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Früher von Schaffhausen über das Zürcher Weinland und den Thurgau bis St. Gallen und Appenzell eine Selbstverständlichkeit: Das Wort «Bomm» für einen Baum. (Bild: Johann Siemens, unsplash)
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Lieber ein «Eopeotöotli» oder ein «Bio a de Bao»?

In der Serie «Dialektratis» analysieren Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion diesmal die Dialekte der Nordostschweiz, also der Kantone Schaffhausen, Thurgau und teilweise Sankt Gallen und Zürich. 

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Ihre Leitfragen: Woran erkenne ich jemanden aus dieser Region? Wie kann ich innerhalb der Region unterscheiden?

Unverkennbar für diesen Sprachraum ist die Mischung aus «hellen» Vokalen und dem Zäpfchen-r, das typischerweise auf dem Zungenrücken gebildet wird. Stichwort «Eopeotöotli» oder «es Bio a de Bao».

Nicht ganz so leicht ist es, Menschen aus Schaffhausen, dem Thurgau und Sankt Gallen sprachlich auseinanderzuhalten. Zwar wird die Nordostschweiz von einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Grenze sprachlich gevierteilt – aber nicht entlang der Kantonsgrenzen. Dennoch gibt es Anhaltspunkte: Wenn Beat Breu vom «Lengger» spricht, muss er von östlich der sogenannten «Beggeli-Grenze» kommen. Und die Sänger der Mundartbands «Min King» und «Stahlberger» verraten etwas über ihre Herkunft, wenn der eine in einem Song «nid» singt, der andere «nöd».

Mit auf die Reise kommen viele musikalische «Zückerli» und Beispiele für typische Dialektwörter der Region, die Hörerinnen und Hörer geschickt haben. «Enart supo!»

Familiennamen mit dem Motiv «Baum»
Matthias Friedli vom Schweizerischen Idiotikon erläutert gleich mehrere Familiennamen, die ihr Herkunftsmotiv von einem Baumnamen teilen. Alle sind Wohnstättennamen, also ursprünglich nach dem Wohnort des ersten Namenträgers bei einem entsprechenden Baum benannt. Erklärt werden «Tanner», «Wyden» (wie auch «Wyder», «Wydler», «Wiedler», «Widler»), «Buchs» resp. «Buchser», «Hasler», auch «Hassler» geschrieben und «Lerch».

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