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Legende: Futurbildung mit «werden» - falsch oder richtig im Dialekt? Bild: unsplash bearbeitet von SRF

19.06.2025, 20:03 Uhr, Radio SRF 1 Schweizerdeutsch hat keine Zukunft!

Nein, es geht nicht um den vielbeschworenen Niedergang unserer Dialekte oder gar um die Frage, ob Schweizerdeutsch ausstirbt. Was Markus Gasser und Nadia Zollinger diskutieren, ist die Zukunft als grammatikalische Verbform im Schweizerdeutschen. Viel weniger dramatisch also!



In der Mundart wird die Zukunft mit dem Präsens ausgedrückt: «Ich chume morn verbi», statt wie auf Hochdeutsch «Ich werde morgen vorbeikommen». Doch so idealtypisch, wie sich das Nadia wünscht, ist die Realität längst nicht mehr. Denn Sätze wie: «Ich wirde mir nie es Huus chönne läischte» oder «du wirsch die Prüefig beschtaa» hört man immer häufiger.

Warum ist das so? Und warum gibt es im Schweizerdeutschen mit dem Präsens und dem Perfekt lediglich zwei Zeiten, im Gegensatz zum Hochdeutschen mit seinen sechs Zeiten? Markus und Nadia reisen auch tief in die Vergangenheit, um den gegenwärtigen Zustand der Zukunft zu verstehen. «Dir wärded stuune!»

Familiennamen Alig und Basig
Der Name Alig stammt aus verschiedenen Gemeinden rund um den Piz Mundaun im Bündner Oberland. Wahrscheinlich ist er im Alemannischen der Walser entstanden, die im Spätmittelalter in Graubünden verschiedene Kolonien gründeten, etwa in Obersaxen. Der Name Basig ist nur in Valendas alteingesessen. Auch Valendas ist eine Walser-Sprachinsel im rätoromanischen Bündner Oberland. Beide Familiennamen bestehen wahrscheinlich aus einem nicht mehr genau erkennbaren Taufnamen und der Endung -ig, älter -ing und bedeutete ursprünglich «Angehöriger der Person mit diesem Taufnamen».

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