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Was ein selbstgebauter Toaster über die Welt verrät
In einem simplen Toaster stecken mehr Teile, Materialien und Knowhow, als man denkt. Das musste auch der britische Designer Thomas Thwaites feststellen. Er hat einen Toaster selbst gebaut - von Anfang an.
Dabei hat Thomas Thwaites ganz bei Null begonnen. Er hat die Metalle selbst geschürft, den Kunststoff hergestellt und so weiter. «Ein Toaster sagt einiges über unsere Zivilisation aus. Er wurde vor hundert Jahren ersonnen, um die Nachfrage nach Strom anzukurbeln. Danach floss viel Hirnschmalz in seine Verbesserung - und dies einzig, um die Zubereitung des Frühstücks etwas komfortabler zu machen», so Thwaites.
Komfort, Fortschritt, Globalisierung
Letztlich habe der menschliche Drang, stetig den Komfort zu steigern, zum Fortschritt geführt, sagt Thomas Thwaites weiter, und von da zur Globalisierung. «Das Projekt demonstriert, wie viel Wissen, Energie und Rationalisierung in einem Alltagsgerät stecken. Aber es zeigt auch, dass wir Designer uns andere Formen der Gestaltung überlegen sollten. So ein Toaster tut seinen Dienst für 5, 10 Jahre. Eine kurze Zeit. Danach müsste man all die wertvollen Materialien wieder verwenden können. Doch oft sind die Dinge so gebaut, dass dies kaum möglich ist.»
404 Einzelteile, 38 verschiedene Materialien
Für seinen Eigenbau-Toaster zerlegte Thwaites zuerst einen Billig-Toaster aus dem Supermarkt - und zwar das günstigste Modell, das er finden konnte. Es bestand aus 404 Einzelteilen und 38 verschiedenen Materialien: 17 Metalle, 18 Kunststoffe und 2 Mineralien. Eines davon undefinierbar. Um seine Idee überhaupt realisierbar zu machen, musste Thwaites den Toaster vereinfachen: Mit drei Metallen statt 17 (Stahl, Kupfer, Nickel) und einem Kunststoff sollte sein Toaster auskommen.
Funktioniert hat der Toaster von Thomas Thwaites tatsächlich - wenn auch nur für zwei Sekunden. Das Gerät steht heute im Science Museum in London.
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