Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

28.12.2025, 12:38 Uhr Iryna Herasimovich: «Exil ist eine unsichtbare Arbeit»

Wie unterwandert Kunst die Diktatur in Belarus? Dazu forscht Iryna Herasimovich am Slavischen Seminar in Zürich. Als sie in die Schweiz kam, wollte sie nur einige Monate bleiben, um Literatur zu übersetzen. Doch die gewaltsame Niederschlagung der Protestbewegung verunmöglichte eine Rückkehr.

Download
«Hier habe ich das Gefühl, endlich angekommen zu sein», sagt Iryna Herasimovich, wenn sie von ihrer Arbeit am Slavischen Seminar in Zürich erzählt. Sie habe das Glück, dass ihr Umfeld sensibel auf ihre Situation reagiere. Hinter ihr liegen Jahre voller Entscheidungen, die sie nie treffen wollte: Sie musste ihre Wohnung in Minsk per Video auflösen, ihr altes Leben und vor allem geliebte Menschen für unbestimmte Zeit zurücklassen. Heute kann sie sagen: «Exil ist nicht nur Verlust, sondern auch eine Bereicherung.»
In «Musik für einen Gast» erzählt Iryna Herasimovich davon, weshalb ihr ein Lied von Mani Matter während der Revolutionswirren geholfen hat. Und sie erklärt, weshalb übersetzen für sie auch eine politische Bedeutung hat: «Es geht um die Haltung, sich auf andere einzulassen und sich zu bemühen, sie zu verstehen.»

Die Musiktitel:
1. Belarussisches Volkslied: «Lito» (Ivan Kirchuk / Siarhei Douhushau / Margarita Levchuk)
2. Uladzimier Teraŭski - «Kupalinka» (Singfrauen Winterthur / Albin Brun Quartett)
3. Erstes Wiener Heimorgelorchester (EWHO) – «Die Letten werden die ersten sein»
4. Edvard Grieg - Peer-Gynt-Suite: «Åses Tod» (Zürcher Kammerorchester / Howard Griffiths)
5. Arvo Pärt - «Salve Regina» (Estonian Philharmonic Chamber Choir / Paul Hillier)

Mehr von «Musik für einen Gast»