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Darius Weber: «Der Iltis hat ein verblüffendes Ortsgedächtnis»

Die Umweltschutzorganisation Pro Natura hat den Iltis zum Tier des Jahres 2024 gekürt. Der Iltis gehört zur Gattung der Wiesel und galt lange als ausgestorben. Der Wildtierbiologe Darius Weber fing in den 80er-Jahren einige Exemplare, versah sie mit Peilsendern und erkundete ihr Leben. 

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Der Iltis hat einen schlechten Ruf. «Der Iltis ist auf Mord erpicht», schrieb schon Wilhelm Busch. Zudem kann man «stinken wie ein Iltis» oder «schlafen wie ein Ratz». Dass Dichtung und Wahrheit auch in diesem Fall weit auseinander liegen, hat der Wildtierbiologe Darius Weber festgestellt. Er ist Gast im Tagesgespräch und hat seine Doktorarbeit über Iltisse geschrieben.

Weber stellte die Fallen am falschen Ort, schlug sich vergebens die Nächte um die Ohren. Iltisse wohnen weder am Wasser, noch sind sie nur nachtaktiv. Diese Lehren zog Darius Weber aus seinen Beobachtungen. Mit seinem Ortssinn sticht der Iltis den Menschen um ein Vielfaches aus.

Da er auf Massen von Grasfröschen oder Erdkröten angewiesen ist, steht der wieselartige Jäger seit einigen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Er ist als verwundbar eingestuft. Geht der Schwund der Amphibien weiter, betrifft dies auch den Froschfresser.

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