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12.11.2025, 06:30 Uhr Privatstadt Próspera – Honduras als Versuchslabor der Libertären

Kaum Steuern, kaum Regulierungen, maximale Forschungsfreiheit - auf einer honduranischen Insel in der Karibik entsteht eine Privatstadt. In Próspera können Firmen ihren eigenen Rechtsrahmen wählen. Das zieht Start-Ups und Libertäre aus aller Welt an, auch Milliardäre aus dem Silicon Valley.

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«Ich habe sieben Chips implantiert», sagt US-Amerikaner Rich Lee. «Hier in der Hand, das ist meine Kreditkarte, damit kann ich bargeldlos an der Kasse bezahlen.» Das löse viele schräge Blicke aus, erzählt der 47-jährige lachend. Rich Lee glaubt, dass der menschliche Körper aktiv verbessert werden müsse. «Unsere Sinne und Fähigkeiten müssen erweitert werden, egal, ob durch Gentherapie oder Cyborg-Implantate.» Er probiert seine Forschungsergebnisse gleich an sich selber aus. Das ist möglich in Próspera. Hier gibt es keine Gesundheitsbehörde und keine Ethikkommission. Wer ein Unternehmen registriert, braucht lediglich einen Versicherer, der bereit ist, das Risiko zu übernehmen. Bezahlen kann man in Bitcoin. Alles in privater Hand.

Próspera gilt als Vorzeigemodell in der sogenannten Privatstadtbewegung, die durch Geld und Macht aus dem Silicon Valley vorangetrieben wird. Libertäre Milliardäre wie Paypal-Gründer Peter Thiel oder Brian Armstrong, der Gründer von Coinbase, investieren darin. Der Staat Honduras, zu dem die Karibikinsel mit Próspera gehört, hat das Nachsehen.

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