Mit lauten Glocken den Winter vertreiben: Mit dem Kinderbuch «Der Schellenursli» wurde dieser Engadiner Brauch weltberühmt. Traditionell machen nur Buben beim Schellen mit.
Während manche Gemeinden den Anlass längst für Mädchen geöffnet haben, gibt es zum Beispiel in Zuoz Widerstand. Der Gemeindepräsident will auch die Mädchen mit Glocken am Umzug dabei haben: «Unsere Regelung ist veraltet. Man muss mit der Zeit gehen.»
Manche im Dorf fürchten, dass der Brauch dadurch verwässert und verfälscht würde. Mädchen hätten andere Aufgaben am Chalanda Marz, etwa das Dekorieren und Papierblumen basteln.
Muss sich Brauchtum überhaupt entwickeln oder geht es nicht gerade ums Bewahren? «Ganz klar muss es sich entwickeln», sagt Kulturwissenschaftler Mischa Gallati von der Universität Zürich. «Bräuche sind in einen Kontext eingebunden. Wenn sie diese Anbindung verlieren, gehen sie sehr schnell verloren.»
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