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Legende: «Mäijöörisch schüü» - schöner als schön auf Glarnerdeutsch Bild: SRF

04.09.2025, 20:03 Uhr «Glarner Dialäggt tüünt mäijöörisch schüü!»

«Zigerbrüüt», «mäijöörisch», «uumäär», «mäinäid», «tedlä», «nuch»: Die Mundart des Kantons Glarus hat aussergewöhnlich viele Erkennungswörter. Man könnte meinen, die Sprache halte sich für einmal an politische Grenzen.



Grund für diese erstaunliche Menge an Glaronismen sind die geografischen Bedingungen, die Isoliertheit des Tals durch die Berge ringsum. Aber «Glarnertüütsch» ist nicht so einheitlich, wie man meinen könnte: Im Hinterland (Süden) sagt man zum Beispiel: «Mir tüend de Spegg mit em dreggete Messer esse», im Mittel- und Unterland dagegen: «Mir tönd de Spägg mit em dräggete Mässer ässe». Wobei sich Mollis nicht an diese Regel hält. Und der Kerenzerberg auch eine eigene Variante hat. Schaut man genau hin, wird es wie immer kompliziert – und interessant.
Auch wer den «Hürbigraagg» nicht kennt, sollte unbedingt reinhören!


FamN Niklaus, Balimann und Jampen

This Fetzer vom Schweizerischen Idiotikon erklärt drei Namen, deren Gemeinsamkeit darin liegt, dass sie alle in Müntschemier im Berner Seeland alteingesessen sind. Jampen stammt vielleicht wie der Name Gamp vom Verb gampen ab, das «schaukeln» bedeutet. Der Name Balimann ist die deutsch geprägte Version des jenseits der Sprachgrenze im Kanton Freiburg einheimischen Namens Ballaman. Entweder stammt das Namenpaar vom althochdeutschen Personennamen Baldoman ab, der sich als «kühner Mann» übersetzen lässt. Oder Balimann, Ballaman kommen vom welschen Wort bailli «Landvogt». Und der Name Niklaus geht auf den Heiligen Nikolaus von Smyrna zurück. Dieser war als beliebter Heiliger ein häufiger Namengeber.


Buchtipp:
Glarner Mundartwörterbuch. Herausgegeben vom Verein Glarner Mundartwörterbuch und der Academia Glaronensis. Bearbeitet von Luzius Thöny, Kevin Müller, Sirkka Marti. Baeschlin Verlag 2024

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