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Werner Schweizer: Solothurner Filmtage und die Affäre Flükiger

Im Jurakonflikt wollte der Bundesrat mit allen Mitteln Tote verhindern. Doch ein Soldat, ein Wirt und ein Polizist kamen ums Leben, die Todesumstände sind bis heute nicht alle aufgeklärt. Nun ist ihr Schicksal Thema an den Solothurner Filmtagen - in einer neuen Doku von Regisseur Werner Schweizer.

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«Wollen Sie Tote?» fragt der ehemalige Bundesrat Kurt Furgler 1977. Und fügt scharf an: Der Bundesrat wird keine paramilitärischen Gruppierungen dulden. Die Schweiz kurz vor dem Bürgerkrieg: Der Jurakonflikt war aufgeheizt, die jurassische Groupe Bélier machte mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam. Kurt Furgler hielt dagegen: Er wollte mit einer Abstimmung über einen neuen Kanton die Situation entschärfen. In dieser Zeit verschwand der junge Offiziersanwärter Rudolf Flükiger. Einen Monat später wurde er tot aufgefunden. Bis heute sind die Umstände seines Todes nicht geklärt, auch wenn die Behörden sich schnell einig waren: Selbstmord. Doch die Familie und Experten zweifeln daran. In der Folge wurde im Schweizer Jura ein Polizist erschossen, ein Wirt tot aufgefunden, die RAF ermordete im nahegelegenen Mulhouse Hanns Martin Schleyer, am Grenzübergang zwischen der Schweiz und Frankreich kam es zu Schiessereien mit gesuchten RAF-Terroristen. Was ist damals im Jura passiert? Werner Schweizer hat recherchiert und die Geschichte des Bauernsohnes aus dem Bernischen Jegenstorf nacherzählt. Kurz vor Abschluss der Dreharbeiten, der Film ist bereits im Schnitt, erhielt das Team anonyme Unterlagen einer Schmuggler-Bande; der Film nimmt eine weitere Wendung. «Die Affäre Flükiger» hat Premiere an den Solothurner Filmtagen und ist nominiert für den Prix Soleure, den höchstdotierten Schweizer Filmpreis. Regisseur Werner Schweizer ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.

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