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Das miese Hunde-Geschäft: Vorsicht bei Tierinseraten

Im Internet sind viele Tierinserate mit Welpen zu finden. Die Bilder und Beschreibungen erwärmen unser Herz, doch leider steckt hinter diesen Angeboten häufig grosses Tierleid oder mieser Betrug. Deshalb: Aufgepasst bei Tierkäufen via Internet. Wir sagen Ihnen, wo der Hund begraben liegt.

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Kamerun-Inserate:

Immer wieder zeigen Tierinserate äusserst niedliche – fast schon kitschige – Bilder von Welpen und dazu eine herzzerreisende Geschichte zu ihrem traurigen Schicksal. Das Problem: Dahinter stecken oft Betrüger aus Westafrika, daher auch der Begriff «Kamerun-Inserate». Die Bilder sind gestohlen, die Geschichten erfunden. Diese Tiere gibt es nicht. Lässt man sich auf ein solches Inserat ein, kann das viel Geld kosten. Man soll immer wieder vorausbezahlen: für den Hund, für den Tierarzt, den Transport, Zollgebühren und so weiter. Man bezahlt und bezahlt, den Welpen sieht man jedoch nie.

Hinweise auf ein betrügerisches Inserat:

  • Inserate in schlechtem Deutsch
  • Sehr kitschige Welpenbilder
  • Viel zu günstiger Preis für Rassenhunde oder -katzen
  • Das Tier kann nicht vor Ort besichtigt werden
  • Erst ist das Tier in der Schweiz, plötzlich muss es aus dem Ausland importiert werden.

Bei solchen Anzeichen sollte der Kontakt sofort abgebrochen werden. Man darf sich auch nicht von gefälschten Impf- oder Zuchtdokumenten täuschen lassen. Informieren Sie die Polizei und die Plattform-Betreiber.

Inserate von der Welpen-Mafia:

Hier handelt es sich um Züchter, die Muttertiere als Gebärmaschinen für Welpen-Massenproduktionen missbrauchen. Die Tiere leben unter erbärmlichen Umständen, die Jungen werden meist viel zu früh von der Mutter weggenommen und vom Ausland in die Schweiz transportiert.

Viele Jungtiere sind dadurch geschwächt, krank, traumatisiert. Für die neuen Besitzer kann das hohe Tierarztkosten zur Folge haben, im schlimmsten müssen die Welpen eingeschläfert werden. Solche Qualzuchten sollte man auf keinen Fall unterstützen.

Hinweise auf Inserate aus illegalen Tierzuchten:

  • Wenn der Züchter nicht seine komplette Adresse mit Telefonnummer preisgibt
  • Die Welpen sind jünger als acht Wochen
  • Der Züchter bietet verschiedene Rassen an
  • Ungewöhnlich günstige Preise
  • Die Übergabe soll irgendwo an einer Autobahn-Raststätte stattfinden. Vorher kann das Tier nicht besichtigt werden.

Auch wichtig zu wissen:

  • Kaufen Sie nie ungesehen ein neues Haustier. Schauen Sie es sich vorher persönlich an. Es ist wichtig, sich zu beschnuppern und sicherzustellen, dass man sich mag. Prüfen Sie auch die Umgebung, in der es aufwächst.
  • Kaufen Sie wenn möglich nur Tiere in der Schweiz, von registrierten Züchtern oder Tierheimen. Falls Sie einem Tier aus dem Ausland eine Chance geben möchten – zum Beispiel einem Strassenhund aus der Türkei: Wenden Sie sich an eine Schweizer Tierschutz-Organisation, die vom Bund die Erlaubnis für den Import von solchen Hunden hat. Bedenken Sie aber, dass die Tiere sich zuerst an ihr neues Leben gewöhnen müssen. Die Organisation stehen Ihnen dabei aber mit Rat und Tat zur Seite.

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