Im Westen wiederum grenzt Armenien an die Türkei. Das Land, das sich bis heute weigert, anzuerkennen, dass es im Ersten Weltkrieg an der armenischen Bevölkerung einen Völkermord verübt hat. Bemühungen darum, das Verhältnis zum grossen Nachbarn zu normalisieren, stocken weiterhin.
Zwar konnte sich das kleine Armenien lange auf Russland als Schutzmacht abstützen. Doch seit dem Ukrainekrieg setzt der Kreml seine Prioritäten anders. Dafür verkündet Donald Trump, mit einem neuen Abkommen Frieden in den Südkaukasus gebracht zu haben. Doch sein Vertrag mit Armenien und Aserbaidschan ist unverbindlich und lässt viele Fragen offen.
Eine Reise durch die Grenzgebiete Armeniens zeigt: Die Unsicherheit im Land ist gross, die Debatte um den richtigen Umgang mit den Nachbarn nimmt die gesamte Politik in Beschlag. Trotzdem hat die Armenierin Schahane Chatschikjan Hoffnung: «Wir werden nie mit allen beste Freunde sein, aber gute Verhältnisse sind möglich.»