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Strassenproteste in Khartum im Frühjahr 2022.
SRF. Anna Lemmenmeier
abspielen. Laufzeit 26 Minuten 34 Sekunden.
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Sudan – der lange Atem der Revolution

Vor drei Jahren wurde Diktator Omar al-Bashir nach einem monatelangen Volksaufstand entmachtet. Eine Demokratie schien möglich, das Land kam aus der Isolation. Doch dann setzte das Militär dem Experiment mit einem Putsch ein Ende. Die Protestbewegung kämpft weiter und zahlt dafür einen hohen Preis.

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«Wir waren so glücklich und so voller Hoffnung und wir spürten, dass ein grosser Wandel bevorstand». Das sagt die 23-jährige sudanesische Studentin Anda Kamal, die von Anfang an bei den Protesten gegen Diktator al-Baschir dabei war. Es ging von Anfang an nicht nur um al-Baschir, sondern um einen grundlegenden Wandel der Gesellschaft, und um Gerechtigkeit. Die Verantwortlichen für die jahrelangen Gewalttaten – Stichwort Darfur, Stichwort Bürgerkrieg – sollten zur Verantwortung gezogen werden.


Der erhoffte grosse Wandel aber ist ausgeblieben. Das Militär hat die Macht wieder an sich gerissen. Anda Kamal und ihre Mitstreiter und Mitstreiterinnen aber wollen nicht aufgeben. Der Preis dafür ist aber hoch: Fast jeden Tag werden Menschen bei Strassenprotesten getötet. Deshalb fragen sich inzwischen viele, ob der ersehnte Wandel die vielen Toten wert ist. Ausserdem gehen in der Protestbewegung die Meinungen auseinander darüber, wie wichtig Frauenrechte sind, wie weit die Forderungen nach gesellschaftlichem Wandel gehen sollen. Aufgeben aber – das ist für viele der Aktivisten und Aktivistinnen keine Option – die Revolution, so zeigt sich, hat einen langen Atem.

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