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Liegt sein Engagement für Bosnien und Herzegowina in den eigenen Erfahrungen, als Kärntner Slowene einer Minderheit anzugehören?
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Valentin Inzko: Mit dem Krieg steht Bosnien-Herzegowina im Fokus

Bis vor einem Jahr war Valentin Inzko der Hohe Repräsentant der Vereinten Nationen von Bosnien-Herzegowina. Die Probleme des Landes spitzen sich mit dem Krieg in der Ukraine zu. Die aktuelle Situation sieht er jedoch auch als Chance für sein Land.

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Regiert wird Bosnien-Herzegowina dezentral von einem dreiköpfigen Präsidium, das je eine Ethnie vertritt. Die Trennung des Krieges in den neunziger Jahren ist nicht überwunden. Die Korruption und Arbeitslosigkeit im Land gross. Von den Wahlen bleiben viele ausgeschlossen. Noch immer verlassen viele Menschen das Land.

Der Präsident der bosnischen Serben, Milorad Dodik, provoziert mit Forderungen nach Abspaltung, nach einer eigenen Armee oder nach einem eigenen Steuersystem. Er unterhält gute Beziehungen zu Putin, will diesen in den nächsten Tagen zum wiederholten Mal treffen. Die nationalistischen Tendenzen, vor denen der ehemalige Hohe Repräsentant von Bosnien-Herzegowina schon vor Jahren gewarnt hat, spitzen sich mit dem Krieg in der Ukraine weiter zu: Russland hat auch Bosnien-Herzegowina damit gedroht, bei einer Annäherung an die Nato, aggressiv einzuschreiten.

Valentin Inzko ist jedoch überzeugt: Trotz der Spannungen und der vielen Parallelen zur Ukraine wird es keinen neuen Krieg geben. Im Gegenteil, der Krieg in der Ukraine führe den Vereinten Nationen, aber auch Europa, vor Augen, wie wichtig Bosnien-Herzegowina sei. Es liege mitten im Herzen Europas und sei dennoch mit all seinen Problemen fast vergessen gegangen. Dies habe sich nun geändert.

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