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Norbert Mappes-Niediek: Die Lehren aus den Jugoslawienkriegen

Ein neu erschienenes Buch mit dem Titel «Krieg in Europa» zeichnet den Zerfall Jugoslawiens nach. Gleichzeitig analysiert es die Beteiligung der damaligen EG, der UNO und der Nato. Autor Norbert Mappes-Niediek sieht in der damaligen Reaktion einen Zusammenhang zum heutigen Krieg in der Ukraine.

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Das neulich erschienene Buch «Krieg in Europa» thematisiert das blutige Auseinanderbrechen Jugoslawiens. Die Schilderung beginnt mit den ersten Panzern in Slowenien und dem Schock darüber, dass im vermeintlich friedlichen Europa plötzlich wieder Krieg ausbricht. Norbert Mappes-Niediek, der Autor des Buches, zeichnet die Bruchstellen des gescheiterten Vielvölkerstaats nach, nimmt das unfassbare Massaker im bosnischen Srebrenica in den Blick, fragt nach Interessen und Strategien der Kriegsparteien, aber auch nach der Verantwortung der ausländischen Mächte. Dabei kommt der Autor zum Schluss, dass die USA gegen Ende des Krieges völkerrechtswidrig in den Krieg eingegriffen haben und andere NATO-Mitglieder mitmachten. Eine der Konsequenzen daraus, so Mappes-Niediek: die USA schufen damit einen Präzedenzfall – auch für potenzielle Gegenspieler, wie aktuell den russischen Präsidenten Putin.

Der Autor und Journalist Norbert Mappes-Niediek berichtet seit 1991 aus oder über Südosteuropa, war in den 90er-Jahren Berater des UN-Sonderbeauftragten für das ehemalige Jugoslawien und in den 2000er-Jahren Sprecher des deutschen Bundestags. Er schrieb u.a. für «Die Zeit», für die «Financial Times Deutschland» und arbeitet heute vor allem für öffentlich-rechtliche Medien, wie den Deutschlandfunk.

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