Während des Jahres geraten sie zwar etwas in Vergessenheit, aber in der Weihnachtszeit sind sie omnipräsent neben der Hauptfigur namens Santa Claus: Die Rede ist von Rentieren. Und die ziehen nicht nur den Wagen vom Weihnachtsmann, sie haben auch interessante Fakten zu bieten.
1. Wechselnde Augenfarbe
Wofür Menschen farbige Linsen brauchen, sorgt bei Rentieren die Genetik: Die Augenfarbe der Rentiere passt sich den Lichtverhältnissen der Jahreszeiten an. Während sie im Sommer eher eine goldgelbe Augenfarbe haben, sind ihre Augen im Winter tiefblau. So können die Tiere auch in der Dunkelheit – die im Norden im Winter hauptsächlich herrscht – gut sehen.
2. Geweih für sie und ihn
Hier herrscht Gleichberechtigung: Die Rentiere sind die einzige Hirschart, bei der das Weibchen auch ein Geweih trägt. Es ist in der Regel etwas kleiner und einfacher aufgebaut als das der Männchen. Letztere verlieren ihr Geweih nach der Brunftzeit im Herbst. Bei den trächtigen Weibchen löst sich das Geweih nach der Geburt des Nachwuchses, die in der Regel in den Monaten Mai und Juni vonstatten geht.
«Rudolph das Rentier», das der Legende nach dem Weihnachtsmann den Schlitten zieht, müsste entsprechend eher «Rudolphine» heissen. Dank vieler Nährstoffe und einer guten Sauerstoffzirkulation wachsen die Geweihe sehr schnell nach, bis zu einem Zentimeter pro Tag!
3. Grünzeug, bitte!
Rentiere sind reine Pflanzenfresser. Im Sommer fressen sie Gräser, Kräuter und Blätter. Im Winter ernähren sie sich hauptsächlich von Rentierflechten, Moos und Pilzen. Rentierflechten sind eine Symbiose von Pilzen und Algen und damit keine reine Pflanzenart.
4. Vierbeinige Raser
Wegrennen vor Rentieren nützt nicht viel. Denn: Rentiere können bis zu 80 Kilometer pro Stunde schnell laufen und gehören damit zu den schnellsten Landtieren der Welt. Zum Vergleich: Der offiziell schnellste Mensch der Welt, Usain Bolt, hält den Weltrekord im Sprint mit einer Spitzengeschwindigkeit von 44.72 Kilometern pro Stunde. Also auch Bolt hätte keine Chance gegen Rudolph, äh, Rudolphine.
5. Luftisolation als Kälteschutz
Die Rentiere haben ein dickes Fell. Darin enthalten: Luftpolster. Diese isolieren die Tiere vor Kälte und geben ihnen Auftriebskraft im Wasser. Rentiere sind dadurch auch sehr gute Schwimmer.
6. Click, clack, aber ohne Absätze
Rentiere machen Klickgeräusche beim Gehen. Die klingen etwas so, als würde man mit den Fingern knacksen. Sie sind ein wichtiges Kommunikationsmittel: So wissen die einzelnen Tiere, wo sich ihre Artgenossen befinden, zum Beispiel bei dichtem Nebel oder bei Dunkelheit.
7. Flexibles Fusswerk
Rentiere haben das perfekte Schuhwerk für den winterlichen Norden: Sie können dank einer Spannhaut ihre Hufe spreizen.
Die Hufe können sich dadurch im Schnee oder auf dem Eis ausweiten – so haben die Tiere einen perfekten Halt auf dem rutschigen Untergrund.