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«Massen-Suizid für Alte»: Ein japanisches Video geht viral

Yale-Professor Yusuke Narita aus Japan schlägt darin vor, das Altern der Gesellschaft durch «Suizid der Alten» zu «lösen».

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Zwar sagt er inzwischen, er habe das nur symbolisch gemeint, trotzdem schlägt so eine Aussage natürlich Wellen. Auch, weil Japan als Land mit einer hohen Suizidrate bekannt ist.

«Wenn sich beispielsweise Manager nach einer Verfehlung das Leben nehmen, werden sie von ihren Vergehen gesellschaftlich frei gesprochen», sagt ARD-Korrespondentin Kathrin Erdmann. «Oft wird aber auch verschwiegen, wenn sich in einer Familie jemand das Leben genommen hat. In Japan geht es oft um Scham und darum, das Gesicht zu wahren.»

Japans Suizidrate ist im weltweiten Vergleich hoch. Das Klischee aber vom «Harakiri-Land» trifft nicht zu. Viele Länder haben höhere Suizidraten. Und die Schweiz kommt auf dieser Liste kurz hinter Japan, hat also selbst auch keine tiefe Rate.

«Ursachen für Suizide sind in den Ländern teils unterschiedlich. Allgemein aber führen zum Beispiel Einsamkeit und Zukunftsängste zu Suizidgedanken», sagt Philipp Sterzer, Professor an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. «In der Schweiz gibt es zudem Unterschiede zwischen den Kantonen - und zwischen katholischen und reformierten Gebieten.»

Suizidgedanken? Wendet euch an die Dargebotene Hand, Telefonnummer 143 oder 143.ch, an einen Menschen, dem ihr vertraut, oder sucht direkt eine Notaufnahme auf. 

Eure Gedanken zu dieser Folge interessieren uns. Meldet euch auf 076 320 10 37 oder newsplus@srf.ch.

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