Neben den offiziellen vier Landessprachen der Schweiz werden im Buch rund ein Dutzend andere, in der Schweiz besonders häufig benutzte Sprachen porträtiert. Darunter eben Spanisch, Portugiesisch, Englisch, Albanisch, die sogenannten BKMS-Sprachen (Bosnisch, Kroatisch, Montenegrinisch und Serbisch), aber auch die verschiedenen Gebärdensprachen, die in der Schweiz genutzt werden. Die meisten davon sind migrantische Sprachen, die deswegen auch einen besonderen Status in der Gesellschaft haben. Doch auch da gibt es Unterschiede: Englisch und Spanisch sind Weltsprachen und haben ein anderes Prestige, während beispielsweise Sprecherinnen und Sprecher des Albanischen oder der BKMS-Sprachen lange gegen grosse Vorurteile zu kämpfen hatten – und immer noch haben.
Ist die Vielfalt der Sprachen in der Schweiz eher ein Nebeneinander oder ein Miteinander? Was steckt dahinter? Wie steht es eigentlich um Deutsch oder Italienisch, wenn man sie nicht als offizielle Landes-, sondern auch als Migrationssprachen betrachtet? Immerhin stammt der prozentual grösste Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung der Schweiz aus deutschsprachigen Ländern.
Diesen Fragen gehen wir in der Sendung nach, zusammen mit Elvira Glaser. Sie ist emeritierte Professorin für germanistische Linguistik und Mitherausgeberin des Buchs «Sprachenräume der Schweiz». Ausserdem erklären wir in der Sendung die Mundartwörter «Nauseli» und «Mechteral» sowie den Familiennamen Riechsteiner. Zum Schluss erhalten Sie noch Einblick in eine besondere Initiaive an einem Freiburger Spital: Dort gibt es fürs Personal neu Dialekt-Einführungskurse ins Senslerdeutsche.
Buchhinweis:
· Elvira Glaser, Johannes Kabatek, Barbara Sonnenhauser (Hsrg.): Sprachenräume der Schweiz. Narr Francke Attempto, 2025. (Das eBook ist über den Verlag gratis erhältlich.)