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Schlechte Zeiten für Schweizer Fische?

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Schlechte Zeiten für Schweizer Fische?

Laufzeit 6 Minuten 13 Sekunden. , Sascha Zürcher / Matthias Schmid

Auf dem Bodensee sind die Fänge im laufenden Jahr eingebrochen. Prekär: Auch im Herbst drohen die Fänge schlecht zu werden. Unklar bleibt die Ursache. Möglicherweise sind schlechte Nährstoffwerte dafür verantwortlich, welche z.B. im Brienzersee für einen Populationsrückgang sorgen.

Reto Leuch fischt seit 20 Jahren auf dem Bodensee. Er ist Präsident der Schweizer Bodensee-Fischer und so eine schlechte Saison wie in diesem Jahr hatten er und seine Leute noch nie. Besonders markant ist der Rückgang bei den Felchen. Im Herbst gehen den Fischern normalerweise bis zu 80 Kilogramm Felchen ins Netz, nun sind es nur 20 Kilogramm pro Tag.

Gründe unklar
Wieso die Felchen-Fänge dermassen eingebrochen sind, ist den Fischern ein Rätsel. Hat es zu wenige Nährstoffe im See? Reto Leuch kann es sich fast nicht vorstellen. Es gab nämlich schon Jahre mit einem hohen Phosphor-Wert im Bodensee, dennoch hatte es wenig Felchen im See.

Im Brienzersee scheint der Fall jedoch klar. Wegen zu wenig Phosphor im Wasser fehlt Nahrung für Wasserflöhe, welche wiederum die Hauptnahrung der Felchen sind. Auch im Thunersee, im Walensee und im Vierwaldstättersee geht der Schweizerische Fischereiverband SFV davon aus, dass Phosphormangel die einheimischen Felchen massiv bedroht.

Kläranlagen sorgen dafür, dass Gewässer nicht mit Phosphor überdüngt werden, denn dies führt unter anderem zu Sauerstoffmangel. Fehlt jedoch Phosphor weitgehend, kann das ebenfalls zu einem Ungleichgewicht führen. Ein Pilotversuch, bei dem in den Kläranlagen beim Brienzersee auf die sogenannte Phosphatausfällung verzichtet hätte werden sollen, wurde von der Politik verworfen.

Forderungen der Fischer
Ähnliche Bestrebungen gibt es beim Bodensee nicht. Die Schweizer Bodensee-Fischer verlangen jedoch, dass sie in Zukunft mehr Netzflächen zur Verfügung haben. Pro Patent darf ein Fischer vier Schwebenetze setzen. Weil es aber in den Kantonen Thurgau und St. Gallen Patente habe, die niemand nutzt, sollen diese auf die Berufsfischer verteilt werden, die aktiv sind. So könne man auch solch schlechte Fisch-Jahre am Bodensee überstehen, wie das aktuelle, sagt Reto Leuch.

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Hoher Stromverbrauch von Settop-Boxen

Laufzeit 5 Minuten 57 Sekunden. , Adrian Zehnder

In den Schweizer Stuben stehen schätzungsweise 2 Millionen Settop-Boxen - Tendenz zunehmend. Die Geräte haben vor allem im Standby einen enormen Stromverbrauch. Das zeigt eine Untersuchung von «Kassensturz» und dem Vergleichsdienst «TopTen» für energieeffiziente Produkte.

«TopTen», eine Online- Suchhilfe für energieeffiziente Geräte, hat zusammen mit dem renommierten Prüfinstitut VDE den Stromverbrauch der am häufigsten eingesetzten Settop-Boxen gemessen. Auffallend war der hohe Stromverbrauch im Standby: Die ungefähr 2 Millionen Settop-Boxen von Swisscom, Cablecom, Sunrise und anderen sorgen für jährliche Standby-Verluste von 200 Millionen kWh. «Das entspricht dem Stromverbrauch der Stadt Winterthur mit ihren 100‘000 Einwohnern», veranschaulicht Eric Bush von «TopTen».

Strengere Grenzwerte ab 2013
Die zuständige Behörde, das Bundesamt für Energie, will nicht tatenlos zuschauen. Für den Stromverbrauch der Settop-Boxen sind ab 2013 strengere Höchstwerte vorgeschrieben. Viele Settop-Box-Anbieter können die Vorgaben nur erfüllen, wenn sie in ihren Geräten eine Stromsparfunktion einbauen.

Die Anforderungen an eine solche Funktion sind hoch, erklärt Felix Frey vom Bundesamt für Energie: «Wenn die Fernsehzuschauer wegen der Stromsparfunktion minutenlang darauf warten müssen, bis die Settop-Box einsatzbereit ist, werden wir das nicht akzeptieren.»

Keine Energieetikette
Nicht zum Ziel führt laut BFE der Einsatz der Energieetikette. Die Etikette mache nur Sinn, wenn die Konsumenten zwischen mehreren Geräte auswählen können wie zum Beispiel bei Autos oder Kaffeemaschinen. Bei den Settop-Boxen mit ihren wenigen Anbietern und Modellen sei das aber nicht der Fall, betont Felix Frey vom BFE gegenüber «Espresso».

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