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Koloratur-Jodlerin Bea Abrecht ist Gast bei Dani Häusler im «SRF Musikwelle Brunch».
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Bea Abrecht: Diva zwischen U- und E-Musik

Bea Abrecht war eine grossartige Sängerin, als Jodlerin allerdings umstritten.

Schon als kleines Mädchen ist sie in den 50er-Jahren mit ihrem Vater aufgetreten. Sie sang einfache Liedli, allerdings schon mit beindruckender Stimme. Im Alter von 11 Jahren traten die Beiden mehrere Abende in der Bierhalle Wolf in Zürich auf und Bea wurde vom legendären Werner Schmid entdeckt. Er engagierte sie vom Fleck weg für sein Mekka der damaligen Jet-Set-Branche – das Kindli vis à vis beim Lindenhof.

Bald darauf sang Bea Abrecht am Konservatorium vor: Die deutsche Gesangspädagogin Ria Ginster war begeistert und auch überrascht, als die kleine Bea ihren Manager Werner Schmid fragen musste, ob sie studieren darf. Sie durfte und wurde auf höchstem Level geschult. Das beweist ihre Aufnahme des Frühlingsstimmen-Walzers von Johann Strauss im Alter von 17 Jahren.

Zur Diva wurde sie am Konservatorium regelrecht erzogen: Besenstiel im Rücken, Brust raus, Kopf hoch – alles andere sind Salatköpfe – diesen Satz hat ihr Ria Ginster auf den Weg mitgegeben.

Die junge Frau sang jeden Abend im Kindli, bald auch auf internationalen Bühnen. Ende der 60er-Jahre machte sie auch regelmässige Aufnahmen mit dem Radio-Orchester Beromünster, sie konnte einfach alles singen. Auch im Schweizer TV war sie präsent, sowie auch in Deutschland.

Den Jodel hat sie immer gepflegt. Sie hat höher und schneller gejodelt als alle Anderen, das brachte ihr nicht nur Freunde ein. Ihr wurde entgegengehalten, dass ihr Jodel nicht echt, nicht original sei. Das wollte sie ja auch nicht, sie wollte singen, auftreten, berühmt werden.

In den 70er- und 80er-Jahren war sie auf ihrem Zenit: Sie sang überall und mit Grössen wie Louis Armstrong, Udo Jürgens, Horst Jankowsky, Max Greger, Trio Eugster.

1989 entstand mit Carlo Brunner nochmals eine neue Facette: die des volkstümlichen Schlagers. So nahm sie mit «Grande Festa» am Grand Prix der Volksmusik teil, allerdings ohne zu gewinnen. 1999 erlitt sie dann einen schlimmen Verkehrsunfall, der ihre Karriere beendete.

Heute lebt Bea Abrecht zurückgezogen in ihrem Heimatdorf Schönbühl in der Nähe von Bern.

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