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Aus dem Kulturplatz-Archiv: Der Erfolg von «Hair»
Aus Kultur Extras vom 17.10.2017.
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50 Jahre lange Haare Lange «Hair», aber noch immer aktuell

«Hair» wird 50: Das rebellische Bühnenstück stiess Debatten an, die heute noch aktuell sind – und im Netz eine neue Bühne gefunden haben.

In den späten 1960er-Jahren kämpft die amerikanische Jugend: gegen den Vietnamkrieg, gegen Rassismus, gegen die Atomkraft – und für die Gleichstellung von Minderheiten, für die freie Liebe.

Junge Frauen auf der Bühne mit Protestplakaten.
Legende: Wütende, rebellierende Jugend: Im Londoner Shaftesbury Theatre wurde «Hair» 1986 aufgeführt. imago/united archives

Premiere vor 50 Jahren

Diese Bewegung übersetzten die Autoren Gerome Ragni und James Rado vor 50 Jahren auf die Bühne – visueller LSD-Trip inklusive. Im New Yorker Papp’s Public Theater erschufen sie mit «Hair» das Musical zur Protestbewegung. Am 17. Oktober 1967 feierte es Premiere.

Im Stück zieht Claude, ein Landei aus Oklahoma, als US-Soldat in den Vietnamkrieg. Doch auf einem Zwischenhalt in New York kommt ihm eine bunte Hippie-Gang dazwischen, die seine Absichten durchkreuzt.

Vom Drama zur Debatte

Das in Musik verpackte Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben hat eine konkrete Botschaft: US-Soldaten, verbrennt eure Einberufungsbefehle! Make Love Not War!

Audio
Ein musikalischer Streifzug durch «Hair»
25:15 min
abspielen. Laufzeit 25 Minuten 15 Sekunden.

Der Siegeszug des provokativen Musicals war nicht aufzuhalten. Das Drama stiess Debatten an, die heute noch aktuell sind: Gleichberechtigung, LGBTQ-Rechte, Black Lives Matter, Umweltfragen, Kernenergie und der Atomkrieg.

Der Protest hat sich heute von der Bühne ins Netz verlagert. Drei Beispiel für Anliegen, die das Bühnenstück der Netzcommunity weitergereicht hat.

Rassismus

Vier Schauspieler auf der Bühne.
Legende: Gesellschaftskritik auf der Bühne: «Hair» übte Kritik am amerikanischen und weltweiten Rassismus. imago/united archives international

Mit der internationale Bewegung #BlackLivesMatter trat die afroamerikanische Gemeinschaft in den USA den langen Weg Richtung Gleichheit an. Der 2013 im Netz entstandene Protest setzt sich gegen Gewalt gegen Schwarze ein.

Sie organisiert Proteste gegen Racial Profiling, Polizeigewalt und Rassenungleichheit und ist die medienwirksamste Bürgerrechtsbewegung seit den 60er-Jahren.

Gleichstellung

Eine Theaterbühne: Eine Frau sitzt auf einem Mann.
Legende: «Make Love Not War» auf der Bühne: Der Siegeszug von «Hair» war nicht aufzuhalten. imago/united archives

Die Journalistin Anne Wizorek setzte 2013 mit der #Aufschrei-Kampagne den alltäglichen Sexismus in Deutschland auf die Agenda. Das Thema erreichte eine breite Öffentlichkeit. Online-Aktionen um die Gleichstellung mehrten sich und auch hierzulande wurden Stimmen unter dem Hashtag #SchweizerAufschrei laut.

Rechte für Homosexuelle und Transgender

Fünf Leute liegen aufeinander.
Legende: Die freie Liebe steht im Zentrum: «Hair»-Aufführung von 1986 im Londoner Shaftersbury Theatre. imago/united archives

In «Hair» propagieren sie die freie Liebe, heute kämpfen LGBTQ-Communitys noch immer für ihre Rechte. Mit Hashtags wie #gaypride #LGBTQ wird auf Instagram protestiert, auf Facebook werden Regenbogenfilter auf Profilbilder gelegt und das soziale Netzwerk selbst ergänzt die fünf-Reactions-Knöpfe um eine sechste: Pride. Eine Regenbogenflagge, mit der Facebook die LGBTQ-Community feiert.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Vorabend, 17.10.2017, 16 Uhr

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