Bräteln im Wald, Joggen draussen? Fehlanzeige. Während der Bürgenstock-Konferenz für Frieden in der Ukraine herrschen spezielle Sicherheitsmassnahmen für die Umgebung rund um das Hotel Bürgenstock im Kanton Nidwalden. Bis zu 4000 Armeeangehörige sichern das Gebiet ab.
Personenkontrollen, abgezäunte Gebiete, Helikopter für die Luftraumkontrolle: Für die Sicherheit der internationalen Gäste aus 90 Ländern sind viele Vorkehrungen nötig.
Das Schulhaus Obbürgen liegt direkt an der Grenze der «roten Zone». Diese ist das Kerngebiet rund um das Bürgenstock-Resort, in dem die Friedenskonferenz für die Ukraine mit Teilnehmenden aus über 90 Ländern stattfindet.
Rund die Hälfte der 52 Schülerinnen und Schüler der Schule Obbürgen leben in dieser Zone.
Wir leben auf einem Bauernhof. Neben uns bauen sie gerade einen Landeplatz für Helikopter.
Für diese Kinder und ihre Familien herrscht während der Konferenztage eine Ausnahmesituation. Ihr Wohnort steht plötzlich im Mittelpunkt des Weltgeschehens. «Wir leben auf einem Bauernhof. Neben uns bauen sie gerade einen Landeplatz für Helikopter», erzählt die Schülerin Nadia (10). Die Vorstellung, dass zum Beispiel der Präsident der USA neben ihrem Haus landet, findet sie schon etwas komisch.
Herausgehen, um Sport zu treiben, ist keine Option, denn überall, wo dies möglich wäre, ist die Umgebung abgesperrt.
Eingeschränkter Unterricht für zehn Tage
Während zehn Tagen läuft der Schulalltag etwas anders als gewöhnlich. Zum Beispiel können die Kinder nicht mehr in die Turnhalle, denn diese dient während der Friedenskonferenz einem anderen Zweck: Sie wird umfunktioniert zu einem Verteilzentrum von Ausweisen für all diejenigen, die in die «rote Zone» müssen.
Der Sportunterricht ist also gestrichen. Für viele Kinder entfallen die Lieblingslektionen in diesen Tagen. Denn Sportunterricht an der frischen Luft ist auch nicht möglich. «Herausgehen, um Sport zu treiben, ist auch keine Option, denn überall, wo dies möglich wäre, ist die Umgebung abgesperrt», erzählt Melina (10). Der Fussballplatz ist entsprechend auch gesperrt.
Ich finde es etwas komisch, dass Putin nicht kommt. Es müssten ja beide Länder da sein, um Frieden schliessen zu können.
Frei bewegen können sich die Kinder in dieser Zeit auch sonst nicht. Sie müssen zum Beispiel von den Eltern in die Schule begleitet werden und dürfen nicht mehr alleine draussen unterwegs sein.
Freude über Friedensgespräche, Vorfreude auf den Fussballplatz
Trotz der Einschränkungen während dieser Tage finden es die Schülerinnen und Schüler sehr schön, dass bei ihnen vor Ort eine Friedenskonferenz stattfindet. «Ich finde es gut, dass wir Frieden machen wollen», sagt Jonas (11).
«Ich finde es etwas komisch, dass Putin nicht kommt. Es müssten ja beide Länder da sein, um Frieden schliessen zu können», sagt Jana (12). «Ich wünsche mir von der Konferenz, dass wir damit den Krieg schnell beenden können. Denn ich finde, Krieg ist völlig unnötig», sagt Manuel (12). Zudem hofft er, dass der Frieden schnell beschlossen wird, damit der Fussballplatz möglichst bald wieder frei ist.
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