer privaten Angelegenheit. Jemand bedroht die Familie ihrer Tochter. Was Brunetti erst als Bagatelle abtut, entpuppt sich als ernste Sache. Annette König hat die Wiederbegegnung mit dem venezianischen Commissario genossen und empfiehlt das Buch als unaufgeregte Sommerlektüre.

Der Buchtipp diese Woche stammt von Gastgeber Michael Luisier. Er empfiehlt «Lenin auf Schalke» von Gregor Sander. Der ostdeutsche Autor führt seine Leserschaft dorthin, wo Deutschland am ärmsten ist. Nach Gelsenkirchen im Westen. Eine gekonnte Umkehrung dessen, was wir seit dreissig Jahren gewohnt sind.

Lin Hierse. Wovon wir träumen. 240 Seiten. Piper Verlag, 2022.
Donna Leon. Milde Gaben. 352 Seiten. Diogenes, 2022.
Gregor Sander. Lenin auf Schalke. 186 Seiten. Penguin Verlag, 2022.

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