Fasten bedeutet im Generellen das Verzichten auf bestimmte Lebensmittel oder Genussmittel. Die Fastenzeit beschränkt sich in der Regel auf eine gewisse Zeitspanne. In mehreren Weltreligionen ist die Fastenzeit ein festes Ritual. Dabei sind die Regeln in jeder Religion verschieden.
Fasten ist oder war in Religionen wie dem Christentum oder auch dem Islam eine Pflicht. Alle Gläubigen sollen sich in dieser Zeit des Verzichts wieder bewusst machen, dass nicht alles im Leben selbstverständlich ist. Auch Essen und Trinken nicht.
Zudem sollen sie sich in dieser Zeit auf ihre Gebete konzentrieren und auf diese Weise die Nähe zu Gott (wieder) finden. In der heutigen Zeit fasten Menschen aber auch aus gesundheitlichen Gründen. Eine Fastenkur kann nämlich sehr positive Effekte auf den Körper haben, als eine Art Reinigung.
Wie fasten Christinnen und Christen?
Im Christentum fasten die Menschen traditionellerweise während 40 Tagen. Die Fastenzeit beginnt in der Fasnacht, am Aschermittwoch, und endet an Ostern. Alkohol, Fleisch, Eier, Milchprodukte – das waren früher die Dinge, auf die Christinnen und Christen gemäss Gebot verzichten mussten während der Fastenzeit. In der heutigen Zeit ist das nicht mehr so streng. Die Menschen verzichten indes vermehrt auf andere Dinge: Es gibt zum Beispiel solche, die während der Fastenzeit auf ihr Handy verzichten oder keine Süssigkeiten zu sich nehmen. Andere lassen das Auto mal in der Garage oder schminken sich in der Fastenzeit nicht.
Was bedeutet Ramadan?
Auch im Islam ist das Fasten ein wichtiger Bestandteil der Glaubensausübung. Die Fastenzeit heisst im Islam Ramadan. Der Ramadan ist der 9. Monat des islamischen Mondkalenders. Weil der Mondkalender kürzer ist als unsere Zeitrechnung, verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um etwa zwei Wochen.
Die Regeln sind anders als im Christentum. Musliminnen und Muslime sollen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts essen und auch nichts trinken. Ebenfalls sind Kaugummis und Zigaretten verboten. Beendet wird der Fastenmonat mit einem grossen Fest, dem Eid al-Fitr. Die Familie kommt zusammen und feiert. Es gibt ein grosses Essen. Die Menschen ziehen sich schön an und verteilen Geschenke. Es ist einer der wichtigsten Tage im Jahr. In muslimischen Ländern gibt es auch öffentliche Feiern und Musik auf den Strassen am Tag des Fastenbrechens.
Ist Fasten gesund?
Sportunterricht, Mathematikaufgaben, Fussballspielen in der Pause – Kinder sind gefordert im Alltag. Können sie überhaupt fasten? Ärzte sind sich einig, dass das Fasten für Kinder nicht empfehlenswert ist. Kinder befinden sich im Wachstum und sollten auch tagsüber genügend trinken und mit Nährstoffen versorgt werden. Kinder unter 12 Jahren sind beim Ramadan grundsätzlich ausgenommen.
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