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Annette Hug - «Wie ich Philippina werden wollte»
Flink und geschickt faltet die Schriftstellerin Annette Hug in ihrer Zürcher Wohnung einen Plastiksack zu einem kleinen, hübschen Dreieck. Gelernt hat sie diese Faltkunst von einer philippinischen Designerin. Annette Hug dachte zuerst, Platiksäcke-Falten sei ein Kunstprojekt, bis ihre Freundin sie aufklärte: das habe nichts mit ihrem Beruf als Designerin zu tun, sie habe das von ihren Eltern gelernt. Plastiksäcke seien für arme Leute wie sie etwas Kostbares. Die würden gewaschen, getrocknet und sorgsam gefaltet, um sie wiederverwenden zu können.
Zwei Welten
Armut und Design – auf den Philippinen prallen zwei Welten aufeinander: die Welt von gestern und die Welt von heute. Das fasziniert Annette Hug noch immer. Sie kennt das Land nicht zuletzt deswegen so gut, weil sie die Landessprache, das Tagalog, spricht. Sie hält engen Kontakt zu ihren philippinischen Freundinnen, und sie befasst sich auch als Schriftstellerin mit den Philippinen: ihr jüngster Roman heisst «Wilhelm Tell in Manila». Und immer wieder, wenn ihr die Schweiz zu eng und zu traurig vorkommt, bricht sie auf nach Manila: Dort gebe es noch mehr Hoffnung, mehr Optimismus, mehr Veränderungswillen, sagt Annette Hug, und das tue ihr so gut.
Erfahrung fürs Leben
Als junge Frau wollte Annette Hug für den Rest ihres Lebens in Manila bleiben. Sie integrierte sich in die dortige Frauenbewegung, sie verliebte sich in eine Philippinin, sie lernte, sich angstfrei in einer gefährlichen Grossstadt zu bewegen, sie lernte, femininer zu wirken, sie lernte, langsamer und gelassener zu werden... Und trotz alledem ist sie eines Tages in die Schweiz zurückgekehrt. Warum, und wie ihre philippinische Erfahrung sie verändert hat, das erzählt sie in der Sendung «Menschen und Horizonte».
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