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Sind Sie auf einen längeren Stromausfall vorbereitet?

Wenn die Stromversorgung für mehrere Tage ausfällt, ist Chaos vorprogrammiert: Die Läden schliessen, Bancomaten spucken kein Geld mehr aus, Benzin kann auch nicht mehr getankt werden. Das kann auch in der Schweiz passieren. Gut, wenn man darauf vorbereitet ist und weiss, was zu tun ist.

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Viele erinnern sich vermutlich noch daran, als 2005 im deutschen Münsterland wegen starkem Schneefall der Strom ausfiel. 250'000 Menschen waren über vier Tage ohne Elektrizität. So etwas ist auch in der Schweiz möglich. Eine Risikoanalyse vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz zeigt, ein andauernder und grossflächiger Stromausfall könnte sich alle 30 Jahre ereignen. Die Konsequenzen sind äusserst vielschichtig: Der Verkehr steht still, Lebensmittel können nicht mehr gekühlt werden, Zapfsäulen funktionieren nicht, das Telefonnetz spuckt und so weiter (siehe Link unten). Daher wird empfohlen, für solche Fälle vorzusorgen.

Jeder sollte sich einen Notvorrat anlegen

Wie bei anderen möglichen Krisen muss man sich auch bei einem längeren Stromausfall für einige Tage selbst versorgen können. Ein Notvorrat hilft. Dazu gehören:

  • Mindestens neun Liter Wasser pro Person
  • Lebensmittel, die lange haltbar sind und nicht gekühlt werden müssen (Schokolade, Reis, Nüsse, Konserven usw.)
  • Verbrauchsgüter wie ein batteriebetriebenes Radio, Ersatzbatterien, Taschenlampen, Kerzen, Streichhölzer, Gaskocher etc.
  • Hygieneartikel: WC-Papier, Seife, wichtige Medikamente etc.

Eine ausführliche Liste finden Sie hier.

Tipp: Wird der Notvorrat im Keller gelagert, geht er schnell vergessen und die Lebensmittel überschreiten das Verfalldatum. Bewahren Sie sie daher in der Küche auf und integrieren Sie sie in den Alltag. So brauchen Sie die Reserve von Zeit zu Zeit auf und können sie regelmässig neu auffüllen.

In Krisenfällen wird die Bevölkerung via Radio informiert. Man sollte also immer ein Gerät zuhause haben, das auch mit Batterie betrieben werden kann.

Das Radio als wichtiges Kommunikationsinstrument

In Krisenfällen wird die Bevölkerung via Radio informiert. Man sollte also immer ein Gerät zuhause haben, das auch mit Batterie betrieben werden kann.

Voraussichtlich im Januar 2023 werden die UKW-Frequenzen definitiv abgeschaltet, Sender sind dann nur noch über DAB+ empfangbar. Das Problem: Bei einem längeren Stromausfall kann DAB nicht mehr empfangen werden; die Frequenzen können auch keine dicken Bunkermauern durchdringen. Daher werden sicher bis 2027 UKW-Notsender bestehen bleiben.

Tipp: Wenn Sie sich ein DAB-Radio anschaffen, achten Sie darauf, dass es auch auf UKW-Empfang umgestellt werden kann. Das ist heute bei den meisten Geräten der Fall. Stellen Sie sicher, dass das Gerät nebst Stromanschluss auch ein Batteriefach hat.

Was sollten Sie bei einem längeren Stromausfall zudem tun?

  • Allenfalls mit dem Handy auf der Internetseite des Stromanbieters nach Informationen suchen.
  • Radio hören
  • Telefonieren Sie nur, wenn unbedingt nötig, ansonsten besteht die Gefahr, dass das Netz überlastet wird.
  • Waren beim Stromausfall Geräte wie Bügeleisen und elektrische Werkzeuge in Betrieb, stecken Sie sie aus. Sie schalten sich allenfalls automatisch ein, wenn wieder Strom vorhanden ist.
  • Kühlgeräte sollten so gut wie möglich geschlossen bleiben. Lebensmittel im Kühlschrank können bis zu 6 Stunden problemlos aufbewahrt werden, im Tiefkühler sogar 24 Stunden.
  • Gibt es Anzeichen, dass der Strom für längere Zeit ausfällt, füllen Sie Trinkwasserreserven ab, denn auch die Wasserversorgung kann nur beschränk aufrecht erhalten werden.

Prüfen Sie auch, ob jemand Ihre Hilfe braucht

  • Stellen Sie sicher, dass im Lift in Ihrem Haus niemand feststeckt.
  • Informieren Sie Nachbarn und schliessen Sie sich zusammen.
  • Gerade ältere, alleinstehende Personen brauchen in solchen Situationen oft Hilfe und Aufklärung. Überassen Sie sie auf keinen Fall ihrem Schicksal.

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