Tagtäglich reiben wir uns Seifen und Cremes auf Haut und Haar. Was ist schädlich, was nützt und worauf sollte man achten?
«Ich benutze seit Jahren kein Shampoo mehr»
Deborah wäscht ihr Haar mit einer selbstgemachten Mischung aus Roggenmehl, Wasser und Zitronensaft. «Spannend», sagt die Dermatologin dazu. Roggenmehl habe tatsächlich Substanzen, die gut sind für die Kopfhaut. Trotzdem würde sie die Eigenkreation Menschen mit Schuppen oder Problemhaaren nicht empfehlen.
Wie oft kann man sich die Haare denn mit konventionellen Shampoos waschen? Grundsätzlich so oft, wie man will. Die heutigen Shampoos sind für die tägliche Dusche in der Regel unbedenklich, sagen Experten. Um das Haarwachstum zu unterstützen, eignen sich Vitamin C, Biotin, Zink, Eisen oder Folsäure. Auch Hirse und Protein sind gut.
Was nützen Gesichtscremes?
In der Welt der Anti-Aging-Produkte kann man sich schnell verlieren. Dabei wäre der Trick, um Falten vorzubeugen, ganz simpel: Sonnencreme benutzen. Und zwar bei jedem Wetter, jeden Tag. Denn UVA-Strahlen kommen praktisch von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf unsere Haut, unabhängig vom Wetter und sogar durch Fensterscheiben hindurch.
Sind die Falten da, kann man Cremes natürlich eine Chance geben. Wunder bewirken diese zwar nicht, denn die Haut altert in jedem Fall und Falten verschwinden nicht einfach so. Aber das eine oder andere Fältchen lässt sich vielleicht reduzieren. Wichtig ist bei den Produkten der Blick auf die Inhaltsstoffe. Vielversprechend sind gemäss Forschung die Vitamine A, B3, C und E sowie Hyaluronsäuren und Phenole.
Sollten wir aufhören, zu duschen?
«No Bathing» hiess der Trend, den Hollywood-Stars wie Ashton Kutcher, Brad Bitt oder Charlize Theron vor ein paar Jahren mitmachten. Tagelang nicht duschen und für Intimbereich, Füsse und Achselhöhlen nur den Waschlappen nehmen. Der Gedanke dahinter: Unsere Hautflora wird mit jeder Dusche gestört. Dazu kommt, dass in vielen Körperpflegeprodukten Palmöl und Mikroplastik drin ist.
Auch SRF-Redaktorin Mariel Kreis hat die Dusch-Abstinenz ausprobiert und ist zum Schluss gekommen: «Sauber bin ich auch, wenn ich weniger dusche. Und stinken tue ich erst nach sechs Tagen. Aber ich brauche sie schon, die Dusche.»
Grundsätzlich gilt:
- Zwei bis drei duschfreie Tage pro Woche sind ideal.
- Nicht länger als 5 Minuten und nicht zu heiss duschen. Ideal ist Körpertemperatur.
- Nicht zu viel Duschgel verwenden. Für den ganzen Körper reicht eine haselnussgrosse Portion.
- Auf pH-neutrale Produkte achten. Der pH-Wert der Haut liegt zwischen 4.5 und 5.5.
- Kinder nicht zu viel baden.
Welches Deo soll es sein?
Aluminium sei schädlich für die Gesundheit, hiess es doch mal. Das stimmt. Es kann Krebs und Demenz fördern. Allerdings weiss man heute, dass es dafür eine viel grössere Menge Aluminium bräuchte, als wir über Deos aufnehmen. Bei aluminiumhaltigen Sprays ist dennoch Vorsicht geboten. Über die Lunge nehmen wir nämlich viel mehr Chemie auf, als über die Haut. Wenn man also Deo einsprüht, sollte man nicht zu viel davon einatmen.
Viele Deos enthalten ausserdem ordentlich Chemie. Duftstoffe können Allergien auslösen. Und auch die Umwelt leidet unter problematischen Inhaltsstoffen. Ein Blick auf die Packung lohnt sich also.